Der D15 soll wieder grün werden

Diskutiere Der D15 soll wieder grün werden im Forum Restaurationsberichte im Bereich Schau-Raum - Hallo Zusammen, hiermit startet mein Restaurationsbericht für den D15 F1L712 Bj. 1960. Wie man sieht, ist die kleine Werkstatt im Hintergrund...
Hiemel

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Und weiter gehts... :)

Die Baustelle Kupplung vertage ich erstmal, hier liegen schon zu viele lose Schrauben rum :).

Im inneren der Achstrichter ist Öl in dem Bereich, wo die Seitenwelle aus dem Getriebe kommt. Nicht all zu viel, aber es verteilt sich auf den Bremsbelägen. Deswegen werden die Beläge neu gemacht und die Getriebedeckel zu den Portalachsen hin mussten auch dran glauben -> Neue Radialdichtringe müssen her! Das entsprechende Lager wechsle ich mit aus, alles weitere im Getriebe bleibt wie es ist. Das Getriebeinnere sieht für mich ok aus. An den Kegelrädern erkenne ich zwar Verschleiß an den Kanten des kleineren Kegelrades, aber wird denke ich nicht zum Problem.

Der Zapfwellenausgang ist auch relativ stark verschmutzt. Ich hoffe es liegt nicht an einem kaputten Wellendirchtring, den wollte ich nicht auchnoch wechseln.

Alle Lager in den Portalachsen die auf dem Weg dahin demontiert wurden, werden gleich mit ersetzt. Manche muss ich noch aus den Gehäusen "herausziehen". Denke hier wird etwas Kreativität beim Werkzeugbau gefragt sein. Ein Teil der Lager ist augenscheinlich noch ok, manche rauschen und eines hat schon Spiel.
Achja, und dann muss noch das Große Zahnrad der Portalachse runter. Hoffe ich finde den richtigen Abzieher bei uns in der Firma zum Ausleihen.

Wenn diese Baustelle dann wieder etwas übersichtlicher wird, schaue ich mir Kupplung und Motor an.

Noch eine Frage: Wie macht ihr das mit den Lagern, wechselt Ihr bei einer Restauration immer alles freigelegten Lager aus?
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Gruß
Markus
 
buddyholly

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Hallo Markus,

Zunächst mal gefällt mir dein Bericht :thumbup:

Zu deiner Frage ob Lager generell tauschen oder nicht. Ich würde sagen, klassischer Fall von kommt drauf an.... wie tief ist das Lager versteckt? Wie viel soll die Maschine in Zukunft laufen? Und letztlich, traust du dir zu, den Lagerzustand zu beurteilen?

Als ich das FZW Getriebe meines großen Blauen vor mir liegen hatte, wollte ich auch grundsätzlich alle Lager erneuern. Bis ich den Preis eines doppelreihigen Kugellagers gesehen habe ;(
Ich konnte das Lager in sich komplett zerlegen und die einzelnen Teile kontrollieren. Ich mach sowas aber auch beruflich. Der Zustand war gut, und ich hab es wieder verwendet.

Bei Standard Rillenkugellagern für 20-30€ würde ich nicht lange überlegen. Neu ist treu.

Gruß, Holger
 
Montagsauto

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Das sieht alles sehr gut aus. Wie hast du den Trecker getrennt? War das viel bzw. schwere Arbeit?

Das Getriebe sieht doch super aus, hast du das schon mit Diesel gespült?
 
Dr. Pepper

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Moin
In der Werkstatt benutzen wir einen bock mit Schlitten.
Zuhause tut es auch ein Hubwagen oder Rangierwagenheber.
Ich würde den hinteren Teil vernünftig aufbocken.
Dann vorne holzkeile zwischen Vorderachse und Block stecken damit die Achse nicht kippt.
Dann mittig mit einem vernünftigen Wagenheber drunter und dann halt soweit alles demontieren und dann alle Schrauben raus und vorsichtig auseinander ziehen.
Das ist keine große Sache man muss nur etwas vorsichtig vorgehen.
 
Hiemel

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Das sieht alles sehr gut aus. Wie hast du den Trecker getrennt? War das viel bzw. schwere Arbeit?

Das Getriebe sieht doch super aus, hast du das schon mit Diesel gespült?
Das Trennen ging relativ einfach. Ich habe erst den Motor fest unterbaut und den Getriebeteil "verschiebbar". Nach dem Entfernen der Schrauben haben sich die Teile schon nach ein paar Schlägen mit nem kräftigen Gummihammer gelöst. Danach habe ich das Getriebe einfach nach hinten gezogen. Es ist zwar schwer, aber dafür spare ich mir den Gang ins Fitnessstudio :). Vorne hat der Bohlen als Kippe gedient und hinten hab ich`s an der Zapfwelle angepackt.
Ein Schlitten oder ein guter Rangierwagenheber sind natürlich besser. Aber wenn man Vorsichtig vorgeht und der Unterbau stabil ist, geht es auch so.
 
Hiemel

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Ich habe noch eine Frage zur Zapfwelle:
Kann ich das Rillenkugellager und den Wellendichtring am Zapfwellenausgang wechseln, ohne die Antriebswellen usw. zu demontieren?

Ich hätte gerne zum Abdichten den neuen WeDi drin, will aber nicht alles demontieren. Es sieht in der Zeichnung so aus, als wäre die Zapfwelle vorne nur in einem Nadellager. Ich könnte mir vorstellen, dass ich bei offenem Deckel das ganze so rein und Raus bekomme :-/.

Gruß
Markus20211010_170558_resized.jpg20211009_134312_resized.jpg20211009_145910_resized.jpg
 
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Ich habe noch eine Frage zur Zapfwelle:
Kann ich das Rillenkugellager und den Wellendichtring am Zapfwellenausgang wechseln, ohne die Antriebswellen usw. zu demontieren?

Ich hätte gerne zum Abdichten den neuen WeDi drin, will aber nicht alles demontieren. Es sieht in der Zeichnung so aus, als wäre die Zapfwelle vorne nur in einem Nadellager. Ich könnte mir vorstellen, dass ich bei offenem Deckel das ganze so rein und Raus bekomme :-/.

Gruß
MarkusAnhang anzeigen 177276Anhang anzeigen 177274Anhang anzeigen 177275
Interessante Frage, der möchte ich mich auch gleich anschließen. Meine Zapfwelle ist auch undicht und es muss zumindest der WeDi gemacht werden…
 
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GueldnerToledo

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Zum wechseln des Lagers muss die Zapfwelle raus. Zum wechseln des Wedis nicht.

MfG Werner
 
Hiemel

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Sehr gut, Danke. Weißt du auch, wie es auf der anderen Seite mit dem Mähwerksantrieb ist?
20211010_204636_resized.jpg20211010_210836_resized.jpg
 
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GueldnerToledo

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Der Wedi läßt sich so wechseln. Aber zum Tausch des Lagers muss wieder alles auseinander. Fragt sich aber, ob das Lager überhaupt gewechselt werden muss. Wie viele Stunden hat das Mähwerk gelaufen? Mit Sicherheit nicht so viele, dass das Lager defekt wäre. Wenn alles Öl raus ist und man das Lager mit Bremsenreiniger vom Öl befreit hat (weitestgehend), einfach mal mit der Hand vorne an der Welle drehen. Wenn dabei nichts hakt würde ich das Lager drin lassen. Ein defektes Lager spürt man beim drehen. Es fühlt sich dann hakelig/rau an. Ist so ähnlich, als wenn man einen eckigen Bleistift zwischen Daumen und Zeigefinger hin und her rollt.

MfG Werner
 
Hiemel

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Ich "hänge" beim Ausbau der Lager noch an den Portalachsen. Zum Demontieren der großen Zahnräder habe ich einen U-Stahl und Schrauben durch die Bohrungen des Zahnrades als Abzieher benutzt.
Das eine Zahnrad ging damit ganz gut runter.
Das andere wehrt sich noch. Der Abzieher macht schon ziemlich Zug, aber weder Hammerschläge noch Temperatur konnten es lösen (hab alles zusammen mal bei 200 Grad auf dem Gasgrill erhitzt, was anderes hab ich leider nicht :) )

Die abgeflexten Schrauben und aufgeschweißten Muttern auf dem Zahnrad sind noch vom Vorbesitzer. Scheinbar hat sich da schonmal jemand Mühe gegeben. Leider hat er dabei auch das Kugellager nur runtergeflext und die Welle beschädigt. Sieht nicht schön aus, ist aber nicht schlimm.

Ich Berichte weiter, wenn ich es runterbekommen habe

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Kramer Daniel

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Moin
Bei meinem A5 gingen die Ritzel auch nur mit viel Wärme und Gewalt rauf und runter.
Evtl kannst du damit in eine Werkstatt gehen, die einen Brenner und ggf eine Presse besitzt.

Gruß Daniel
 
G

GueldnerToledo

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Ja, dass ist ein altbekanntes Problem. Da hat es ZF/ZP etwas übertrieben mit der Maßhaltigkeit. Das Zahnrad geht nur runter, wenn man das im Bereich der Welle richtig heiß macht mit einem Brenner. Dafür habe ich mir mal Abzieherarme gebaut mit dem Gewinde des Zahnrades. Diese haben auch gehalten, nur das Gewinde des Abziehers (25 mm Durchmesser) hat sich nach ansetzen eines 2 Meter langen Rohres verabschiedet. Angewärmt wurde eine halbe Stunde mit einem Heißluftfön, der so ca. 600 Grad bringt. Nach erhitzen bis auf Rotglut ging das dann mit dem reparierten Abzieher ganz gut. Drauf ging es dann mit einer 20 Tonnen Presse, mit leichter Erwärmung. Man sollte dabei auch an den neuen Wellendichtring denken, dass der nicht beschädigt wird. Von daher, immer piano... ;)

Das da Jemand am Zahnrad herumschweißt, habe ich aber auch noch nie gesehen.... 8o

MfG Werner
 
Deutzscheune

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Hallo zusammen,
das Anwärmen über einen Zeitraum von einer halben Stunde bringt nichts, da sich die Welle dann entsprechend stark mit ausdehnt.
Die Hitze am Zahnrad rund um die Welle muss mit einem vernünftigen Brenner schnell eingebracht werden. Bis Rotglut finde ich nicht ok., aber so viel, dass es dunkelrot wird. Am Besten durch einen Helfer gleichzeitig den Abzieher weiter spannen lassen.
Ich habe auf halber Strecke auch schon mal aufgehört, das ganze abkühlen lassen und dann neu angefangen.
Die Maßhaltigkeit ist leider oft unterschiedlich und kann dann rechts und links unterschiedlichen Aufwand bedeuten.
 
Hiemel

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So, hier die Lösung zum Rätsel:

Ackerschiene anstatt U-Stahl
M16 anstatt M12
Brenner anstatt Gasgrill (aber rot habe ich es nicht erhitzt)
Aufbocken auf dem "Abzieher" anstatt auf der Radnabe

erwärmen, Schrauben anziehen, Hammerschlag, Schrauben nachziehen, Hammerschlag, Schrauben nachziehen, ...

Der Rest ist auf dem Bild ersichtlich.


Was mir nicht so gut gefällt ist, dass die Lager mit wenig Mühe von Hand ohne Werkzeug aus dem Lagersitz im Gehäusedeckel gekommen sind.
Ist das Problematisch? Und wenn ja, gibt es Lösungen dazu?

Außerdem wurde hier schon was nachgebessert. Die eine Welle hat den runden Sicherungsring, die andere Seite hat den normalen eckigen Sicherungsring DIN 471.
Eckhard hat in seinem Inoffiziellen Werkstatthandbuch schon berichtet, dass es zwei Ausführungen gab. Er wusste aber nicht, wann umgestellt wurde. Ich habe beides.

Des weiteren steht immernoch in Frage im Raum einen Schnellgang nachzurüsten. Ich freunde mich immer mehr mit dem Gedanken an weil ich denke, dass es zu meiner Nutzung passen würde. Ich kann mir vorstellen, dass der kleine D15 nicht mehr hergegeben wird und dann sporadisch zu kleinen Ausflügen zu Schlepperfreunden genutzt wird.

Das hier ist mein Favorit. Wenn jemand eine günstige Alternative kennt, gerne her damit.

https://www.traktorschnellgang.de/schnellgänge/zf-a4/

  • Und: Danke für die Hilfe! Jeder kleine Tipp hat mich ei. bisschen weiter gebracht.

Gruß
Markus
 

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Kramer Daniel

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Moin
Das mit den Lagern war bei mir auch, sowohl beim A 4, als auch beim A5.
Ich habe Spuren von Lagerkleber gefunden und die neuen Lager auch damit eingeklebt.
Davon gibt es hier im Forum auch Bilder. (Kramer Daniel und sein KL11)

Gruß Daniel
 
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Die Lager im Gehäusedeckel habe ich mit Schraubensicherungsmasse mittelfest eingesetzt. So kann man die in 50 Jahren auch mal wieder relativ einfach ausbauen.

MfG Werner
 
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So, hier die Lösung zum Rätsel:

Ackerschiene anstatt U-Stahl
M16 anstatt M12
Brenner anstatt Gasgrill (aber rot habe ich es nicht erhitzt)
Aufbocken auf dem "Abzieher" anstatt auf der Radnabe

erwärmen, Schrauben anziehen, Hammerschlag, Schrauben nachziehen, Hammerschlag, Schrauben nachziehen, ...

Der Rest ist auf dem Bild ersichtlich.
So ganz verstehe ich den Aufbau noch nicht. Wo schlägst du mit dem Hammer drauf, und wo stützt sich die Ackerschiene ab? So wie es jetzt aussieht liegt die Ackerschiene nicht nur auf der Welle der Radnabe auf sonder auch auf dem Zahnrad…

Des weiteren steht immernoch in Frage im Raum einen Schnellgang nachzurüsten. Ich freunde mich immer mehr mit dem Gedanken an weil ich denke, dass es zu meiner Nutzung passen würde. Ich kann mir vorstellen, dass der kleine D15 nicht mehr hergegeben wird und dann sporadisch zu kleinen Ausflügen zu Schlepperfreunden genutzt wird.

Das hier ist mein Favorit. Wenn jemand eine günstige Alternative kennt, gerne her damit.

https://www.traktorschnellgang.de/schnellgänge/zf-a4/
Das klingt interessant. Mir gefällt, dass man dafür nicht das Getriebe auseinander bauen muss. Das induktive Aufschrumpfen klingt allerdings nicht nach „Garagen-geeignet“. Wie schnell soll man denn damit fahren können? Und was kostet der spaß?
 
Hiemel

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Die Ackerschiene drückt auf die Welle und zieht über die Schrauben am Zahnrad.
Die ganze Konstruktion liegt nur über die Ackerschiene auf den Steinplatten links und rechts auf.

Durch die Schrauben entsteht eine Spannung. Die wird dadurch ersichtlich, dass sich die Ackerschiene durchchbiegt.

Die Hammerschläge wirken gegen das Durchbiegen der Ackerschiene, wenn die Ackerschiene außen aufliegt.

Zur Schnellgang:
Man schickt die Welle hin uns das aufschrumpfen Erfolg beim Lieferanten. Der Anschließe Einbau erfolgt wie gehabt.
 
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Die Ackerschiene drückt auf die Welle und zieht über die Schrauben am Zahnrad.
Die ganze Konstruktion liegt nur über die Ackerschiene auf den Steinplatten links und rechts auf.

Durch die Schrauben entsteht eine Spannung. Die wird dadurch ersichtlich, dass sich die Ackerschiene durchchbiegt.

Die Hammerschläge wirken gegen das Durchbiegen der Ackerschiene, wenn die Ackerschiene außen aufliegt.

Zur Schnellgang:
Man schickt die Welle hin uns das aufschrumpfen Erfolg beim Lieferanten. Der Anschließe Einbau erfolgt wie gehabt.
Danke für die Erläuterungen, so habe ich es mir auch vorgestellt.
Habe gestern den Herrn von Traktorschnellgang angeschrieben, angeblich fährt der Trecker nach dem Umbau in jedem Gang 65% schneller.
Der Preis ist allerdings extrem, daher werde ich das wohl nicht machen…
 
Thema: Der D15 soll wieder grün werden
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