Komplettreparatur F4L912 nötig?

Diskutiere Komplettreparatur F4L912 nötig? im Forum Motor im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo Alle zusammen, Mein D7006 hat einen F4L912 Motor verbaut und ich habe folgende Probleme: 1.Der Motor ölt aus allen 4 Auslassöffnungen am...
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KHD7006

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Hallo Alle zusammen,

Mein D7006 hat einen F4L912 Motor verbaut und ich habe folgende Probleme:

1.Der Motor ölt aus allen 4 Auslassöffnungen am Kopf, die Öltropfen sammeln sich an der unteren Mutter am Krümmerstutzen des jeweiligen Zylinders und werden dann von der Abluft der Kühlung vom Motor weggeblasen und versauen die Motorhaube und die komplette linke Motorseite. Wenn der Motor im Stand läuft fallen die Öltropfen auf den Boden und er markiert immer schön sein Revier. Ursache sind mit großer Wahrscheinlichkeit die Ventilführungen. Die Auslassventile haben sehr starkes Spiel in den Führungen. Ventilschaftdichtungen sind keine verbaut. Dadurch läuft Öl vom Zylinderkopf an den Ventilen entlang in den Auslasstrakt und wird von den Abgasen in den Krümmer geblasen, wo es sich sammelt und dann wahrscheinlich am Stehbolzen vorbei nach außen läuft und sich dort an der Mutter sammelt. Öl verbrennt er keins, zumindest nicht so dass es am Abgas auffallen würde.

2. Die Gewinde in den Zylinderköpfen mit denen die beiden Krümmer verschraubt sind, sind komplett runter. Als ich den Traktor gekauft habe hat die Hälfte der Stehbolzen gänzlich gefehlt, in den restlichen Gewinden waren normale 8.8er Schrauben. Habe überall neue stehbolzen verbaut, teilweise lockern die sich aber immer wieder weil ich sie nicht mehr richtig festziehen kann.

Nun hatte ich vor die Zylinderköpfe komplett zu erneuern und in diesem Zuge auch die Buchsen und Kolben zu erneuern, evtl. auch die Lagerschalen der Pleuel an der Kurbelwelle und am Kolbenbolzen.

Nun zu meiner Frage:
der Traktor/Motor hat 13500h runter (Wahrscheinlich, der Zähler läuft, steht bei 3500h, das Kupplungspedal ist komplett glatt)
Er springt auch bei Minusgraden direkt auf der ersten Umdrehung an, hat Leistung satt und qualmt nicht wiess oder blau (Höchstens bisschen dunkel beim Gas geben und unter Last). Wenn er warm ist qualmt er sehr leicht weiß aus der Kurbelwellenentlüftung, meiner Meinung nach aber wirklich nicht problematisch, es sammeln sich dort auch keine Öltropfen.

Ich bin eigentlich der Meinung gleich alles zu machen, aber wie heißt es so schön: "Never stop a running system"

Was meint Ihr? Soll ich nur die vier Zylinderköpfe erneuern oder gleich den ganzen Motor überholen? Finanziell wäre das kein Problem, will eher unnötige Arbeiten vermeiden.
Wäre über ein paar Objektive Meinungen sehr dankbar

Grüße und bleibt Gesund
Jakob
 
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Hallo Jakob,

eigentlich gibst Du Dir ja selbst schon die Antwort.
Dich stören die Probleme 1 + 2 und finanziell ist das kein Problem ?
Der Motor hat 13500 Bst. ? Dann kann man sich doch den ganzen Motor ansehen.
Unnötige Instandsetzungsarbeiten an einem Oldtimer-Traktor sind doch eher die Ausnahme.
Und beim Traktorenhobby macht das Schrauben doch auch Spaß.
Wie oft und zu welchen Arbeiten wird der Schlepper genutzt ?

Gruß, Philipp
 
B

boldoro

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Hallo Jakob,

wenn der Motor wirklich 13500 Bh. gemacht hat dann ist das eine sehr gute Laufzeit, mit Zylinderköpfe oder Zylinder ist es da nicht getan, Kurbelwelle? Einspritzpumpe? Einspritzdüsen? Pleuellager ?die würde ich auf jeden Fall mitmachen, dann bist aber auch schon beim Tauschmotor
Eine Teilüberholung würde ich abraten dann machst in ein paar Jahren die restliche Teile und musst wieder rumschrauben.

Gruß Robert
 
N

niedersasse

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Moin,

mein 10006 hatte 12500h runter bei Motorrevision.
Der brauchte nur Kolben und Zylinder und sonst nichts.
Wenn da nichts zur Sorge Anlass gibt, lass all das andere.

Grüße

Richard
 
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Hallo Jakob,

mein Deutz D 7506 hatte über 10 500 h runter bei der Motorrevision.
Der Motor brauchte neue Kolben, neue Zylinder, neue Kolbenringe (ein Drittel
war gebrochen bzw. nicht mehr vorhanden), neue Kurbelwellenlager,
und, und, und..., obwohl er immer gut angesprungen war und (noch) keine
Nebengeräusche zu hören waren. Der Motor hatte nur an allen sechs Zylindern
etwas geölt. Nach der Diagnose war ich erstaunt dass der Deutz Motor noch so
gut gelaufen ist.

Ergebnis der Motorrevision: ein neuwertiger Austauschmotor. Jetzt haben wir für
Jahrzehnte einen problemlosen Motor, denn der D 7506 muss noch arbeiten.
Und man merkt deutlich den Unterschied zwischen alt und neu.

Gruß, Philipp
 
K

KHD7006

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@Kuhlerter Deutzer
benutze den Deutz ca. 100-200h pro Jahr für Holztransporte, 1ha wiese mulchen, Holz häckseln, Fastnacht usw.

Ich denke wohl auch dass ich mir am besten den gesamten Motor einmal anschaue, auseinander nehme und mir ein Bild davon mache.

Vielen Dank schonmal für die Antworten

Gruß
Jakob
 
egnaz

egnaz

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Sind wirklich die Ventilführungen für den Ölverlust verantwortlich? Es könnten auch die Verschlußstopfen für die Zylinderschrauben nicht mehr dicht sein.
Nach der Motorbeschreibung hört sich das nach 13000h so an, als ob der Motor schon mal überholt wurde, der Kopf aber nicht.
Ich würde erst mal Kompression messen. Mit einem Endoskop kann mann auch durch die Öffnungen der Einspritzdüsen die Zylinderlaffläche begutachten. Wenn hier keine Auffälligkeiten sind, würde ich nur die Köpfe überholen, wenn die Ventiführungen für den Ölverlust verantwortlich sind.
 
Thema: Komplettreparatur F4L912 nötig?
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