Welcher Traktor könnte das sein? F2m 414 ZF-A12

[W0LF]

Hallo

Ich benötige Hilfe bei der Identifizierung unseres Traktors. Ich suche schon seit Jahren im Internet und auf Traktortreffen nach einem vergleichbaren Typen, leider ohne Ergebnis.

Der Traktor war schon immer in Ostdeutschland unterwegs und ist seit 1966 auf unserem Hof. Die Kotflügel sind nicht original sondern vom RS-09, laut meinem Großvater hatte er als er ihn gekauft hat eine Art Kabine. Der Mähbalken wurde vom Schmied aus dem Nachbarort gebaut, ist also auch nicht original. Die originale Farbe war ein Grau-Blau wurde leider überstrichen.

Die Bilder sind von 2015, als wir ihn nach über 20 Jahren wieder gestartet haben (läuft wie damals). Auf den Bildern fehlt die Motorhaube, in der Haube ist ein Deckel zum aufklappen um an den Ventildeckel zu gelangen.

Weitere Daten:
Motor: DEUTZ F2m 414 Baujahr: 1938 (laut Motorennummer)
Getriebe: ZF-A12

Er sieht einem HELA D40 sehr ähnlich, da passt der Motor aber das Getriebe nicht. Ich glauben schon fast es ist ein Eigenbau ist wie es in der DDR oft der Fall war.

Ich hoffe einer von euch kann mir helfen.

Mit freundlichem Gruß W0LF

 

[Werder014]

Moin, der Fendt F22Z hatte die Kombination aus F2M414 und ZF A12.

Mehr weiß ich zu dem Fendt aber auch nicht...

Grüße
Henrik

 

[niedersasse]

Hallo,

nach meinen oder der mir vorliegenden Literatur ist das definitiv kein reiner Deutz (wie Du schon selber vermutest).
Vielleicht war das tatsächlich mal ein Fendet, wobei die Vorderachse nicht passt. Aber Bastellösungen waren ja in den Jahren der Mangelwirtschaft immer die Herausforderung.
(vgl. Plaste, Blech und Planwirtschaft von Kirchberg).

Grüße

Richard

 

[DerDeutzFahrer6006]

Ich hätte Jetzt gesagt es ist vielleicht en Svoboda aber ich konnte nicht rausfinden was die Für ein Getriebe Verbaut haben.Aber sie sehen deinem sehr ähnlich...

 

[Deutz45nullfuenf]

Ja das sind beides grüne Trecker mit roten Felgen. Sonst sehen ich zwischen dem vermutlichen Eigenbau oben und dem Svoboda keine Ähnlichkeiten.
Anderer Motor, andere Vorderachse, andere Kotflügel, andere Felgen, anderer Kühler, andere Lampenhalter...

 

[Kramer Daniel]

Moin
Ggf mal Richtung Alfred Haupt bzw MFD (Maschinen und Fahrzeugbau Döschnitz) gucken.
Die soll es als 1 und Zweizylinder F1M414 und F2M414 gegeben haben.
Die Firma wurde auf Statlichen Druck hin mehr oder weniger Enteignet bzw dicht gemacht.
Angeblich sollen neue Motoren verschrottet worden sein.
Bin mir gerade nur nicht sicher ob die ein ZF Getriebe hätten.

Gruß Daniel

 

[Schlepperralli]

Moin,
das Einzige was der abgebildete Schlepper mit einem MFD Traktor zu tun hat ist das er wahrscheinlich in der EX DDR gebaut wurde.
Die Firma MFD ( Maschinen- und Fahrzeugbau Döschnitz ) baute im Thüringer Wald vom Anfang der DDR bis ca. 1956 Schlepper mit Ein-, Zwei-, Drei- und sogar Vierzylindermotoren. Einige Teile, besonders Getriebe, besorgte man sich von einem Zerlegebetrieb für übrig gebliebene Wehrmachtsfahrzeuge in Magdeburg. Es wurden oft ZF Getriebe verbaut, meistens waren es ZF Getriebe des Panzerkampfwagens 1. Die Motoren wurden meistens aus den Elbe Werken Roßlau bzw. dem Gerätewerk Anken geholt. Dort baute man den Deutz Motor F1M414 als 1 NVD14 und den Deutz Motor F2M414 als 2NVD14 nach. Der verwendete Vierzylinder war der Motor der auch im RS01/40 Pionier verwendet wurde.
Alle Blechteile stellte man in Eigenarbeit her. Es gab optional ein einfaches und abnehmbares Verdeck mit Segeltuchbespannung. Eine Besonderheit war das auch die Einzylindermotoren mit Elektrostart ausgeliefert werden konnten. Zu dem Zeitpunkt kurbelte man hier die F1M414 noch fleißig an. Es wurden 24 Volt Anlasser mit mächtig Power montiert!
Bei dem angefragten Traktor passen Vorderachsbock, Zugmaul, Vorderachse, Hinterradfelgen und einige andere entscheidende Teile nicht zur Machart bei MFD. Zudem gab es bei den Zweizylinder Modellen keine Klappe in der Motorhaube um an den Ventildeckel zu kommen, die Haube wurde einfach über zwei Drehpunkte nach vorne geklappt.

Der beschriebene Traktor ist mit ziemlicher Sicherheit einer der vielen DDR Eigenbauten. Man baute damals in Ermangelung von Traktoren für Klein- und Privatbauern aus allem was man bekommen konnte Traktoren. Der Schlepper ist interessant und hat Geschichte!
Gruss Ralf

 

[Marcus Göbel]

Hallo Vorsicht mit Eigenbau:
Fendt F22
Kramer K22
Eicher
Primus P22
Zettelmeyer Z1

Insgesamt gab es 1942 10 Verschiedene Hersteller, die alle den F2M414 verbaut haben, die 5 Stück hatten sehr wahrscheinlich ZF Getriebe. Ob an die anderen 5 auch mal anstatt Promtheus, das ZF Getriebe bekommen haben, ist nicht ersichtlich. Das alles zeigt aber nur die Spitze des Eisbergs, es gab sicher noch ein paar mehr.
Bis bald
Marcus

 

[Schlepperralli]

Mein Beitrag bezog sich in erster Linie auf die Frage ob es ein MFD Traktor sein könnte. Bei der Antwort bin ich mir sicher.
Die Eigenbauvermutung ist eben eine Vermutung.
Gruss Ralf

 

[Marcus Göbel]

Hallo, es ist halt sehr unwahrscheinlich, dass man ein ZF Getriebe und genau den passenden Motor zur gleichen Zeit "gefunden" gefunden hat.
Bis bald
Marcus

 

[Kramer Daniel]

Moin
Da schließe ich mich Markus an.
Ich denke das Motor, Getriebe und evtl die Vorderachse original sind.
Der Rest kann in all den Jahren und besonders zu DDR Zeiten umgebaut worden sein.

Gruß Daniel

 

[Schlepperralli]

Moin
Da schließe ich mich Markus an.
Ich denke das Motor, Getriebe und evtl die Vorderachse original sind.
Der Rest kann in all den Jahren und besonders zu DDR Zeiten umgebaut worden sein.

Gruß Daniel

Ja vielleicht, nur nicht original MFD.
Gruss Ralf

 

[W0LF]

Hallo

Vielen Dank für eure Antworten.
Ich selbst glaube auch das Motor und Getriebe schon immer eine Einheit gebildet haben. Und der Rest ist sicherlich im laufe der Jahre bevor er zu uns kam entstanden.
Für die bevorstehende Restauration wäre der Hersteller und ein Typ von Vorteil gewesen aber so ist das halt.

Gruß W0LF

 

[Marcus Göbel]

Da gab es mal 2 Taschenbücher über alle deutschen Schlepper, das würde ich mal zu Rate ziehen. Wenn du den Typ weißt, gibt es auch eine gute Restauration. Solange würde ich mich noch gedulden.
Bis bald Marcus

 

[Rosti]

Moin,

Gruß Andreas

 

[niedersasse]

Andreas,

da habe ich schon geschaut.
Wenn ich den nicht überblättert habe, ist der da auch nicht drin, zumindest nicht mit Bild.

Grüße

Richard

 

[GTfan]

Ach ja die Bücher...
Man sollte sie nicht als Bibel verwenden. Erstens ist kein Buch frei von Fehlern oder über die Jahre erweitertem Wissen und neuen Sachständen. Zweifellos sind die Bücher dieses Autors sehr lobenswerte und sehr umfangreiche Versuche einer Themensammlung. Aber nur weil etwas da nicht in einer uralten Ausgabe drin steht, ist das nicht als Gesetz zu sehen. Mal ganz grundsätzlich...

Zudem sind die oben gezeigten Handbücher in ihrer ersten Auflage bereits 1987 heraus gekommen, damals noch als Taschenbuch. Der Weltbild-Verlag hat das immer mal neu aufgekocht (in der von dir gezeigten Form 1994), inhaltlich etwas überarbeitet und teilweise mit anderen Bildern. Seither hat der Autor zwei inhaltlich wesentlich überarbeitete einbändige Versionen mit anderen Bildern heraus gebracht (2006 und 2017).
Aber eins sei allen verraten: Den oben abgebildeten Schlepper findet ihr auch darin nicht. Denn wie bereits erwähnt, besteht der Antriebsstrang aus damals in großen Mengen verfügbaren Komponenten, während die Blechteile so seinerzeit ganz sicher nicht alle zusammen waren, sondern über die Jahre dazu fanden.

Hallo, es ist halt sehr unwahrscheinlich, dass man ein ZF Getriebe und genau den passenden Motor zur gleichen Zeit "gefunden" gefunden hat.
Bis bald
Marcus

Da beides seinerzeit in größeren Mengen vorhanden war und die Vielfalt nach den Zeiten des Schell-Plans nicht gerade groß war, hat man sowas schon sehr häufig gefunden.

Immerhin hat der Schell-Plan in der Leistungsklasse nunmal nur den F2M414 und den MWM KD15Z zugelassen, beim Getriebe die in manchen Teilen fast baugleichen Prometheus und ZF. Und daraus haben dutzende Hersteller und sogar Dorfschmieden dann noch über Jahre die Schlepper gebaut. Einzelne Komponenten neu oder gebraucht irgendwo zu finden, war damals selbst in der SBZ einfacher als heute die Suche nach einem solchen Motor ohne Frostschaden!

Guckt euch doch mal den Verlauf der oberen Kühlerkanten an und peilt in Richtung Tank. Wäre das "ab Werk" irgendwie zusammen aufgebaut worden mit einer passenden Haube dazwischen, hätte man wohl auf eine gleich hohe Anordnung geachtet. Dass die Kotflügel nicht aus der Kriegszeit stammen, brauche ich wohl nicht weiter zu erklären...

MfG
Fabian

 

[lanzfranz]

Hallo Wolf,

könntest du mal Bilder vom Getriebe machen wo die Kupplungswelle ins Gehäuse und paar Bilder vom Achsbock?

Danke und Gruß