Grubber - Gänsefußschar welcher Anstellwinkel?

Diskutiere Grubber - Gänsefußschar welcher Anstellwinkel? im Forum Fremdfabrikate & Landmaschinen im Bereich Sonstiges - Servus Experten, ich habe einen Grubber vor dem Verschrotten gerettet und will ihn wieder herrichten und später zur Bearbeitung des Blühstreifens...
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PeKn

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Servus Experten,
ich habe einen Grubber vor dem Verschrotten gerettet und will ihn wieder herrichten und später zur Bearbeitung des Blühstreifens (Boden auflockern, Mulch-Schnittgut einarbeiten, usw.) nutzen. Eigentlich ist kaum was zu machen, nur die Montage der Schare lässt mich ratlos dastehen.

Wie auf den Fotos zu sehen ist, sind Gänsefußschare mit ca. 30cm Breite montiert. Was mich wundert ist der Anstellwinkel der Schare. Sollten die nicht mit der Schnittkante relativ plan auf dem Boden aufliegen? Ich habe ca. 7cm gemessen die die Schare hinten höher stehen, bzw. mit der Spitze nach unten zeigen. An Abnutzung kanns nicht liegen, so wie ich das sehe sind die Schare noch tiptop. Oder täusche ich mich?

Eine Schar habe ich abgebaut und versucht den Winkel des Flansches zu messen. Sollte ca. 50° sein. Soweit OK, oder? Aber wieso sind auf vielen Fotos die man so im Internet findet die Gänsefußschare deutlich flacher ausgerichtet?

Was meinen die Experten?
Ist der Winkel den sie jetzt haben normal? Würde es Sinn machen sie flacher zu stellen?
Wie oben geschrieben, will ich damit hauptsächlich den Boden lockern und das Schnittgut vom Mulchen einarbeiten.

Zum "flacher stellen" könnte ich Keile fräsen die ich dann zwischen Halter und Schar einsetze, wäre absolut kein Problem... Wenn's denn Sinn macht.

p.s.: Auf einigen Fotos scheint es so dass einige Halter schräg nach hinten stehen. Das ist aber nur eine optische Verzerrung wegen Handyfoto... Die Scharhalter sind bis auf einen (der rechte vordere) gerade mit 90° zum Rahmen ausgerichtet.
 

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michiwi

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Hallo, ich denke das war Mal ein Tiefengrubber mit Doppelherz Scharen. Dann würden wohl irgendwelche gänsefußschare drangebaut ;)
 
thomas66

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Habe einen ähnlichen Grubber mit Doppelherzscharen, der hat Scherschrauben am Halter M14 10.9 . Hatte schon mal weil grad nix anderes greifbar 8.8 er verwendet die aber beim ersten "Hinderniss" gleich die Fliege machen.


Gruß
 
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PeKn

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Scherschrauben dürften M12 sein, mess ich aber morgen nach. Da sind alle möglichen Güteklassen an Schrauben vertreten, ich vermute es wurde genommen was grad da war. :) Ist eins der Dinge die auf dem Plan stehen: Alle wichtigen Schrauben auf gleiche Güte ändern.

Auf Doppelherzschare möchte ich ungern wechseln. Erstens wollte ich für die "Restaurierung" möglich wenig ausgeben. zweitens bin ich nicht sicher ob die DH-Form für den gedachten Zweck sinnvoll ist. Also: Keile fräsen und so die Schare flacher bekommen... Oder ?(

Auch will ich nur so tief rein wie unbedingt nötig. Denke mehr als 12-15cm macht keinen Sinn. Mit der aktuellen Neigung sind dann aber die Schare noch nicht mal voll m Boden eingetaucht. Auch die "Schnittwirkung" wird bei diesem steilen Winkel nicht grade ideal sein. Oder was meint Ihr? :?:
 
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Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Moin, probier das doch erstmal aus. Ist bestimmt nicht optimal aber deswegen einen Flügelschargrubber kaufen macht ja auch keinen Sinn...
 
thomas66

thomas66

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Für das "Obendrüber-Kratzen" ist ein Federzinkengrubber sicher besser geeignet. Massive Grubberstiele und Scherschrauben sind halt für's tiefer eindringen gebaut und dazu gehören eben auch DH-Schare.


Gruß
 
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PeKn

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OK.Dann weiß ich soweit Bescheid wo die Reise hingeht. Werde mir nun Keile anfertigen um die Schare ein wenig flacher zu stellen. Bin ja nur durch Zufall an das Teil gekommen und sehe es mehr als Bastelobjekt an, als ein bewusster Zukauf zum Maschinenpark.

Danke für die vielen Tipps!
 
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GueldnerToledo

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Kommt halt auch auf den Boden an, den man bearbeiten möchte. Sandboden oder was Vernünftiges....

MfG Werner
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Den Boden hat Peter ja schon in seinem Thread beschrieben, ist also ziemlich klar was er damit bearbeiten möchte.
 
egnaz

egnaz

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Ich denke auch wie michiwi, dass der Vorbesitzer da einfach was angebaut hat, ohne auf die richtige Funktion Wert zu legen.
Gänsefußschare setzt man ein für eine vollflächige und flache Bodenbearbeitung ein. Ziel ist es den Bewuchs komplett abzutrennen. Die Breite muss dafür etwas größer sein, als der Stielabstand, was bei deinem Grubber wohl eher nicht der Fall ist.
Gänsefußscharen folgen in der Regel Hohlscheiben die mischen und einebnen. Oder sie werden als Vorgrubber für Scheibenegge oder Spatenrollegge eingesetzt.
Doppelherzschare arbeiten auch tiefer. Hier liegt der Schwerpunkt auf Mischen und Lockern.
Für die tiefe und lockernde Bearbeitung sind am besten schmale Meißelschare.
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

Gänsefußschare sind für das flache Arbeiten gedacht. Die mischen wenig bis gar nichts ein. Sie sollen ganzflächig arbeiten und z.B. die Wurzeln von Wurzelunkräuter abschneiden. Daher werden die Gänsefußschare auch etwas breiter gewählt als der Strichabstand der Grubberstile ist (etwas Überlappung).

An meinem Rabegrubber hatte ich Doppelherzschare und passende Gänsefußschare: erster Grubberstrich (ganz flach) und evtl. zweiter Grubbersstich (etwas tiefer) mit Gänsfußscharen. Oder zweiter Grubberstrich und dritter Grubberstrich mit Doppelherzscharen. Die Spitze der Gänsefußschare ist etwas tiefer als die seitlichen "Gänsefüße", sonst zieht der Grubber im trockenen Boden nicht mehr ein. Gänsefußschare sind für flache bis mitteltiefe Bearbeitung gedacht. Doppelherzschare sind für mitteltiefe bis tiefe Bearbeitung gedacht, für sehr tiefe Bearbeitung sind die Schmalschare gedacht.

Bei ganz flachem Arbeiten mit viel Strohauflage zieht das Gänsefußschar kleine Strohhaufen beim ersten ganz flachen Grubberstrich.

Jetzt setze ich einen Flüglschargrubber ein. Dort kann an der Scherschraube der Anstellwinkel der Schare ingestellt werden: (1) Doppelherzscharspitze genau so tief wie die Flügelschare, oder (2) Doppelherzscharspitze etwas tiefer oder (3) Doppelherzscharspitze tiefer. Den Flügelschargrubber kann ich flach und mitteltief einsetzen, der schneidet flach und tiefer

Gruß
 
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PeKn

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Hallo,

Gänsefußschare [...] Sie sollen ganzflächig arbeiten und z.B. die Wurzeln von Wurzelunkräuter abschneiden.
Das wäre ja fürs Frühjahr die gedachte Hauptarbeit, zusätzlich will ich damit festgefahrenen Boden und Fahrstreifen die durch Radlader, Kipperfahrten usw. beim Aushub der Senke entstanden sind, etwas lockern damit sich die Umkehrfräse später nicht so quälen muss.

Der Strichabstand (also Abstand zwischen den Scharhalter) ist ca. 60cm, was bei 30cm Scharbreite zwar nicht fürs überlappen reicht, aber aus meiner Sicht reichen würde, um den gewünschten Unkraut-Abschnitt-Effekt zu bekommen.

Ob ich ihn dann später noch für die Bearbeitung des Blühstreifens sinnvoll einsetzen kann, steht momentan noch hinten an. Muss mich mit dem "Ansaatexperten" noch unterhalten was er denn so als Bodenvorbereitung empfiehlt. Wenn erst Mulchen und dann mit der Umkehrfräse drüber reicht... auch gut.

Jetzt schauen die Scharspitzen ja ca. 7cm tiefer in den Boden als die Scharenden. Ich versuche mal den Höhenunterschied (vorn/hinten) auf ca. 1-2cm zu reduzieren. Das dürfte ein brauchbarer Kompromiss zwischen "Zug nach unten" und saubere "ganzflächige Schnittleistung" sein. Wenn der Bodenfrost es wieder zulässt, probier ich's einfach aus...

Und nicht vergessen: Ich bin zu dem Grubber wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Wäre ich an dem Tag nicht beim Entsorger gewesen, wäre er längst aufn Weg zur Schrottpresse. Daher sehe ich den vielmehr als interessantes Bastel- und Lernpobjekt an, als ein bewusst (und evtl. falsch) gekauftes Arbeitsgerät. Und wenn er für mich gar nicht zu gebrauchen ist, es wird sich bestimmt jemand finden der was damit anfangen kann. Oder er geht wirklich seinen Weg zum Stahlwerk... ;)
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

ach ja, ganz wichtig, Flügelschare immer nur bei trockenen Boden einsetzen, nicht im nassen Boden, das gibt sonst Schmierschichten.
aber im Sommer ist es immer trocken, im Frühjahr vor dem Grubebreinsatz mit Hilfe eines Spaten die Bodenfechte in der zu grubbernden Tiefe begutachten.

Gruß
 
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PeKn

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Ich bin Euch noch das Ergebnis schuldig. ;)

Bilder sagen mehr als tausend Worte... siehe unten.
Für die Keile habe ich einige Flacheisen formgerecht gebogen und zusammen geschweißt. Dann noch etwas mit der Fräse an die Kontur angepasst, Thema erledigt. ^^

Auch wenn Bodenkonsistenz und Wetter derzeit suboptimal dafür sind hab ichs gleich ausprobiert. Arbeitstiefe über die Tasträder auf 10cm gestellt und ab die Post... Das Ergebnis lässt sich durchaus sehen. Denke ich jedenfalls

Jetzt muss es nur noch abtrocknen dann kanns richtig losgehen...
Dann probiere ich auch mal die Zugkraft- bzw. Lageregelung des Agrokid aus, anstatt dass ich die Tiefe mit den Tasträdern einstelle. Schau mer mal, probiern geht über studiern. :D

Jedenfalls hat die Flachstellung der Schare nun genau das gebracht was ich erwartet hatte. :thumbup:

Vielen herzlichen Dank für Eure Tipps und Hilfe! :thumbsup:
 

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