Deutz F2L612/6 zum Wiedererwecken

Diskutiere Deutz F2L612/6 zum Wiedererwecken im Forum Restaurationsberichte im Bereich Schau-Raum - Moin Es war ein schöner Sonntag Morgen Ende Oktober. Nach einer Runde mit dem Hund hab ich mal wieder ebay Kleinanzeigen durchgeguckt. Nix...
Kramer Daniel

Kramer Daniel

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Moin

Es war ein schöner Sonntag Morgen Ende Oktober.
Nach einer Runde mit dem Hund hab ich mal wieder ebay Kleinanzeigen durchgeguckt.
Nix brauchbares, doch was ist das?
Ein F2L612 im Optisch guten Zustand für einen 3 Stellungen Betrag 8o
Genau das, was ich suche!
Wo ist der Haken?
Also sofort angerufen und am anderen Ende der Leitung war ein netter aber doch genervter Mann.
,,Jaaaa der Deutz ist noch da, mein Telefon steht nicht mehr Still."
..... Kurzum, ich hab das Ding blind gekauft und zugesagt zwei Tage später vor Ort zu sein um alles weitere zu regeln.
Dienstags bin ich dann nach der Arbeit nach Bingen gedüst ^^
Die Besichtigung ergab folgendes.

*Ganz passabler Zustand, nur die Kotflügel sind Schrott.
Die zwei guten vom geschlachteten F2l... waren natürlich zwei Wochen vorher verkauft worden :cursing:
*Es ist ein F2L912 Motor eingebaut, aber da waren richtige Murkser am Werk. (Wer kommt bitte auf die Idee ein 10x10cm großes Loch ins Luftleitblech zu Flexen, nur um die Hydraulikpumpe leichter Montieren zu können? ) <X
*Motor lief nicht
*Reifen fast neu
*Überrollbügel
*wenig verschlissen
*Hydraulik vorhanden, aber Hubarme fehlen.

Eine Woche Später kam er dann zu mir in die Werkstatt.

Gruß aus der Eifel
 

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Kramer Daniel

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Der Plan stand dann auch schnell fest.
Fertig machen und TÜV drauf, damit endlich ein Traktor zum Arbeiten da ist.
Warscheinlich wird er irgendwann in den nächsten Jahren dann mal komplett Restauriert, wann das ist, steht noch in den Sternen.

In der Hindersten Ecke schlummert noch ein vor 3 Jahren überholter F2L712 Motor, wie er auch original verbaut war
Der Motortausch war schnell erledigt, doch damit fingen die Probleme erst so richtig an.
Beim Transport ist mir die Doppelte Riemenscheibe für Lichtmaschine und Hydraulikpumpe gebrochen. :cursing:
Und beim ersten Probestart wollte der Motor nicht so richtig laufen.
Ergebnis, ein Pumpenelement festgegammelt. :sleeping:
Warum kann nicht mal irgendwas einfach sein :S

Gruß DanielIMG_20201120_190055.jpg
 

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Kramer Daniel

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Nach fast zwei Monaten Stillstand musste es weitergehen.
Ich brauche den Deutz einfach.
Der Motor lief, qualmte aber beim Gasgeben.
Gut, stellst du halt schnell den Förderbeginn ein.
Pustekuchen...
Der Förderbeginn lässt sich einfach nicht einstellen. Woran es liegt, soll an dieser Stelle auch egal sein, ich habe eine gute Lösung in Form einer etwas optimierten Pumpenplatte gefunden...

Kurz noch was zum Einstellen, das hatte ich schon mit der Methode sehr erfolgreich am F1L514 und F4L712 gemacht.
Dazu schraubt man die Dieselzuleitung ab und stattdessen einen Druckluftschlauch an. 0,5 bis 0,8 bar sind ideal.
Bei den 1 und Zweizylindern der Serie 612,712 und 812 schraubt man dann den,,Stopfen" mit dem 17er Sechskantkopf vor der Einspritzleitung ab.
Dann hebelt man vorsichtig das Winkelstück an dem die Einspritzleitung angeschraubt ist ab. Das kann sehr Festgegammelt sein, so war es auch bei meinen Pumpen.
Beim Zweizylinder Motor wird das immer an Zylinder 1, also dem Kupplungsseitigen Zylinder gemacht.
Hinter dem Winkelstück sitzt eine Feder und ein Druckventil. Beides kommt raus.
Danach kommt das Winkelstück wieder rein und wird mit der Schraube festgeklemmt.

Als nächstes Montiert man eine Einspritzleitung an die Pumpe.
Ich habe eine alte aus der Teilekiste genommen, die konnte ich passend in den Wasserbecher biegen.
Jetzt nimmt man an Zylinder 1 den Ventildeckel ab und sucht den Zünd OT.
Also der OT an dem sich die Kipphebel nicht bewegen.
Auf der Riemenscheibe ist OT und FB nochmal gekennzeichnet (mit Vorsicht zu genießen, bzw unbedingt überprüfen ob das auch stimmt. Die Riemenscheibe kann in mehreren Positionen montiert werden.)
Die Kurbelwelle wird kurz vor FB=Förderbeginn gedreht.
Jetzt bluttert es im Wasserbecher.
Wenn man den Motor jetzt in Laufrichtung dreht(ab jetzt nurnoch in Laufrichtung und nicht mehr zurückdrehen, sonst stimmen die Ergebnisse nicht) muss exakt bei erreichen der FB Markierung(Hohlspannstift im Motorblock neben der Riemenscheibe) das Blubbern aufhören.
Hat es vorher aufgehört, ist der Förderbeginn zu früh, hört es nach erreichen der Markierung auf, ist er zu Spät.
Eingestellt wird mit unterschiedlich dicken ,,Hufeisenblechen" die hinter die Einspritzpumpen gelegt werden.
Um ihn Früher zu stellen, nimmt man Bleche weg, soll er Später sein, tut man welche dazu. Bei beiden Pumpen immer gleich viel.
Das war es eigentlich auch schon.
Die Methode kann eigentlich bei allen Motoren angewendet werden.
Lediglich die Demontage des Druckventils und die Methode der Einstellung ist unterschiedlich. Bei 1 und Zweizylindern meistens durch Bleche, bei großen Motoren mit Reiheneinspritzpumpe durch verdrehen der Pumpe.

Hoffe das hilft irgendwann mal jemandem weiter.

Gruß Daniel
 

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Lausbua

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Servus Daniel,

hab es zwar noch nie selbst gemacht, kann es mir aber auch dank deiner Beschreibung gut vorstellen, wie es geht. An dieser Stelle verlinke ich immer ganz gerne das Video von Wilfried, der das Ganze an einer Bosch Einspritzpumpe gefilmt hat.

LG Emanuel
 
Kramer Daniel

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Moin
Im Prinzip ist es bei der Reiheneinspritzpumpe gleich.
*Druckluft Anschließen
*Druckventil ausbauen
*Zünd OT Zylinder 1
*Pumpe verstellen bis es passt.

Bei Wilfrieds F3L812 Motor ist das einstellen halt noch einfacher, weil dazu die Ganze Pumpe einfach nur in den Befestigungslöchern verdreht wird.
Beim 712er Mehrzylinder ist es ein klein wenig frickeliger.
Zweizylinder siehe Post oben.

Gruß Daniel
 
Kramer Daniel

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Moin
Streng genommen ja, das geht aber ohne Prüfstand nicht so einfach.
Bisher war bei allen Pumpenplatten immer gleich viel Unterlegt, sollte also passen.
Das war auch eher darauf bezogen, das man beim Einstellen von Pumpe 1 die zweite Pumpe genauso Unterlegt...die Grundeinstellung wat ja wie in meinem Fall nach Wechsel der Platte schon gegeben.

Gruß aus der Eifel
 
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michiwi

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Hallo Daniel, Gleichförderung bitte nicht mit dem Förderbeginn verwechseln ;) Das macht schon noch einen unterschied.

Förderbeginn ist immer gleich, da die Elemente unabhängig der eingestellten Fördermenge immer gleich anfangen. Anders sieht es eben beim Einspritzende aus wegen der Steuerkante, da muss tatsächlich auf dem Prüfstand eingestellt werden
 
Kramer Daniel

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Moin
Der Motor läuft, allerdings warte ich noch auf einen neuen Tankfilter und Dieselleitungen.
Beim Motorumbau ist mir leider die Riemenscheibe gegen die Palettengabel geschlagen. :cursing:
Das Ergebnis sieht man auf dem Bild.
Nach nunmehr 2 Monaten erfolgloser Suche hatte ich die Schnauze voll und dann spontan entschieden die Riemenscheibe zu schweißen. Kaputtmachen konnte man ja nichts mehr.
Hatte noch ein Päckchen Gusselektroden vom VEB Kabelwerke Oberspree rumliegen... :D
Das hat dann auch überraschenderweise gut bis sehr gut geklappt.
Montag werden die Scheiben noch plan gedreht.
Jetzt noch einen Keilriemen besorgen, dann kann ich die Trennwand wieder montieren und die Lampen verkabeln.
 

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Kramer Daniel

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Moin
Weiter ging es mit dem Einbau neuer Düsen, Dieselleitungen und dem Tankfilter.
Außerdem sind endlich die Keilriemen für Hydraulikpumpe und Lichtmaschine angekommen.
Die Düsen wurden wegen Corona nicht abdrücken gelassen, wird aber ggf nach ein paar Betriebsstunden noch gemacht.
Das Spritzbild war jedenfalls gut und so entschloss ich mich die vorerst mal so einzubauen.
Die Pumpenelente haben frei Schnauze beide noch 0,4 mm zusatzbleche bekommen. Werde die Tage noch den Förderbeginn an der neuen Platte überprüfen...
Jetzt läuft er endlich Qualmfrei.
Nach Gefühl eingestellt läuft er gut, nagelt mir nur etwas zu doll.
Dem werde ich mal auf den Grund gehen.
Hoffentlich ist es nix am Spaltmaß :S
Zur Erinnerung, es war um Silvester 2018 mein erster überholte Motor.
Fehler will ich da nicht ausschließen.
Sobald wieder Zeit zum Schrauben ist, bekommt die Elektrik noch etwas Zuwendung.

PS vielleicht kann mir ja jemand an seinem F2L612/6 den Verlauf vom Gasgestänge zwischen Pedal und Pumpenplatte knipsen.
Das muss ich noch rekonstruieren.

Anbei einmal alter und neuer Tankfilter <X

Gruß aus der Eifel
 

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niedersasse

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Moin,

das ist das einzige Bild, das ich auf die schnelle anbieten kann.
Vielleicht reicht Dir das schon.

Grüße

Richard
 

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Raini750

Raini750

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PS vielleicht kann mir ja jemand an seinem F2L612/6 den Verlauf vom Gasgestänge zwischen Pedal und Pumpenplatte knipsen.
Das muss ich noch rekonstruieren.
Moins,
wenn Du mir versprichst, den Dreck nicht mit nachzubilden... :D

Gruß Raini
 

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Obrschwob

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Hallo Daniel,

ich arbeite das grade auch auf an meinem /5. Warum ich auf Faudigelenke setze, siehst du ja... :rolleyes:

Griaßle
Martin
 

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JoeCotty

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Hallo,

das "ausgelutschte" habe ich aufgeschweisst und wieder geschliffen. -> more original ;)
Faudigelenke sind natürlich besser, da spielfrei ...

Habt Ihr am Gaspedal noch eine zusätzliche (Rückhol-) Feder ?
Bei mir schafft der Gashebel nicht den kompletten "Rückzug" des Gestänges auf Standgas ...

Gruss
Joe
 
Obrschwob

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Hi Joe,

wird wohl noch dran müssen. Habe dasselbe Problem..., wo ich die platziere ist aber noch offen.

Griaßle
Martin
 
JoeCotty

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So hab ich das dran.
Funktioniert gut aber gefällt mir nicht sonderlich.
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Gruss
Joe
 
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Vermutlich mach ich das an der Pumpenplatte fest, ganz vorne am Drehzahlhebel.

Hauptsache es tut.

Griaßle
Martin
 
Thema: Deutz F2L612/6 zum Wiedererwecken
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