Gewinde in (gehärteten) Zapfwellenstutzen schneiden?

[PeKn]

Servus Experten,
ich muss in die Frontzapfwelle bzw. -stutzen zur Fixierung eines Adapters ein axiales M8 Gewinde schneiden.
Problem dabei: Die Welle ist sicher gehärtet, oder?

Daher die Frage an Euch welche Bohrer bzw. Gewindeschneider ihr dazu empfehlen würdet.
Also HSS, titanbeschichtet oder oder oder.

Zudem wäre es super auch Tipps zum Schmiermittel und Bohrdrehzahlen zu bekommen.

Schonmal Danke im Voraus und einen guten Rutsch ins 2021

 

[GueldnerToledo]

Reicht es nicht aus, wenn man den Adapter einfach über eine oder zwei M8 Schrauben festschraubt/festklemmt, ohne Gewinde in die Welle zu schneiden?

MfG Werner

 

[MartlR.]

Gibt Gewindebohrer mit verschiedene Farbringe die für den entsprechenden Verwendungszweck stehen (ohne Farbring für 0815 Baustahl) ,bzw. bei mir in der Firma gibt es auch Hartmetallgewindebohrer die komplett Schwarz sind,die dürfen nur bei gehärtetem Stahl verwendet werden ,sind sehr teuer und falls er abbricht hat der jenige der ihn rausbohren muss ein gewaltiges Problem vor sich.

 

[GueldnerToledo]

Vielen Dank für diesen Hinweis.

Kann man denn diesen Bohrer überhaupt mit einer Handbohrmaschine verwenden?

MfG Werner

 

[EckardderWaldbauer]

Hallo ,

ein Zapfwellenstummel ist vermutlich nicht gehärtet .
Das Stahl ist ein hochfester Stahl der nicht zur Verdrehung neigt ( Torosion ) .
Wäre der Zapfwellenstummel / Zapfwelle ganz gehärtet würde sie brechen .

Das gilt es zu erst zu prüfen , bevor man sich einen passenden Gewindebohrer
und Bohrer besorgt .

Gruß Eckard

 

[MartlR.]

Hallo ,

ein Zapfwellenstummel ist vermutlich nicht gehärtet .
Das Stahl ist ein hochfester Stahl der nicht zur Verdrehung neigt ( Torosion ) .
Wäre der Zapfwellenstummel / Zapfwelle ganz gehärtet würde sie brechen .

denk ich auch das der nicht Hart ist, kann man aber mit einer Feile prüfen, wenn sich Material abtragen lässt sollte denk ich ein Gewindebohrer mit rotem Farbring für Vergütungsstähle reichen.

 

[geessen]

Hi,

im Nachbarort der alte Schmied (lebt leider nicht mehr) hatte in einem ähnlichen Fall mit dem Flex das Material kurz bearbeitet und am Funkenflug die Metallart-güte in etwas erraten.

Gruß
Bernhard

 

[PeKn]

Wow... das geht ja fix! Danke für eure Tipps!

Das die Welle komplett durchgehärtet ist glaube ich auch nicht, aber sie könnte ja "oberflächengehärtet" sein. Kenne mich nicht sonderlich damit aus welche Abstufungen es da gibt.

Bevor ich das Gewinde schneide muss ja erstmal gebohrt werden. Da werde ich sicher schnell merken ob meine handelsüblichen HSS-Bohrer das überstehen. Habe schon von VHM Bohrer gelesen ... wäre das die Lösung falls der Stummel doch gehärtet ist?

Das es eine "Farbkennung" bei Gewindebohrer gibt wusste ich nicht und mach mich da gleich mal schlau... Danke für den Tipp!

Es handelt sich übrigens um diesen Adapter: (ich hoffe der ebay link ist erlaubt, wenn nicht... info an mich, ich lösche ihn dann sofort wieder). Auf der Welle befestigt wird der mit der Scheibe und Seegering, die wiederrum mit der axialen M8 (evtl. M10) Schraube gehalten werden. Und um das Gewinde dafür gehts hier...
https://www.ebay.de/c/1462810946

Ich habe an meinem Agrokid eine Frontzapfwelle von Matev. Leider mit einem "etwas" unüblichem 1" 15 Zähne Profil. Um auch "normale" 1"3/8 6Z Zapfwellen andocken zu können, soll nun dieser Adapter dauerhaft auf die Welle und die Suche nach einer ZW mit diesem komischem "JohnDeere"-Sondermaß hat endlich ein Ende.

P.S: Wenn das mit dem Gewinde nicht klappt, wäre eine Notlösung den Adapter mit ein-zwei Schweißpunkten auf der Welle zu fixieren... er soll ja dauerhaft drauf bleiben... aber das wird nur aktuell wenn ich partout kein Gewinde in die Welle bekomme.

 

[DX80]

Servus Peter

Der Stummel dürfte wie du es schreibst Oberflächen vergütet sein denn sonst ist er nicht flexibel genug und würde schneller brechen.
Da das verwendete Material von Haus aus eine höhere Festigkeit hat sollten Bohrer und Gewindebohrer schon beschichtet sein. Mit normalem HSS Werkzeug dürfte es zwar schon gehen aber danach an Schnittkraft verloren haben. Und auf alle Fälle ein gutes Schneidöl verwenden das macht auch schon viel aus.
Nur mal ein Frage wie sicherst du dann den Adapter sirnseitig viel Material ist da ja gerade nicht vorhanden.

m.f.G.Harald

 

[wink]

Servus,

Habe schon von VHM Bohrer gelesen ... wäre das die Lösung falls der Stummel doch gehärtet ist?

Grundsätzlich ja, VHM Bohrer sind aber seeehr empfindlich was rattern, biegen etc. angeht. Damit freihändig bohren geht fast nicht, an der Standbohrmaschine sehr schwer und eigentlich nur auf der Drehbank oder Fräse richtig gut.

Das es eine "Farbkennung" bei Gewindebohrer gibt wusste ich nicht und mach mich da gleich mal schlau... Danke für den Tipp!

Spar dir die Arbeit. Da kocht jeder sein eigenes Süppchen. Ein Universal GeBo vom Hoffmann ist zB mit grünem Ring, bei Gühring mit goldenem Ring.

P.S: Wenn das mit dem Gewinde nicht klappt, wäre eine Notlösung den Adapter mit ein-zwei Schweißpunkten auf der Welle zu fixieren... er soll ja dauerhaft drauf bleiben...

Wo kommst du her? Wenn du scheiterst kannst auch schnell vorbeikommen, dann bringe ich dir das Gewinde ein.

 

[tante ute]

Moin
Wenn die Passung Adapter zur Welle nicht allzu klapprig ist, würde ich das mit Loctide Füge Welle Nabe, oder ähnlichem zusammen kleben.
gruss nobi

 

[Norbert Spiegel]

elektrische Handbohrmaschine, Strom, scharfen HSS Bohrer ( evt. neu und nicht den billigsten Durchmesser 4-5mm), Kühlflüssigkeit, hin zum Objekt, Bohren ( da sollte ja eine Zentrierbohrung vorhanden sein, wenn nicht merkst Du beim Körnern schon was Masse ist).
Dann wirst Du schon sehen hören und fühlen ob das Material härter ist als der Bohrer.
Sollte das der Fall sein musst Du das mit einem HM Bohrer versuchen.
Dann natürlich auch den entsprechend harten Gewindebohrer wählen.

Viel Erfolg wünsche ich Dir

Gruß Norbert

 

[PeKn]

Nochmal Danke für die vielen Tipps!
Der Adapter ist eben per Post eingetroffen. Werde nachher probieren wie die Passform auf der Welle ist. Handwerklich sehe ich kein Problem Loch und Gewinde rein zu bekommen, mir gings hauptsächlich ums passendes Werkzeug und richtiges Material. Bohren werde ich eh stufenweise in ca. 2mm Schritten und nicht gleich versuchen volle Kanne den M8 Kerndurchmessser reinzustanzen. Eine Bohr-Fräsmaschine habe ich, aber werde es erstmal "am lebenden Objekt" probieren und mir den Ausbau der Welle sparen. Mit euren Tipps kann ja nichts mehr schiefgehen.

Zur axialen Fixierung siehe Foto im Link zum Angebot. Im Adapter ist innen eine Nut gefräst in die wird der Innen-Seegering eingesetzt. Die Scheibe ist stufig abgedreht und wird mit der Stufe in Richtung Wellenstutzen montiert. Nach der Montage der Scheibe dürfte der Adapter axial ausreichend fixiert sein. Ehrlich gesagt sieht das schon etwas "mickrig" aus. Aber wenns hält?? Warten wir`s ab.... erstmal das Ganze montieren.

Ich geh jedenfalls rüber in die Werkstatt... Bohrer schleifen!

P.S. wohne im Osten Münchens, Luftlinie ziemlich mittig zwischen München City und Erding.

 

[PeKn]

Kurzes Schluss-UpDate:

Mit meiner Werkstattausrüstung kann ich kein Loch in die Welle bohren, geschweige denn ein Gewinde schneiden.
Die von Euch genannten HM-Spezialbohrer o.ä. habe ich allerdings nicht ausprobiert. Die zusätzlichen Kosten nur für dieses eine M8-Gewinde sind mir ehrlich gesagt zu hoch.

Der Adapter wird ja axial mit einer Scheibe (die eben mit einer M8 Schraube gehalten wird) gesichert. Die Schraube lass ich nun weg und versuche die Scheibe mit einem zentralen Schweißpunkt zu sichern. Der Adapter soll ja dauerhaft draufbleiben, also ist das praktisch gesehen OK. Und wenn er wirklich mal runter muss, kann ich die Scheibe bzw. Schweißpunkt abflexen. Ich weiß. Technisch nicht die "sauberste" Lösung, aber mit meinen Möglichkeiten die einzig machbare...

Vielen Dank an Euch für die vielen Tipps!

 

[michiwi]

Hallo, probier es doch erstmal. Besorge dir gute HSS Bohrer, und einen GewindeschniederSATZ (3teilig)

 

[GueldnerToledo]

Ich würde es lassen. Mit der Handbohrmaschine da freihändig eine saubere Bohrung hin zu bekommen, dass später auch das Gewinde ordentlich geschnitten werden kann, ist ein Glücksspiel.

Wenn Du Platz hast am Adapter würde ich dort eine Bohrung setzen, eine Mutter über der Bohrung anschweißen und dann mit einer dort eingeschraubten Schraube den Adapter einfach auf der Zapfwelle festklemmen.

MfG Werner

 

[PeKn]

@ Michael: Habs ja probiert... trotz "guten" Ti beschichteten Bohrern rührt sich an der Welle gar nix. Ergebnis ist nur dass die Bohrer reihenweise stumpf werden. Hab mir am Wochenende schon ein paar meiner Bohrer ruiniert und darf mir jetzt neue kaufen.

(und ja, ich habe geschmiert und die Drehzahl war auch OK)

Zu den Kosten: VHM Bohrer (die ja fürs Freihand-Bohren wegen Bruchgefahr sowieso schlecht geeignet sind) kosten ca. 8-10,-€/Stück je nach Durchmesser, brauchen würde ich evtl. 3 Stück (3mm - 5mm - 6,5mm). Glaube nämlich nicht dass ich in "diese" Welle direkt mit dem 6,5er Bohrer reinkomme.

Und was dann noch ein dreiteiliger Satz M8 VHM Gewindebohrer kostet ...

Da schweiß ich lieber die Scheibe drauf und fertig.

@ Werner:
Platz ist da keiner. Der Adapter geht von 1" 15Z auf 1"3/8 6Z und ist auch von der Länge recht knapp bemessen. Also "Klemmen" fällt aus. Es bleibt wirklich nur die Fixierung von vorn.

 

[michiwi]

Dann ist es was anderes

 

[buddyholly]

Hi, wenn du eh am schweißen bist, wäre es vielleicht möglich eine (längere?) Mutter aufzuschweißen, in die du dann deinen Adapter verschraubst?

Gruß, Holger

 

[Unterwesterwaelder]

Hallo Peter,
zum Bohren kann ich Dir noch einen Tip geben.
Nimm einen Steinbohrer und schleife Ihn vorne scharf.
Dann geht das wie in Butter.
Die Frage ist nur ob Du einen Schleifbock mit einer Diamantscheibe hast?
Viel Erfolg.

Gruß Olli