Verschleißgrenze Bremstrommel F2L612/54

Diskutiere Verschleißgrenze Bremstrommel F2L612/54 im Forum Bremsen im Bereich Allgemeine technische Fragen - Servus miteinander, gestern hab ich an meinem F2L612/54 die rechte Hinterachse am Radlagerflansch abgedichtet (Video davon folgt in einem anderen...
krammerreini

krammerreini

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Servus miteinander,

gestern hab ich an meinem F2L612/54 die rechte Hinterachse am Radlagerflansch abgedichtet (Video davon folgt in einem anderen Thread). Dazu musste ja auch die Bremstrommel runter. In der Bremstrommel lag ein Stückchen Bremsbelag, das vom Rand der oberen (auflaufenden) Bremsbacke abgebrochen ist.
Ich werd also wohl in absehbarer Zeit mal neue Bremsbeläge einbauen müssen.
In diesem Zusammenhang hab ich auch mal die Bremstrommel angesehen und festgestellt, dass die auch Riefen hat, was bei dem Alter ja nicht weiter verwunderlich ist.
Nun hätte ich die Möglichkeit, bei mir in der Arbeit die Bremstrommeln ausdrehenzu lassen.
Jetzt stellt sich mir aber die Frage, ob es hier ein Maximal-Maß für den Innendurchmesser der Bremstrommel gibt.
Ich kann das von den heutigen Bremstrommeln (und auch -scheiben) so, dass das Verschleißmaß irgendwo eingegossen bzw. eingeschlagen ist.
Auf meiner Bremstrommel konnte ich aber nichts davon finden. Auch im WHB hab ich keine entsprechende Angabe gefunden.

Hat einer von euch da die Maße parat oder kennt eine Quelle, die ich hierzu nutzen könnte?

Oder wie macht ihr das beim Ausdrehen der Bremstrommeln?

Beläge möcht ich erst kaufen, wenn die Trommeln ausgedreht sind und ich den neuenInnendurchmesser kenne.

Grüße vom
Reini
20201124_103846_1.jpg
 
E

EckardderWaldbauer

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Hallo ,

in der Regel geht das einmal
Ausdrehen immer .
Man kann dann auch
Bremsbeläge mit
einer größeren Stärke verbauen .
Gibt es als Meterware.

Gruß Eckard
 
514er Häns

514er Häns

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Hallo Reini,
ich bin beim Eckard: einen Spahn kanst du ausdrehen. Mit dem Aufnieten von Meterware Übermaß wäre ich vorsichtig, da gibt es schnell Risse beim Nieten. Ich lasse Übermaß immer aufkleben, hält immer.

Gruß Häns
 
krammerreini

krammerreini

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Servus miteinander,

erstmal danke für eure Beteiligung.
Das mit dem aufkleben lassen hab ich auch schon in Erwägung gezogen. Ich denk dabei an Bremsen Schöbel in Nürnberg.
Aber bevor es so weit ist, möcht ich eben die Trommeln ausgedreht haben um denen den Trommeldurchmesser mitzuteilen. Dann können sie die richtige Belagstärke verwenden.

Jetzt wart ich mal noch, vielleicht kommt ja noch der Eine oder Andere mit Maßen daher.
Es eilt ja nicht sooo sehr, jetzt kommt der Winter, da fahr ich eh kaum und wenn, dann geht das zur Not auch so. Ging ja bis jetzt auch.

Grüße vom
Reini
 
G

GueldnerToledo

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Ich niete die Bremsbeläge immer selber auf. Damit hat es noch nie Probleme gegeben. Man benötigt nur entsprechendes Werkzeug. Dazu wird ein Splintentreiber mit dem Durchmesser des Nietenkopfes senkrecht in einen Schraubstock gespannt. Der Belagträger wird von einer zweiten Person gehalten. Dann setze ich einen Körner auf den durchgesteckten Niet und weite ihn ganz leicht mit einigen leichten Hammerschlägen. Dann wird ein zweiter Niet eingesetzt, ebenfalls in den Mitte des Bremsbelages aber gegenüberliegend und ebenfalls aufgeweitet. Damit hat man die korrekte Lage des Bremsbelages fixiert und kann diese beiden Niete komplett verstauchen. Dazu habe ich mir im Baumarkt ein Set mit Druckknöpen gekauft, in dem auch ein Werkzeug ist, womit man das Gegenstück für den Druckknopf verstauchen kann. Dieses Werkzeug wird normalerweise in eine dafür gebaute Zange eingesetzt. Das funktioniert natürlich nicht bei dem Bremsbelag und dessen Niet. Somit habe ich mir dieses Werkzeug auf eine 100 mm lange M8 er Schraube geschweißt. Damit kann man den vorgestauchten Niet noch einmal gleichmässig aufweiten, bis er am Belagträger relativ gleichmässig verstaiucht aufliegt. Dann setzt man von der Mitte nach außen die anderen Nieten ein, staucht diese vor, gefolgt von dem beschriebenen Werkzeug. Danach wieder von der Mitte nach Außen noch einmal mit einem Splintentreiber den Rand der Nieten gleichmässig auf den Belagträger vorsichtig schlagen. Während der gesamten Zeit muss dazu natürlich eine zweite Person den Belagträger am Schraubstock halten, damit der Nietkopf fest auf dem eingespannten Splintentreiber sitzt. Man kann das zur Not auch komplett alleine machen, ist aber eher umständlich.

Wenn ein Niet misslingt, ist doch nicht schlimm. Den Niet entfernen und mit einem neuen versuchen.
Beim Kauf von Bremsbelägen sage ich dann immer dazu, dass der Händler mir bitte einige Nieten mehr dazu legen soll. Sonst kommen oftmals nur genau abgezählte Nieten an und wenn man sich einmal vertut steht man blöd da. :/

:)

MfG Werner
 
bonselig

bonselig

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Hallo Reini

Ich bin auch gerade dabei,Radlager,Wellendichtring und Bremsen zu wechseln.

"Bei riefigen Bremstrommeln ist die Bremstrommelfläche zur Erzielung einer glatten Oberfläche nachzudrehen und zu schmirgeln.Zulässiger Durchmesser höchstens 1% größer als Nenndurchmesser der Bremstrommel"

Werkstatthandbuch H1099-6

Gruß,Andreas
 
krammerreini

krammerreini

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Servus Andreas,

das ist doch mal eine Angabe, mit der ich was Anfangen kann :thumbsup: . So hab ich mir das vorgestellt. Vielen Dank dafür.

Jetzt muss ich nur mal messen, ob die Trommeln diese eine Prozentchen noch hergeben. Beim Nenndurchmeser von 300 mm ist das eine max. Riefentiefe von 1,5 mm. Vom Gefühl her könnt das zusammen mit dem normalen Verschleiß-Abrieb schon knapp werden. Ist aber nur ein Gefühl und Gefühle können täuschen.

Grüße vom
Reini
 
M

michiwi

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Hallo Reini, besser wirds in jedem Fall, auch wenn nicht alle Riefen weg sind.
 
krammerreini

krammerreini

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"Bei riefigen Bremstrommeln ist die Bremstrommelfläche zur Erzielung einer glatten Oberfläche nachzudrehen und zu schmirgeln.Zulässiger Durchmesser höchstens 1% größer als Nenndurchmesser der Bremstrommel"
Jetzt hab ich den Text im WHB auch gefunden. Ich hab das WHB nur in pdf Form und da wohl zu schnell gescrollt. Ich hab aber auch eher nach einer Tabelle oder einer dreistelligen Zahlenabgabe gesucht, und nicht nach einem Prozentwert. Muss ich mir das nächste Mal etwas mehr Zeit lassen beim suchen ;( .

Passieren wird die ganze Bremsenüberholung aber vermutlich erst im Frühjahr.

Grüße vom
Reini
 
bonselig

bonselig

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Hallo Reini

Alles gut,ich hab es doch gesehen.Hab auch nur die PDF Version.
Gern geschehen.

Bin gerade rein.Die ersten beiden Beläge sind aufgenietet,Lager und WDR kommen erst morgen.
Belagstärke war noch gut,aber total hart und die Bremswirkung war nicht mehr so doll.

Gruß,Andreas
 
krammerreini

krammerreini

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Servus miteinander,

gestern hab ich meine ausgedrehten Bremstrommeln wieder nach Hause gebracht.
Der Innendurchmesser liegt jetzt bei etwa 302 mm, also noch gut im grünen Bereich.
Trommeln ausgedreht.jpg

Bei den Belägen hab ich jezt mal einen Versuch gewagt. Aus diversen Gesprächen mit Schraubern, Deutzern und auch durch Kommentare in Youtube hab ich mich entschlossen, die gebrochenen Beläge um ein Lochpaar zu kürzen. Und zwar an der auflaufenden Seite, so dass der Belag noch später beginnt (auf den Trommelumfang bezogen) und so quasi ein sanfteres anpressen des Belags der auflaufenden Backe erreicht wird. Außerdem meinte unser Werkstattleiter (der auch die Trommeln ausgedreht hat), dass es bei aggresivem Trommelbremsen enorm wichtig ist, die auflaufende Kante gut zu brechen.
gebrochener Belag rechts.jpgTrennschnitt Bremsbelag.jpgBelag rechts gekürzt und angefast.jpggekürzter Belag links.jpg

Die kurzen Beläge sind also jetzt noch kürzer und was soll ich sagen: die Summe der Maßnahmen haben ein ganz neues Bremsgefühl erwirkt. Ich hab die Trommeln aufgesetzt wie sie waren, den Pedalweg nachjustiert und bin losgefahren. Er bremst jetzt weich und gut dosierbar, die Blockiergrenze wird auch auf Asphalt seitengleich erreicht, was will man mehr :thumbup: .
Jetzt bin ich nur noch gespannt, wie sich die Bremse nach längerer Standzeit verhält. Da war es bislang so, dass besonders bei hoher Luftfeuchtigkeit bei der ersten Bremsung die Bremsen derart reingehauen haben, dass sie sich teilweise erst nach einem kurzen Rückwärtsruck wieder lösten. Zur Abhilfe bin ich bisher vor jeder Fahrt nach längerer Standzeit immer erst ein paar Radumdrehungen mit getretener Bremse rückwärts gefahren, dann ging es meist ohne Radikalbremsung. Das sollte jetzt vorbei sein.

Mit etwas Glück funktioniert das dauerhaft und ich kann mir den Kauf von neuen Belägen sparen ^^ .
Was allerdings auch bedeutet, dass es vorerst kein Video vom Beläge aufnieten geben wird :S :( . So eins wollt ich eigentlich zusammen mit @Obrschwob Martin drehen.

Grüße vom
Reini
 
Thema: Verschleißgrenze Bremstrommel F2L612/54
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