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GueldnerToledo
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Aus dem losbaggern wurde nichts. Ich weis jetzt warum der Bagger so günstig war... Motorschaden.
Gleich beim ersten mal Vollgasgeben kam schwarzes Öl aus dem Auspuff. Hatte gehofft das nur eine Einspritzdüse defekt sei. Leider nein. Habe die Kompression gemessen. Bei Zylinder 1 und 3 waren es 300 PSI, bei Zylinder 2 nahe Null. Auf jeden Fall nicht mehr ablesbar am Messinstrument. Nach der Demontage des Zylinderkopfes war der Fehler schnell gefunden. Metallstücke stecken im Kolbenboden und es haben sich zwei gegenüber liegende tiefe Riefen in den Zylinder gezogen. Leider nicht in die nicht vorhandene Laufbuchse. Also Motor ausgebaut und zerlegt. Ich habe ja schon viel Öl und Fett an alten Schleppern gesehen, aber der Atlas war die Krönung. An einer Stelle konnte ich den Schraubenzieher rein stecken, und er blieb auch so drin...
Endlich an der Kurbelwelle angekommen und deren Lagerhalterungen losgeschraubt, kamen mir tatsächlich Federringe entgegen. Obwohl die ja angeblich nichts taugen waren die Schrauben aber alle immer noch schön fest. Auch nach knapp 4000 Betriebsstunden.
Glücklicherweise sind die Kurbelzapfen alle noch schön glänzend und keine Riefen. Welle in Ordnung. Schon einmal gut. Aber bei den Lagerschalen kommt hier und da schon die zweite Schicht durch. Also gut das das dann auch gleich erneuert wird. Die Hauptlager mache ich auch gleich neu.
Nun habe ich mit einer verstellbaren Handreibahle den zweite Zylinder bearbeitet. Im 1. Durchgang noch ohne Erfolg, weil ich wollte von der originalen 75mm Bohrung gleich auf das erste Übermaß von 75,5. Besser gesagt auf 75,4, weil der Rest kommt dann beim honen. Da hätte ich mir aber beinahe die Arme bei gebrochen. Keine Chance. Leider hatte ich auch nicht das dafür erforderliche Windeisen mit 120 cm Länge. Mein selbstgebautes Spezialwerkzeug hatte in der ersten Version nur einen Drehgriff von 30 cm Länge.... Das wurde dann aber ganz schnell umgebaut auf einen Hebel mit der Länge von 80 cm und einer Einstellung der Reibahle auf 75,05mm und nach jedem Durchgang um ca. 0,5 bis 0,1 mm mehr... Damit und unter Zugabe von reichlich Schneidöl ging es gerade so.
Irgendwann kam ich dann auf 75,4mm... aber die Riefe auf einer Seite ist immer noch nicht weg. Jetzt ist die Frage, ob ich das noch auf das zweite Übermaß aufreiben sollte? Das wären dann die 76 mm. Wenn es Kolben mit noch größerem Durchmesser gäbe könnte ich das ja auch auf 77 oder 78 mm aufreiben. Zwar eine Langwierige Geschichte, aber dann wäre die Riefe raus. Leider gibt es die Kolben wohl nur bis 76mm...
Beim alten Kolben waren nur noch Fragmente von den beiden Kompressionsringen drauf, der Ölabstreifring ist ausgeleiert aber noch in einem Stück. Beim Kolben fehlt der Steg zwischen den beiden Kompressionsringen.
Wenn ich da jetzt nach dem honen einfach einen neuen Kolben einbaue mit neuen Kolbenringen müßte es ja definitiv bessere Kompressionswerte geben als vorher. Oder werden die Kolbenringe durch die Riefe im Zylinder wieder beschädigt?
Was ist mit Riefe aufschweißen und ausfräsen lassen? Könnte sowas funktionieren?
Ein neuer Motor und ein generalüberholter kommt preislich nicht in Frage. Wahnsinn was die dafür haben wollen. Das ein Motor der in so großer Stückzahl produziert wurde und immer noch wird so teuer sein kann, ist mir ein Rätsel.
Ich meine der Motor ist auch auf den noch zwei laufenden Zylindern gut angesprungen. Am liebsten würde ich das halt einfach so riskieren mit einem 75,5 mm Kolben, also erste Übergröße. Auf die anderen beiden Kolben schnalle ich einfach neue Kolbenringe. Dann alle Kolben mitsamt Pleuel und Lagerdeckel auf die Feinwaage und den Übergröße Kolben wenn notwendig auf das Gewicht anpassen der beiden anderen. Damit sollte sich auch die Unwucht in Grenzen halten.
Das der damit keine vollen 16 PS erreicht und der Ölverbrauch etwas höher sein wird ist klar. Muss aber auch keine 4000 Stunden mehr laufen.
MfG Werner
Gleich beim ersten mal Vollgasgeben kam schwarzes Öl aus dem Auspuff. Hatte gehofft das nur eine Einspritzdüse defekt sei. Leider nein. Habe die Kompression gemessen. Bei Zylinder 1 und 3 waren es 300 PSI, bei Zylinder 2 nahe Null. Auf jeden Fall nicht mehr ablesbar am Messinstrument. Nach der Demontage des Zylinderkopfes war der Fehler schnell gefunden. Metallstücke stecken im Kolbenboden und es haben sich zwei gegenüber liegende tiefe Riefen in den Zylinder gezogen. Leider nicht in die nicht vorhandene Laufbuchse. Also Motor ausgebaut und zerlegt. Ich habe ja schon viel Öl und Fett an alten Schleppern gesehen, aber der Atlas war die Krönung. An einer Stelle konnte ich den Schraubenzieher rein stecken, und er blieb auch so drin...
Endlich an der Kurbelwelle angekommen und deren Lagerhalterungen losgeschraubt, kamen mir tatsächlich Federringe entgegen. Obwohl die ja angeblich nichts taugen waren die Schrauben aber alle immer noch schön fest. Auch nach knapp 4000 Betriebsstunden.
Glücklicherweise sind die Kurbelzapfen alle noch schön glänzend und keine Riefen. Welle in Ordnung. Schon einmal gut. Aber bei den Lagerschalen kommt hier und da schon die zweite Schicht durch. Also gut das das dann auch gleich erneuert wird. Die Hauptlager mache ich auch gleich neu.
Nun habe ich mit einer verstellbaren Handreibahle den zweite Zylinder bearbeitet. Im 1. Durchgang noch ohne Erfolg, weil ich wollte von der originalen 75mm Bohrung gleich auf das erste Übermaß von 75,5. Besser gesagt auf 75,4, weil der Rest kommt dann beim honen. Da hätte ich mir aber beinahe die Arme bei gebrochen. Keine Chance. Leider hatte ich auch nicht das dafür erforderliche Windeisen mit 120 cm Länge. Mein selbstgebautes Spezialwerkzeug hatte in der ersten Version nur einen Drehgriff von 30 cm Länge.... Das wurde dann aber ganz schnell umgebaut auf einen Hebel mit der Länge von 80 cm und einer Einstellung der Reibahle auf 75,05mm und nach jedem Durchgang um ca. 0,5 bis 0,1 mm mehr... Damit und unter Zugabe von reichlich Schneidöl ging es gerade so.
Irgendwann kam ich dann auf 75,4mm... aber die Riefe auf einer Seite ist immer noch nicht weg. Jetzt ist die Frage, ob ich das noch auf das zweite Übermaß aufreiben sollte? Das wären dann die 76 mm. Wenn es Kolben mit noch größerem Durchmesser gäbe könnte ich das ja auch auf 77 oder 78 mm aufreiben. Zwar eine Langwierige Geschichte, aber dann wäre die Riefe raus. Leider gibt es die Kolben wohl nur bis 76mm...
Beim alten Kolben waren nur noch Fragmente von den beiden Kompressionsringen drauf, der Ölabstreifring ist ausgeleiert aber noch in einem Stück. Beim Kolben fehlt der Steg zwischen den beiden Kompressionsringen.
Wenn ich da jetzt nach dem honen einfach einen neuen Kolben einbaue mit neuen Kolbenringen müßte es ja definitiv bessere Kompressionswerte geben als vorher. Oder werden die Kolbenringe durch die Riefe im Zylinder wieder beschädigt?
Was ist mit Riefe aufschweißen und ausfräsen lassen? Könnte sowas funktionieren?
Ein neuer Motor und ein generalüberholter kommt preislich nicht in Frage. Wahnsinn was die dafür haben wollen. Das ein Motor der in so großer Stückzahl produziert wurde und immer noch wird so teuer sein kann, ist mir ein Rätsel.
Ich meine der Motor ist auch auf den noch zwei laufenden Zylindern gut angesprungen. Am liebsten würde ich das halt einfach so riskieren mit einem 75,5 mm Kolben, also erste Übergröße. Auf die anderen beiden Kolben schnalle ich einfach neue Kolbenringe. Dann alle Kolben mitsamt Pleuel und Lagerdeckel auf die Feinwaage und den Übergröße Kolben wenn notwendig auf das Gewicht anpassen der beiden anderen. Damit sollte sich auch die Unwucht in Grenzen halten.
Das der damit keine vollen 16 PS erreicht und der Ölverbrauch etwas höher sein wird ist klar. Muss aber auch keine 4000 Stunden mehr laufen.
MfG Werner