Zweireihiges Hauptlager, Hauptwelle F2L612

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Christian S. F2L612

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Hallo liebe Forummitglieder,

Ich bin seit kurzem hier in diesem Forum registriert und hoffe auf eure Erfahrung und Unterstützung.
Kurz zur Vorstellung.
Mein Name ist Christian Schwechheimer und komme aus dem Landkreis PM, Land Brandenburg.
Gestern haben wir begonnen ein Getriebe eines F2L612 zu zerlegen. Es handelt sich dabei leider nicht um meinen Traktor. Aber ich helfe einem sehr guten Freund dabei seinen geliebten F2L612 wieder auf Vordermann zu bringen.

Das Getriebe ist getrennt und die Wellen sind auch entnommen. Die Lager sind defekt oder zumindest austauschwürdig.
Das einzige Lager welches uns Sorgen bereiten ist das zweireihige Rillenkugellager der Kegelradwelle. Er sitzt bombenfest in der zweiten Getriebehälfte. Da ich nicht weiß ob es dafür überhaupt noch Ersatz gibt, Will ich es nicht gewaltsam entfernen.
Hier also die Frage: Gibt es dafür noch Ersatz? Die Lagerbezeichbung lautet ME-C 305341

Ich hoffe, dass ihr uns helfen könnt.

Viele Grüße und schönes Wochenende
Christian
 
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Hallo Christian,

schöne Vorstellung. Sei gegrüßt hier.

Mit Deinen Angaben kann man nicht viel anfangen. F2L612 ist eine Motorenbezeichnung. Für die Schlepperbezeichnung fehlt die weitere Kennung nach dem Schrägstrich und die könnte bei Dir /4, /5, /54 und /6 heißen. Siehe Typenschild an der Kupplungsglocke rechts.

Das Lager, das Du meinst ist das zweireihige Schrägkugellager 3309A (45*100*39,7)auf der Kegelwelle. Es ist auf der Welle aufgeschrumpft, leichtes Erhitzen löst es aber. Wenn's im Gehäuse klemmt ist es eingerostet. Es muß da satt sitzen, weshalb es schon Schwierigkeiten macht, wenn man den Deckel, respektive den Halbschalenteil, runter nimmt. Richtig gemacht muß der Getriebeblock auf das LINKE Hinterrad gelegt werden.
Noch ein Hinweis: Das benannte Lager hat außen 2 Klemmringe zzgl. 2 Distanzringe für die Einstellung desselben (Kegeltrieb bzgl. Tragflanken)! Für den Lagertausch sind diese Ringe unbedingt in der Lage zu kennzeichnen für die erste Einstellung! Die sind unterschiedlich dick und verschieben das Lager vor bzw. zurück, also Richtung Motor oder Endantrieb. Zusätzlich sind Paßbleche zu finden! Eine Lagerschale hat eine Kerbe, die oben am Kegelrad sitzen muß. Also Genau anschauen, bevor es zerlegt wird!!!

Das alte 3309A ist ein Lager mit Füllnut gewesen. Die muß bei identischem Ersatz wieder zum Motor hin zeigen. Neuere Typen haben die nicht mehr und sind mit weniger Kugeln und geändertem Tragwinkel versehen. Richte Dich bei guter Qualität (FAG/SKF) auf 100€ ein! Hier nicht sparen!

https://www.agrolager.de/product_info.php?products_id=12101811
https://www.ebay.de/itm/SKF-3309-A-...382039?hash=item3fc07d6157:g:OV8AAOSw3x9cuMKk
https://www.ebay.de/itm/SKF-3309-A-...382039?hash=item3fc07d6157:g:OV8AAOSw3x9cuMKk

Der letzte Link entspricht dem von mir verbauten Lager.

Griaßle
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Christian S. F2L612

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Hallo Obrschwob,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. Schön, dass es Menschen gibt, die anderen so schnell und kompetent helfen.
Ja das Lager ist festgerostet. Ich wollte es nicht gewaltsam herausoperieren, da ich nicht wusste ob es Ersatz gibt. Die Kegelradwelle haben wir auch so demontieren können. Alle Innenteile sind gewaschen und die Lager- und WDR-Maße sind aufgenommen. Dass es FAG (war das Erstausrüster?) oder SKF werden, versteht sich natürlich von selbst. :) So eine Revision macht man ja "hoffentlich" nur einmal im Leben.
Hat das 3309 A wegen der axialen Sicherung eine Nut im Außenring? Bei dem verbauten sieht es zumindest danach aus. Oder wird es durch die Ringe nur in Position geklemmt?

Ich habe mal drei Bilder vom derzeitigen Stand gemacht. die Wellen und Zahnräder sehen noch gut aus.

Mit der Typenbezeichnung kenne ich mich leider nicht so aus. Mein Kumpel hat nachgesehen: F2L612/6-N.
Viele Grüße und schönen Sonntag,
Christian
 

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Hallo Christian,

gerne, das habe ich grade hinter mir. Das Lager hat außen 2 Halbschalen zur Einstellung übergestülbt. Weiter außen sind die beiden Stellringe aufgeschoben - klemmen auch manchmal. Zusätzlich können auch noch Bleche oder Papierdistanzringe verbaut sein, um dem Kegeltrieb die richtige Passung zu ermöglichen - Grundlage Spiel 0,1mm zzgl. Tragbild im Zug auf mittig - siehe Tipps/Bilder von Udo und den anderen Links.

Die Ringe stellen das Lager in die richtige Position, eine Nut auf dem Lager selber ist mir jedenfalls nicht bekannt. Damit wird es vor bzw. zurückgeschoben.

Schau Dir auch das Diff innen genau an! Meines war gnadenlos verrostet bzw. mit Öl-Wasserschlamm voll. Die Flanken gehören mit Molykote Rapid Plus dünn eingefettet, denn da kommt wenig Getriebeöl hin. Und pass auf das Blech auf, das zur Diffsperre gehört, ist nur da verbaut, also rechts - so wie es auf dem Bild liegt.

Einstellmaß am Mähwerk ist 105mm an der Feder - je nach Ausführung, denn die wurde mal verändert! Die Nut-Muttern sehen böse aus...

Die Zapfwellenschaltung würde ich auch mal anschauen, nach unten auszubauen. Meist ist der obere Bereich stark verrostet.

Sieht alles schon sehr sauber aus. Gut so! Im Bild Kegelradwellenlager siehst Du die Kerbe oben - ist der Freiraum für das große Kegelrad, muß so oben sein.

Also /6, d.h. ohne Vorschaltgetriebe.

Griaßle
Martin
 
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Christian S. F2L612

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Hallo Martin,

vielen Dank, jetzt hab ich es verstanden. ich hatte nicht gesehen, dass das Lager in zwei Halbschalen sitzt! :whistling: Nun macht das alles Sinn.
In den Links ist ja alles sehr detailliert beschrieben!
Das Differential hatten wir heute schon auseinander, haben es gereinigt und gut geölt wieder zusammen gebaut. Die Zahnradflanken sahen sehr gut aus. Lediglich an dem großen Stirnrad (Diffsperrenseitig) gab es an der rückseitigen Anlagefläche Verschleißspuren bzw. Riefen.
Mit Rost hat das Getriebe glücklicherweise kein großes Problem. Nur die beiden Lager von der Mähwerkswelle haben Roststellen, da sie ja auch an der tiefsten Stelle des Getriebes liegen.
Der Traktor wurde kurz nach der Wende gekauft, immer gewartet, bewegt und stand stets trocken. Das war für den Erhalt eher zuträglich. Nun wird halt alles einmal Regeneriert damit er weiterhin seinen Dienst auf dem Hof verrichten kann.

Die Lager sind doch alle ohne erhöhte Lagerluft C3? Habe in einem Link gesehen, dass 6311 C3 verbaut worden sind?!

Viele Grüße
Christian
 
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Hallo Christian,

habe schon gesehen, daß der nicht ganz schlecht dasteht. ;)

Gerade die Mähwerkswelle steht eigentlich im Öl, wo Rost jetzt nicht unbedingt sein sollte, hängt aber vom Öl ab.... Da waren die Lager an meinem /5 bestens.

Die beiden äußeren Lager in den Achsrohren sind tatsächlich C3-Lager. Steht so sogar in der ETL. Müßten aber 6310 (2*) sein.m Das innere am Diff 6217 (2*).
Das 6311 (2*) an der Zwischenwelle ist kein C3;. Dichtring 75*100*11/12/13 je nach Einlaufspuren - nimm BASL, also mit Staublippe.

Vergesse beim montieren der Achsrohre rechts die Diffklaue und beidseitig die Bremswellen nicht, denn sonst mußt du die Achsen nochmals ziehen! Die Diffklaue mit Spanngurt o.ä. nach unten ziehen, wenn sie sitzt, um die Achse einzusetzen. Sie fällt halt sonst ins Achsrohr, kann aber nicht auf die Achse gesetzt werden, weil der Einrückhebel im Weg ist und sie natürlich halten sollte...

Die Bremswellendichtung im Flanschlager der Bremsankerplatte ist ein Filzring. Hatte Doku dazu ins Forum gestellt. Maß 25*37*5 (Agrolager.de hat ihn).

Tipp zum Abstandsblech am Diff rechts: das kann beim Schließen der Gehäuseteile verrutschen und klemmt dann - die Gehäuse verkanten dann. Das muß zentrisch in der Lagerbohrung des 6217 liegen. Vorsicht Finger!

Nun, du bist auf einem guten Weg damit.

Griaßle
Martin
 
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Christian S. F2L612

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Da die Achstrichter nicht bei mir liegen und die Achswellen noch in den Gehäuseteilen stecken, wusste ich noch nicht welche Lager dort verbaut sind. Danke für die Info. Dann kann ich die gleich mitbestellen.
Die 6217 sind aber keine C3? Zumindest waren die verbauten keine.

Die Lager der Mähwerkswelle waren tatsächlich angerostet. Ich dachte das liegt an dem Kondenswasser was sich dann unten im Getriebe sammelt. Wenn der dann eine weile steht, kann es da zu Korrosion kommen.

Diese Woche mach ich noch die Getriebehälften sauber und bestelle die Lager. Dann kann es am nächsten Wochenende vielleicht wieder in die andere Richtung gehen. :)

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße
Christian
 
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Die 6217 sind aber keine C3? Zumindest waren die verbauten keine.

Die Lager der Mähwerkswelle waren tatsächlich angerostet. Ich dachte das liegt an dem Kondenswasser was sich dann unten im Getriebe sammelt. Wenn der dann eine weile steht, kann es da zu Korrosion kommen.

Diese Woche mach ich noch die Getriebehälften sauber und bestelle die Lager. Dann kann es am nächsten Wochenende vielleicht wieder in die andere Richtung gehen. :)
Nur die 6310 ganz außen sind C3. Erschrecke bei den 6217 nicht über den Preis!

Klar, Wasser sitzt ganz unten, das Öl obenauf. Wenn's lange steht...

Die Gehäusehälften dichten nur mit Dichtmasse. Ich habe DIRKO HT genommen.

Doku zum Flanschlager an der Bremsankerplatte:
https://www.deutzforum.de/index.php...ungbremswellenlageramhalbschalengetriebe-pdf/
Maß hatte ich oben genannt, in der/zur Doku hatte ich noch kein korrektes!

Griaßle
Martin
 
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Christian S. F2L612

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Hallo in die Runde.

Es ging etwas voran.
Die Getriebehälften wurden gründlich gereinigt und die Lager sind geliefert.
Morgen geht's dann hoffentlich an den Zusammenbau.

Viele Grüße
Christian
 

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Schau, daß Du das Wasser aus allen Ecken wieder herausbekommst! Besonders der Zapfwellenhebel und der Ausrückmechanismus zum Differential sind da anfällig. Da kommt eh kaum Schmierung an.
Ich habe sie mit Molykote Rapid + dünn aufgestrichen behandelt.

Griaßle
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Christian S. F2L612

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Hallo Martin.

Danke für den Tipp. Machen wir morgen alles trocken und fetten es richtig ein.
Weit werden wir leider nicht kommen da die Einstellbleche und die Tuschierpaste nicht gekommen sind. :/
Aber die Achstrichter samt Stöckchen warten noch auf die Demontage und Bestandsaufnahme.

Grüße
Christian
 
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Christian S. F2L612

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Sooioo, es ging weiter am Getriebe,

Aber vorerst nicht mit dem Zusammenbau, sonsern mit der Demontage der Steckachsen/Achstrichter.
Die äußeren Lager sowie die Lagersitze auf den Steckachsen sind stark verschlissen bzw. eingelaufen.
Glücklicherweise hatte der Besitzer bereits Ersatzteile besorgt, sodass wir die Steckachsen einfach tauschen können.
Nach ser Reinigung der Teile konnten wir doch noch ein paar Lager der Getriebeeingangswelle montieren.
Nächstes Wochenende geht es dann hhoffentlich weiter.

Zwischen den Einstellscheiben des doppelreihigen Schrägkugellagers er Kegelradwelle habe Ich diese Dichtungspapierscheiben gefunden. Ist das so üblich gewesen oder eher eine Notlösung?

MfG
Christian
 

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Norbert Spiegel

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Hallo das ist so eine Art Hartpapier, war bei unserem D25.1 auch da.
Ist Normal.

Gruß Norbert
 
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Christian S. F2L612

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Guten Morgen,

Kann man für diese Ringe auch Dichtungspapier verwenden? Oder gibt es eine Bezugsquelle wo man passende bestellen kann? Die eingesetzten Ringe sind hauchdünn. Vielleicht 0,2 mm stark.

MfG
Christian
 
Norbert Spiegel

Norbert Spiegel

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Hallo bitte mach mal ein Foto von dem Mähwerksantrieb, bei dem Antrieb solltest Du auch nach den Belägen schauen.

Gruß Norbert
 
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michiwi

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Hallo, das dünne Papier kann auch durch Präzisionsblech ersetzt werden. Gibts heute ja ab unter 0,1mm einfach passend ausschneiden lassen und fertig.
 
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Entweder so mit Hartpapier oder wie Michael schrieb. Geht beides. Papier war auch an meinem enthalten.

Griaßle
Martin
 
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Christian S. F2L612

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Hallo,

ich werde mit aus Präzisionsblech scheiben ausschneiden lassen. Danke für die Tipps.

Viele Grüße
Christian
 
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Christian S. F2L612

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Hallo bitte mach mal ein Foto von dem Mähwerksantrieb, bei dem Antrieb solltest Du auch nach den Belägen schauen.

Gruß Norbert
Hallo.
Hab die Mähwerkswelle heute zusammengebaut. Die Beläge sahen noch ganz gut aus.

Es geht hoffentlich in den nächsten Tagen weiter.

Grüße Christian
 

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