Atlas 1302 mit Deutz Motor, ESP Probleme

[mannebk]

Hi Leute,

ich hab nen Atlas 1302 gekauft.

Er hat probleme mit der ESP.

Die Pumpe reagiert nicht auf Gashebel oder Abstellhebel.

Ich hatte die Vorförderpumpe ab weil die membran hin war. Das was da aus der Pumpe gelaufen ist dürfte das Pumpenöl gewesen sein, richtig?

Das nicht wissend hab ich danach versucht ihn zu starten, und nach einigen versuchen und Entlüftung ist er dann direkt auf vollgas gelaufen und die Pumpe hat auf keinen Hebel reagiert, also hab ich schnell die Zulaufleitung an der Pumpe gelöst, danach ist er ausgegangen.

Außerdem läust er nur auf 3 Zylindern. Aus dem letzten Düsenanschluss kommt kein Treibstoff. Rückschlagventil hatte ich draußen, das war fest, das habe ich gangbar gemacht, aber es kommt nach wie vor kein Treibstoff

Ich bräuchte fachkundige Hilfe.

gruß
manne

hier ein paar Biler

 

[tante ute]

Moin
Da wird das Pumpenelement auf dem Zylinder der nicht fördert hängen und somit die Regelstange blockieren.
Könntest den Druckstutzen und das Rückschlagventil entfernen und mit einem Messingstift den Kolben wieder zurück schlagen und mit Druckluft und Rostlöser reinigen. Ventil und stutzen montieren. Motor drehen und Kolben wieder zurück schlagen. Das ganze solange wiederholen bis der Kolben selbständig wieder zurück fährt. Auf keinen Fall den Motor drehen ohne montiertem Druckstutzen und beim Zurück Schlagen auch auf die Stellung der Nockenwelle achten(unterer Totpunkt)
Mit ein wenig Glück funktioniert die Pumpe danach wieder problemlos.
Ansonsten wirds ein Fall für den instandsetzer.
gruss nobi

 

[Demian]

Hallo manne,
Deiner Beschreibung nach ist ein Pumpenelement fest.
Stand der Bagger eine Zeitlang?
An der ESP den seitlichen Deckel (zwei Schrauben) entfernen und prüfen ob die Regelstange, sich frei hin und her bewegen lässt, dabei müssen sich die Elemente drehen.
Beim starten, ohne Einspritzleitungen müssen sich die vier Federn auch auf und ab bewegen und dabei Diesel fördern.
Ich denke daß das letzte Element fest ist und sich nicht nach unten bewegt.
Das lösen sollte nicht mit Gewalt erzwungen werden, besser Krichöl oder ähnliches in die ESP bringen.(über die Dieselzufuhr oder nach entfernen der Anschlussschraube und Rückschlagventil von oben)
Gruß Demian

 

[mannebk]

Danke,

leider hat der Vorbesitzer mir gerade am Telefon verraten, das einer der vor mir den Bagger besichtigt hatte, genau das gemacht hat um zu sehen ob da Diesel kommen würde...

also RSV raus und wohl georgelt....

Die Pumpe heißt übrigens PES4A80D410/3RS1183

Ich hatte nur das RSV gängig gemacht, mit Druckluft gereinigt und wieder montiert, denn das war fest... Ich will gar nicht wissen wie es in der Pumpe aussieht.

vermutlich wird da ne komplette Überholung inkl Düsen fällig.

was passiert wenn man ohne das rsv den Motor durchdreht?

gruß
manne

 

[mannebk]

ja, seit mehr als 10 jahren und davor ist er aus dem Kanister gelaufen weil der Tank im eimer ist....

ich will den nur aus dem Schilf fahren damit ich wo schrauben kann wo nicht alles was fällt weg ist.

An dem Motor in diesem Bagger zu schrauben ist eh schon eine Affenarbeit, weil man klettern darf wie nen Affe.

 

[Demian]

Hallo manne,
da das Element fest ist, denke ich nicht daß das starten ohne RSV noch etwas verändert hat.
Auf YouTube sind berichte dazu zu sehen.

Wichtig ist das die Regelstange frei läuft und der Motor nicht überdreht.
Gruß Demian

 

[mannebk]

Okay danke, bleibt noch die frage nach dem öl der Pumpe.

 

[swd40]

Moin,

D40.1 S ESP Ölstand zeigt schon mal wie es grundsätzlich geht, da gibts aber vieel mehr Beiträge zu. Da sollte normales 15W40 Motoröl rein.

Aber ich denke erst mal gängig machen, Öl wirst du erst dann wirklich brauchen wenn die vernüngtig läuft. Vorher vielleicht eher Kriechöl etc ...

Gruß,

Josef

 

[kfrptr]

Hallo Manne,

ich nehme an du meinst mit RSV das Druckventil (siehe Bild). Wenn das Druckventil und Druckventilhalter demontiert ist, und der Motor wird gestartet, kann es passieren, dass der Pumpenzylinder etwas nach oben bewegt wird und der Stift im Pumpengehäuse dann nicht mehr in die Nut am Pumpenzylinder greift. Wenn du dann das Druckventil und den Druckventilhalter montierst, drückt der Stift gegen den Pumpenzylinder und dann wird dieses beschädigen.
Wenn bei dir wirklich ein Pumpenkolben fest ist, würde ich keine Experimente machen, ich würde dir raten die Einspritzpumpe auszubauen und instandsetzen zu lassen, bevor noch mehr beschädigt wird.

Wenn du es nicht so eilig hast, kann ich sie dir auch instandsetzen. Falls du es eilig hast würde ich sie zu einem Boschdienst in deiner Nähe bringen.

Gruß Peter

 

[mannebk]

danke für dein Angebot, da würde ich bei Bedarf drauf zurück kommen.

Ich hab mir ne gleiche Pumpe für 75 gesichert. ausgebaut. muss noch um die Düsen und Düsenleitungen nachverhandeln.

Ich hatte nr. 3 und 1 drausen, der cu ring fehlte. vermutlich ist nr 6 fest, ich werd mal mit viel licht, bremsenreiniger und nem Messingstifft bei demontiertem deckel und freien nocken plus kriechöl vorsichtig versuchen ihn zu bewegen.

Als gelernter Feinmechaniker mit Preis kann ich glaub schon abschätzen wie leicht man draufklopfen darf.

und wenn das nix wird, schick ich dir die Ersatzpumoe zum durchguggen und dann wirds ausgetauscht.

gruß
Manne

 

[mannebk]

noch ne Frage, ich brauch ne Nummer für das Filterelement der Vorförderpumpe

Es fehlt an der Vorförderpumpe eine Dichtung. Die hat son Kunststoff Deckel der gleichzeitig das Sieb ist. Außen ne flache Dichtung innen nen o-ring. die flache fehlt. ich nehme mal an bei nem neuen sieb-deckel wäre die dabei, kann mir wer mit ner Nummer dafür weiterhelfen?

Ist die Vorförderpumpe die seitlich son Blechhebel zum Pumpen dran hat.

Danke

 

[Kai6.05]

Moin Manne,

das hier: https://www.ebay.de/itm/Deutz-Reparatursatz-Kraftstoffpumpe-912-913-/271675394472

MfG Kai

 

[mannebk]

top danke. genau qas ich gesucht hatte. irgendwie binnich nicht auf die idee gekommen nach 912 vorförderpumpe zu suchen... *kopfpatsch*

 

[mannebk]

Es gibt neues von der PES-Front zu berichten.

Ich konnte durchs Öl-Füll-Loch das Reglergestänge gängig machen.

Ich konnte mit nem spitzbohrer und sanften Schlägen mit dem Handballen den Dosierkolben beweglich machen.

Und er ist angelaufen.

Wies aussieht ist die Befürchtung von oben (Demian) wahr geworden, der "blockierte" Kolben läuft nun auf Vollast, dauerhaft, entsprechend qualmt er, und es ist tatsächlich der kolben, denn der Kanal fördert ein vielfaches im verlgeich zu den anderen.

Anbei nen paar Bilder von meinem Schmuckstück.



Wie man unschwer erkennen kann benötigt auch der Auspuff etwas liebe. Außerdem fehlt der Ölpeilstab und es drückt ordentlich raus, was ich aber mit nem PH2 Elektro-Schraubendreher unterbinden konnte, der das Loch quasi dicht verschließt.

Ansonsten sind die Bremsen schon mal nicht fest, und die Druckluft funktioniert mit ner kleinen Leckage auch. Ich hab die Bremsen aber nicht getestet, dazu muss ich vorher die Reifen und Trommeln ziehen und die Zylinder prüfen. Denn bei blockierten Zylindern und ausgefahrenen Backen die Tromeln demontieren muss ich nicht haben.

Gruß Manne

 

[mannebk]

So ganz verstehe ich nicht, waum jetzt der 4. Kanal am Zahnrad vollast fördert, das Reglergestänge das die "freigabe-Kanäle" dreht sich jedoch frei bewegen kann.... *kopfkratz*

 

[kfrptr]

Hallo Manne,

wie ich dir weiter oben schon mal erklärt habe, kann es sein, dass der Pumpenzylinder sich beim Starten des Motors ohne Druckventile, sich verdreht hat und dadurch ein Pumpenelement so mehr fördert als die anderen. Oder du hast durch den Versuch die Regelstange mit Schlägen eine Regelhülse in Zahnsegment verdreht hat und das der Grund ist warum ein Pumpenelement mehr fördert als die Anderen.

Gruß Peter

 

[mannebk]

okay danke fur die erklärende Beschreibung.

heißt ich heb das regelelement aus der Bohrung und verdrehs um einen Zahn und vergleiche dann die fördermengen. das wiederhole ich bis die 4 Kanäle identische mengen fördern.

 

[kfrptr]

Nein Manne,

so funktioniert das nicht. Zu erst muss du raus finden was genau passiert ist, erst dann kann du versuchen das zu beheben. Wenn du den Seitendeckel der Einspritzpumpe demontiert hast, dann mache doch bitte ein paar Grossaufnahmen von den Federn und den Zahnsegmenten, sowie von der Oberen Dichtfläche des Seitendeckels und stelle diese hier ein. Vielleicht kann ich dann erkennen was passiert ist.

Gruß Peter

 

[mannebk]

äh, also seitlicher Deckel war offen, schmodder zeigt das er etwa zu 25% mit irgendwas gefüllt gewesen ist, aber da sieht man nur die federn und die in den federn laufende Stößel. Die seitliche Federn-Box ist oben und unten als auch seitlich komplett durch das Gehäuse geschlossen.

Die Regler-Zahnstange ist vom seitlichen Deckel aus nicht erreichbar. Das war der Grund warum ich mit nem spitzboher durch das Öl-Fülloch rein bin und sie vorsichtig hin und her bewegt habe.

Wie schon geschrieben, hab ich mit nem Spitzboherer und dem Handballen gearbetiet. Mehr war nicht nötig, war nur marginal fest und nach 2x mit dem Handballen anschucken lief der Kolben wieder.

allerdings hat sich das umliegende Element mitsamt dem festsitzenden Kolben gehoben, als ich dann die ESP-Nockenwelle per Anlasser um 180 grad gedreht hab. Es wurde jedoch nicht seitlich verdreht, ich kann aber nix dazu sagen ob es, bevor ich es behandelt habe, einstelltechnisch "okay" war oder nicht.

Den Reglerdeckel hatte ich nicht offen, den im eingebauten Zustand ist das alles quasi nicht zu erreichen, da der Tank vom 1302 im Weg ist. Und leider hatten wir recht grelle Sonne, meine Bilder sind außen weiß und innen schwarz...

Gruß Manne

 

[kfrptr]

Hallo Manne,

OK, dann nehmen wir mal an das der Pumpenzylinder sich verdreht hat (aber ohne Gewähr). Welches Pumpenelement fördert denn mehr Kraftstoff? Dann müsstest du den Pumpenseitendeckel entfernen. In der Oberen Dichtfläche des Seitendeckel sind kleine Löcher erkennbar, dort sitzt der Stift für die Arretierung des Pumpenzylinders. Bei dem betroffenen Pumpenelement müsste dieser Stift etwas heraus schauen, wenn dem so ist, dann hat sich der Pumpenzylinder verdreht. Dann den Druckanschluss und das Druckventil des betroffenen Zylinders ausbauen, dann den Motor von Hand drehen ( geht am besten, wenn du den Luftleitdeckel über den Einspritzleitungen entfernst und am Kühlgebläse mit einer Umschaltknarre drehst) und beobachtest ob der Pumpenzylinder sich nach oben bewegt bis er sich in der obersten Position befindet. Jetzt den Stift wieder soweit einschlagen wie die anderen aber nicht weiter. Jetzt den Pumpenzylinder mit einem starken sauberen Magneten etwas auf und ab bewegen und dabei immer etwas weiter drehen versuchen die Nut wieder in den Stift einzufädeln. Wenn das geschafft wurden, das Druckventil, Cu-Ring und Druckanschluss wieder montieren und mit 45Nm anziehen. Einen Versuch ist es wert, falls es nicht geht muss die Einspritzpumpe raus.

Gruß Peter