Heischniggl
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Hallo Kollegen,
an der Stelle möchte ich einen kleinen Erfahrungsbericht abgeben, damit das nicht noch jemand anderem passiert und evtl. ein schöner alter Motor sterben muss.
Meinen 11er habe ich Herbst 2019 gekauft und dann mal bisschen Bestandsaufnahme gemacht. Wie immer hab ich den Diesel raus, Tank gereinigt, Filter raus, Gehäuse gereinigt, und vorgepumpt bis eben die Düse schnarrt. Dann Motoröl raus und neues rein, Kühlwasser rein und gewartet, ob es auch da bleibt wo es sein soll. Getriebeöl kontrolliert, konnte man lassen.
Unterteil vom Luftfilter abgebaut und gesehen, dass hier nur noch eine Kruste aus Holzstaub und Dreck drin war. Da ich wusste, dass er am Ende seiner Tage nur noch an der Kreissäge gearbeitet hat, hat es mich auch nicht weiter verwundert, dass da niemand mehr nach der Ölfüllung schaut. Habe einen AF15 Güldner mit Bandsäge, da war der Luftfilter genauso. Also nichts weiter dabei gedacht, alles schön sauber gemacht und Öl rein bis zur Markierung.
Dann Zündpapier rein, einmal rumgekurbelt und er läuft wie ein Uhrwerk. Den 17er Schlüssel für die Einspritzleitung natürlich in der Hand. Da freut sich der Oldtimerfreund.
Hab ihn nur mal im Standgas laufen lassen, alle Gänge ausprobiert, Kupplung trennt, alles gut soweit. Ab und an mal eine kleine Runde im Hof gedreht mit Halbgas auch alles ok.
Dann hab ich mal Vollgas gegeben, soweit so gut, er kam auch wieder runter von der Drehzahl aber dann hat er selbständig hochgedreht bis zum geht nicht mehr. Ich den Dekompressionshebel gedreht.....keine Wirkung. Schnell den 17er Schlüssel gegriffen, den ich zum Glück noch gefunden habe in der Rauchwolke und den Zündpapierhalter rausgedreht. Zum Glück war die Haube nicht drauf und ich bin hingekommen. Halter ist dann rausgeflogen, die Haare am Unterarm waren weggebrannt, ein Feuerwerk aus der Öffnung und Schläge wie beim Tieffliegerangriff, aber die Drehzahl ging runter bis zum Stillstand.... Hab mir gedacht...bravo du hast es geschafft....80 Jahre läuft der Kleine und ich hab ihn gesprengt.
Als alles vorbei war sehe ich, wie Öl am Ansaugrohr durch die Dichtungen sifft und runter läuft. Dann hab ich das Unterteil vom Luftfilter abgenommen und es war schön schaumig da drin. Luftfilter komplett abgenommen und mal von unten angesehen.
Nun war der Sachverhalt klar: Es war absolut keine Füllung mehr in dem Gehäuse!!!
Bei kleiner Drehzahl kein Problem, aber bei Vollgas hat sich der Gute das Öl angesaugt, verbrannt und sich somit selbst hochgejagt. Vermutlich hatte er das in geraumer Vorzeit auch schon mal, dann hat man einfach auf die Füllung verzichtet.
Habe den kleinen dann mal wieder vorsichtig angeworfen ohne Luftfilter...alles ok. Er hat es vermutlich ohne Schaden überstanden.
Ich habe den Luftfilter dann zerlegt und mit Edelstahlwolle und Filtermatten vom Dunstabzug gefüllt...alles wieder angebaut und es funktioniert.
Ich habe an die 20 Traktoren, ist mir aber noch nie passiert bis dato.
Für die Zukunft habe gelernt, dass ich mir den Ölbadluftfilter genau ansehe, bevor ich einen Startversuch mache.
Ich hoffe, dass sich evtl der eine oder andere auch daran erinnert, was er mal gelesen hat, wenn er einen trockenen Ölbadluftfilter vorfindet...nicht blauäugig starten, sondern den Filter erst mal checken.
Beste Grüße
Christoph
an der Stelle möchte ich einen kleinen Erfahrungsbericht abgeben, damit das nicht noch jemand anderem passiert und evtl. ein schöner alter Motor sterben muss.
Meinen 11er habe ich Herbst 2019 gekauft und dann mal bisschen Bestandsaufnahme gemacht. Wie immer hab ich den Diesel raus, Tank gereinigt, Filter raus, Gehäuse gereinigt, und vorgepumpt bis eben die Düse schnarrt. Dann Motoröl raus und neues rein, Kühlwasser rein und gewartet, ob es auch da bleibt wo es sein soll. Getriebeöl kontrolliert, konnte man lassen.
Unterteil vom Luftfilter abgebaut und gesehen, dass hier nur noch eine Kruste aus Holzstaub und Dreck drin war. Da ich wusste, dass er am Ende seiner Tage nur noch an der Kreissäge gearbeitet hat, hat es mich auch nicht weiter verwundert, dass da niemand mehr nach der Ölfüllung schaut. Habe einen AF15 Güldner mit Bandsäge, da war der Luftfilter genauso. Also nichts weiter dabei gedacht, alles schön sauber gemacht und Öl rein bis zur Markierung.
Dann Zündpapier rein, einmal rumgekurbelt und er läuft wie ein Uhrwerk. Den 17er Schlüssel für die Einspritzleitung natürlich in der Hand. Da freut sich der Oldtimerfreund.
Hab ihn nur mal im Standgas laufen lassen, alle Gänge ausprobiert, Kupplung trennt, alles gut soweit. Ab und an mal eine kleine Runde im Hof gedreht mit Halbgas auch alles ok.
Dann hab ich mal Vollgas gegeben, soweit so gut, er kam auch wieder runter von der Drehzahl aber dann hat er selbständig hochgedreht bis zum geht nicht mehr. Ich den Dekompressionshebel gedreht.....keine Wirkung. Schnell den 17er Schlüssel gegriffen, den ich zum Glück noch gefunden habe in der Rauchwolke und den Zündpapierhalter rausgedreht. Zum Glück war die Haube nicht drauf und ich bin hingekommen. Halter ist dann rausgeflogen, die Haare am Unterarm waren weggebrannt, ein Feuerwerk aus der Öffnung und Schläge wie beim Tieffliegerangriff, aber die Drehzahl ging runter bis zum Stillstand.... Hab mir gedacht...bravo du hast es geschafft....80 Jahre läuft der Kleine und ich hab ihn gesprengt.
Als alles vorbei war sehe ich, wie Öl am Ansaugrohr durch die Dichtungen sifft und runter läuft. Dann hab ich das Unterteil vom Luftfilter abgenommen und es war schön schaumig da drin. Luftfilter komplett abgenommen und mal von unten angesehen.
Nun war der Sachverhalt klar: Es war absolut keine Füllung mehr in dem Gehäuse!!!
Bei kleiner Drehzahl kein Problem, aber bei Vollgas hat sich der Gute das Öl angesaugt, verbrannt und sich somit selbst hochgejagt. Vermutlich hatte er das in geraumer Vorzeit auch schon mal, dann hat man einfach auf die Füllung verzichtet.
Habe den kleinen dann mal wieder vorsichtig angeworfen ohne Luftfilter...alles ok. Er hat es vermutlich ohne Schaden überstanden.
Ich habe den Luftfilter dann zerlegt und mit Edelstahlwolle und Filtermatten vom Dunstabzug gefüllt...alles wieder angebaut und es funktioniert.
Ich habe an die 20 Traktoren, ist mir aber noch nie passiert bis dato.
Für die Zukunft habe gelernt, dass ich mir den Ölbadluftfilter genau ansehe, bevor ich einen Startversuch mache.
Ich hoffe, dass sich evtl der eine oder andere auch daran erinnert, was er mal gelesen hat, wenn er einen trockenen Ölbadluftfilter vorfindet...nicht blauäugig starten, sondern den Filter erst mal checken.
Beste Grüße
Christoph