3006: Benzin im Tank - ein Erfahrungsbericht

Diskutiere 3006: Benzin im Tank - ein Erfahrungsbericht im Forum D06-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Versehentlich wurde der falsche Kanister in den Tank geleert, was dann einen Anteil von rd. 30 % Benzin im Diesel ergab. Die Auswirkungen (mit dem...
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Johann-Richard

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Versehentlich wurde der falsche Kanister in den Tank geleert, was dann einen Anteil von rd. 30 % Benzin im Diesel ergab.
Die Auswirkungen (mit dem 3006 wurde dann gezwungenermaßen 3 bis 4 Stunden der Brennholzspalter betrieben:(
Zuerst begann der Motor härter zu laufen, zu nageln (aber nicht übermäßig), nahm noch Gas an. Dann, auf Temperatur, war das Nageln nicht mehr so hörbar, aber die Motorleistung sank in den Keller (reichte grad noch für den Spalter, und für Kriechtempo in die Garage), er nahm das Gas nur schwerfällig bis gar nicht an. Die Temperatur stieg aber nicht erkennbar an.
Bei umfangreichem Googeln wurden verschiedene Schäden an die Wand gemalt: Benzin sei schlecht für Einspritzpumpe und -Düsen, Ventile und Kolben können Schaden nehmen (gilt wohl nur für moderne Dieselmotoren). Und dass das Benzin die Entzündungstemperatur herabsetzt.
Nächsten Tag wurde der Tank leergepumpt (man soll die alte Handpumpe fürs Dieselfass nicht wegwerfen), was ich mir schlimmer vorgestellt habe. Genügende Anzahl von Kanistern hat man sowieso. Nebenbei wurde so der Tank gründlich gereinigt. Dann wurde Diesel eingefüllt und mit dem dafür vorgesehenen Hebel die Leitung bis zur Entlüftung am Kraftstofffilter mit dem Diesel geflutet.
Nebenbei: Dass man den Diesel besser nicht zu lange in Kanistern rumstehen lässt, merkt man dann, wenn sich das Sieb am Ausgießer mit schleimigem Zeug zusetzt (dürfte der zugesetzte "Bio"-Anteil sein).
Etwas Herzklopfen beim Anlassen kann nicht verleugnet werden. Er sprang an, nagelte noch ein paar Takte und dann - Hurra - der gewohnte Klang und die gewohnte Leistung waren wieder da.
Aus Schaden wird man klug: stelle nie einen Kanister Benzin neben die mit dem Diesel...
Und der Schaden: was mache ich jetzt mit dem versauten Diesel? Einen Teil behalte ich mir, denn zum Teile-reinigen tagt es recht gut. Abe die 50 Liter, wo werde ich die los?

Nicht zur Nachahmung empfohlen von Hans
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Hallo, die Dichte unterscheidet sich um fast 0,1kg/l, trennt sich das nicht wieder so dass man wenigstens einen Teil des Benzins abschöpfen kann? Das ist natürlich auch flüchtig und verdunstet stark.
Dann, mit weniger Benzinanteil könnte man wenigstens den Diesel wieder im Schlepper verwenden.

Ansonsten Gefahrstoffmobil...
 
N

niedersasse

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...
Und der Schaden: was mache ich jetzt mit dem versauten Diesel? Einen Teil behalte ich mir, denn zum Teile-reinigen tagt es recht gut. Abe die 50 Liter, wo werde ich die los?

Nicht zur Nachahmung empfohlen von Hans
Moin,

in Glasflaschen füllen, Lappen rein, schütteln und auf der nächsten Demo verwenden. Oder, wenn es am Lagerort zu warm wird, fängt es ggf. von selber an zu brennen.

Nein, entweder tatsächlich weiter mit Diesel versetzen und verfahren, hängt aber vom Verschmutzungsgrad ab, oder in der nächsten Werkstatt fragen, ob das mit ins Altöl kann.

Grüße

Richard
 
Lois 06 DX

Lois 06 DX

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Hallo
Wie Jürgen schon schrieb: verdünnen und wieder in den Tank.
Haben wir früher auch immer im Winter bei unseren D 3006 gemacht, 5 liter Benzin in den Tank als Frostschutz und mit Diesel volltanken.
Gruß Alois
 
tante ute

tante ute

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Moin
Der aktuelle Schwefelarme Biogepanschte Diesel schmiert leider nicht mehr so gut wie die Qualitätsware von früher.
Würde also eher sehr sparsam Beimischen und zur eigenen Beruhigung ein Spritzer 2takt Öl dazugeben.
Um den heutigen Diesel Winterfest zu bekommen würde ich auch eher zu einem Fließverbesserer greifen,was bei unseren Temperaturen auch nicht mehr notwendig sein dürfte.
gruss nobi
 
G

GTfan

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Wurde schon als Frostschutz verwendet. Nach meinem Mechaniker des vertrauens bis 10 %ig.
Weiter verdünnen und wieder in den Tank.
Gruß Jürgen
Hallo
Wie Jürgen schon schrieb: verdünnen und wieder in den Tank.
Haben wir früher auch immer im Winter bei unseren D 3006 gemacht, 5 liter Benzin in den Tank als Frostschutz und mit Diesel volltanken.
Gruß Alois
Hat man früher so gemacht, also man noch nicht wusste, dass das wirkungslos ist, den Motor schädigt und die Zündwilligkeit des Diesels, also die Cetanzahl deutlich herab setzt. Sowas ist im Winter natürlich absolut kontraproduktiv...
Der aktuelle Schwefelarme Biogepanschte Diesel schmiert leider nicht mehr so gut wie die Qualitätsware von früher.
Auch das ist ein haltloses Gerücht.
Der aktuelle Diesel ist wesentlich schmierfähiger als frühere Kraftstoffe. Denn die heutigen Höchstdruck-Commonrail-Einspritzpumpen sind ausschließlich vom Kraftstoff geschmiert und würden krepieren, wenn sie den früheren schwefelhaltigen Kraftstoff zu fressen bekämen. Zu sehen und zu spüren bekommen dies regelmäßig die großen Autohersteller, wenn in einem 3.Welt-Land mal wieder gepanschter Sprit oder eben hoch schwefelhaltige Kraftstoffe falsch deklariert wurden und daher in neuen Autos landen.

Die Bio-Anteile sind hygroskopisch, ziehen also Wasser an. Wenn sich nun im Tank vermehrt Wasser sammelt und durch Kondensationsvorgänge womöglich auch wieder eine eigene Fraktion bildet, reduziert sich natürlich die Schmierfähigkeit dieser Fraktion. Je länger die Suppe im Tank bleibt, desto mehr Wasser kann sich natürlich sammeln. Aber zum Zeitpunkt des Tankens ist der Kraftstoff absolut in Ordnung!

MfG
Fabian
 
W

Werder014

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Hier ging es doch gar nicht darum den Diesel winterfest zu bekommen, sondern das unbeabsichtigt entstandene Benzin-Diesel-Gemisch zu entsorgen.
Und der Schaden: was mache ich jetzt mit dem versauten Diesel? Einen Teil behalte ich mir, denn zum Teile-reinigen tagt es recht gut. Abe die 50 Liter, wo werde ich die los?
Man könnte das Benzin-Diesel-Gemisch bestimmt auch in einer Ölheizung verfeuern. Wenn man da die 50l auf 1000l Heizöl (oder noch mehr) kippt wird da denke ich schon nicht viel passieren.

Ich benutze alten Sprit gerne zum Teile Waschen, oder wenn er noch sauber und nicht schon 30 Jahre alt ist mische ich das auch ab und zu in geringer Dosierung in den Tank (Ich hab halt keine Ölheizung). Trecker, Moped und Rasenmäher haben sich noch nicht großartig beschwert :D . Dreckiger und alter Sprit kommt bei mir in geringen Mengen mit ins Altöl.

Ansonsten ab zum nächsten Wertstoffhof und mal vorsichtig nachfragen.

Grüße
 
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Johann-Richard

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Danke für die Diskussion,
und zu den Vorschlägen:
Also in den Heizöltank werde ich das nicht kippen, weil mein Rotrix-Brenner eine Diva ist. Und es wäre aus dem einen Grund schon nicht sinnvoll, weil wir zur Zeit planen, die Heizung zu erneuern und in der Folge der Inhalt im Heizöltank eh zu entsorgen ist. Aber vielleicht nimmt das jene Firma mit, die den Schlamm aus den Tanks entsorgt (kostet aber rund 35 Cent der Liter).
Verdünnen und wieder reinkippen - nee, da bin ich geheilt. Auch das Trennen wegen unterschiedlicher Dichte wird wohl nicht klappen. Das Öl im Benzin für den Zweitakter mischt sich ja auch ganz gut.
Ins Altöl - da ist Vorsicht geboten: Ein verwandter Landwirt verkauft (für Nullkommafastnix) sein Altöl und unterschreibt, dass er eben nur Altöl hat. Wird ihm eine Beimischung nachgewiesen, zahlt er für die komplette LKW-Fuhre...
Mein Fahrradhändler hat mir 5 Liter abgenommen, der wird damit Ketten, Ritzel und Schaltwerke säubern. Was mich auf die Idee gebracht hat, das Zeug in den Kleinanzeigen für Selbstabholer anzubieten.
Wünsche frohes Pfingstfest
Hans
 
tante ute

tante ute

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Moin
Vielleicht findet sich ja in Kleinanzeigen eine Abnehmer der die Suppe in nem REO oder Jupiter verheizt.
gruss nobi
 
Thema: 3006: Benzin im Tank - ein Erfahrungsbericht
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