F2L 612/5 Malheur! Zapfwellenlager beim F2L612/5 zerlegt

[[Marc]]

Moin werte Deutzgemeinde!

Gestern habe ich mal wieder mit der seitlich angebauten Binger Winde gearbeitet.
Eine Hecke bei einem Bekannten herausgezogen. Kurz vor Ende der Arbeiten bin ich Esel dann beim Einrollen gegen den Hydraulikhebel gekommen. Der Unterlenker fährt hoch und schlägt dann gegen das Getriebe der Winde, welches an der Zapfwelle hängt.
Das hat das Kugellager der Zapfwelle nicht mit gemacht und sich in Einzelteile zerworfen.
Die Zapfwelle konnte ich dann mit dem WeDi heraus ziehen. Die Getriebeölsauerei haben wir mit Lappen und Ölbindemittel in den Griff bekommen.

Nun habe ich die Metallplatte schon losgeschraubt, aber die sitzt bombenfest. Ist die mit Dichtmittel angeklebt?
Das Lager ist ein offenes 6007? Gibt es da beim Bestellen etwas zu beachten?

PS: das Bild ist nur für die, die die seitlichen Binger Winden nicht kennen. Da funktionierte es noch...

Gruß, Marc

 

[Obrschwob]

Hallo Marc,

ja ist nur mit Dichtmittel fest, ansonsten ist der Lagerträger einfach entnehmbar. Hinten sitzt dann ein Seegerring, der das Lager im Träger hält, wenn ich das so aus dem Kopf heraus in Gedanken vor mir sehe. Den entfernt man und kann das Lager dann von der Welle ziehen.

Beim Aufziehen des Lagers dieses gut warm machen, dann fällt es auf die Welle. Dann den Lagerträger warm machen und das möglichst kalte Lager 6007 mit/auf der Welle da einsetzen und den Seegerring wieder setzen.

Markenlager von SKF oder FAG nehmen, evtl. einseitig - nach außen - geschlossen. Kann man, muß man aber nicht.

Griaßle
Martin

 

[[Marc]]

Hallo lieber Martin,

vielen Dank für deine schnelle und präzise Hilfe!
Ich mache gleich mal eine Bestandsaufnahme und eine Fotodoku dazu.
Ein SKF 6007 offen und einen NBR 35x56x12 WeDi habe ich bestellt.
Das offene Lager ist mir sympatischer, wenn es sich noch einmal zerlegen sollte sind weniger Teile im Getriebe zusammen zu suchen.

Gruß, Marc

 

[Obrschwob]

Hallo Marc,

gerne, ist ja kein Aufwand. Messe die Welle nach. Meiner hatte da einen Laufring, auf dem ein anderes Lager drauf war.... Der wurde entfernt, weil beschädigt und nicht nötig.

Gutes Gelingen!

Griaßle
Martin

 

[[Marc]]

Hallo zusammen,

Habe den Lagerträger demontieren können, nachdem ich ihn erwärmt habe.
War fummelig. Das Lager ist zerbrochen und die Teile lagen im Getriebe. Habe ich mit einer verlängerten Spitzzange weitestmöglich herausgefummelt. Jetzt habe ich noch einen Stabmagnet bestellt, mit dem ich nochmal versuche die letzten Reste zu angeln bevor ich großzügig mit Diesel spüle.

Der Sitz des Lagers auf der Welle ist angegriffen. Mal schaun wie das Lager dort sitzt.
Könnte man das reparieren, falls es zu arg beschädigt ist? Die Welle hat 35mm, könnte man auf 34 abdrehen und ein anderes Lager nehmen, oder ist die Welle dort oberflächlich gehärtet? Gibt es überhaubt ein anderes Lager, also wie 6007 nur mit 34mm ID?

Den Seggerring auf der Welle hat es auch zerlegt.
Weiß zufällig jemand welchen ich da bestellen muss?

Gruß, Marc

 

[Obrschwob]

Hallo Marc,

steht doch in der Anleitung bzw. der ETl, die da enthalten ist: 62*2 Nr. 17706...
Die Welle ist sicher gehärtet. Ein Dreher könnte das sicher richten und einen passenden Ring aufziehen, auf dem dann das Lager läuft.
Alternative: Aufschweißen lassen und wieder abdrehen auf 35 und dann nachhärten.

Evtl. findet man auch eine Zapfwelle auf dem Markt - kommt schon mal vor von /5 Schlachtschleppern.

Nimm einen flexiblen (Neodym-)Magnetheber und stochere gründlich nach Spänen!

Griaßle
Martin

 

[[Marc]]

Guten Morgen!

Reparatur ist geglückt.
Ich habe mit einem Neodym Magnetheber ordentlich nach Spänen gefischt. Dann das Öl abgelassen und ordentlich Diesel durch gespült.

Das Lager ließ sich trotz erwärmen nur sehr schwer auf den Lagersitz der Welle pressen und sitzt zum Glück bombenfest. Den Halter habe ich erwärmt und konnte das Lager mit Welle ohne Gewalt einführen. Den Wellendichtring habe ich mit doppelter Lippe genommen und mit ordentlich Fett eingesetzt, zusätzlich mit Dichtmittel an den Außenrändern versehen.

Das andere Ende der Zapfwelle habe ich wie in Martins Anleitung beschrieben mit Kupferpaste eingeschmiert.

Den Halter dann mit dem blauen Dichtmittel wieder angeschraubt.
Das Zwischengetriebe habe ich auch nochmal leer gemacht und gespült.
Die Getriebe sind jetzt echt sauber und die passenden Ölmengen 12L und 2,5L 80W90 sind aufgefüllt.

Jetzt ist es bei der Probefahrt auch trocken geblieben.
Ich hoffe die restlichen Lager und WeDis halten noch ein Weilchen.

Vielen Dank noch einmal Martin.
Sonnige Grüße aus dem tiefen Norden,

Marc