D 15 Zapfwellenbetrieb im Stand

Diskutiere Zapfwellenbetrieb im Stand im Forum D-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallöchen, Hin und wieder bin ich am überlegen, ob man mit einem D15 Heu machen kann. Ich weiß er ist wirklich nicht der kräftigste, aber wenn ich...
Deutz-Kramer-Alex

Deutz-Kramer-Alex

Beiträge
15
Likes
0
Hallöchen,
Hin und wieder bin ich am überlegen, ob man mit einem D15 Heu machen kann. Ich weiß er ist wirklich nicht der kräftigste, aber wenn ich mir die letzten Jahre so ansehe, wird es immer schwieriger mit Heu kaufen. Deshalb überlege ich oft, ob man alles mit dem D15 bewältigen könnte. Unabhängigkeit ist ja immer gut. Bin nun zu folgenden Erkenntnissen gekommen:
- Mähen mit dem Mähbalken sollte kein Problem sein (müsste aber irgendwoher ein S&S Mähwerk bekommen, da unseres total verrostet war)
- fürs Schwaden und Wenden gibt es ja auch entsprechende Geräte für kleine Schlepper (zum Beispiel Bandheuwender Profi BHW210 Profi)

Es gibt nur ein Problem: Die Ballenpresse.
Habe zwar welche für Rundballen gefunden, die von der Größe her gehen würden (sind für Kubotas und sowas gedacht), aber wenn ich mir die Videos so ansehe, funktioniert das mit dem D15 scheinbar nicht. Alle laufen weiter, wenn man stehen bleibt. Das geht doch aber nur mit einer Motorzapfwelle oder nicht? Da die Bedienungsanleitungen heutzutage aber nicht so technisch sind (wie beim D15 früher) findet man zu den Zapfwellen meist keine nähere Information. Deshalb weiß ich nicht ob die Kubotas solch eine Zapfwelle haben. Habe neulich ein Video von einem D25S mit Miststreuer gesehen, wo dieser auch im Stand gearbeitet hat. Laut Wikipedia hat der D25S keine Motorzapfwelle. Wie geht das denn dann aber? Bedienungsanleitung vom D25 gibt es leider nicht als PDF, weshalb ich die Aussagen von Wikipedia nicht prüfen kann.

1. Frage: Gibt es also andere Möglichkeiten eine Zapfwelle im Stand anzutreiben? Wenn ja welche? Der D15 hat ja nur ne Wegezapfwelle und eine Getriebezapfwelle.
2. Frage: Ist eine Motorzapfwelle für Ballenpressen notwendig bzw. muss man unbedingt anhalten um den Ballen auszuwerfen? Letzteres denke ich zwar schon, aber fragen kostet ja nix.
3. Frage: Funktionieren Miniballenpressen wie die MRB850Z oder die MP550TPL überhaupt in Kombination mit einem alten Schlepper wie dem D15?
Kleine Nebenfrage: Stimmt es, dass man bei den Pressen lieber noch eine Zwischenkupplung verbauen sollte oder reichen eigentlich die Rutschkupplungen in den Gelenkwellen? Mit Zwischenkupplungen sind Sternratschenkupplungen oder Freiläufe gemeint.

Ich ahne schon, dass ich nach dem Studium wahrscheinlich eher noch nen D6005 oder nen D40.2 (vielleicht ja auch einen schönen Fortschritt? :D ) anschaffen muss, wenn ich selber Heu machen will. Wobei ich schon sagen muss, das der D15 mit Mulcher, Saatstreuer und Schlepper am Hang sein Ding ohne Probleme durchzieht.

Ich hoffe mich kann da jemand aufklären. Die Fragen dienen mir nicht dazu, sobald wie möglich eine Ballenpresse zu kaufen, sondern eher zur Weiterbildung in diesem Bereich. Ich habe halt nirgendwo besonders viel dazu gefunden. Hoffentlich nerv ich damit jetzt niemand, aber das Thema hat sich bei mir im Kopf festgesetzt. :/
Mit freundlichen Grüßen,
Alex ^^
 
S

Stihl_026

Beiträge
480
Likes
81
Hallo,

ich kann zwar nichts zur Zapfwelle im Detail beitragen, aber Deine Überlegung zieht einiges an Investment nach sich und brauch auch Stellplatz.

Das selbst Mähen und Wenden/Schwaden kann ich ja noch nachvollziehen, aber warum lässt Du die Ballen nicht im Lohn pressen - such dir einen, der nicht unbedingt Rundballen presst, sondern vielleicht wie früher kleine Quaderballen (Beispiel WelgerAP 52) machen kann. Die sind handlicher und können besser gestapelt werden.
 
E

EckardderWaldbauer

Beiträge
2.335
Likes
767
Hallo Alex ,

ich habe den D40L ( 40.2 ) und den 4005 mit Doppelkupplung .
Wenn ich meine Fräse am D40L habe und die Zapfwellenbetätigung einlegen will ,
muss ich die Kupplung ganz durchtreten so daß ich die Zapfwelle nutzen kann .
Wenn ich die Kupplung nur für den Fahrbetrieb durchtrete , also nur die Hälfte ,
dreht sich die Fräse weiter .
Das ist der Sinn einer Doppelkupplung .

Der D15 hat nur eine Einfachkupplung und eine Welle zum Getriebe .
Mein D40L hat eine Doppelkupplung und eine Hohlwelle , allso 2 Wellen vom Motor
zum Getriebe .

Meinen D15 habe ich gerade begonnen neu aufzubauen , sprich ich habe 2 Standmotoren zerlegt ,
sowie einen Ersatzmotor eines Traktors . Außerdem zerlege ich gerade eine Antriebseinheit dazu .
Getriebe habe ich schon zerlegt und mit dem Portalachsen habe ich angefangen .

Du solltest dir im klaren sein , das du deinen Kleinen einiges abverlangst und wenn du mal einen
größeren Schaden hast , ein Problem mit der Ersatzteilversorgung hast .
Getriebeteile , Antriebswelle und die Wellen in der Portalachse so wie einige andere Teile
sind rar und teuer .

Eine Ballenpresse kann ich mir am D15 nicht vorstellen .
Vielleicht gibt es eine Technische Lösung in Verbindung Hydraulik und Einfachkupplung .
Kenne mich da aber nicht weiter aus .

Gruß Eckard
 
krammerreini

krammerreini

Beiträge
2.433
Likes
3.369
Servus Alex,

um die Zapfwelle im Stand zu betreiben, musst du einfach die Getriebezapfwelle einschalten und ohne einen Gang einzulegen.
So werden die ganzen Spalter, Winden, Kreissägen und was weiß ich noch alles betrieben.
Das Problem ist nur der Übergang von Zapfwellenbetrieb während der Fahrt (beim pressen zum Beispiel) auf Zapfwellenbetrieb im Stand (beim binden des Rundballens und dem auswerfen). Hier muss zum rausnehmen des Gangs ausgekuppelt werden und in dem Moment bleibt auch die Zapfwelle und damit die Presse stehen. Gang rausnehmen und wieder einkuppeln und schon läuft die Presse wieder. Oder eben nicht, weil sich durch die Unterbrechung des Kraftflusses was verstopft hat. Man könnte zwar mit etwas Übung den Gang rausnehmen ohne auszukuppeln, eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht. Und zum anfahren muss dann eh wieder ausgekuppelt werden um überhaupt einen Gang einlegen zu können.
Ist also letztlich nix vernünftiges, so ne Presse mit Getriebezapfwelle zu betreiben.
Genau aus diesen Gründen wurde ja die Motor- bzw. die unabhängige Zapfwelle entwickelt.

Und ja, zum binden und auswerfen des Rundballens muss angehalten werden. Sonst würde ja während des Bindevorgangs noch Pressgut zugeführt.

Was in deinem Fall, auch von der Schlepperleistung her funktionieren könnte, ist eine Niederdruckpresse. Vorausgesetzt du findest noch eine intakte und du bist mit den relativ locker gepressten Ballen zufrieden.

Grüße vom
Reini

Edit: ich hab noch ein Video gefunden. Ist zwar ein F1L514/51, aber so eine Presse könnt ich mir am D15 auch vorstellen. Bei 2:26 sieht man schön, wie er beim anfahren etwas Abstand vom Schwad hält, damit die Fuhre etwas Zeit zum "schwungholen" hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

GTfan

Beiträge
1.561
Likes
713
Kleine Nebenfrage: Stimmt es, dass man bei den Pressen lieber noch eine Zwischenkupplung verbauen sollte oder reichen eigentlich die Rutschkupplungen in den Gelenkwellen? Mit Zwischenkupplungen sind Sternratschenkupplungen oder Freiläufe gemeint.
Die Rutschkupplungen in den Gelenkwellen sind nicht serienmäßig. Wenn eine Gelenkwelle eine Überlastkupplung hat, dann ist es in der Regel eine Sternratschenkupplung. Natürlich gibt es auch andere Bauarten, das tut hier aber erstmal nichts zur Sache.
Die großen Rundballenpressen haben in der Regel zusätzliche Überlastkupplungen an der Pickup sowie am Rotor. Ob das bei den Kleinen auch der Fall ist, weiß ich nicht. Und ob eine passende Gelenkwelle beim Kauf der Presse dabei ist, weiß ich auch nicht.

Im Stand kannst du problemlos mit dem D15 und einer solch kleinen Rundballenpresse arbeiten. Deine Zapfwelle dreht sich ja weiter, wenn kein Gang drin ist und du den Fuß wieder von der Kupplung nimmt. Nur das Pressen aus dem Schwad ist ohne Doppelkupplung gerade bei einer Rundballenpresse unmöglich.

MfG
Fabian
 
S

swd40

Beiträge
1.800
Likes
619
Moin,

Doppelkupplungen sind damals genau für HD Ballenpressen (damals sowas wie Welger AP12) oder gezogene Mähdrescher (zB. Claas Super) in Schleppern eingebaut worden. Man kann damit das angehängte Gerät weiterlaufen lassen wenn man anhält weil ein Haufen im Schwad liegt oder man nen Gang runterschalten muß. Mit einer Einfachkupplung ist dann auch das angehängte Gerät aus, und eine HD-Presse mag es gar nicht wenn der Kanal voll ist und die wieder anlaufen soll. Beim Mähdrescher kommt noch dazu daß die Dreschtrommel auf einer festen Drehzahl läuft, und auch der Wind für die Korntrennung mag keine Störungen.

D.h. zur Not kann ein D15 mit ner HD-Presse fahren (pauschal nen Gang niedriger damit es sich nicht staut), bei ner Rundballenpresse weiß ich es nicht (s.o. die Kommentare zum Binden). Spaß macht es aber nicht. Aus der Reihe rausfahren damit die Maschine weiter läuft und ähnliche Verrenkungen kommen dabei raus.

Gruß,
Josef
 
Kai6.05

Kai6.05

Moderator
Beiträge
4.761
Likes
1.552
Moin,

mit einem D15 zu pressen wird wohl keinen Spaß machen. Ich würde da eher zu einem D40.1S raten.
Solide Technik. Bei Bedarf lässt sich die Zapfwelle einfach aus dem Getriebe ziehen (ohne den Hydraulikblock abzunehmen). Zudem sind auch hier noch Schnäppchen zu bekommen.

MfG Kai
 
8

8006- 85

Beiträge
39
Likes
52
Wie schon beschrieben spass macht das gerade nicht, aber es geht. In den fünfziger Jahren hatten wir keine
unabhängige Zapfwelle an unserm 19ps Hanomag,haben aber mit einer John Deere Ballenpresse gepresst.
Die Schwaden müssen klein genug sein so das die Presse es schafft. Wenn es sein muss, schnell den Gang
raus nehmen und Presse leer laufen lassen. Das ganze erfordert schon Erfahrung, aber es ist machbar.
Mit Rundballen habe keine Erfahrung ohne Live Zapfwelle. Mfg Rolf
 
N

niedersasse

Beiträge
5.389
Likes
1.956
Servus Alex,

......
Edit: ich hab noch ein Video gefunden. Ist zwar ein F1L514/51, aber so eine Presse könnt ich mir am D15 auch vorstellen. Bei 2:26 sieht man schön, wie er beim anfahren etwas Abstand vom Schwad hält, damit die Fuhre etwas Zeit zum "schwungholen" hat.
Moin,

so ganz vergleichbar sind die beiden nicht, auf Grund der unterschiedlichen Motorcharakteristik.
Ich rate vom Pressenbetrieb (auch mittel- oder Niederdruckpressen) mit einem D15 ab. Der hat zu wenig Hubraum, gerade, wenn es um den Start vorm Schwad geht. Motoren, die ihre PS aus der Drehzahl beziehen, sind da nicht so zu empfehelen. Bei Lastspitzen sinkt die Drehzahl schnell ab und dann ist in der Regel Schluss.
In dem Buch "Ackern wie damals" mit Fotografien von Wolfgang Schiffer, wo mit Bildern ausschließlich mit Deutz aus den frühen Nachkriegszeiten die mechanisierte Landwirtschaft festgehalten ist, zeigt zwar ein Foto auf Seite 63 die gleiche Presse mit einem D 15, aber wie schon gesagt bringt der zwar die PS, aber eben aus wesentlich weniger Hubraum als der F1L514er mit 1 Zylinder.
Damit sind wir wieder bei dem Thema: was ist, wenn was kaputt ist, die Teile sind halt nicht jünger.

Grüße

Richard

P.S.: die 15 PS Trecker sind in dem Buch mit dieser Ausnahme eher in leichteren Arbeiten zu sehen.
 
Deutz-Kramer-Alex

Deutz-Kramer-Alex

Threadstarter
Beiträge
15
Likes
0
Hallöchen,
... Inhalt für Mitglieder ...
Ich bedanke mich für die vielen Antworten. Zwar ist es etwas ernüchternd (wenngleich es auch absehbar war), jedoch hab ich so ein paar gute Einblicke in eure Arbeit und eure Herangehensweise an das Ballenpressen. Es ist mir nun auch klarer geworden, welche technischen Voraussetzungen ein Traktor haben sollte, wenn er eine Rundballenpresse antreiben sollte. Der Einwurf mit der Niederdruckpresse war übrigens auch gut. Das hatte ich mir auch schon überlegt. Wie bereits von krammerreini vermutet, wären die resultierenden Ballen wahrscheinlich aber nix für uns. Wir hatten schon einmal solche Ballen, aber unser Kramer hat sie leider nur teilweise ans Ziel bringen können. :D
Auch die Erklärung zum Thema Überlastkupplungen vom GTfan hat mich etwas weiter bringen können. Ich denke mal, dass dafür mal was größeres her muss als der D15. Wie ihr schon gesagt habt, werden die Ersatzteile für Traktoren dieser Baujahre aber nicht mehr sondern langsam rar. Da ist man mittlerweile schon gut bedient, wenn man Leute mit Werkzeugmaschinen kennt, die einem da was zaubern können. Dennoch hätte ich eigentlich gerne mal nen Deutz 4-Zylinder in der Treckergarage ^^ Man merkt, dass Ballenpressen ein Thema ist, welches man nicht auf die leichte Schulter nehmen oder unterschätzen sollte (vor allem, wenn man das noch nie gemacht hat). Ich werde mich mit der Sache nochmal intensiver auseinander setzen und dann schaue ich mal ob ich die passende Technik dafür zusammentragen kann.

PS: Ich möchte mich nochmal bei allen bedanken, die mir geantwortet haben. Weiterhin wollte ich mich für meine Inaktivität unter meiner eigenen Frage entschuldigen. Ich hatte mit dem Online-Semester (was beim nächsten wieder so wird...) an der Uni große Probleme und musste mir relativ viel für die Prüfungen aus einigen Büchern zusammensuchen. Ich hoffe einfach, ihr nehmt es mir nicht allzu krumm :/ Auf jeden Fall ist das hier ein tolles Forum, mit scheinbar vielen hilfsbereiten Leuten (ist man von anderen Foren gar nicht so gewohnt).

LG, Alex
 
Henn2Zui

Henn2Zui

Beiträge
950
Likes
321
Moin Alex,
interessantes Thema, von solch kleinen Rundballenpressen hab ich bisher noch nie was gehört.
Erstmal vorweg: Niemand nimmt dir etwas krumm. Du fragst vernünftig und hast dir vorher Gedanken zu dem Thema gemacht. Jeder fängt mal klein an. ;)

Ich bin auch erst vor 2018 ins Heugewerbe eingestiegen und hab mir ne kleine HD-Ballenpresse (Welger AP42) gekauft. Angegeben ist die für Schlepper ab 20 PS, ich hab da 28PS vor, mit angehängtem Wagen in der Ebene grade so ausreichend. Aber ohne getrennte Kupplungen von Fahrgängen und Zapfwelle ist das nix (mein D30S hat ne Doppelkupplung).
Der zweite Haken bei Getrieben ohne Doppelkupplung: Die Presse hält das Getriebe in Schwung und man kann auch durch Kuppeln nicht einfach wieder einen Gang einlegen, sondern erst, wenn die Presse hinten ausgeschwungen ist und das Getriebe innen steht. Anhalten geht wohl, der Schalthebel lässt sich auch ohne kuppeln in Neutral drücken. Anfahren ist das Problem
Die Platzgeschichte ist auch so eine Sache, die ich nur bedingt bedacht hatte. Meine Welger ist nicht grade klein, auch wenns die kleinste Presse aus der Serie ist. Und so eine Presse muss unter Dach, wenn man da länger was von haben will.

Meine Empfehlung: was du machen kannst mit dem 15er, das mach erstmal damit und frag bisschen rum, ob in deiner Gegend vielleicht jemand kleine Ballen für dich aus deinem Heu pressen kann. Dann triffst du bestimmt früher oder später auf Leute wie mich (mit Presse aber u.U. ohne eigene Flächen :D). Zum selber Pressen muss aber was größeres her.

Und was die Gelenkwelle angeht: zumindest HD-Ballenpressen haben fast immer eine integrierte Überlastssicherung (meistens mit Scherbolzen), da reicht eine ganz normale ohne Schnickschnack. Sinnvoll ist eventuell eine Weitwinkel-Gelenkwelle, grade bei kleineren, verwinkelten Stücken.

Generell: Nur Mut, erstmal scheint das alles kompliziert, aber so schwer ist das auch nicht, wenn man etwas techn. Sachverstand mitbringt und vielleicht bei dem ersten Versuch jemanden Erfahrenen dabei hat. ;)
 
M

michiwi

Moderator
Beiträge
3.748
Likes
1.161
Hallo, zur Gelenkwelle nochmal, nein es reicht keine normale. Die geschilderte Symptomatik tritt nur auf wenn keine Zapfwelle mit Freilauf verwendet wird. Die ist bei nachlaufenden Maschinen mit hoher Schwungmasse sogar gefordert.
 
Henn2Zui

Henn2Zui

Beiträge
950
Likes
321
Hallo, zur Gelenkwelle nochmal, nein es reicht keine normale. Die geschilderte Symptomatik tritt nur auf wenn keine Zapfwelle mit Freilauf verwendet wird. Die ist bei nachlaufenden Maschinen mit hoher Schwungmasse sogar gefordert.
Jain.
M.W. wird eine Freilaufgelenkwelle nur für Schlepper mit hydraulisch gekuppelter ZW benötigt/empfohlen (So stehts auch in der Welger AP42-BA). Alle Leute in meinem Bekanntenkreis, die eine HD-Ballenpresse mit alten Treckern betreiben, haben, wie ich, eine GW ohne Freilauf, Rutschkupplung, etc. dran.
Ok, man kann mit einem Freilauf das auspendeln lassen sparen. Aber an der Sache, dass Pressen, Trommelmähwerke und andere Anbaugeräte, die "Schwung" brauchen, nicht wirklich effektiv mit einer Getriebezapfwelle betrieben werden können, ändert es nichts. Allemal ist das ein Behelf.
 
S

swd40

Beiträge
1.800
Likes
619
Moin,

bei Getriebezapfwelle (Einfachkupplung) sollte ein Freilauf drin sein. Ansonsten schiebt die Presse beim Auskuppeln das Getriebe an! Wurde aber oben auch schon geschrieben.

Bei Motorzapfwelle (Doppelkupplung) ist das nett zu haben, aber nicht wirklich nötig. Damals mit 724 und AP12 (getrennt geschaltete ZW-Kupplung) hatten wir auch keine und das auch nie vermißt.

Ich denke mal daß in der BA der AP42 was von Motorzapfwelle steht.

Gruß,

Josef
 
Deutz-Kramer-Alex

Deutz-Kramer-Alex

Threadstarter
Beiträge
15
Likes
0
Moin Alex,
interessantes Thema, von solch kleinen Rundballenpressen hab ich bisher noch nie was gehört.
Erstmal vorweg: Niemand nimmt dir etwas krumm. Du fragst vernünftig und hast dir vorher Gedanken zu dem Thema gemacht. Jeder fängt mal klein an. ;)

Ich bin auch erst vor 2018 ins Heugewerbe eingestiegen und hab mir ne kleine HD-Ballenpresse (Welger AP42) gekauft. Angegeben ist die für Schlepper ab 20 PS, ich hab da 28PS vor, mit angehängtem Wagen in der Ebene grade so ausreichend. Aber ohne getrennte Kupplungen von Fahrgängen und Zapfwelle ist das nix (mein D30S hat ne Doppelkupplung).
Der zweite Haken bei Getrieben ohne Doppelkupplung: Die Presse hält das Getriebe in Schwung und man kann auch durch Kuppeln nicht einfach wieder einen Gang einlegen, sondern erst, wenn die Presse hinten ausgeschwungen ist und das Getriebe innen steht. Anhalten geht wohl, der Schalthebel lässt sich auch ohne kuppeln in Neutral drücken. Anfahren ist das Problem
Die Platzgeschichte ist auch so eine Sache, die ich nur bedingt bedacht hatte. Meine Welger ist nicht grade klein, auch wenns die kleinste Presse aus der Serie ist. Und so eine Presse muss unter Dach, wenn man da länger was von haben will.

Meine Empfehlung: was du machen kannst mit dem 15er, das mach erstmal damit und frag bisschen rum, ob in deiner Gegend vielleicht jemand kleine Ballen für dich aus deinem Heu pressen kann. Dann triffst du bestimmt früher oder später auf Leute wie mich (mit Presse aber u.U. ohne eigene Flächen :D). Zum selber Pressen muss aber was größeres her.

Und was die Gelenkwelle angeht: zumindest HD-Ballenpressen haben fast immer eine integrierte Überlastssicherung (meistens mit Scherbolzen), da reicht eine ganz normale ohne Schnickschnack. Sinnvoll ist eventuell eine Weitwinkel-Gelenkwelle, grade bei kleineren, verwinkelten Stücken.

Generell: Nur Mut, erstmal scheint das alles kompliziert, aber so schwer ist das auch nicht, wenn man etwas techn. Sachverstand mitbringt und vielleicht bei dem ersten Versuch jemanden Erfahrenen dabei hat. ;)
Guten Abend(Gute Nacht :D ) ,
Habe mir nach meinen Recherchen zu Werkstatthandbüchern (Katastrophe) gedacht, ich schaue nochmal hier rein. Finde es echt super, dass ihr eure eigenen Erfahrungen so ausführlich schildert. Da kann ich mir einiges mitnehmen :thumbsup:
Ist das mit dem Anschieben vom Getriebe durch die Ballenpresse vergleichbar mit Mulchern und Kreiselmähern? Habe da die Erfahrung gemacht, dass mein D15 da immer länger braucht, bis er wieder auf Leerlaufdrehzahl ist. Jetzt wo du das mit den Ballenpressen erzählst, kam mir das bekannt vor. Nur hätte ich gar nicht gedacht, dass der mickrige Mulcher das Getriebe "anschieben" kann ?( Von Welger-Pressen liest man ja eigentlich fast nur gutes. Bist du mit deiner zufrieden? Die Preise steigen ja derzeit auch mal wieder für die Teile...
Auch das Thema der Gelenkwellen, hat sich mir jetzt noch etwas besser erschlossen. Man braucht den Freilauf also nicht unbedingt, wenn man sich etwas bis zum Auspendeln gedulden kann :D

Was größeres hätte ich ehrlich gesagt gerne, aber meine Eltern wollen derzeit kein Heu selber machen, sondern wollen es lieber weiterhin vom Bauern kaufen. Find ich ehrlich gesagt schade, weil ich nen schönen D30S im Auge hatte ;( Aber ich versuche mich einfach etwas diesbezüglich weiterzubilden, bis ich mein Studium durch habe... Und erstmal muss sowieso der D15 restauriert werden :rolleyes: Und das leidige Thema Kramer 112SL existiert ja auch noch. Der Vorbesitzer scheint den nämlich eher weniger gern gehabt zu haben.

PS: Habe ich das Thema Doppelkupplung eigentlich richtig verstanden? Im Forum stand, dass man das Kupplungspedal in zwei Stufen durchtreten kann (halb für Motor und ganz für Zapfwelle). Kann ich mir das als korrekt einspeichern? :D
 
S

swd40

Beiträge
1.800
Likes
619
Moin,

ja das mit der Doppelkupplung bei der D-Serie funktioniert rein über das Kupplungspedal. Es gibt zwei Druckpunkte, jeweiils für Fahrkupplung (ca. 1/3 getreten) und ZW-Kupplung (ca. 2/3 getreten).

Ab der 05er-Serie gabs als Extraausstattung auch 'unabhängige' Zapfwellenkupplungen, d.h. ein extra Hebel für die Zapfwellenkupplung. In späteren Serien ist das Standard. Das ist bei der Arbeit mit Anbaugeräten praktischer, man kann die Zapfwelle dann auch ohne anzuhalten einschalten. Speziell war das damals bei unserer AP12 mit Ballenrutsche und Anhänger dahinter gut zum Umdrehen. Am ende des Schwads Presse leerlaufen lassen, Zapfwelle abschalten, dann kann man auch ohne große Probleme scharf umdrehen. Alles ohne Anzuhalten. Ansonsten gibts ja ohne Weitwinkelgelenkwelle heftige Geräusche wenn die Kreuzgelenke anfangen zu schlagen weil man zu weit einlenkt. Und danach dann Bruch.

Gruß,
Josef
 
Henn2Zui

Henn2Zui

Beiträge
950
Likes
321
Bist du mit deiner zufrieden?
Ja, sehr. Hab da zwar auch ziemlich viel Geld (2.800) für gegeben, aber der Verkäufer ist mein Lama und der hat die vor Verkauf nochmal durchgesehen, neue Kolbenlager und Messer verbaut, dann war der Preis gut für ne AP42. 2 weitere AP42 waren damals bei Kleinanzeigen, die lagen auch bei ca 3.000. Und jetzt nach 2 Jahren und insgesamt fast 5.000 Ballen hat die sich schon fast amortisiert. :thumbup:
Ein Bekannter fährt eine AP41, die will auch wohl. Hat nur den Nachteil, dass dort mehrer Scherbolzen drin sind (bei der AP42 läuft die Hauptüberlastsicherung über eine Rutschkupplung). Außerdem neigt die 41 mehr zum Bandabrutschen bei glatten Pressgut (teilweise Stroh oder binsiges Heu), dort sind die Knoter nämlich weiter außen am Ballen angebracht. Im normalen Heu oder auch bei Stroh macht das aber nix, wenn die Presse gut eingestellt ist.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich keinen wirklichen Vergleich zu anderen Marken habe. Einmal hab ich mit ner Fahr gearbeitet (glaub HD20). Gepresst hat die auch sauber, nur die Pickup ist deutlich schmaler als die meiner 42. In Kurven merkt man das. Claas-Pressen sollen auch nicht schlecht sein...
Meine Empfehlung. wenn du zwischen einer AP41 und einer AP42 wählen kannst: nimm die 42, auch wenn die vielleicht etwas teurer ist (breitere Pickup, (nahezu) scherbolzenlos, keine Ketten nur Zahnräder). Aber guck am besten markenoffen in deinem Umfeld und informier dich über angebotenen Modelle, wenn das Thema für dich relevant wird.
Erstmal muss ein Schlepper her, der mit ner Presse klar kommen kann. ;)
 
Deutz-Kramer-Alex

Deutz-Kramer-Alex

Threadstarter
Beiträge
15
Likes
0
Bist du mit deiner zufrieden?
Ja, sehr. Hab da zwar auch ziemlich viel Geld (2.800) für gegeben, aber der Verkäufer ist mein Lama und der hat die vor Verkauf nochmal durchgesehen, neue Kolbenlager und Messer verbaut, dann war der Preis gut für ne AP42. 2 weitere AP42 waren damals bei Kleinanzeigen, die lagen auch bei ca 3.000. Und jetzt nach 2 Jahren und insgesamt fast 5.000 Ballen hat die sich schon fast amortisiert. :thumbup: Ein Bekannter fährt eine AP41, die will auch wohl. Hat nur den Nachteil, dass dort mehrer Scherbolzen drin sind (bei der AP42 läuft die Hauptüberlastsicherung über eine Rutschkupplung). Außerdem neigt die 41 mehr zum Bandabrutschen bei glatten Pressgut (teilweise Stroh oder binsiges Heu), dort sind die Knoter nämlich weiter außen am Ballen angebracht. Im normalen Heu oder auch bei Stroh macht das aber nix, wenn die Presse gut eingestellt ist.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich keinen wirklichen Vergleich zu anderen Marken habe. Einmal hab ich mit ner Fahr gearbeitet (glaub HD20). Gepresst hat die auch sauber, nur die Pickup ist deutlich schmaler als die meiner 42. In Kurven merkt man das. Claas-Pressen sollen auch nicht schlecht sein...
Meine Empfehlung. wenn du zwischen einer AP41 und einer AP42 wählen kannst: nimm die 42, auch wenn die vielleicht etwas teurer ist (breitere Pickup, (nahezu) scherbolzenlos, keine Ketten nur Zahnräder). Aber guck am besten markenoffen in deinem Umfeld und informier dich über angebotenen Modelle, wenn das Thema für dich relevant wird.
Erstmal muss ein Schlepper her, der mit ner Presse klar kommen kann. ;)
Danke für die Antwort. Die AP42 erscheint mir wirklich etwas besser. Das Konzept mit einer Hauptsicherung find ich persönlich besser. Mal schauen ^^ Aber ich werde, wie du es schon empfohlen hast, einfach wenn es soweit ist mal im Allgemeinen gucken. Aber auf den vorher notwendigen Schlepperkauf freu ich mich ehrlich gesagt noch etwas mehr :D Mal sehen, ob das ganze in ein paar Jahren noch so möglich sein wird. Haben jetzt schon immer mal Anzeigen wegen den Tieren und dem ruhestörenden F1L712er Einzylindermotor gehabt... :thumbdown: Wird wahrscheinlich immer verrückter
 
Deutz-Kramer-Alex

Deutz-Kramer-Alex

Threadstarter
Beiträge
15
Likes
0
Moin,

ja das mit der Doppelkupplung bei der D-Serie funktioniert rein über das Kupplungspedal. Es gibt zwei Druckpunkte, jeweiils für Fahrkupplung (ca. 1/3 getreten) und ZW-Kupplung (ca. 2/3 getreten).

Ab der 05er-Serie gabs als Extraausstattung auch 'unabhängige' Zapfwellenkupplungen, d.h. ein extra Hebel für die Zapfwellenkupplung. In späteren Serien ist das Standard. Das ist bei der Arbeit mit Anbaugeräten praktischer, man kann die Zapfwelle dann auch ohne anzuhalten einschalten. Speziell war das damals bei unserer AP12 mit Ballenrutsche und Anhänger dahinter gut zum Umdrehen. Am ende des Schwads Presse leerlaufen lassen, Zapfwelle abschalten, dann kann man auch ohne große Probleme scharf umdrehen. Alles ohne Anzuhalten. Ansonsten gibts ja ohne Weitwinkelgelenkwelle heftige Geräusche wenn die Kreuzgelenke anfangen zu schlagen weil man zu weit einlenkt. Und danach dann Bruch.

Gruß,
Josef
Super, danke!!! Dann kann ich mir die ganze Sache schon besser vorstellen. Beispielsweise das Thema Doppelkupplung war mir ein Rätsel. In der Uni braucht man sowas sicher nicht zu fragen :D
 
Thema: Zapfwellenbetrieb im Stand

Ähnliche Themen

D 15 Ein Traktor Namens Rosti . Inoffizielles Werkstatthandbuch zum Deutz D15 mit F1L712/812 und ZF A4 Getriebe

Deutz 5090.4 D Ecoline Allrad / Zapfwelle mechanisch zuschalten

Ein "Neuling" bittet um freundliche Unterstützung

Oben