Wippsäge von Scheppach

Diskutiere Wippsäge von Scheppach im Forum Holzverarbeitung im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo zusammen, ich habe mir vor ca. 3 Jahren, eine Wippsäge HS 720 mit 380 V der Firma Scheppach gekauft. Bisher habe ich mit der Säge vielleicht...
Unterwesterwaelder

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Hallo zusammen,
ich habe mir vor ca. 3 Jahren, eine Wippsäge HS 720 mit 380 V der Firma Scheppach gekauft.
Bisher habe ich mit der Säge vielleicht ca.15 Rm Holz gesägt.
Nun habe ich folgendes Problem.
Beim letzten Sägen, fing plötzlich etwas an blechernd zu klappern. :S
Ich habe die Säge sofort ausgeschaltet und bemerkte, das die Motorbremse auch nicht mehr funktioniert.
Beim Auslaufen des Sägeblattes wurde das Geräusch noch intensiver.
Wenn die Säge jetzt im Betrieb ist, ist kein Geräusch zu hören.
Sobald ich sie ausschalte geht das Spektakel wieder von vorne los und die Motorbremse funktioniert nicht.
Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen?
Habt Ihr eine Ahnung ob die Motorbremse mechanisch oder elektrisch ist?
Wollte mich erst einmal informieren, bevor ich mit der Demontage das Motors beginne.
Scheppach selbst wollte mir sofort einen neuen Motor verkaufen, da es kein Garantiefall ist. :cursing:
Fast 400 Euro.

Grüße Olli
 
Lois 06 DX

Lois 06 DX

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Hallo Olli
Bei den Wippsägen die ich kenne und bisher repariert habe ist die Motorbremse elektrisch.
Da ist im Schalter eine Bremselektronik eingebaut, die beim ausschalten auf die Wicklung vom Motor einen Gleichstrom schaltet der die Säge bremst, die Bremszeit ist einstellbar und man hört das normal auch ( wenn die Säge steht ist noch kurze Zeit ein brummen zu hören ).
Das klappern deiner Säge kann aber auch von einem losen Blech kommen.
Gruß Alois
 
Deutz jojo

Deutz jojo

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Hallo,
Normalerweise kann man einen DASM einfach offen Schrauben. Dazu muss man am Anfang und Ende die Schutzkappen abmachen. Danach sollte man auf dem Umfang verteilt die Schrauben sehen um die Vorderen und Hinteren Lagerdeckel abzunehmen. Je nach Modell ist vorher das Lüfterrad zu demontieren. Vielleicht siehst du ja dann das klappernde Bauteil. Und ich sage Mal so, man kann ja das klappernde entfernen :whistling: .
MfG
Johannes
 
Unterwesterwaelder

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Hallo,
Erst einmal danke für die Tips.
Ich werde dann mal in der neuen Woche, den Motor ausbauen.
Wir alle haben ja im Moment viel Zeit, um zu Hause etwas zu arbeiten.
Ich hatte die Hoffnung, das die Motorbremse vielleicht so ähnlich wie eine Trommelbremse funktioniert.
Ich werde berichten, was da alles so zum Vorschein kommt.

Gruß Olli
 
Unterwesterwaelder

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Hallo,
ich bin endlich mal dazu gekommen den Motor zu demontieren.
Habe ihn auch auseinander genommen.
Was mir als erstes aufgefallen ist, dassda überall solche Gummibrösel sind.
Keine Ahnung von was das ist.
Aber schlauer bin ich jetzt auch nicht, wie die Motorbremse funktioniert weiß ich noch immer nicht.
Ich stell einmal paar Fotos ein vielleicht hat jemand eine Idee.
Danke und Gruß Olli.
 

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swd40

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Moin,

die Motorbremse wird per entsprechender Verschaltung der Wicklungen gemacht. D.h. eher in der Anschlußdose bzw. am Schalter.

Was aber sein kann ist daß die Motorachse nicht mehr fest auf dem Läufer ist und daher die Motorbremse den Läufer bremst aber die Motorachse weiterdreht? Vielleicht kommen daher auch die Späne?

Gruß,

Josef
 
Unterwesterwaelder

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Hallo,
danke Josef für deine Antwort.
Ich habe mich jetzt aber noch ein wenig im Internet informiert.
Ich glaube, dass es eine Federdruckbremse ist.
Auf dem 3 Bild ist ja rechts der Ring zusehen, der schon etwas blau ist, der lässt sich axial auf der Welle verschieben.
Aber woher die Gummibrösel kommen weiß ich nicht.
Ob das der Bremsbelag war?

Gruß Olli
 
K

Kobold 514

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Hallo Olli,

mein Nachbar hatte das gleiche Problem bei einer Elektra-Beckum-Säge. Wahrscheinlich funktioniert die Bremse gleich: Sie wird mechanisch geschlossen (durch eine Feder) und elektrisch geöffnet (durch eine Magnetspule). Das hat den Vorteil, dass die Bremse auch bei Stromausfall sicher funktioniert. Nachteil: Die Magnetspule braucht einen Nulleiter, weil sie mit 230 Volt arbeitet. Wenn jetzt die Säge an einer 4-adrigen Verlängerung (oder einer falsch angeschlossenen Steckdose) betrieben wird, geht die Bremse nicht auf. Der 5,5kW-Drehstrommotor macht brav seinen Job und beschleunigt das Sägeblatt, die Bremse stirbt dabei den Heldentod und raucht ab.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Die Bremse als Ersatzteil kaufen (gibt es einzeln, wird öfter mal gebraucht...) und montieren. Ober die Reste ausbauen, wegschmeißen und viele Jahre ohne Bremse weiter sägen.

Das letzte möchte ich aber nicht raten, weil dadurch eine Sicherheitseinrichtung manipuliert wird, mit allen Folgen, die ich hier nicht aufzählen möchte. Aber unbedingt die Stromversorgung prüfen, sie ist die Quelle des Ärgers.

Gruß Reinhard, auch aus dem Unterwesterwald
 
100 06A

100 06A

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Normalerweise wird der Motor in solchen Fällen in Sternschaltung angeschlossen, der Sternpunkt ist dann der Nullleiter, So genügen weiterhin 4 Drähte, 3xPhase und ein mal Erde...
Aber wie eine Motorbremse sieht mir das nicht aus auf dem Bild..., ich kenne die anders, mit richtigen Bremsbelägen, ein- und nachstellbar. Außerdem müsstest du das auch im Klemmkasten sehen, da müsste ja der Anschluss für die Bremse sein. Da siehst dann auch ob mit eigenem Nullleiter oder Sternpunkt...

Weiterhin, wenn der Motor trotz Bremse anlaufen kann, dann stimmt was nicht. Eine geschlossene Bremse verhindert die Motorbewegung, ansonsten stimmt was nicht.
 
Unterwesterwaelder

Unterwesterwaelder

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Hallo,
erst einmal danke für eure Hilfe.
Ich werde mal ein Foto von dem Klemmkasten machen.
Wo könnte ich die Ersatzteile herbekommen?
Bei Scheppach nicht, die wollten mir direkt einen neuen Motor verkaufen.
Wahrscheinlich muss ich zu einem Motorinstandsetzer, mal schauen was die ganze Geschichte kostet.
Eins ist für mich auf jeden Fall klar, nie mehr was von Scheppach.
Wer billig kauft, kauft zweimal.
Wobei, so billig war das Teil dann auch nicht.
Werde weiter berichten.

Gruß Olli
 
M

michiwi

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Normalerweise wird der Motor in solchen Fällen in Sternschaltung angeschlossen,
Das kann man pauschal nicht sagen! Geht auch nur bei Motoren mit 230/400V.


Üblicherweise sind Motorn ab 4KW bereits 400/690V Motoren und werden Stern/Dreieck angelassen. Da geht das eben nicht.
 
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Kobold 514

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Hallo Ruben,

diese Bremsen an den üblichen Wippsägen sollen nur die Auslaufzeit des Sägeblattes verkürzen. Damit wird ein ordentlicher Drehstromer locker fertig.
Das sind keine Bremsmotoren, wie sie z.B an Werkzeugmaschinen verbaut werden - die stehen wirklich, wenn sie stehen sollen.

Ich habe dieses Problem schon von mehreren Leuten gehört. In der Bedienungsanleitung steht immer, dass die Säge nur über einen 5-adrigen Anschluss betrieben werden darf. Dann ist der Hersteller fein raus und der Kunde selber schuld, weil er sein Gerät nicht bestimmungsgemäß bedient hat.

Gruß Reinhard
 
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michiwi

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Ich habe dieses Problem schon von mehreren Leuten gehört. In der Bedienungsanleitung steht immer, dass die Säge nur über einen 5-adrigen Anschluss betrieben werden darf. Dann ist der Hersteller fein raus und der Kunde selber schuld, weil er sein Gerät nicht bestimmungsgemäß bedient hat.
Es ist unverantwortlich in der heutigen zeit noch ein 4 Adriges kabel mit 2 5 Poligen CCE Steckern zu verwenden. Die Schäden die durch solche Kabel entstehen können sind Immens.
 
S

swd40

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Moin,

in den 80ern hat hier mal der örtliche Elektriker eine 16A-CEE-Dose ohne N-Leiter verkabelt .... braucht man ja nicht an 380V-Motoren. D.h. man sollte vorher prüfen ob da auch 5 Adern ankommen, das muß nicht mal das Kabel sein. Und ja, das Kabel hatte 5 Adern, nur N wurde statt es anzuklemmen einfach kurz abgeknipst.

Gruß,

Josef
 
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swd40

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Moin,

hier mal die Innereien meiner Güde GWS700 EC I HM Säge (5,2 kW, 400V:(

Stecker/Schalterseite:
IMG_20200730_153155.jpg

recht unspektakulär, einfach Stecker/Schalter auf eine Leiste geführt.


Unterseite:
IMG_20200730_153219.jpg

Das ist die Bremselektronik.

Die Anschlußbox am Motor schleift dann nur noch die Phasen und N durch. Ich hätte da eigentlich 6 Klemmen für UVW/XYZ erwartet, aber da wird wohl kein Stern-Dreieck geschaltet.

D.h. der Motor ist wohl ein simpler 3-Phasen/400V-Motor ohne eigene Bremse, die Bremsung wird durch Umschalten der Phasen auf die Wicklungen von der Platine erledigt.

Ich denke mal die Scheppach sieht da ähnlich aus?

Gruß,

Josef
 
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michiwi

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Hallo Josef,

der Motor hat wohl eine Gleichstrombremse. Die Motorenklemmbezeichnungen heißen aktuell nicht mehr UVW/XYZ sondern U1W1V1/U2W2V2, ist aber im Grunde das Selbe.
 
Unterwesterwaelder

Unterwesterwaelder

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Hallo,
ich habe mal weiter geforscht.
An meinem Starkstromanschluss sind alle 5 Adern angeschlossen.
Das Verlängerungskabel hat ebenfalls 5 Adern.
Ich glaube die Bremse funktioniert so wie Reinhard (Kobold 514) das oben beschrieben hat.
Habe jetzt mal den Anschlussdeckel am Motor geöffnet, siehe Bild.
Dann wollte ich noch den Ein und Ausschalter öffnen, den bekomme ich aber nicht geöffnet. :cursing:
Dazu habe ich auch ein Bild gemacht.
Hab mich dann mal auf die Suche nach einer neuen Bremse gemacht, leider ohne Erfolg.
Vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen.
Ich denke, dass ich zum Schluss nicht um einen neuen Motor komme.
Aber ehrlich gesagt bin ich dazu nicht bereit vielleicht hält der genauso lange wie der jetzige.
Bin für jede Hilfe dankbar.
Gruß Olli
 

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Lois 06 DX

Lois 06 DX

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Hallo Olli
Hast du schon bei den einzelnen Wicklungen den Widerstand gemessen ?
Die 3 Brücken am Klemmbrett entfernen und U1 U2 ,V1 V2 und W1 W2 durchmessen, sollte bei dem Motor ca 2,5 Ohm bei allen 3 betragen.
Mir gefällt die Verfärbung der Wicklungen bei deinem Motor nicht, kann sein das der Motor durchgebrannt ist.
Ich hab hier die Schaltpläne von einem Schlater mit Bremselektronik und vom Schalter mit 400 V und 230 V Spule eingestellt,
Bei diesen Schaltern ist das einzige Problem mit einer 4 Adrigen Leitung, das der Schalter mit 230 V Spule nicht in Selbsthaltung gehen kann, sonst kann nicht viel passieren.
Hast du die Lagersitze kontrolliert ? Nicht das ein Lager defekt ist und der Sitz eingelaufen ist.
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Gruß Alois
 
K

Kobold 514

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Hallo Olli,

bloß nicht vorschnell einen neuen Motor kaufen!
Erst mal die Wicklungen durchmessen und die Lagersitze kontrollieren, wie Alois empfohlen hat. Die schwarze Wicklung ist wahrscheinlich am hinteren Ende? Die Färbung kann daher stammen, dass dort die originale Bremsscheibe abgeraucht ist. Das macht dem Motor garnix.

Wenn der Motor noch läuft und sonst in Ordnung ist, kann man eine elektrische Bremse nachrüsten. Gibt es überall zu kaufen, swd40 hat gestern schon darauf hingewiesen. Entweder bremsen diese Dinger mit Gegenstrom (da werden 2 Phasen getauscht und der Motor versucht, rückwärts zu laufen), oder mit Gleichstrom (dann ist zwischen einer Phase und Null ein Gleichrichter eingebaut). Beide Varianten sind üblich für die Nachrüstung von Altmaschinen, die nie eine Bremse hatten. Gibt es auch in Kombination mit Motorschutz und Unterspannungs-Auslösung.
Beide Varianten bremsen ordentlich, der Motor quittiert das oft mit lautem Jaulen. Macht ihm aber nix, solange man ihn nicht innerhalb einer Minute 10mal an und aus schaltet - dann würde er wohl ordentlich warm werden.

Gruß Reinhard
 
Thema: Wippsäge von Scheppach
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