Kotflügel selber biegen

Diskutiere Kotflügel selber biegen im Forum Tipps und Tricks im Bereich Werkstatt - moin, mir geistert schon seit langer Zeit die Idee im Kopf, Kotflügel selber anzufertigen. Hier im Forum ist schon viel über Kotflügel...
d25s1155-00-122

d25s1155-00-122

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moin,

mir geistert schon seit langer Zeit die Idee im Kopf, Kotflügel selber anzufertigen.
Hier im Forum ist schon viel über Kotflügel geschrieben worden aber immer mit gekauften Deckblechen.

Hat die schon mal Jemand selber gebogen?

Ich möchte mir eine Rollenbiegemaschine bauen, die Bleche runden ist nicht das Problem. Die Frage ist nur, wie mache ich die Abrundungen an den Seiten.

Erst die Bleche rollen und dann mit einer zweiten Vorrichtung die Abrundungen eindrehen.
Hier habe ich die Bedenken das sich das Blech beim Rollen der Seiten wieder begradigt.

Oder, gleich Walzen mit dem Profil der Kotflügel anfertigen.
Diese Möglichkeit ist allerdings sehr aufwendig und ich frage mich was für eine Ausführung die Maschine haben sollte, drei oder vier Walzen.

Die Walzen mit dem Profil würde ich dann aus verschiedenen auswechselbaren "Scheiben" machen um evtl. unterschiedliche Formen rollen zu können ohne immer komplett neue Walzen anfertigen zu müssen.

Was haltet ihr von der Idee?

Viele Grüße
Thomas
 
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Pumpe

Pumpe

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Was haltet ihr von der Idee?
Hallo,

prinzipiell keine schlechte Idee.

Ich hätte da jetzt jedoch Bedenken, wie du die a) Walzen antreiben willst ....b) den nötigen Druck herstellen vermagst um ein doch ziemlich kräftiges Blech (wie bei Kotflügeln) verformen zu können.

Das müsste schon in die Hydraulische Richtung gehen, um da Form in ein Blech zu bekommen was so ca. 1,5 mm dick ist. Vom Antrieb der Walzen und dem Stössel der die Walzen "auf Spannung" hält. Da sind Kräfte von Nöten.

In meiner vorherigen Firma hatten wir eine Blechwalze die man per Kurbel betätigte und gerade Bleche von 1mm bis so ca. 2mm einigermassen stressfrei walzen konnte. Nix Mörder-professionelles also. Natürlich wurde das manuell umso schwerer je grösser die Bleche waren..... ;(

Wäre schön wenn hier ein (erfahrener) Blechschlosser seinen Senf abladen könnte ;)

Willst du dir nur ein paar Flügel rollen für deinen persönlichen Bedarf .....oder danach in "Serie" gehen?

Gruss Andreas
 
Kramer Daniel

Kramer Daniel

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Hallo Thomas.
Sehr interessantes Thema.
Ich würde Spontan mal die Idee in den Raum werfen, den Kotflügel in einem Arbeitsgang zu pressen.
Das geht schnell, aber man braucht schon eine ordentliche Presse nebst Matritze.
 
d25s1155-00-122

d25s1155-00-122

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Hallo Andreas und Daniel

Über Antrieb und den Druck hatte ich mir bis jetzt die wenigsten Gedanken gemacht, ich wollte das manuell über
eine Kurbel bzw. Handrad und ein Gewinde verwirklichen, ich brauche Rundung und Form ja nicht in einem Gang
drücken.
Über das Pressen hatte ich auch nachgedacht, Sorgen machen mir da nur meine Presse, Stempel und die Matrize.
Die Rundung müsste so präzise sein das ich nicht wüsste wie ich die selber fertigen könnte und die wär dann auch nur
für Kotflügel vom D25.
Eine Rundmaschine kann ich immer wieder mal brauchen daher ja auch der Gedanke die Rollen zum auswechseln
zu machen.

Viele Grüße
Thomas
 
N

niedersasse

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Moin,

Karosseriebau war früher Holzbau.
.....Die Rundung müsste so präzise sein das ich nicht wüsste wie ich die selber fertigen könnte und die wär dann auch nurfür Kotflügel vom D25...
Eine Hartholzmatritze könnte da helfen.

Alles andere geht bereits in den semiprofessionellen Bereich, da stellt sich die Frage, wieviel Stück zu unterschiedlichen Modellen Du herstellen willst.
Formen und Werkzeugbauer für Karosserieteile waren früher (vor Erfindung von CAD) hochprofessionelle Berufe. Das "Nachdengeln" mit irgendwelchen Bastelmaschinen führt in der Regel zu Enttäuschungen im Ergebnis.

Grüße

Richard
 
d25s1155-00-122

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Hallo Richard

Danke,
über eine Form aus Holz, OSB oder Leimholzplatten und ein gebogenes Rohr mit dem Radius für die
Seiten hatte ich auch nachgedacht.
Ich würde mir das so vorstellen das die Holzplatten den Radius für das Deckblech vorgeben und ich das Blech mit
z.B. Spanngurten befestigen kann.
Das Rohr würde ich an die Platten ansetzen und könnte, wenn das Blech sich nicht freiwillig runden will,
mit einem Brenner nachhelfen und das Blech an die Rundung des Rohres anlegen.

Die Bleche in einem Gang pressen fällt aus, so eine Presse passt, glaube ich, nicht in meine Bude.

So oder so, das Ganze wird aufwendig und ist mit Kosten verbunden daher frage ich hier nach Rat.
Ich möchte nichts bauen was nachher nicht funktioniert.

Viele Grüße
Thomas
 
N

niedersasse

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....Ich möchte nichts bauen was nachher nicht funktioniert...
Moin,

das wird bei Behelfslösungen aber eher der Fall werden.

Karosseriebleche und gerade die Rundungen sind über Formen mit der Hand getrieben worden. Das waren die Karosseriebau- und Spenglerbetriebe.
Mit OSB und so wird das eher nichts.

Grüße

Richard
 
d25s1155-00-122

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Hallo Richard

Also hat Deutz die Bleche nicht gepresst?
Sondern in Handarbeit mit Hammer und Form gefertigt?

Das ist dann für mich eine Richtung.

Viele Grüße
Thomas
 
Pumpe

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Hallo Thomas,

wenn du mal in Youtube reinschaust ist Spenglern seeehr vielfältig.
Ich denke da ist es nur mit einer Walze beileibe nicht getan. Abgesehen von dem nötigen Detail und Fachwissen zur (richtigen) Blechbearbeitung.

https://www.youtube.com/results?search_query=spenglerarbeiten+karosserie
Das Spenglern mit PKW-Blech ist wahrscheinlich im Bezug auf die dünnere Blechstärke einfacher als mit dickerem Blech z.b. für Traktorenkotflügel.

Ich schätze mal (ich weiss es nicht).....das die Kotflügel eher mit Rollenstreckmaschinen in Form gebracht wurden/werden......anstatt mit Walzen oder (Tiefzieh) Pressen.

Gruss Andreas
 
d25s1155-00-122

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Hallo Andreas

Danke für den Hinweis, ich werde mir das heute Abend ansehen.

Schweifen, bördeln und strecken von dünnen Blechen habe ich vor einer Ewigkeit mal gelernt. In meinem
Lehrbetrieb war noch ein richtiger alter Klempner. Da ging es aber nur um Zink und Kupferblech mit max.
1mm Stärke.


Viele Grüße
Thomas
 
Unterwesterwaelder

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Hallo zusammen,
ich habe das ganze schon einmal gemacht und auch hier im Forum einen Bericht eingestellt.

Kotflügel D15

Ich hoffe, dass das mit dem Link so funktioniert.
Viel Spass beim Lesen, bei Fragen bitte melden.

Gruß Olli
 
d25s1155-00-122

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Hallo Olli

Klasse, auf diesen Hinweis hatte ich gehofft.

Danke, den Bericht hatte ich gesucht aber nicht gefunden.

Du hast die Bleche erst abgekantet und dann in der Biegemaschine gerundet.
Die 12mm Abkantung stützt sich dann an den seitlichen Rollen ab, hattest du Probleme das sich die
Bleche an der Stauchung aufwerfen bzw. Wellen bilden?
Das ist neben der Frage wie stabil die Walzen sein müssen meine größte Sorge.

Beim D25 sind die seitlichen "Umschläge" nicht gekantet sondern mit einem Bogen ausgeführt. Diesen Bogen
möchte ich auch versuchen, hältst du das mit deiner Ausführung der Maschine für möglich oder
würdest du dann beide Walzen mit dem Profil der Rundungen ausarbeiten?

Ich würde mich freuen wenn du noch einige Fotos von deiner Biegemaschine einstellen würdest.

Vielen Dank
Thomas
 
Unterwesterwaelder

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Hallo Thomas,
viel mehr Fotos hatte ich nicht gemacht.
Ich denke aber, das auf den Bildern alles zu sehen ist.
Die seitlichen "Umschläge" sind beim D15 auch mit einem Bogen versehen.
12 mm ist der Abkantradius.
Du kannst beim Abkanten auch einen größeren Radius wählen.
Meiner Meinung nach musst du das Profil nicht mit in die Walzmaschine übernehmen.
Bei mir hat sich nichts gewellt oder gestaucht.
Wenn du weiter Fragen hast bitte melden.
Fotos kann ich noch machen, sag mir aber bitte vorher, von was genau.

Gruß Olli
 
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Hallo Olli

Danke, das Einzige was mich vorerst noch interessiert ist,

wie breit in etwa ist deine Maschine und welchen Durchmesser haben die Wellen.

Ich wollte meine so ca. 50cm breit bauen und 40mm für die Wellen nehmen.

Ich muss dann erst mal zusehen das ich das Material bekomme und mit der Rundmaschine anfangen.

Bei Fragen wende ich mich gerne an dich.

Viele Grüße
Thomas
 
Unterwesterwaelder

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Hallo Thomas,
Die Rollen sind zweigeteilt. Die innere Welle hat einen Durchmesser von 28 mm.
Die Segmente auf der Welle haben einen Durchmesser von 100 mm.
Somit darf die Schenkelhöhe (Umschläge) nicht höher wie 36 mm sein.

Gruß Olli

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Hallo Olli

Dankeschön :)

Viele Grüße
Thomas
 
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moin,

ich habe mir Olli`s Bericht in Ruhe durchgelesen, vor allem die Anmerkung von Michael @mihp heben mir zu denken gegeben. Ich bin kein Werkzeugmacher und habe auch nicht die Werkzeuge und Maschinen um die Qualität wie Olli es gezeigt hat nachzumachen. Da gehört mehr zu, als ich mit meinen Mitteln leisten kann.

Mein neuer Plan ist, eine Vorrichtung mit einem Rahmen aus Rohr anzufertigen auf dem ich das Blech für den
Kotflügel festspannen und das Blech für die Rundung an den Seiten über das Rohr treiben kann.

Angefangen habe ich heute mit einem Stempel und Matrize für die Sicke auf dem Deckblech.

Da zeigte sich auch gleich das ich das Ganze unterschätzt habe.

Den Stempel sollte ein abgeschliffenes Rundeisen auf einen Blindflansch genietet und die Matrize wollte ich
ebenfalls aus einem Blindflansch schleifen. Die Sicke sollte dann in mehreren Etappen in das Blech geprägt werden.
So weit so gut, die beiden Werkzeuge wurden gebaut und so konnte die Probe stattfinden.

IMG_20200307_162523.jpg


Meine Presse ist zu schwach um die Sicken in einem Durchgang auf die entsprechende Tiefe zu drücken und der Plan
mehrfach anzusetzen um auf die Länge der Sicke zu kommen, ist auch nicht gut.

IMG_20200307_162538.jpgIMG_20200307_162546.jpg

Die Sicke ist nicht wirklich schön geworden, obwohl ich die Seiten abgerundet habe sind deutliche Abdrücke
zu sehen. Ich muss mir was Anderes ausdenken und Stempel und Matrize so bauen das ich beides über die benötigte Länge habe und auf dem Blech festspannen kann.

Ich bin für Vorschläge dankbar.

Viele Grüße
Thomas
 
Unterwesterwaelder

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Hallo Thomas,
was hast du für eine Presse?
Mach mal die Seiten an der Matrize zu.(Schweißen)
Der Schlitz in der Matrize muss die Länge der Sicke + 2x Materialstärke haben.
Wenn die Matrize seitlich auf ist, kannst du da nicht planieren.

Gruß Olli
 

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Hallo Olli

Immer noch meine selbstgebaute von den "Nupsis" mit dem 5t Wagenheber.
Die Seiten zuschweißen, ist eine Idee aber der Stempel ist dann immer noch zu kurz und ich muss nachsetzen.
Auf den Seiten sind dann Abdrücke. Ich dürfte auch nur eine Seite verschließen und müsste die Matrize oder das Blech umdrehen.

Ich habe mir überlegt, zwei Flacheisen etwa 6 oder 8x50 mm, länger als das Blech breit ist, so zu verschweißen das
ich damit die Matrize habe. An das 8mm Rundeisen das ich so lang wie die Sicke machen würde, wollte ich Flacheisen
schweißen um Stempel und Matrize zusammenschrauben und das Blech dazwischen festklemmen zu können.
Evtl. schneide ich das Blech an den Sicken auch einfach breiter aus und kann dann Alles miteinander verschrauben.
Ich hoffe das ich dann die Sicke nach und nach pressen kann, ohne die Abdrücke vom Umsetzen zu haben.
Den Überstand kann ich dann ja einfach vor dem Runden abschneiden.

Ich hoffe das ich das verständlich beschrieben habe. Was hältst du von der Idee.

Viele Grüße
Thomas
 
Unterwesterwaelder

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Hallo Thomas,
ich habe mir deinen letzten Beitrag jetzt des öfteren durchgelesen.
Aber so ganz verstehe ich das nicht. Mach doch mal eine Handskizze.
Du brauchst auf jeden Fall rechts und links von der Sicke eine Fläche, wo du das Blech wieder ausplanieren kannst.
Ansonsten wird die Sicke sehr verwaschen aussehen.
Habe dir hierzu mal eine Skizze erstellt.
Vielleicht hilft dir das etwas weiter.

Gruß Olli

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