unbek. (FM) Unser Familientraktor mit Deutz F2M414 Motor - Hinweise zum Herkunft, Typ erwünscht

Diskutiere Unser Familientraktor mit Deutz F2M414 Motor - Hinweise zum Herkunft, Typ erwünscht im Forum FM Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Erstmal ein Hallo in Forum, ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich hoffe hier nähere Informationen zu unserem Familientraktor zu...
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egdot

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Erstmal ein Hallo in Forum,

ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich hoffe hier nähere Informationen zu unserem Familientraktor zu bekommen. Mein Vater hat diesen in den 70er Jahren erworben, ich erinnere mich dass das Ding damals rabenschwarz war. Es handelt sich vermutlich um keinen orignalen Traktor, zumindest wurden scheinbar Motorhaube, Kühlergrill in Eigenbau angefertigt. In den 80er Jahren wurde der Motor (Laufbuchsen, Zylinder, Pleulager etc.) erneuert.

Der Traktor war bis 2005 im Jahre im Einsatz und steht seit dem leider nur noch in der Garage rum. Auf jeden Fall hat der Kurbelstart im letzten Jahr auf Anhieb geklappt. Der Traktor ist ziemlich verbastelt (vermutlich geschuldet den Bedinungen und der Materialknappheit in der DDR). Auch wenn es mir schwerfällt, werde ich den Traktor mittelfristig verkaufen müssen, ein Anhänger ist auch noch dabei.

Aus diesem Grund (und zur Wertermittlung) versuche ich schon seit einiger Zeit herauszufinden, was das ursprünglich für ein Traktor war (Hersteller, Modell, Baujahr) bzw. aus welchen Baugruppen dieser zusammengesetzt wurde. Ich würde mich freuen wenn ihr mir dazu einigefachkundige Hinweise geben könntet, auch sonst interessiert mich eure Meinung zu dem Taktor.

Meine letzte Inbetriebnahme im letzten Jahr habe ich mit ein paar Videos dokumentiert: https://www.youtube.com/playlist?list=PL6J8IGa9Crq15QHf6-M_ADyAaRT1qSXuF

Ich hoffe der Youtube Link ist hier erlaubt. Ich werde demnächst vielleicht auch noch ein paar Fotos beifügen.

Na ich bin gespannt auf euer Feedback.

Viele Grüße
Egdot :)
 
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GTfan

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Moin moin,

das einzige, was möglicherweise von einem RS03 stammt, sind die gusseisernen Felgen auf der Hinterachse. Es gab sie aber auch schon vor und während des Krieges.

Es ist ansonsten eindeutig ein Holzgas-Rückbau aus einem Einheits-Holzgasschlepper. Im Zuge des Rückbaus erhielt er den F2M414 und das lange Rohr zwischen Motor und Getriebe.
Getriebe, Motorhaube und Amaturenbrett, Vorderachse samt Träger und etliches weiteres sind zu 100% vom Holzgasschlepper.

Da einige Details zu 100% von Normag NG25 stammen, tippe ich auch beim Rest auf Normag. Oben rechts am Amaturenbrett scheint ein Schild zu sein, dort sitzt beim Normag in der Regel das Typenschild. Ist es hier noch lesbar?

Derartige Rückbauten sind nicht sonderlich selten, variieren lediglich in der technischen Ausführung und der Professionalität der Änderungen. In den letzten zwei Jahren habe ich sicher 30 ähnliche Schlepper in den einschlägigen Kleinanzeige-Portalen gesehen.

MfG
Fabian
 
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egdot

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... vielen Dank für die ersten Hinweise!

anhand der ersten Hinweise habe ich auch mal weiter recherchiert:

  • Getriebe, Amaturenbrett auch die Motorhaube könnte wirklich Normag NG25 Holzgas sein
  • könnte allerdings in der Basis auch ein Normag NG25D sein, scheint so dass der auch mal mit dem F2M414 Deutz Motor gebaut wurde
  • das am Amaturenbild ist wirklich das Typenschild sein, da werde ich mal Detailfotos machen

Weitere Bilder: https://c.gmx.net/@329525044612959743/jp1Q6VPSSAKrmoHs4mS2TA

Über weitere Hinweise, Meinungen würde ich mich natürlich freuen.

Egdot :)
 
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GTfan

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  • die Vorderachse könnte vom Normag NG23 sein
  • Getriebe, Amaturenbrett auch die Motorhaube könnte wirklich Normag NG25 Holzgas sein
Die Vorderachse von den ersten NG23 ist baugleich mit jener vom NG25 Holzgas ;)
Der Vorderachsträger stammt eindeutig von einem ehemaligen Normag-Holzgaser.
Selbst das Mähwerk könnte original dazu gehören, da müsste ich Fotos von sehen um das bestimmter sagen zu können.

Das Ding ist nicht aus mehreren Schleppern zusammen gestoppelt, sondern ein Normag NG25, der nach dem Krieg auf Dieselbetrieb umgerüstet wurde. Da bin mich mir äußerst sicher!
Ich habe mit in den letzten zwei Jahren ausgiebig mit den Holzgas-Rückbauten beschäftigt und mehrere Exemplare selbst vor Ort begutachtet, manche sogar selbst in den Händen bzw. auf dem Anhänger gehabt.

MfG
Fabian

Moment, eins ist definitiv aus anderer Quelle: Alles rund um den Fahrersitz, also Grundgestell und Sitzschale.
 
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egdot

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Kai6.05

Kai6.05

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Moin Egdot,

ich würde es zunächst vorsichtig mit einem alten Lappen und Aceton versuchen.

MfG Kai
 
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GTfan

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Moin moin,

im Vergleich mit einem Typenschild eines zweiten NG25 wird deutlich, dass es eindeutig ein NG25 war. Ganz oben lässt sich auch durch die Farbe hindurch erkennen, dass dort
"Normag G.m.b.H." steht, darunter "Nordhausen a.H.".

Das zweite Feld von oben der Einschlagzahlen ganz rechts lässt "1944" erkennen, dies ist tatsächlich das Feld für das Baujahr. Darüber ist eine einsame "25" lesbar, dies ist das Feld für die Motorleistung.

Leistung 25
Baujahr 1944
Hubraum 3981 cm³
zuläs. Ges-gew. 2750 kg

Die Ziffern sind Einschlagzahlen und deutlich durch die Farbe lesbar, die Buchstaben sind leicht erhaben auf dem Typenschild, da es ein geätztes Schild ist. Sie sind bei dir durch die Farbe weniger gut lesbar. Auch die linke Spalte auf dem Typenschild ist für mich anhand des einen Fotos nicht lesbar. Entweder aufgrund des Winkels, oder dort ist die Farbe tatsächlich dicker.
Die Typenbezeichnung links in der obersten Zeile, jedoch auch geätzt, weshalb die deutlicher sichtbaren Einschlagzahlen erst eine Zeile niedriger anfangen als auf der rechten Seite.

MfG
Fabian
 
Heischniggl

Heischniggl

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Hallo.

Zum Reinigen habe ich öfters feine Stahlwolle genommen und die mit Öl getränkt und vorsichtig an der Farbschicht gearbeitet, damit damit die schwarze Farbe darunter so gut wie möglich erhalten bleibt.

Gruß Christoph
 
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egdot

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@GTFan: Vielen Dank für die Interpretation des Typenschildes. Ich werde das demnächst schonend reinigen (ebenfalls Danke für die Tipps) und dann noch Mal Detailfotos machen ...

Egdot
 
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egdot

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Erste Fotos nach Grobreinigung mit Bremsenreiniger ...
 

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patsche

patsche

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Hallo egdot, ;)

das ist ja schon einmal eine Geschichte mit dem Motortypen Schild.

Er ist also in einer MTS Werkstatt in Halle an der Saale abgenommen.
Nun kann es durchaus sein das er dort entstanden ist oder zur Instandsetzung aufgearbeitet wurde.

Soweit meine Kenntnisse reichen, handelt es sich mit MTS um eine Werkstatt für Landwirtschaftliche Maschinen aus tiefste DDR Zeiten.

Die MTS war in den 50/60 iger Jahren das Kürzel für Maschinen Traktoren Station.

Kurz zuvor gab es in den Anfangsjahren eine MAS (Maschinen Ausleih Station) diese Stützpunkte wurden wie gesagt in den 50iger Jahren zur MTS umgebildet.

Ich hatte am 11er Deutz ebenfalls eine Schild am Motor aber aus einer privaten (in den Nachkriegsjahren 45 bis 60) :huh: ;)
selten :) weiter betriebenen Motorenwerkstatt Kahla aus Cottbus am Block.

Mache man schön weiter mit der Farbentfernung... :thumbsup: mal schauen was als nächstes kommt.
 
Marcus Göbel

Marcus Göbel

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Hallo, und direkt wieder der Hinweis auf die guten unlegierten Öle.......
Bis bald
Marcus
 
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GTfan

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Moin,

das hab ich hier erläutert:
http://normag-forum.de/viewtopic.php?f=14&t=3968&sid=dd56e0b51ef709ea9edff6758aa1e084

Kurzfassung:
HD-Öle mit schmutzlösenden Eigenschaften sind seit Anfang der 1950er Jahre absoluter Standard. Jeder Motor, der seit 1955 mal einen Ölwechsel mit dem damaligen Standardöl erhalten hat, hat HD-Öle drin. Heute Angst vor den ach so modernen HD-Ölen zu verbreiten ist daher Unfug, es gibt sie quasi schon ewig.

In Deutz-Werkstätten wurden ältere Motoren bei Einführung des HD-Öls 1950/51 aufwändig gesäubert, Schilderungen dieser Arbeit aus erster Hand sind hier irgendwo im Forum zu finden.

Der Grundgedanke der Wachsamkeit vor den schmutzlösenden Eigenschaften ist ja nicht falsch. Aber wenn ein Motor bereits jahrzehntelang mit HD-Ölen in Betrieb war, ist eine Verwendung von unlegierten Ölen heute aus Angst vor dem Anlösen angeblichen Drecks Unfug.

MfG
Fabian
 
berte

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Ich hatte am 11er Deutz ebenfalls eine Schild am Motor aber aus einer privaten (in den Nachkriegsjahren 45 bis 60) :huh: ;)
selten :) weiter betriebenen Motorenwerkstatt Kahla aus Cottbus am Block.
Das ist ja ein Zufall! Als ich meinen 11er auseinandergenommen habe, um ihn zu restaurieren, habe ich auf der Schwungmasse genau diese Aufschrift gefunden!
Das stand handschriftlich mit weißer Farbe "Kahla Cottbus" daruf! Ich dachte erst, dass es sich bei Kahla um den früheren Besitzer gehandelt haben muss.
Wieder ein Stückchen schlauer ;)
 
berte

berte

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Ich hab noch ein Bild gefunden:

WP_20180121_10_59_05_Pro.jpg

Hast du noch mehr Informationen zu dieser Werkstatt?
Warum hat das jemand auf die Schwungmasse geschrieben?

Mfg Robert
 
patsche

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Hast du noch mehr Informationen zu dieser Werkstatt?
Warum hat das jemand auf die Schwungmasse geschrieben?
Ja berte, ;) :) 8)

ich kenne noch als Kind ein paar der Schlosser aus der Werkstatt.

Mit Namen war einer der Schlosser, Nakeunz aus Cottbus, der Vater war oft bei meinem Großvater (weil er doch mehr der Bauer und nicht Techniker war)
um am Motor oder Getriebe so aller 5 bis 10 Jahre eventuelle Wartungen, Reparaturen vorzunehmen.
Die Söhne oder einer der Söhne von Herrn Nakeunz haben damals die Firma Kahla weiter geführt.
Leider sind sie uns dann aus dem Blickfeld geraten, als alles mit den LPG Werkstätten den Bach lang herunter ging mit privaten Werkstätten.

Ich glaube deine Schwungmasse war noch Friedensware wie man so schön sagt.
Also könnte sich um den Rest der originalen Deutz Teile handeln die Kahla noch aus seinem Fundus vor der Gründung der DDR verwenden konnte?
Daher wurde der Name als Original Teil von Kahla eingesetzt. Aber ist hier jetzt ein wenig Spekulation, die es gilt wiederum zu beweisen... ???

Beste Grüße
 
Thema: Unser Familientraktor mit Deutz F2M414 Motor - Hinweise zum Herkunft, Typ erwünscht
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