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DFIntrac2004
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Hallo zusammen,
das Thema Kugelkopf in Verbindung mit Traktoren ist ja schon ein alter Hut, nichtsdestotrotz möchte ich Euch meinen Eigenbau mit Zulassung/TÜV-Abnahme vorstellen.
Die Konstruktion befindet sich an einen Eicher G220 (daher auch im Bereich Fremdfabrikate gepostet), allerdings ist das Ganze sicherlich auch für Deutz-Fahrer interessant.
Zunächst mal etwas zur Vorgeschichte:
Wir möchten uns im nächsten Jahr einen PKW-Hochlader kaufen und entsprechend kam natürlich die Frage auf, wie wir diesen legal mit unserem Traktor bewegen können.
Da sich die Hydraulik nicht mechanisch sperren lässt musste eine andere Lösung her.
Ich bin bei meiner Recherche im Internet auf einen Metallbauer gestoßen, der entsprechende Anhängeböcke mit Zulassung verkauft (Preis fast 450,-€). Zunächst fiel mir hier eine Konstruktion ins Auge, die mit Bolzen in der Rasterschiene des normalen Zugmails befestigt wird, allerdings hätte man dann entweder nur das normale Zugmaul oder eben den Bock mit dem Kugelkopf anbauen können. Ähnliche Konstruktionen wurden ja auch schon hier im Forum vorgestellt.
Beim Stöbern im Shop bin ich dann auf eine weitere Konstruktion gestoßen, die mittels Schrauben am Getriebeblock befestigt wird und somit dauerhaft am Traktor verbleiben kann.
Da wir an unserem Eicher auch vier Gewindebohrungen im Bereich der Zapfwelle haben wäre das natürlich die Ideallösung gewesen. Ich habe dann dem Metallbauer eine Mail geschrieben mit der Frage, ob er auch "nach Maß" konstruieren könnte. Parallel ging mir die Frage, ob man so etwas nicht selbst bauen könnte, nicht mehr aus dem Kopf.
Da ich vom besagten Metallbauer leider keine Rückmeldung bekam stand die Entscheidung das Teil selbst zu Konstruieren recht schnell fest.
Zunächst ging ich also zur örtlichen TÜV-Prüfstelle und sprach dort mit einem Prüfer über das Vorhaben und die Kosten. Grundsätzlich wäre es kein Problem so eine Konstruktion abgenommen zu bekomme, sie müsse halt entsprechend überdimensioniert sein, da eine genaue Prüfung nicht möglich ist.
Anschließend hab ich mich direkt an die Konstruktion gemacht und diese dem Prüfer vorab zugesendet. Da es keinerlei Einwände gab konnte das Teil auch direkt gefertigt werden. Da ich als Ingenieur in einem Fahrzeugbaubetrieb tätig bin und wir mit einem großen Metallbauer zusammenarbeiten habe ich mich dafür entschieden, die Fertigung des Bocks abzugeben. Ich hätte zu Hause einfach nicht die Möglichkeiten solches Material entsprechend zu verarbeiten.
Der Anhängebock wurde dann auch zeitnah geliefert. Bei der Montage gab es dann allerdings ein paar Probleme, da die Gewinde sehr rostig waren und die Gewindeflanken teilweise wegbröselten.
Nach Rücksprache mit dem TÜV-Prüfer war eine Reparatur mit Helicoils möglich, anschließend klappte auch die Montage problemlos.
Am letzten Samstag war ich dann beim TÜV und habe das Ganze vorgeführt, in dieser Woche konnte ich dann das Gutachten abholen.
Der Anhängebock ist nun mit einer Stützlast von 100kg und einer zulässigen Gesamtmasse des Anhängers von 3.500kg eingetragen.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 200,-€ (Anhängebock + Kugelkopfkupplung + TÜV-Abnahme etc.).
Und nach dem langen Text noch ein paar Details zur Konstruktion:
Materialstärke 15mm für den Winkel und 10mm für die Verstärkungen. Der gesamte Anhängebock ist feuerverzinkt.
Fazit: Bei einem solchen Vorhaben sollten man definitiv im Vorfeld auf den TÜV zugehen und die Konstruktion durchsprechen. In meinem Fall war der Prüfer super kooperativ und das Ganze ging problemlos von Statten.
Nun bin ich auf Eure Meinungen gespannt.
Gruß Leonard
das Thema Kugelkopf in Verbindung mit Traktoren ist ja schon ein alter Hut, nichtsdestotrotz möchte ich Euch meinen Eigenbau mit Zulassung/TÜV-Abnahme vorstellen.
Die Konstruktion befindet sich an einen Eicher G220 (daher auch im Bereich Fremdfabrikate gepostet), allerdings ist das Ganze sicherlich auch für Deutz-Fahrer interessant.
Zunächst mal etwas zur Vorgeschichte:
Wir möchten uns im nächsten Jahr einen PKW-Hochlader kaufen und entsprechend kam natürlich die Frage auf, wie wir diesen legal mit unserem Traktor bewegen können.
Da sich die Hydraulik nicht mechanisch sperren lässt musste eine andere Lösung her.
Ich bin bei meiner Recherche im Internet auf einen Metallbauer gestoßen, der entsprechende Anhängeböcke mit Zulassung verkauft (Preis fast 450,-€). Zunächst fiel mir hier eine Konstruktion ins Auge, die mit Bolzen in der Rasterschiene des normalen Zugmails befestigt wird, allerdings hätte man dann entweder nur das normale Zugmaul oder eben den Bock mit dem Kugelkopf anbauen können. Ähnliche Konstruktionen wurden ja auch schon hier im Forum vorgestellt.
Beim Stöbern im Shop bin ich dann auf eine weitere Konstruktion gestoßen, die mittels Schrauben am Getriebeblock befestigt wird und somit dauerhaft am Traktor verbleiben kann.
Da wir an unserem Eicher auch vier Gewindebohrungen im Bereich der Zapfwelle haben wäre das natürlich die Ideallösung gewesen. Ich habe dann dem Metallbauer eine Mail geschrieben mit der Frage, ob er auch "nach Maß" konstruieren könnte. Parallel ging mir die Frage, ob man so etwas nicht selbst bauen könnte, nicht mehr aus dem Kopf.
Da ich vom besagten Metallbauer leider keine Rückmeldung bekam stand die Entscheidung das Teil selbst zu Konstruieren recht schnell fest.
Zunächst ging ich also zur örtlichen TÜV-Prüfstelle und sprach dort mit einem Prüfer über das Vorhaben und die Kosten. Grundsätzlich wäre es kein Problem so eine Konstruktion abgenommen zu bekomme, sie müsse halt entsprechend überdimensioniert sein, da eine genaue Prüfung nicht möglich ist.
Anschließend hab ich mich direkt an die Konstruktion gemacht und diese dem Prüfer vorab zugesendet. Da es keinerlei Einwände gab konnte das Teil auch direkt gefertigt werden. Da ich als Ingenieur in einem Fahrzeugbaubetrieb tätig bin und wir mit einem großen Metallbauer zusammenarbeiten habe ich mich dafür entschieden, die Fertigung des Bocks abzugeben. Ich hätte zu Hause einfach nicht die Möglichkeiten solches Material entsprechend zu verarbeiten.
Der Anhängebock wurde dann auch zeitnah geliefert. Bei der Montage gab es dann allerdings ein paar Probleme, da die Gewinde sehr rostig waren und die Gewindeflanken teilweise wegbröselten.
Nach Rücksprache mit dem TÜV-Prüfer war eine Reparatur mit Helicoils möglich, anschließend klappte auch die Montage problemlos.
Am letzten Samstag war ich dann beim TÜV und habe das Ganze vorgeführt, in dieser Woche konnte ich dann das Gutachten abholen.
Der Anhängebock ist nun mit einer Stützlast von 100kg und einer zulässigen Gesamtmasse des Anhängers von 3.500kg eingetragen.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf etwa 200,-€ (Anhängebock + Kugelkopfkupplung + TÜV-Abnahme etc.).
Und nach dem langen Text noch ein paar Details zur Konstruktion:
Materialstärke 15mm für den Winkel und 10mm für die Verstärkungen. Der gesamte Anhängebock ist feuerverzinkt.
Fazit: Bei einem solchen Vorhaben sollten man definitiv im Vorfeld auf den TÜV zugehen und die Konstruktion durchsprechen. In meinem Fall war der Prüfer super kooperativ und das Ganze ging problemlos von Statten.
Nun bin ich auf Eure Meinungen gespannt.
Gruß Leonard