Jens, es haben Leute gehungert und gefroren in der Zeit nach dem II. Weltkrieg. Im Osten wie im Westen. Das kannst Du mir glauben, ich kenne genügend davon persönlich. Aus Ost wie West.
Und am nächsten Wochenende feiere ich mit jemand seinen 50. Geburtstag, der hat nicht nur gehungert und gefroren in Osten lange nach dem Krieg, der wurde auch als junger Mann in (Erziehungs)Heimen und im Knast körperlich und seelisch misshandelt, weil er nicht das Lied der SED gesungen hat.
Er konnte 1988 über Ungarn nach Österreich fliehen, und ist sich sicher, dass er nur deshalb noch ohne bleibende gesundheitliche Schäden leben kann.
Also bitte nicht einfach solche Stammtisch Parolen ausposaunen, ohne sie zu hinterfragen.
Und auch im Westen wurden nach dem Krieg aus allem was verfügbar war Fahrzeuge und Schlepper gebaut und zugelassen.
Mein Opa hat (im Westen) aus einem alten zerschossen Militär LKW mit Hilfe eines Schlüter Verfampfermotor ein "Schlepper" mit Brennholz-Säge und zum Transport und Antrieb seiner Drechmaschinen gebaut.
Und passend dazu ein Bild aus unserer Zeitung, gerade von heute:
Das heute wesentlich mehr solcher Gefährte aus Ostproduktion erhalten sind, ist sicher nicht der Tatsache geschuldet, daß diese Fahrzeuge soviel besser waren, als dem Umstand, das es lange keinen industriell gefertigten Ersatz gab, und daher die Fahrzeuge am Leben gehalten werden mussten.
Der Eigenbau meines Opas z.B.wurde bereits 1958 von einem Deutz F2L612/6 ersetzt.
Wieso aber in die Papiere eines Solchen Eigenbau Deutz-Fahr als Hersteller bei einem BJ 1940 eingetragen werden kann, das wundert schon sehr.
1940 gab es die Firma Deutz-Fahr nicht.
Die hieß damals Klöckner Humboldt Deutz AG.
Gruß Martin
und sorry für OT