Moin,
was bitte erwartest Du jetzt?
Es liegt an Deinen Forderungen, Erwartungen und Fähigkeiten.
Die Traktoren von Deutz sind in ihrer jeweiligen Leistungsklasse für den Betrieb in der Landwirtschaft konzipiert und gebaut worden. Schwerpunkt war auch - und damit unterscheidet sich Deutz von anderen namhaften Herstellern - auch in der Reduzierung der Kosten für Wartung, Instandhaltung und der Ersatzteilhaltung.
An den Einsatz im Traktor-Pulling hat kein Konstrukteur gedacht und mit Sicherheit keinen Auftrag dazu erhalten.
Die Langlebigkeit und Verbreitung der Marke Deutz in den 50er - Anfang der 80er Jahre spricht da für sich.
Wenn Du also an den Traktoren was machen willst, musst Du Dir genau überlegen, in welcher Klasse Du antreten willst. Einen F2L 612/6-N z.B. zu einem 200 und mehr PS Traktor umzurüsten ist technisch möglich, der hat dann allerdings nichts mehr mit dem Auslieferungszustand zu tun. Die Zugleistung in der jeweiligen Klasse der Standardausstattung ist zumindest wettbewerbsfähig gewesen und lässt sich durch Ballastierung, Luftdruckanpassung in den Reifen usw. erhöhen.
Wenn Du aber glaubst durch einfaches Drehen an kleinen Schräubchen aus einem Standardtraktor ein Pullingmonster zu machen, geht das nicht, auch nicht bei anderen Marken.
Auch die wären mit dem Klammerbeutel gepudert gewesen, wenn sie einen 45PS Trecker mit einem Getriebe ausgestattet hätten, das zu einem 100PS Trecker passt. Das geht allein aus mechanischen Gesichtspunkten nicht.
Wenn Du also auf einen Idealtyp hinaus willst, vergleiche die Herstellerangaben zu Wirkungsgraden von Antrieb und Abtrieb, setze dieses in Relation zu der Fähigkeit des Traktors, die Kraft auch auf den Boden zu bringen und dann kannst Du los und immer den ersten Platz belegen. Die Kennlinie des Drehmomentverlaufs und die Getriebeabstufung müssen darüber hinaus auch noch passen.
Wenn Du Dich ein wenig mit der technischen Entwicklung von Motoren und Getrieben auseinandersetzen würdest, könntest Du feststellen, dass es auch Irrwege gegeben hat.
Auch wenn es viele gibt, die bei IHC auf die Agriomatic schwören, die meiste Motorleistung ist im Getriebe verschwunden (der 523 ist da ein wunderbares Muster). Setze dazu den 5506. Beide habe ich bei uns im Dorf erlebt, der 523 mit Agriomatic fiel im Bereich der Zugleistung vor zwei vollen Anhängern mit Kartoffeln oder im Pflugbetrieb deutlich ab.
Von der Anfälligkeit und der Wartungserfordernis im Verhältnis zu einem Schaltgetriebe mal ganz zu schweigen.
Zum Festfahren von Fahrsilage oder Frontladerarbeiten ist die Agriomatic unbestreitbar im Vorteil. Selbst Deutz hatte da ein Modell am Markt ( ich meine, es war ein 6006), das vergleichbare Fähigkeiten aufwies, das hat sich aber nicht durchsetzen wollen.
Grüße
Richard