Kühlmittel Schweißgerät // Grifrost

Diskutiere Kühlmittel Schweißgerät // Grifrost im Forum Werkstatt im Bereich Deutz Community - Moin zusammen, Habe nun ein gebrauchtes Messer Griesheim Schweißgerät in meiner Werkstatt. Nun habe ich mal überprüft, wie der Füllstand des...
Kramer Daniel

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Moin
Argon ist ein Inertes Gas.
Zum Mag Schweißen braucht man unbedingt ein Aktives Gas. Also ist dort immer Co2 enthalten.
Das standard Mischgas zum Mag Schutzgasschweißen besteht aus 82% Argon und 18% Co2. Im Handel gibt es noch mehrere Spezialmischungen, die sind aber für die Hof Werkstatt uninteressant.

Jetzt noch was zu den oft genannten ,,Alternativen"

-Co2 vom Getränkehandel.
Ja das Funktioniert, und dort passt sogar der Druckminderer einfach so drauf.
Reines Co2 bringt einen tieferen Einbrand und kühlt das Schlauchpaket besser.
Umgekehrt kann der Druckminderer einfrieren.
Nachteilig ist die Gefahr von Versprödungen in der Naht, hohe Spritzerbildung, grobe Nahtschuppung und Einbrandkerben neben der Naht.
Für Blech arbeiten auch eher nicht Optimal wegen dem starken Einbrand.

-Reines Argon 4.6 vom Wigschweißen.
Das Zeug hat am Mag Schweißgerät nichts verloren, es sei denn man will Mig Schweißen(Edelstahl und Alu).
Damit gelingen zwar Wunderschöne glatte Nähte und es spritzt kaum, aber der Einbrand ist nur sehr gering. Als Laie noch gefährlicher... Hier lauern bindefehler und damit womöglich Unfälle, weil die ach so schöne Naht nur Oberflächlich draufgeklebt war.

Bei den Schlauchpaketen gibt es mehrere Baugrößen.
Bei den Luftgekühlten zum Beispiel MB15(bis 150 Ampere) MB25(bis 250 Ampere) und MB 36.
Das 15er ist eigentlich nicht zu empfehlen, allein schon, weil am Brennerhals viel Plastik verbaut ist.

Die MB 25 Pakete sind so der Standard bei fast allen Haus und Hof Schweißgeräten ohne Wasserkühlung.
Die werden mitunter aber schon sehr warm wenn man mal einen Meter Naht am Stück geschweißt hat.

Da fangen dann die MB 36 Brenner an.
So einen habe ich mitlerweile auf meiner großen 500A Mansfeld Anlage.
Beim Holzspalterbau konnte man damit gut Arbeiten, ohne das einem die Finger abbrennen.
Mit dem MB 25 waren solche Arbeiten immer Murks.
Die Düsen sind die selben wie bei den Wassergekühlten MB 401 und MB 501 Brennern, also die Großen.


Gruß aus der Eifel
 
W

wolfgang4005

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Hallo Daniel,

perfekt geantwortet.
Es ist genauso so, wie Du es beschrieben hast.

Ich empfehle übrigens doch den MB 25 Brenner für die allermeisten Anwendungen.
Ein wassergekühltes Paket ist teurer und schwerer und überfordert viele Anwender.
Die Ergonomie ist halt schlechter aufgrund des Gewichtes. Außerdem hat man ein wesentlich aufwendigeres Gerät.
Derjenige (Landwirt etc.) besitzt selten die Zeit und den Enthusiasmus, mit einem wassergekühlten Gerät und evtl. einem separatem Vorschubkoffer entsprechend umzugehen und die Technologie effektiv zu nutzen. Wenn die Nähte kurz sind, reicht das MB 25 auch bei einem 300 A Gerät.
Wir haben ein Jäckle Mig 300 und die (professionellen, mit Brief) Bediener sind begeistert. Meistens geht es um die schnelle Reparatur und weniger um grundsätzliche schweißintensive Konstruktionen mit langen Nähten.

Gruß

WolfgangBir (SFI)
 
Landybehr

Landybehr

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Gibt es für Edelstahl am MigMag Gerät nicht das Mischgas mit 2% CO2? Was ja Nicht heißen muss, dass der Unterschied zu reinem Argon sehr groß wäre. Don't know
 
RaMs3s

RaMs3s

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Mit dem passendem Schweißdraht können und dürfen auch die korrosionsbeständigen CrNi-Stähle (Edelstähle) mit dem Schutzgas M21 (18% CO2, 82 Arhon) oder sogar 100% CO2 geschweißt werden ;) .

Sven
 
Kramer Daniel

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Moin

Edelstahl bzw Nichtrostende oder Korosionsbeständige Stähle sind jetzt nicht gerade mein Spezialgebiet.... :D
Da gibt es diverse Gasmischungen im Fachhandel.
Passend dazu bieten Moderne Mig/Mag Anlagen auch diverse Programme und Sonderlichtbögen für jeden Fall.
Bei meinem ehemaligen (momentan eine einfache Stufengeschaltetes Jäckle Mig 406) Cloos Quineo step 450 auf der Arbeit konnte man zum Beispiel Drahtdurchmesser, Material und Gasart einstellen. Das Gerät hat dann daraus seine Lichtbogenparameter selbst errechnet. Wohlgemerkt bei Normalem Baustahl.
Selbst das ist heute schon 15 Jahre alte Technik. =O

Daheim ist man mit einer Stufengeschaltetes 250 bis 300A Anlage bestens bedient.
Damit kann man auch mal größere Sachen machen. 0,8 oder 1mm Draht sind ideal.
Der 0,8er ist halt besser wenn man viel mit Blech macht.

Gruß Daniel
 
Landybehr

Landybehr

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Bis zu welcher Amperezahl geht der 0,8er Draht?
Ich habe jetzt 1,0mm Draht aufgelegt, weil das Gerät 280A kann und ich im Moment nur dickere Sachen damit verarbeite. Aber das kommt mir vor, wie neu schweißen zu lernen. Das alte Gerät zuvor konnte nur 180A und mit ihm hab ich Ewigkeiten nur mit 0,8er Draht hantiert. Ich muss mich echt schwer an ein anderes Schweißtempo beim 1,0mm Draht gewöhnen. Ich überlege etwas, wieder den dünnen Draht draufzutun. Andererseits weiss ich, dass bei Amazone der 1mm Draht der Standard ist und selbst 2mm Blech damit geschweißt wird. Deswegen hab ich meine Lernphase erstmal noch verlängert
 
Kramer Daniel

Kramer Daniel

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Moin
Bei 180-200 A irgendwo ist Schluss.
Da ist man aber schon im Sprühlichtbogen.
Das bringt A den Vorteil das man fast keine Spritzer hat und B sehr glatte Nähte mit ordentlich Einbrand entstehen.
Der 0,8er Draht ist eher was für Blech und andere Sachen so bis 8mm sinnvoll Nutzbar.
1mm Draht ist so der Standard.
Den Nutze ich beruflich und Privat, vom Blech bis zur 30er Platte.
Hab in der Lehre auch nur mit 0,8er geschweißt und musste mich erst an die höhere Geschwindigkeit gewöhnen.

Gruß Daniel
 
Steelstyler

Steelstyler

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Moin,

ob 0,8 -1,0 oder 1,2

Für den guten Privaten Bereich ist der 0,8er Draht das Sinnvollste weil er den größten Bereich abdeckt.

Selbst als ich meine Prüfungen alle 2 Jahre geschweißt habe wurde dieses mit 0,8er Draht gemacht.
Man ist zwar etwas langsamer unterwegs , doch dafür kontrollierter - Auch "viel hilft viel" ist beim Schweißen nicht immer von Vorteil.
Weniger Leistung aber kontrollierte Brennerführung bringt oft mehr Einbrand als "Volle pulle" und rein mit dem Draht :thumbup:

Aber es ist wie bei vielen Dingen - Jeder wählt einen anderen Weg und wenn jeder an das Ziel kommt hat jeder alles richtig gemacht .


Gruß Rene
 
Landybehr

Landybehr

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Als Randnotiz: mein Kumpel kam mal just vorbei, um zu gucken, ob das Schweißgerät in Ordnung ist. Ich habe eine Naht gemacht die aussah, als wäre zu wenig Gas da.
Auf Anhieb macht er eine Naht, die glatt und gleichmäßig ist, also makellos. Nun ja, es ist nicht das erste Mal, daß er mir ungewollt zeigt, daß der Bediener der entscheidende Faktor beim Schweißen ist :).
In meinem Fall habe ich gelernt, weniger Strom zu nehmen, dabei dann doch langsamer zu sein in der Brennerführung. Ich hatte die Geräteempfehlung nur wenig reduziert, dabei aber zu großen SChweißspalt gehabt - und um Durchsacken zu verhindern, war ich zu schnell geworden. Ich finde das schon bemerkenswert. Neues Gerät, neuer Draht, viel mehr PArameter zum Einstellen und es fühlt sich an, wie neu Laufen zu lernen.
Mein Kumpel meinte, daß viele Schweißer im Betrieb am liebsten, wenn sie die Auswahl haben, alte Geräte nehmen, mit nur den 2 Knöpfen (Vorschub, STrom) und neue Geräte am liebsten links liegenlassen. Eine Abteilung hat die alten Geräte dann mal alle weggenommen, damit die Leute gezwungen waren, sich mit dem Fortschritt zu befassen. Ich verstehe beide Seiten :)
 
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