Kehrmaschine zu langsam / bleibt bei Last stehen

Diskutiere Kehrmaschine zu langsam / bleibt bei Last stehen im Forum Hydraulik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin ihr Hydraulikprofis! Ich hab da mal wieder ein kleines Problem und bräuchte euren Rat... Erstmal die Daten vom Problemfall: Ich fahre einen...
Johnny Lo Volt

Johnny Lo Volt

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Moin ihr Hydraulikprofis!

Ich hab da mal wieder ein kleines Problem und bräuchte euren Rat...

Erstmal die Daten vom Problemfall:
Ich fahre einen D5506 mit einer neuen Pumpe. Zwischen Pumpe und Kraftheber sitzt ein Steuerblock vom Stapler (4 x DW). Dieser hat ein DBV welches auf 165 bar eingestellt ist.
Der Kraftheber und einem EW Ventil läuft mit neuen DBV auf 185 bar und funktioniert tadellos auch ohne nachregeln.

An zwei DW vom Stapler Steuerblock ist eine Kehrmaschine mit hydraulischem Antrieb und Winkelberstellung dran.
Jetzt ist es so, dass diese auch bei Vollgas recht langsam dreht und hin und wieder auch stehen bleibt. Die Hydraulikleitungen von dem Motor sind 15er, am deutz habe ich aber nur 12er Leitungen da der Steuerblock eh nicht größer ist.

Jetzt zu meinen Fragen:
Wie bekomme ich höhere Drehzahl und Leistung ohne mir einen neuen Steuerblock zu kaufen?
Ein Freund meinte es würde was bringen, wenn ich die 15er Leitungen an der Kehrmaschine gegen 12er austausche. Das kann ich mir aber nicht vorstellen, da die Durchflussmenfe ja die gleich bleibt, denke ich.

Mein Ansatz war, das DBV vom Staplerblock von 165 auf 185 bar zu stellen. Allerdings hab ich da keine Referenzwerte ob 20 bar ein merkbar besseres Ergebniss erzielen.

Im schlimmsten Fall muss ich mir eine Kehrmaschine mit Zapfwelle kaufen, was aber ärgerlich wäre, da ich diese extrem günstig geschossen habe und alle meine Geräte über Schlepperdreeick laufen. ;)

mfg, Johnny
 

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Oberwesterwälder

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Hallo Johnny,

die Drehgeschwindigkeit ist abhängig vom Volumenstrom, nicht vom Maximaldruck.
Jetzt müsste man die Daten vom Hydraulikmotor in der Kehrmaschine und der neu eingebauten Hydraulikpumpe im Schlepper haben, um Näheres dazu sagen zu können.
Eventuell ist ja der Hydraulikmotor in der Kehrmaschine defekt.

Gruß Martin
 
Johnny Lo Volt

Johnny Lo Volt

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Hallo Oberwesterwälder,

die Pumpe im Deutz ist eine 17 ccm Zahnradpumpe.

Das Typenschild des Motors ist nicht erkennbar. Er ist im Rohr der Kehrwalze eingelassen. Ich versuche morgen mal beim Hersteller Daten des Motors zu bekommen.

Aber danke schonmal für die Info!

Anbei noch das Typenschild der Maschine, vielleicht kennt die ja jemand ;)
 

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christian2541

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Hallo,

schau dir mal die zwei Sachen im Anhang an, wie weit das mit deiner Maschine zusammenpasst. Ich hab das jetzt nur so aus dem Internet rausgesucht, aber ich denke das könnte passen. Wenn ja, dann kann man auf jeden Fall schon Aussagen zum benötigten Druck und Volumenstrom machen.
Die Anmerkung von Martin, dass eventuell der Motor defekt ist, finde ich übrigens gar nicht so abwägig.

http://www.special-maskiner.com/pdf/reservedele/ducker/Res_HDK.pdf

Schöne Grüße
Christian
 

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bonselig

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Hallo Johnny

Bei welcher Motordrehzahl hast Du versucht zu kehren?Deine 17ccm Pumpe müsste bei 2000 U/min und passenden Leitungen 34 l bringen.
Was ich jetzt über die HDK 1600 gefunden habe,sind Mindestölmenge 30 l.Bin jetzt nicht der Hydraulikprofi,aber selbst bei absolut passender Leitung und intakter Pumpe,wirds eng.

Gruß,Andreas
 
Johnny Lo Volt

Johnny Lo Volt

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Hallo Christian, hallo Andreas.

Erstmal Danke für die Daten!

Ich bin selber auch schon am rechnen.
Mit deiner Rechnung zur Pumpe liegst du richtig. Ich habe mit annähernd vollgas gekehrt. Demnach müssten die 34 Liter passen.

Die mindestmenge habe ich auch bisher mit 30 Litern gefunden, allerdings bei neueren Modellen.

Wenn ich die Tabelle des Hydraulikmotors von Christian richtig lese, komme ich bei 175 bar Druck und 30 Liter Fördermenge auf ca. 100 Motorumdrehungen.
Das würde ich bei mir so aus dem Bauch raus auch bestätigen.

So wie es aussieht bleiben mir dann nur 2 Möglichkeiten:
1. Diese Kehrmaschine verkaufen und eine mit Zapfwelle holen.
2. Externe Hydraulikpumpe mit Tank über Zapfwelle
 
M

MartinG

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So wie ich das sehe, läuft das Rücklauföl wieder durch den Steuerblock zurück, oder?
Hier sollte eine Stärkere Leitung direkt und drucklos in den Hydrauliktank gehen.
Wird im Rücklauf ein Staudruck erzeugt, mindert es direkt die Leistung im Ölmotor.
 
F

F3L912er

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Hallo,

mit der Literleistung des Traktors und den 165 bar, bekommst du eine Leistung von knapp 10 kW. Allerdings ist der Druck in Bezug auf das Stehenbleiben wichtig. Druckloser Rücklauf ist natürlich immer besser, allerdings sollte bei etwas mehr als 30 Litern/Minute nicht viel passieren. Ob der Hydraulikmotor defekt ist, kannst du recht einfach testen:
1. Manometer über T Stück an P anschliessen, Kehrwalze laufen lassen, Druck beobachten und Walze runter lassen, Druck sollte bis auf den Einstellwert von ca 165 bar ansteigen.
2. am Rücklaufschlauch den Stecker runter, Schlauch in ein Auffanggefäß, Walze gut auf den Boden drücken/blockieren, Ventil bei Standgas betätigen. Es sollte nicht literweise Öl kommen, dünner Strahl ist o.k.
Diese Motoren (Gerotor) sind normalerweise nicht für hohe Drücke ausgelegt, ich glaube, dass die 165 bar in einem guten Bereich sind. Genaueres läßt sich allerdings nur sagen wenn der Typ bekannt ist.
Gruß
Gerhard
 
C

christian2541

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Hallo,

ich würde das machen, was Gerhard vorgeschlagen hat. Denn im ersten Beitrag hast du geschrieben, dass die Maschine auch schon mal stehen bleibt. Wenn du dir jetzt so ein Leistungsdiagramm ansiehst, dann erkennt man, dass das Drehmoment eigentlich fast nur vom anliegenden Druck abhängig ist, aber nicht vom Volumenstrom. Das heißt, ein intakter Motor sollte auch bei geringen Drehzahlen das benötigte Drehmoment aufbringen.

Schöne Grüße
Christian
 
D6006A

D6006A

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Moin,
als erstes würde ich am Schlepper mal Volumenstrom und Druck prüfen (lassen). So ein Teil hat jede halbwegs vernünftig ausgerüstete Werkstatt. Dann hast Du belastbare Werte und kannst weiter auf Ursachen- bzw. Fehlersuche gehen. Das sollte für 30€ bis 50€ hinzubekommen sein.
Gruß
Frank
 
Johnny Lo Volt

Johnny Lo Volt

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Hallo Zusammen,

danke für eure Antworten!

Der Rücklauf vom Hydraulikmotor läuft über den Ventilblock zurück.
Der Aufbau sieht so aus (Keine Druckweiterleitung:(
Pumpe -> Ventilblock (P) -> Ventilblock (T) -> Heckkraftheber (P)

Einen drucklosen Rücklauf in den Tank ist schnell gemacht, habe den Anschluss am Heckkraftheber noch frei.
Dadurch hätte ich auch die Möglichkeit das originale EW am Kraftheber zu testen / nutzen.

Habe den Druck grade noch einmal gemessen, der liegt sogar bei 175 bar (ich hatte 165 bar in Erinnerung..).
Die Kehrmaschine ist mit einem max. Arbeitsdruck von 180 bar angegeben. Demnach ist da keine Luft mehr nach oben.

Den Volumenstrom zu messen klingt vernünftig. Ich werde dazu mal unseren LaMa im Ort befragen.


Ich werde das mit dem drucklosen Rücklauf einmal mit dem Staplerventilblock und einmal mit dem EW am Kraftheber testen und vergleichen.
Dann versuche ich die Fördermenge zu messen.

Und dann werde ich berichten. ;)

grüße,
Johnny


PS:
Was mir grade noch eingefallen ist und eventuell auch zum Problem Beitragen kann:
Die Ventile in dem Staplerblock sind intern nicht 100%ig dicht. Heißt, wenn der Trecker läuft wird auf beiden Anschlüssen eines DW Druck aufgebaut. Dieser ist im Standgas per Druckuhr nicht messbar, reicht aber aus das ich dann keine Schläuche stecken kann. Mache bisher immer den Trecker aus, bewege das DW ein paar mal hin und her und stecke dann den Schlauch ein.
Habe dies aber noch nie bei höherer Drehzahl gemessen, da es mich nicht so sehr gestört hat. Wenn ein DW Zylinder (Kehrmaschine Winkelverstellung) angeschlossen ist, scheint der Druck in Ventil Nullstellung nahezu gleich zu sein, da der Zylinder nicht "wandert".
Vielleicht bringt dann die Änderung auf EW vom Kraftheberblock und größerer drucklosen Rücklaufleitung direkt in den Tank eine merkbare Verbesserung.
 
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Homer Jay

Homer Jay

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Moin,
wenn der Rücklauf durch das Steuergerät geht und der nicht drucklos ist, dann wird es den Dichtring des Hydromotors bereits rausgedrückt haben.

Gruß
Jürgen
 
Johnny Lo Volt

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Guten Morgen zusammen.

Ich habe gestern das nötige Material bekommen um den Drucklosen Rücklauf zu bauen. Konnte es gestern aber leider nicht mein einbauen. Da geht es heute Nachmittag weiter.

@HomerJay
Ich gehe davon aus, dass der Rücklauf über das DW nicht 100%ig drucklos war. Der Motor ist nach außen trocken.
Meinst du Dichtungen innerhalb des Motors welche dafür sorgen, dass der Ölstrom komplett durch die Zahnräder fließt? Habe so einen Motor noch nie von innen gesehen. Kenne bisher nur Hydraulikpumpen von innen. Dann würde bei defekten dichtungen das Öl ohne wirkung durchfließen? quasi an den zahnrädern vorbei?


mfg, Johnny
 
E

Ecoboost

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Hallo,

warum sind da an dem Ölmotor drei Hydraulikschläuche an der Kehrmaschine?
Ich gehe sogar soweit dass der Betrieb am Schlepper so nicht möglich ist, auch das Schaltventil vom Stapler ist sehr fragwürdig.
Der Besen von der Kehrmaschine ist defekt, warum nur kauft man so etwas!?

Gruß

Ecoboost
 
Johnny Lo Volt

Johnny Lo Volt

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Hallo zusammen.

@Ecoboost
Der Anschluss in der Mitte ist per T Stück am Rücklauf verbunden. War so als ich sie kaufte. Sie wurde vorher an einem Unimog betrieben.
Warum ist der Kehrbesen defekt? Er ist nicht neu und schon ein gutes Stück abgenutzt, aber einen defekt sehe ich hier nicht.
Und die Frage warum man so etwas kauft, ist schnell beantwortet: Ich muss für 250€ nicht mehr meinen großen Hof fegen und für meine Zwecke ist sie ausreichend.

Habe jetzt den Drucklosen Rücklauf montiert und bedrucke sie über das EW Ventil am Kraftheber.
Sie läuft jetzt etwas schneller und bleibt auch nicht mehr stehen! Läuft!

Danke euch!

mfg, Johnny
 
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F

F3L912er

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Hallo Johnny,
meiner Ansicht nach hast du das logisch gut durchgearbeitet. Mir gefällt auch deine Rückmeldung zu ergriffenen Maßnahmen und Ergebnissen.
Mich motiviert das mich einzubringen, wenn ich glaube was beitragen zu können.
Gruß
Gerhard
 
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