HILFE! Deutz F4L1011 Problem

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RadladerL506

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Servus Leute,
bin neu hier in diesem tollen Forum und möchte mich daher erst kurz vorstellen.
Ich heiße Tim, bin 28 und komme aus Bayern.
Bin Landmaschinenmechanikermeister und arbeite in einer Baumaschinenwerkstatt. Habe daher auch recht gute Kenntnisse bei Motoren, Technik usw.

Vor Kurzem habe ich mir einen Liebherr L506, Baujahr 1991 gekauft. Dieser hat einen Deutz F4L1011 verbaut.
Habe den Radlader als "defekt" gekauft.
Er hatte keine volle Leistung, lief unrund und rauchte leicht schwarz.
Bei dem "Defekt" habe ich mir keine großen Gedanken gemacht, da dies ja oft nur eine Kleinigkeit ist, wie z.B defekte Eimspritzdüse oder übersprungener Zahnriemen oder Ähnliches.

Jetzt aber das Problem..
Ich bekomme diesen Motor einfach nicht richtig zum Laufen!
Zur Info:
Kompression auf allen 4 Zylinder ca. 25bar, Kundendienst mit allen Filtern neu, Kraftstoffvordruck ist da an Pumpenelementen, Diesel ist neu

Gemacht wurde schon:
Zylinderkopfdichtung neu, Zylinderkopf geprüft, Zahnriemen mit Absteckwerkzeug erneuert,
Dieselleitungen neu, Einspritzdüsen geprüft und auf 210 bar eingestellt, Pumpenelemente alle mit Einstellscheiben neu eingestellt (Förderbeginn), Pumpenelemente mit Absteckwerkzeug wieder eingebaut, Pumpenelemente mit (300 bar) Düse in die "Luft" spritzen lassen (geht auch alles).

Das Problem: Der Motor springt gut an, aber läuft recht unrund und hat keine Leistung! Wenn man den Motor belastet, kommt er nicht so richtig auf Drehzahl und läuft unrund. Rauchen tut er nur leicht (schwarz).
Mir kommt es so vor als würden die Steuerzeiten nicht 100% passen. Oder dass er keinen richtigen Gleichlauf hat. Oder dass er nicht richtig auf allen Zylindern läuft. Ist echt komisch.

Ein Ähnliches Laufverhalten hatte ich schonmal bei einem Volvo Radlader (Motor Deutz 2011). Hier war ein Pumpenelement defekt.

Ich hoffe ich konnte alles einigermaßen gut beschreiben.
Und hoffe auf Hilfe von Euch.

Vielen vielen Dank euch allen schonmal!!

Mfg Tim
 
kfrptr

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Hallo Tim,

hört sich für mich so an, als wurde beim Lösen der Einspritzleitungen an den Einspritzpumpen, der Druckanschluß der Einspritzpumpe nicht gegengehalten. Schau dir mal die Einspritzpumpen genauer an. Der Druckanschluß ist mit dem Pumpengehäuse mit Sicherungslack gekennzeichnet. Kontrollier mal ob da noch alle unversehrt sind und mach mal ein paar Bilder davon. Berichte uns dann wieder, was du festgestellt hast.

Gruß Peter
 
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Hallo,

der Druckanschluss wurde an allen Elementen gelöst. Da alle Elemente zerlegt worden sind. Aber das dürfte ja nichts ausmachen?

Danke.

Mfg Tim
 
kfrptr

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Morgen Tim,

wenn du wirklich die Einspritzpumpendruckanschlüsse gelöst hattest, dann hast du ein Problem. Bei diesen Einspritzpumpen sind die Pumpenzylinder nicht mir einen Stift vor verdrehen gesichert, dadurch kannst sich der Pumpenzylinder, beim lösen des Druckanschlusses, verdrehen und dadurch verändert sich die Fördermenge. Die Gleichförderung an deinem Motor ist dann natürlich nicht mehr gegeben. Ich weiß nicht ob irgend eine Firma das wieder einstellen kann, falls nicht muss du dir 4 neue Einspritzpumpen kaufen.

Gruß Peter
 
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Hallo,

das Problem ist, dass die Vorbesitzer schon einiges rumprobiert hatten. Ich habe versucht das Beste zu Versuchen.
Aber dad mit den Pumpenelementen wusste ich nicht.
Das sind die ganz alten Pumpenelemente. Die ohne die beiden Langlöcher zum fixieren.

Die Fördermenge von den Elementen wird doch nur von dem kleinen Stift von der Regelstange geregelt oder?
Teilenummer der Elemente ist: 04174029

Danke!!

Mfg Tim
 
kfrptr

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Hallo Tim,

ja, genau über den kleinen Stift, der in die Rgelstange eingeführt wird, wird der Pumpenkolben verdreht und dadurch die Fördermenge verändert. Wenn sich aber der Pumpenzylinder verdreht hat, stimmt die Fördermenge zur Regelstange nicht mehr und so bekommt nicht jeder Zylinder die gleiche Fördermenge.

Gruß Peter
 
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Hallo Peter,

vielen Dank für die Info!!!

Werde der Sache gleich mal nachgehen und dann berichten.

Danke!

Mfg Tim
 
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Hallo,

habe jetzt mal nachgesehen.
Leider war das wahrscheinlich nicht das Problem. Da die Pumpenkolben bzw die Bohrung im Pumpenzylinder bei allen vier Pumpen gleich stehen. Sieht man auf den Fotos auch ganz gut.
Ich komme bei diesem Motor echt nicht mehr weiter.
Hat noch jemand eine Idee?

Das mit den verdrehten Pumpenzylindern kann man ja dann ausschließen oder?

Danke euch!

Mfg Tim
 

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Hallo Tim,

ich weiß nicht, ob man das optisch wirklich so genau erkennen kann. Wenn du es genau wissen willst, müsstes du die Gleichförderung nach messen.
Dazu müsstest du die Einspritzventile ausbauen und wieder an die Einspritzpumpen anschließen und diese je in einen Messbecher halten. Dann den Motor ca. 5 min lang starten, und dann die Mengen vergleichen. Das ist aber nicht sehr genau. Ausschließen kann man es aber nicht, dass die Einspritzpumpen die Ursache ist.
Hast du die Einspritzpumpen so wie im WHB beschrieben schon geprüft?

Gruß Peter
 

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Hallo,

Ich habe jetzt mal noch die "Einspritzmengen" an den Einspritzdüsen gemessen.

Alle vier Düsen haben nahezu die gleichen Dieselmengen.

Weiß jetzt langsam echt nicht mehr weiter.

Kompression war ja auch überall gleich bei ca. 25bar..

Dann müsste das mit den Dieselmengen überall ja eigentlich okay sein.
Ich kann auch schlecht die vier Pumpenelemente auf Verdacht tauschen..

Kann das sein, dass die Steuerzeiten nicht zu 100% stimmen?

Danke!!!

Mfg Tim
 
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Hallo,

Habe die Frage vorhin noch garnicht beantwortet. Nein die Prüfung laut WHB habe ich nicht gemacht, habe dafür leider kein entsprechendes Spezialwerkzeug.

Habe jetzt nochmal die Steuerzeiten kontrolliert. Der Motor lässt sich super mit den Absteckdornen abstecken.

Bin gerade auch nocheinmal gefahren.
Der Motor hat einfach keine richtige Leistung. Er springt gut an, raucht nicht, aber läuft nicht sauber.
Er läuft etwas unrund. Im Stand, sowie in allen Lastbereichen.
Aber er läuft auf allen Zylindern. Wenn man während des Laufens, die vier Einspritzleitungen (alle einzeln voneinander) aufschraubt, merkt man dass er jedesmal sein Laufverhalten verändert, wenn der entsprechende Zylinder wegfällt.

Der Motor hört sich auch anders an, als andere baugleiche F4L1011er Deutz. Er läuft einfach unrunder. Vorallem bei Last.

Das kann doch nicht sein, dass man hier an dem blöd** Motor keinen Fehler findet..

Mfg Tim
 
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Hallo Tim,

was heißt nahezu die gleiche Fördermenge? Wie lange hast du gestartet? Wenn du ca. 1min gestartet hast, und wir mal von einer Startdrehzahl von ca 200 U/min ausgehen hättest du 100 Förderhübe in den Messbechern, die Differenz zwischen den Zylinder dürfte dann max. 0,3 ml betragen.

Mal noch etwas anders, hast du mal den Kraftstoffförderdruck an den Eingängen der Einspritzpumpe , wärend der Motor mit Last läuft, gemessen?

Gruß Peter
 
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Hallo,

gestartet ca zwei Minuten lang.

Der Mengenunterschied war ungefähr 3-5%. Sollte also normal noch vertretbar sein?

Kraftstoffvordruck an den Elementen habe ich ca. 1bar unter Volllast.
Sollte doch auch ausreichend sein?

Ventilspiel ist auch passend eingestellt mit 0,3 bzw 0,5mm.

Abgastemperaturen direkt am Zylinderkopfabgang ist auch ziemlich gleich an allen vier Abgängen.

Ich habe einen anderen F4L1011 zum Vergleich hier. Dieser hört sich schon viel anders an bzw läuft runder.
Ich kann mir aber nicht erklären warum..

Mfg Tim
 
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Was mir aber noch aufgefallen ist, dass der Motor bzw das Motorenöl ziemlich warm wird.
Nach kurzer Fahrt hat man eine Öltemp. von über 100 °C.
 
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Hallo Tim,

wenn dem so ist, müsste also die Gleichförderung, und die Kraftstoffversorgung in Ordnung sein, die Zylinder laufen alle ca. gleich gut. Das mit der Öltemperatur hört sich jetzt nicht problematisch an, solange die Öltemperatur auch unter Volllast nicht zu hoch wird, wenn du aber noch einen zweiten Motor hast, kannst du dort ja mal Vergleichsmessungen machen.

Ich würde jetzt als nächstes die Einspritzpumpe wie im WHB überprüfen. Hast du ein Düsenprüfgerät? Falls ja, was für eins? Mach mal ein Bild und stell es hier ein. Die meisten können dafür verwendet werden.

Gruß Peter
 
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Hallo,

das ist das hier wie auf dem Bild.
Muss ich morgen mal schauen ob ich damit prüfen kann.

Denkst du dass es an den Pumpenelementen liegt?
Ich überlege schon, ob ich nicht einfach alle vier Elemente erneuere..
Was würdest du in diesem Fall machen?

Danke vielmals für die tolle Unterstützung!!

Mfg Tim
 

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Hallo Tim,

die Einspritzpumpen sind ja nun nur noch das einzigste, was du noch nicht richtig geprüft hast, deshalb vermutet ich schon, das es daran liegen könnte. Und durch das prüfen hast du gewissheit.
Dieses Düsenprüfgerät müsste funktionieren, wenn du es beim roten Pfeil auseinander schraubst, dort ist eine Lange Mutter die auf einer Seite Links- und auf der anderen Seite Rechts-Gewinde hat. Entweder passt dann das untere rechts-Gewinde direkt auf die Einspritzpumpe oder du musst dir dort halt einen Adapter bauen. Beim gelben Pfeil musst du das Düsenprüfgerät verschließen und den Manometerabsperrhahn offen lassen.

Mal noch ne ganz andere Frage (Rein aus interesse) wo hast du denn deinen Landmaschinenmechanikermeister gemacht? Kannst mir ja auch per PN antworten.

Gruß Peter
 

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Guten Abend,

werde ich morgen mal probieren.

Danke.

Mfg Tim
 
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Servus!

Habe mir jetzt heute alle vier Pumpenelemente und alle vier Einspritzdüseneinsätze neu bestellt.

Müssten morgen kommen.

Mal schaun was dann Sache ist..

Mfg Tim
 
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Servus Tim,

dann hast du die Einspritzpumpen nicht mehr geprüft? Hätte mich schon interessiert was dabei herausgekommen wäre.

Gruß Peter
 
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