Probleme mit der Duckluftbremsanlage beim Deutz 8006

Diskutiere Probleme mit der Duckluftbremsanlage beim Deutz 8006 im Forum Bremsen im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hallo zusammen, ich Nutze diese Forum schon länger um mich über technische Fragestellungen zu informieren. Ich habe mich aber erst jetzt...
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Deutz_75

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Hallo zusammen,

ich Nutze diese Forum schon länger um mich über technische Fragestellungen zu informieren.
Ich habe mich aber erst jetzt angemeldet, da ich ein ernsthaftes Problem habe.
Ich bin keine Landmaschinenmechaniker oder ähnliches.
Ich versuche trotzdem klar zu schildern, wo mein Problem liegt.

Unser Deutz8006 wird bei uns noch richtig gebraucht,
die Maschine geht auf die 20Th zu, ist aber technisch ok.

Vor ca. 10 Jahren wurde an dem Deutz in einer Fachwerkstatt eine Druckluftbremsanlage nachgerüstet.
Seit dem haben wir ständig und regelmäßig Probleme mit der Fuss- oder Betriebsbremse.

Im Grund sind das zwei Probleme die sich zu einer echten Gefahr für den Fahrer und das Umfeld kombinieren.
Da ich nicht weiß,wie es weitergehen soll, wende ich mich an euch und hoffe, das ihr das notwendige KnowHow habt.

Problem 1:

Der Deutz8006 hat eine hydraulische Betriebsbremse.
Das Steuerventil wird, für die Fußbremse, ebenfalls hydraulisch angesteuert.
Das Steuerventil ist an der Entlüftung des rechten Radbremszylinder angeschlossen.
Die Handbremse wird über ein Gestänge mechanisch gesteuert.

Nun wird natürlich für die Ansteuerung des Steuerventil auch Bremsflüssigkeit benötigt, was dazu führt das man das rechte Pedal ziemlich weit durchtreten muss bis Bremsdruck erzeugt wird. Die Bremsen sind auf beiden Seiten möglichst eng eingestellt, so das der Randbremszylinder möglichst wenig Bremsflüssigkeit benötigt, bist die Bremsbacken anliegen.

Ob wohl an dem Ausgang der beiden Hauptbremszylinder eine "Brücke" zum Druckausgleich eingebaut ist, ist das Verhalten auf der linken Seite deutlich besser. Auf der linken Seite wird nach etwa 10cm Pedalbetätigung Bremsdruck aufgebaut.

Wenn die Bremsen gut eingestellt und vollkommen entlüftet sind, kann man so mit dem Schlepper arbeiten..


Problem 2:

Über die Jahre hat sich herauskristallisiert, das innerhalb des Steuerventil Luft von der Druckluftseite ( immerhin 9bar Druck) in die Hydraulikseite gelangt, da die Abdichtung zwischen den Schieber und Kolben wohl nicht 100% dicht ist. Das führt manchmal innerhalb von 1-3 Tagen zum völligen Ausfall der Betriebsbremse. Man kann dann entlüften und die Bremse geht wieder für etwa 20 Betriebsstunden.

Man kann einen neuen Dichtsatz einbauen oder eine neues Steuerventil, aber nach ca. 800-1000h ist das Problem wieder vorhanden.
Und das Steuerventil ist recht teuer.


Verbaut wurde vermutlich eine Wabco Steuerventil.


Fragen:
Wurde bei der Nachrüstung der DLA vielleicht ein falsches/unpassendes Steuerventil verbaut ?
Kann man die gesamte Ansteuerung der Betriebsbremse umrüsten z.B. unter Verwendung von "Druckluftpedalen" ?
Macht das Sinn ? Sind diese Pedalen überhaupt zu beschaffen ?
Gibt es Steuerventile die doppelt mechanisch gesteuert werden ? Handbremse und Betriebsbremse per mechanischer Steuerung.
Was sollte ich tun ?
Habe nur ich das Problem ?
Oder ist das ein übliches und bekanntes Problem ?

Sofern ihr Fragen habt, um die Situation besser einschätzen zu können, so stellt diese bitte.

Gruß
Deutz_75
 
K

Karel Vermoesen

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Hallo,
Wen der Traktor ein 2 Kreis Bremsanlage hat wie der D8006,
darf das Anhängersteuerventil nicht einseitig angeschlossen werden.
Beim Anhängersteuerventil 2 kreisig werden beide Seiten vom Traktor am Anhängersteuerventil angeschlossen.
Siehe Anlage.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen
 

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Deutz_75

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Hallo Karel, ( schon mal herzlichen Dank!! für deine Hilfe)

ok, das heißt der Landmaschinenhändler hat sich das damals bereits einfach gemacht und nur die rechte Seite angeschlossen.
Ich brauche dann ja auch eine anderes(neues) Steuerventil, eben eines mit zwei Hydraulikeingängen. Korrekt ?

Welches Steuerventil brauche ich da für eine D 8006 ? Es gibt ja unterschiede in dem "Schluckvolumen". Also die Menge an Bremsflüssigkeit die für die Betätigung des Kolben notwendig ist.

Hat so ein Steuerventil dann zwei Kolben ?
Oder arbeiten die beiden Kreise dann quasi gemeinsam auf einen Kolben ?



Wie schließt man den die Bremsleitungen fachlich korrekt an?
Mit T-Stücken in den jeweiligen Bremsleitungen oder ist das ok oder sogar besser, wenn man an die Leitungen an den Lüftungsschrauben der Randbremszylinder anschließt ?

Wird damit dann auch das Problem des eindringen von Luft in die Bremsleitungen durch das Steuerventil beseitigt/minimiert ?
Oder ist das quasi nach x Stunden normal... ?


Gruß und ganz herzlichen Dank ( Tut mir Leid wenn ich soviel Fragen habe, aber das Problem ist echt schei...)
Gruß aus dem Münsterland
Deutz_75
 
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Demian

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Hallo Deutz_75,
man muss sich wundern mit was eine "Fachwerkstatt" einen zum staunen bringt. Karel Vermoesen hat eine schöne Zeichnung eingestellt, wie es zu seien hat. Darüber hinaus ist Deine Aussage "Ob wohl an dem Ausgang der beiden Hauptbremszylinder eine "Brücke" zum Druckausgleich eingebaut ist" erschreckend, da eine Zweikreisbremsanlage zu einer Einkreis zurückgestuft wird.(mit Sicherheit Gesetzlich nicht erlaubt) Die Funktion der Einzelradbremse kann damit auch nicht funktionieren. Das weiterleiten vom Bremsdruck über die Entlüfterbohrung kann ich mir so auch nicht vorstellen, da die Entlüfterbohrung von der Entlüfterschraube abgedichtet wird.(ich denke das die kleine Öffnung am Radbremszylinder zu einem verzögerten Bremsverhalten am Anhänger führt)
Gruß Demian
 
O

Oberwesterwälder

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Hallo Demian,

das Ausgleichventil hat erst mal nichts mit der Drukluftanlage zu tun.
Das gehört zur hydraulichen Serienbremse des Schleppers.

Es sorgt dafür, das bei der mechanischen Kopplung der Bremspadale im "Normalbetrieb" die Bremse nicht einseitig zieht, wenn die Seiten ungleich ansprechen.
Die Seite, die früher Druck aufbaut vergrößert dabei ihr Volumen und verkleinert gleichzeitig das Volumen der anderen Seite.
Das Ausgleichvolumen ist dabei aber so klein, das bei nicht gekoppelten Bremspedalen eine einseitiges Bremsen dennoch möglich ist. (Lenkbremse)

Die beiden Bremskreise werden dabei hydraulisch nicht verbunden.

Ich empfehle dazu den Thread von @thomas66 " Nr 64 lebt."

Er hat sich darin ausgiebig in mit Erfolg dem Thema gewidmet.

Gruß Martin
 
D

Demian

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Hallo Martin,
Danke für die Lehrreiche Information!
Jetzt macht es auch Sinn, daß das rechte Pedal weiter wie das linke gedrückt wird. Du schreibst auch von Ausgleichventil und nicht von einer Brücke.
Das mit der Druckluft ist mir schon klar, aber das Bremssystem am Trecker ist für links und rechts getrennt, so das ich es als Zweikreis ansehe.
Gruß Demian
 
D

Deutz_75

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Hallo zusammen,

den Thread von "@Thomas66 " Nr 64 lebt" finde ich nicht bzw. das sind sehr viele Beiträge und ich finde ich den Thread zu dem Thema "Ausgleichventil bei der Betriebsbremse" nicht.

Wie auch immer...

Was bleibt bisher festzuhalten..

Ich brauche ein hydraulisches Steuerventil mit zwei Eingängen, das an beide Bremsen (linke Seite und rechte Seite) angeschlossen wird.
Der Anschluss sollte/muss über T-Stücke in den jeweiligen Bremsleitungen erfolgen.

Hinter den Hauptbremszylinder sollte keine Brücke sondern eine Ausgleichventil verbaut sein.
Wie sieht das Ausgleichventil aus ? Gibt es Bilder ?
Bekommt man das beim Landmaschinenhändler ?


Gruß und Danke!
aus dem Münsterland

Deutz_75
 
K

Karel Vermoesen

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Ich brauche ein hydraulisches Steuerventil mit zwei Eingängen,
Hallo,
Nicht unbedingt, es gibt eine weitere Möglichkeit.
Es gibt ein Ventiel mit 2 Eingänge und 1 Ausgang.
Dieses Ventiel wurde beim DX verwendet für die Vorderradbremse.
Beim Einselradbremsen schiebt der Kolben im Ventiel und schließt die
gegenüberliegende Seite und das Anhängerbremsventiel ab.
Werden beide Bremspedalen getreten, bleibt der Kolben mittig und
der Druck geht zum Anhängerbremsventiel.
So bekommt das Anhängerbremsventiel sein Volumen vom beide Hauptbremszylinder.
Beim D8006 gab es je nach Fahrgestellnummer, zwei Ausführungen von Hauptbremszylinder.
Erste Ausführung mit zwei separaten Hauptbremszylinder, und die zweite Ausführung
wobei die beide Hauptbremszylinder in einem guß Behälter eingebaut sind.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen
 
O

Oberwesterwälder

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Hallo!

Hier der Link zum Thread

Nr.64 lebt - D 7505 A SKULD...

Ja, das ist viel.
Weil der Thomas den Deutz top restauriert hat und dabei sehr viel und ausführlich dokumentiert hat.
Das sehe ich aber eher positiv.

Das Ausgleichsventil findest Du zum ersten mal in Beitrag Nr. 29. Mit Bild.
Die Druckluftbremse kommt später, incl. der nötigen Infos zum Steuerventil.

Ich denke es lohnt sich schon, sich die Zeit zu nehmen und den ganzen Thread anzuschauen.
Zumindest für mich hat es sich gelohnt, weil ich vorher nix über diese Bremse wusste.
Aber ich fand das ganze ( nicht nur die Bremse) sehr interresant und habe mir daher die Zeit genommen den Thread zu lesen.
Und das obwohl ich nur einen D6006 mit mechanischer Bremse und ohne Druckluft habe.

Wieviel mehr sollte sich daher die Zeit für jemaden lohnen, der einen fast baugleichen Schlepper mit Problemen an der Bremsanlage hat?

Gruß Martin
 
D

Demian

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Hallo Deutz_75,
da Dein Steuerventil defekt ist und getauscht werden soll, ist es sinnvoll einen mit zwei Ölanschlüssen zu nehmen. Das würde den Vorschlag von Karel Vermoesen überflüssig machen.
Am Ausgleichventil würde ich erst mal nichts machen, bis die Anlage neu Verschaltet ist und getestet werden kann.
Zum anschließen an der Bremsleitung, müsste es Herstellerangaben geben.
Gruß Demian
 
D

Deutz_75

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Hallo zusammen,
ich war längere Zeit im Ausland und hatte wenig Zeit...

Werde jetzt ein neues Steuerventil mit 2 Steuereingängen einbauen.
Werde das Steuerventil nicht an die jeweiligen Lüftungsschrauben der Randbremszylinder anschließen, sondern mit T-Stücken arbeiten.
Und das Ausgleichsventil werde ich erneuern…

Das wird einiges dauern macht aber nichts da ich den Schlepper momentan nicht oder nicht viel benötige.

Bin echt gespannt, wie die Bremse dann läuft.


melde mich...

Dank an alle …!!!

Gruß
Deutz_75
 
Deutz Achtzignullsechs

Deutz Achtzignullsechs

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Hallo in die Runde,

ich bin neu hier und schon eifrig am Beiträge durchstöbern zum Thema Nachrüstung einer DL-Bremsanlage an meinem 8006.
Ich glaube hier bin ich nun endlich auf die richtige Diskussionsrunde gestoßen.
Nun zu meiner Frage:
Kann mir jemand weiterhelfen was den Hydraulik Enddruck und das Arbeitsvolumen meiner Bremsanlage angeht?
Ich habe noch die Bremszylinder mit separatem Flüssigkeitsbehälter verbaut und suche das passende Steuerventil dazu.
Vielen Dank schonmal im Voraus.
 
Thema: Probleme mit der Duckluftbremsanlage beim Deutz 8006

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