D40.1S Kupplung defekt

Diskutiere D40.1S Kupplung defekt im Forum Getriebe im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin, gestern mal meinen D40.1S getrennt. Wie auf der anderen Seite schon geschrieben trennt die nicht mehr sauber. Erster Befund: Das Gehäuse...
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swd40

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Moin,

gestern mal meinen D40.1S getrennt. Wie auf der anderen Seite schon geschrieben trennt die nicht mehr sauber.

Erster Befund: Das Gehäuse ist gerissen. Mehrere Risse so daß da nichts mehr so funktioniert wie gedacht. Die Ausrückhebel sehen normal aus. Ein Hebelböckchen außen ist gebrochen, den Rest hab ich nicht gefunden. Keine Ahnung ob die inneren noch eins sind ...

IMG_20190420_171121.jpgIMG_20190420_180713.jpgIMG_20190420_180751.jpg

Also brauche ich mindestens ein neues Gehäuse.

Übrigens war die Kupplung mit Imbusschrauben in der Glocke geschraubt, hätte da normale Köpfe erwartet?

Mal sehen ob ich die weiter demontiert bekomme, muß mal das Werkzeug nachbauen.

Gruß,
Josef
 
DEUTZ-Baddy

DEUTZ-Baddy

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swd40

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Moin,

danke schon mal für die tips. Ein komplettes Austausch Teil brauche ich hoffentlich nicht ... =O

Gruß,
Josef
 
Pumpe

Pumpe

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Hallo,

ich würde die Kupplung komplett (so wie sie ist) nach ZF in Bielefeld schicken zum überholen.
Den Link mit Kontaktdaten hat ja Kurt schon eingestellt dazu.

Gruss Andreas
 
M

michiwi

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Hallo Josef, warum nur Rumpfpuschen wenn man mit einem Austauschteil praktisch ein neuteil bekommt? Und das dazu noch asbestfrei!
 
S

swd40

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Moin,

ich werde wohl erstmal selbst dran schrauben.

Hab sie zerlegt. Neben dem gerissenen Gehäuse sieht der Rest ok aus, die Scheiben haben noch reichlich Belag und die Druckplatten haben auf den ersten Blick keine Risse. Nichts hat geklebt, die zw-scheibe ist aber lange nicht benutzt wie es aussieht. Ich hatte da bisher noch nichts dran ... Die Federn sind ok und haben gute Länge (ca 63mm entspannt, hatte was von minimum 57mm gelesen?). Fotos folgen.

Die Tage kriege ich ne andere Kupplung mit intaktem Gehäuse, dann sehen daß ich die wieder zusammen kriege.

Gruß,
Josef
 
krammerreini

krammerreini

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Servus Josef,

na dann viel Spaß beim schrauben.
Haarlineal und plane Fläche zum prüfen von evtl. Verzug der Druckplatte sowie Ultraschallgerät um verborgene Risse in der "neuen" Kupplung zu entdecken hast du ja wahrscheinlich in der Garage liegen.
Die exakten Einstellwerte gibts ja überall Netz.

Und wenns nix wird, Schlepper trennen ist ja eine unserer leichtesten Übungen.

Jetz mal im Ernst, ich finds ja auch gut, wenn alte Dinge repariert statt weggeworfen werden.
Aber hier denke ich, sparst du an der falschen Stelle, zumal es ja die Möglichkeit der Überarbeitung bei ZF gibt.
Da weiß man was man hat, (wusste schonder Mann aus der Persil Werbund der 70er und 80er Jahre)

Aber nix für ungut, ich will dir keine Vorschriften machen, wie du was zu reparieren hast. Lass uns an den Ergebnissen weiter teilhaben :thumbsup: .

Grüße vom
Reini
 
S

swd40

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Moin,

die Einstellwerte der do250/225k Kupplung hab ich hier im Forum gefunden, mal sehen ob das so klappt wenn ich das wieder zusammen schraube ...

Hier mal gesammelt:
- detaillierte Maße:
Kupplung instandsetzen
- Einstellmaße
Doppelkupplung F&S DO 280 / 250 K einstellen
- Kupplungswerkzeug do250/225 und do280/250 (do22/16k bzw. do30/22k in der alten Bezeichnung)
Doppelkupplung F&S DO 280 / 250 K einstellen

Danke an Karel für die Details!

Mag übrigens sein daß die alte Kupplung die Spannschrauben zu weit angezogen hatte und damit die Ausrückhebel an das Gehäuse stießen. Zumindest habe ich da blanke Stellen gesehen?

Ansonsten muß ich vielleicht eher nach Kiel, da sitzt ja RBK. Wäre für mich vermutlich einfacher als die Kupplung nach Bielefeld zu schicken.

Und ja, Details folgen. Grad' noch andere Baustellen, hab bisher nichts weiter gemacht.

Gruß,

Josef
 
S

swd40

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Hallo,

so, hab dann mal aus zwei wieder eins gemacht. Die Spenderkupplung ist von einem Kramer 350 und hat ein verstärktes Gehäuse. Da paßt natürlich die Zahnung der Wellen nicht überein aber das war an der Spenderkupplung eh relativ weit ausgeschlagen.

Hab ihn wieder zusammen gefahren, und an der Kupplung fühle ich jetzt zwei Druckpunkte. Die Tage mal die Elektrik und Spritversorgung wieder anbauen damit ich das mal bei laufendem Motor sehe.

Aber mal von Anfang:

Kupplungswerkzeug analog zur Zeichnung gebastelt.
IMG_20190501_114331-detail.jpg

Konkret: Ein altes Stück Küchenplatte, drei Stück 4x6-Latte als Abstandshalter, ein Brett ausgesägt das oben auf das Kupplungsgehäuse paßt. Das ganze wird mit einer Gewindestange gespannt.

IMG_20190501_120225-detail.jpg

So sieht die Kupplung dann eingespannt aus. Das obere Brett war etwas schwach, hab ich mit einer weiteren Platte etwas verstärkt.

Demontage:
Kupplung markieren (ich habe jeweils die Andruckplatten etc. analog zum 'F&S'- Logo auf dem Gehäuse mit einem permanent-Edding markiert, daher der blaue Strich).

Einstellmuttern abschrauben. Das sind Spezialschrauben. Die inneren Hebelböckchen haben ein abgeflachtes Gewinde, da sind die Schrauben oben als Drehsicherung angepreßt. Beim Abschrauben löst sich das wieder, bei der Montage muß nach der Einstellung die Sicherung wieder angepreßt werden.
IMG_20190501_115009.jpg

Kupplung umdrehen, die 6 Schrauben an der motorseitigen Anpreßplatte entkontern (braucht einen flachen 14mm-Maulschlüssel) und langsam die Muttern lösen bis das Gewinde zuende ist.
Erste Mutter entkontert: IMG_20190501_115427.jpg
Und bis zum Ende des Gewindes gelöst: IMG_20190501_115858.jpg

Nun ins Werkzeug einspannen bis sich die 6 Muttern unten an der motorseitigen Anpreßplatte jeweils leicht bewegen lassen. Muttern abschrauben und das Werkzeug langsam wieder entspannen.
IMG_20190501_120225-detail.jpg
Dann kann man das Gehäuse abnehmen:
IMG_20190501_121251.jpgIMG_20190501_121516.jpg

Über den Spannschrauben sind Hülsen die in meiner ETL nicht drinstehen. Die sind wohl exakt auf Maß gefertigt, d.h. die begrenzen wie weit man die Spannschrauben anziehen kann. D.h. beim Zusammenbau kommt man quasi automatisch auf die richtige Länge der Spannschrauben, weiter anziehen geht da nicht.

... weiter im nächsten Posting.
 
S

swd40

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...
Die Kupplung mit den Hauptfedern:
IMG_20190501_121531.jpg
Hauptfedern abnehmen, am besten in das Gehäuse setzen um sie nicht zu vertauschen:
IMG_20190501_121752.jpg

Übrigens hier ein Unterschied zwischen Deutz und Kramer: Im Deutz sind zwei verschiedene Federn eingesetzt (schwarz und rot, jeweils abwechselnd), im Kramer sind schwarze Federn mit weißem Strich und eine 1mm Unterlegscheibe.

Äußere Hebelböckchen und Druckplatten abschrauben:
IMG_20190501_141830.jpg

Dann die Ausrückhebel hochklappen und man kann die getriebeseitige Anpreßplatte abnehmen. Außerdem kann man die Hauptplatte von der motorseitigen Anpreßplatte abnehmen:

IMG_20190501_143038.jpg


Man kann danach auch die Ausrückhebel rausnehmen und die inneren Hebelböckchen demontieren. Vorsicht, wenn man die Achse der inneren Hebelböckchen oder der Ausrückhebel rausschiebt kommen ein Haufen Walzen (insgesamt 114 laut ETL) zum Vorschein. Analog zum WHB D40L muß man die mit Hilfsbolzen wieder einsetzen.

Ich hab's nicht weiter demontiert, die Teile sahen noch gut aus.

Die ganze Demontage gilt sinngemäß für alle D40/D50/D80 (etc.) Doppelkupplungen:
D40/D40.1: Do250/225K (Do 22/16 K)
D50: Do280/250K (Do 30/22 K)
D80: Do310/280K (Do 38/30 K)

Für die Montage muß man darauf achten daß beim Anspannen die Ausrückhebel ganz angehoben sind damit die inneren Hebelböckchen in den Gehäuselöchern landen. Am Einfachsten ging das bei mir indem ich für die Montage die äußeren Hebelböckchen voll angedreht habe und damit die Ausrückhebel sehr hoch standen. Maß für die Spannschrauben bei der Do250/225K ist 83mm von der Grundplatte bis zum Gehäuse, wie gesagt kommt man da aber quasi automatisch durch die Abstandshülsen hin.

Gruß,

Josef
 
S

swd40

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Hallo,

dann noch die Bestandsaufnahme:
Die alte Deutz-Kupplung hat recht tiefe Riefen in den Fahrantriebsdruckplatten. Eine Stelle sieht auch schon etwas angelaufen aus, scheint so als ob die Stelle nicht mehr getrennt hat. Die Kupplungsscheibe sah noch gut aus, Gesamtdicke 8,6 mm.

Die ZW-Seite sieht etwas besser aus, aber auch da Spuren auf den Druckplatten. Gesamtdicke 8,4mm der Scheibe.

Ich denke mal da sind irgendwann mal die Scheiben getauscht worden, aber am Rest der Kupplung wurde nichts gemacht. Die Druckplatten 'sollten sich wohl so wieder einlaufen' war da wohl der Gedanke. Dabei ist aber irgendwas an den Ausrückhebeln falsch eingestellt worden, die sind bei voller Ausrückung ans Gehäuse gestoßen. Mag sein daß die Hülsen um die Spannschrauben entsprechend abgefeilt wurden? Oder sowieso irgendwas falsch eingestellt?

Die Kramer-Kupplung war schon vom anfassen her schmierig - kein gutes Zeichen bei einer Trockenkupplung. Beim auseinanderbauen schwamm die ZW-Scheibe in Öl, die Fahrantriebsscheibe war nur etwas rostig. Aber da ich ja die Scheiben eh von der Deutz-Kupplung nehme und die schön trocken sind ist das ja kein Problem. Die ZW-Andruckplatten sahen quasi noch fabrikneu aus (ich konnte die Bearbeitungsspuren von der Produktion noch auf den Platten sehen), die Fahr-Andruckplatten waren ein wenig mehr gelaufen aber selbst da konnte man noch originale Bearbeitungsspuren sehen.

Das ganze mit HD-Reiniger vom groben Dreck befreit, dann mit Bremsenreiniger die Metallteile ölfrei bekommen.

Zusammen sind jetzt:
- 'Deutz' Kupplungsscheiben
- 'Deutz' Hauptfedern (jeweils rot/schwarz)
- 'Kramer' Gehäuse, Hebel, Druckplatten

Die Druckplatten hab ich angeschliffen (den Rost runtergeschliffen, ansonsten ist das ja soweit noch plan), die Kupplungsscheiben ein wenig abgeschliffen (war kein Glas drauf, aber auf der Fahrscheibe kleine Erhebungen die in die Riefen auf der Druckplatte paßten).

Einstellung:
a) Spannschraube auf 83mm (ging aber quasi automatisch durch die Hülsen um die Spannschrauben) und gekontert
b) innere Hebelböckchen auf 20mm von der Zahnung der ZW-Welle eingestellt (und hinterher wieder eingeklemmt)
c) äußere Hebelböckchen auf 1,7mm eingestellt (und gekontert)

Nachgemessen ob das Gehäuse auch gerade auf der Hauptplatte ist, das sah soweit gut aus.

Nachgemessen was in die Kupplungsglocke paßt. Das verstärkte Gehäuse ist ja ein paar mm höher als das originale ohne Verstärkung. Da ist aber noch mindestens 1cm Platz zur Ausrückwelle, und die Schrauben von den inneren Hebelböckchen sind ja auch nicht glatt auf dem Gehäuse. D.h. das verstärkte Gehäuse paßt auch im Deutz.

Auf dem Preßwerkzeug hab ich ein Holz-Ausrücklager montiert um zu testen wie weit das ganze funktioniert. Nach ein wenig Ausrückweg konnte ich die Fahrkupplungsscheibe von Hand im Gehäuse verschieben, danach dann auch die ZW-Kupplungsscheibe. Tut also so wie gedacht, erst Fahrantrieb und dann Zapfwelle. Damit hab ich auch die Scheiben noch mal zentriert damit das beim Zusammenschieben keinen Ärger macht.

Ausrückweg des Ausrücklagers vermessen, sollte auch passen. Anschlag ist ja die Lenkgetriebewelle, bis da hin bin ich lange über die ZW-Ausrückung weg. Bei meinem D40.1S hat aber mal wer das verstellbare Teil vom Pedal zur Ausrückwelle durch was festes ersetzt, muß wohl noch mal ein verstellbarer Seilspanner oder Ähnliches dran damit das wieder tut wie es mal war.

Eingebaut (Die Doppelkupplung geht ja nur mittig rein, da muß man schon viel versuchen damit die nicht zentriert ist), die Zähne der Getriebeeingangswellen gefettet (bzw. ein wenig Fett aufgepinselt und eher wieder alles abgewischt). Verwendet hab ich ZF Hochleistungsfett, normales Fett ist nicht temperaturbeständig genug. Die Zahnungen waren ein wenig rötlich vom Rost, da ist bisher wohl gar nichts gefettet worden.

Zusammenfahren war dann noch ein wenig spannend, erst mal wieder die richtige Ausrichtung hinkriegen und das Ziel treffen. Da hat mir der Tip hier aus dem Forum mit den Spanngurten gut gefallen, zwischen Vorderachse und Bügel vom Verdeck konnte ich rechts und links einen Spanngurt legen. Dann kann man jedes Mal wenn man wieder weiter zusammen ist die Gurte nachspannen und hat nicht das Risiko daß da wieder irgendwas auseinandergeht. Ein wenig am Motor und der Zapfwelle gedreht, ein wenig hoch und runter gelassen und auf einmal war er wieder zusammen.

So, und nun muß er nur wieder einen Ton von sich geben. ;)

Gruß,

Josef
 
E

EckardderWaldbauer

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Hallo ,

klasse Bericht von dir .
Ich hatte das gleiche bei meinen D40L gemacht .

Bei meinen waren alle Federn in beiden Kupplungen
unterschiedlich lang .
Wenn ich mich richtig erinnere sind es bei mir jeweils 3 Federn
als ein Paket .
Ich habe die längsten jeweils in der Mitte plaziert .
In Grunde genommen ist meine Kupplung
eine Notlösung gewesen . Das Original hätte nicht einmal
ZF Bielefeld Instand gesetzt .

Wünsche dir das die Kupplung die nächsten
Jahre Störungsfrei ihren Dienst versieht .

Gruß Eckard
 
S

swd40

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Hallo Eckard,

Die Do200/200K ist ja ganz anders gebaut (alleine schon ZW/Fahrwelle beim D40.1 als Hohlwelle/Vollwelle, beim D40.2 genau andersrum). Und ja, bei der Do200/200K sind das jeweils drei Federn, nicht wie bei der Do250/225K paarweise. Interessanterweise hab ich auch noch nirgendwo eine detaillierte Anleitung zur Do250/225K gefunden, die Do200/200 ist ja im D40L WHB beschrieben.

Gruß,

Josef
 
S

swd40

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Hallo,

D40.2 hat natürlich die Do225/225K, die Do200/200 ist im D30S ... aber gilt im Prinzip ja genauso.

Gruß,

Josef
 
S

swd40

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Moin zusammen,

er tut wieder!
Die Kupplung macht für den Fahrantrieb was sie soll (ganz neues Gefühl: Kupplung treten und der Deutz hält an, das hat er noch nie! getan!).

Hab zusätzlich noch:
-Wandtenspanner eingebaut statt der verschweißten Kupplungsbetätigung
- Tank und Filter gesäubert
- Lenkgetriebe Ölwechsel ( war kein Wasser drin aber man weiß ja nie ...)
- Hydraulik Rohre wieder etwas gerichtet (die Druckleitung muß aber wohl noch mal ...)

Die Tage mal testen ob die Zapfwelle auch trennt. Ich habe jetzt aber schon mal einen schönen Druckpunkt an dem die Doppelkupplung Fahrantrieb trennt und ZW-antrieb (hoffentlich) noch an ist.

Gruß,

Josef
 
Thema: D40.1S Kupplung defekt

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