Deutz Motor - Welcher Typ? MA608? --> Restaurierung?

[Maxerl]

Hallo beisammen,

hab heute so einen berüchtigten Scheunenfund gemacht.
Ist ein Standmotor von Deutz von meinem Urgroßvater.
Die Frage ist Welcher ist das genau und was müsste man ggf. machen um ihn wieder sauber zum Laufen zu bekommen.
Meinen ersten Recherchen nach müsste es ein MA 608 sein. Stimmt das? Motornummer siehe Bilder anbei.
Wenn ich richtig recherchiert hab ist der von 1936?
Die Bilder sind qualitativ leider nur mäßig, da wo der Motor steht/stand ist es recht dunkel.
Er ist in einem Holzwagen eingebaut (gewesen), damit ist mein Uropa wohl früher durch die Stadt gezogen um Holz zu sägen.

Die zweite Frage die sich mir stellt ist was dafür wohl nötig ist, um ihn wieder zum Laufen zu bringen.
Einmal zerlegen und durchputzen ist klar, einige Dichtungen etc austauschen auch.
Grundsätzliches technisches Verständnis ist da, nur hab ich noch nie so einen Motor zerlegt. Gibts dazu irgendwo auch Dokumentation von wegen Drehmoment Zylinderkopfschrauben etc?
Ich hab heute mal ganz vorsichtig an der Schwungscheibe gedreht, er lässt sich noch ziemlich leicht drehen.

Die Dritte Frage ist: Was außer "Spielzeug" mach ich damit? Oder ist er so viel Wert dass wir ihn lieber verkaufen?


Danke euch schonmal!

 

[Deutz45nullfuenf]

Was außer "Spielzeug" mach ich damit? Oder ist er so viel Wert dass wir ihn lieber verkaufen?

Moin Max,

zur Technik kann ich dir nix sagen aber da gibt es Matze, der aufgrund einer Sucht nicht anders kann...(Quiesel)...
Ich glaube ich bin infiziert

Zu deiner dritten Frage: So wie er ist erhalten, mit dem Wagen. technisch frisch machen und dann einfach haben.

Ich finde den Zustand so schön und mit dem Wagen zusammen hat er eine (bzw. deine) Geschichte.

 

[Maxerl]

Lackiert hätte ich den auf gar keinen Fall. Technisch überholt ja, aber mit Patina

Die Frage war nur ob ich mir noch irgendein "Anbau-Gerät" baue um ihn auch praktisch nutzen zu können.
Bei Sägen bin ich eher für die modernen aufgrund der Sicherheitsvorrichtungen..

 

[QuieseL]

Hallo Maximilian,
Ich würde das mit dem Ma608 bestätigen. Für einen MA711 ist er zu klein.
Hatte selbst zwei MA608 Motoren, ein für sich sehr schön, aber zickig.
Wenn sie laufen, laufen sie prima
Ich empfehle sauber machen, Ölwechsel, Ventilspiel prüfen, vergaser und Tank reinigen, Benzin rein und Feuer frei.
Er macht nen recht guten Eindruck.
Betreiben kann man damit vom Kompressor über Mühle zur Standbohrmaschine einige Dutzend Geräte.
Wenn ich so einen als „Erbstück“ hätte mit Familiengeschichte dahinter, würde ich nicht Mals im Traum dran denken ihn zu verkaufen.
Preislich kannst ihn in dem Zustand, wie ich’s von den Bildern beurteilen kann, so um die 250€ ansiedeln wenn er keine Frostschäden hat und dreht.

Gruß
Matze

 

[Maxerl]

Danke dir!
Das klingt doch schon mal gut
Muss ich ihn zum saubermachen komplett ganz zerlegen, also inklusive Kolben, Zylinderkopf etc?
Nicht dass da Staub drin ist und er dann frisst... Der stand jetzt gefühlt mindestens 40 Jahre in derselben Ecke in dem Holzkasterl in der Scheune.
Nichtmal meine Oma kann mir mehr sagen, wann der das letzte mal lief.
Sind solche Motoren "Learning by doing" oder gibts da noch irgendwo Dokumentation wie man ihn zerlegt bzw das Ventilspiel einstellt?

Muss dir aber zustimmen dass er dafür recht gut aussieht. Ist überall ne ordentliche Fettschicht (=Patina) drauf
Wie kann ich die Frostschäden erkennen?
(Den Kompressor fände ich eine interessante Idee )

 

[QuieseL]

Frostschäden siehst einfach indem du Wasser in den Wasserkasten schüttest und schaust ob’s er dicht ist oder eher ein Springbrunnen.
Auseinander bauen würde ich erstmal garnichts. Den hinteren Deckel wo die PS Anzahl drauf steht abschrauben (Wartungsdeckel) und das Motorgehäuse reinigen und neues Öl einfüllen.
Wichtig hierbei ist auch das ölsieb zu reinigen, sieht man eindeutig wenn der Deckel ab ist.
Anschließend die korrekte Funktion von der ölpumpe kontrollieren.
Dann fortfahren wie weiter oben beschrieben.
Bedienungsanleitungen gibt es, aber die Technik ist recht einfach.

http://www.oldengine.org/members/evans/manuals/deutz_ma608_711_service.pdf

Gruß
Matze

 

[Maxerl]

Blöde Frage.. Welches Motorenöl brauch ich denn dann?
Mineralisch, 20W20, wenig Additive?

 

[QuieseL]

Zur damaligen Zeit gabs nur einbereichsöle, sprich SAE20 oder SAE30.
Viele fahren SAE30.
Ich hab in meinen Motoren SAE 15w40, damit läuft mein MAH611 schon mindestens 50h problemlos. Das Öl habe ich immer daheim, weils auch in meinen Schleppern ist. Die Meinungen gehen auseinander bei der Frage „welches Öl ist das richtige“

Gruß

 

[Maxerl]

Ich hätte ein SAE 20 genommen, mir ging es eher darum ob ich irgendein spezielles für Oldtimer brauch so von wegen Additiven oder so..

 

[*ALFNO*]

Blöde Frage.. Welches Motorenöl brauch ich denn dann?
Mineralisch, 20W20, wenig Additive?

Laut Betriebsanleitung ein 20W20 mild legiert! Ganzjahresbetrieb!

MfG.

 

[Maxerl]

Danke dir,
Das hatte ich gelesen. Die Frage war eher was als "mild legiert" gilt

 

[*ALFNO*]

Danke dir,
Das hatte ich gelesen. Die Frage war eher was als "mild legiert" gilt

Das kann man hier erfahren