Passung Lagersitz

Diskutiere Passung Lagersitz im Forum sonstige technische Teilgebiete im Bereich Allgemeine technische Fragen - Moin, ich habe mir schon fast gedacht, daß ich auf diese Frage hier: Zeichnung Radnabe keine Antwort bekomme. Das Problem ist, daß ich einen...
TEC

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Moin,
ich habe mir schon fast gedacht, daß ich auf diese Frage hier:
Zeichnung Radnabe
keine Antwort bekomme.
Das Problem ist, daß ich einen Achsschenkel aufarbeiten lassen will.
Das innere Radlager ist defekt:

Radlager.jpg

Der Käfig war nur noch in Fragmenten vorhanden, Bild habe ich jetzt keins.

Nun mußte ich das Teil Nr. 16 (innerer Dichtungsring) gewaltsam entfernen, um einen Abzieher ansetzen zu können.

Dichtungen.jpg

Mit ziemlichen Kraftaufwand ließ sich der Lagerring abziehen und dann fand ich das hier vor:

Lagersitz.jpg

Ich habe das Teil zum Metaller getragen und gesagt, dreh das Teil runter bis die Krater weg sind, schweiß das auf und bringe das dann auf Maß. Nun meinte er, daß das richtige Maß 35,001 mm sei. Ich meine, daß das richtige Maß 34,99 mm ist. Oder ist es ganz anders? Der Innendurchmesser des Lagerrings beträgt 35 mm.

Gruß

Thilo
 
Micha_e30

Micha_e30

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In der Regel haben lagersitze bei Wellen eine k6 Passung das wäre bei dir +0,002 bis +0,018
Ich bevorzuge im Maschinenbau +0,01
Guß micha
 
passer montanus

passer montanus

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Hallo,

es gibt Firmen, die sind darauf spezialisiert Lagersitze aufzuarbeiten
und das erforderliche Passungs-Mass wieder herzustellen.
Siehe im Internet und suche Dir möglichst eine Firma in Deiner Nähe.

Die Bohrung hat das Toleranzmaß H7 und die Welle g6
An dieser Paarung ist zu erkennen, dass es sich um eine Übergangspassung handelt.

Gruß PM
 
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michiwi

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Hallo,

Bei SKF gibt es schöne Tabellen, da steht das drin. Passungsenpfehlung g6.

http://www.skf.com/de/products/bear.../selection-of-fit/recommended-fits/index.html


Ein Festsitz des Lagerinnenringes ist her aber nicht so wichtig, da an dieser Stelle "nur" Punktlast auftritt. Wichtiger ist der Festsitz des Außenringes in der Radnabe. Am kleinen Lager ist es sogar unerwünscht, sonst könntest du das Lagerspiel nicht richtig einstellen.
Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.
 
passer montanus

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Hallo,

es gibt Firmen, die sind darauf spezialisiert Lagersitze aufzuarbeiten
und das erforderliche Passungs-Mass wieder herzustellen.
Siehe im Internet und suche Dir möglichst eine Firma in Deiner Nähe.

Die Bohrung hat das Toleranzmaß H7 und die Welle k6 Korrektur von g6 auf k6
An dieser Paarung ist zu erkennen, dass es sich um eine Übergangspassung handelt.

Gruß PM
Hallo Entschuldigung;

da habe ich einen Schreibfehler gemacht, denn H7 + g6 ist eine Spielpassung und für diesen
Anwendungszweck nicht geeignet.

Übergangspassunung ist H7 und k6. mit dieser Fertigungstoleranz können die Bauteile
mit geringem Kraftaufwand zusammen gefügt werden.

PM
 
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michiwi

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Hallo Entschuldigung;

da habe ich einen Schreibfehler gemacht, denn H7 + g6 ist eine Spielpassung und für diesen
Anwendungszweck nicht geeignet.

Übergangspassunung ist H7 und k6. mit dieser Fertigungstoleranz können die Bauteile
mit geringem Kraftaufwand zusammen gefügt werden.
Hallo PM, du hast keinen Schreibfehler, g6 wäre schon richtig.

Lager.JPG
 
TEC

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Moin,
danke für die Tips, wieder was gelernt.
@Micha_e30: Es handelt sich hier um eine Achse, nicht um eine Welle.
@PM: Nachdem ich dem Metaller gesagt habe, daß ich da nichts aufschrumpfen will, hat er g6 vorgeschlagen und ausgefürt, alles gut, paßt.
@michiwi: Danke für den Link. Ich sehe das auch so, daß das Lager nicht aufgeschrumpft werden muß, war aber zu doof, so eine Tabelle zu finden.

Schönen Abend

Thilo
 
F

FloJo

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Hätte schreiben müssen "Achse = Welle" und(maschinenbautechnisch) ;) Für ne Achse findest du keine ISO Toleranzen :D
Genug Kluggeschissen. Ändert ja nix am Inhalt...
Gruß Flo
 
80null sechs

80null sechs

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Hallo, ich verstehe nicht ganz warum man an einem Achsschenkel herumschweißen muss, um einen lagersitz wieder herzustellen, auf dem das alte Lager noch so fest gesessen hat das man zum entfernen einen Abzieher brauchte 8o .

Gruß Frank
 
Landybehr

Landybehr

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Irgendwer wird gemeint haben, daß der Innenring stramm sitzen muss und hat mit Körnerschlägen für Materialaufwurf gesorgt. So sieht es aus. Es sieht auch so aus, als hätte das alte Lager dieses Material wieder plattgedrückt. Ein neues Lager wird da nicht mehr so fest drauf sein. Ob es jetzt wirklich fest sein muss, weiß ich auch nicht.
Das "Problem", daß Lagerinnenringe sich mitdrehen, kenne ich von meinem 4x4. Da laufen zwei Schrägrollenlager, die mit den Außenringen in der Radnabe fest eingeschlagen sind und die Innenringe werden gegeneinander gespannt bzw. das Lagerspiel eingestellt. Von der Sorte habe ich ein paar Achsen demontiert und bei allen waren Schleifspuren der Innenringe auf ihrem Tagzapfen (in diesem Fall ein Rohrstummel). Die Lager haben damit auch regelmäßig dafür gesorgt, daß sich das Lagerspiel vergrößert hat. Das einzige was da half war ein System, bei dem zwischen den Innenringen eine (ausgemessene) Distanzhülse gesetzt wurde. Jetzt konnte man die Lagerinnenringe richtig mit "Schmackes" gegeneinander festziehen, ohne die Lagerrollen platt zu machen. Beim Deutz sind da Kugellager, oder ? Na, jedenfalls sind "übergedrehte" Sitze vom Radlager nichts, was mich überrascht :)
 
buddyholly

buddyholly

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Noch mal Klugscheissen. Bevor sich das Schrägrollenlager etabliert.... die Dinger heißen Kegelrollenlager.
 
passer montanus

passer montanus

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Hallo,

zum besseren Verständnis.

Die Zahl benennt die Qualität bzw. das Toleranzfeld.

Der Buchstabe benennt das Abmaß zur Nulllinie

Passungssystem Einheitsbohrung: Kennung H ist der Bezug und liegt an der Nulllinie mit
dem Toleranzfeld 7 im positiven Bereich.

z.B. Die Welle hat die Kennzeichnung mit dem kleinen Buchstaben g
Der Buchstabe g liegt im negativen Bereich zur Nulllinie.

Die Welle hat die Qualität 6 und liegt mit dem mit dem gesamten Toleranzfeld
im negativen Bereich. Die Welle hat Untermass. Daraus resultiert eine Spielpassung.
Ist somit für den hier zur Diskussion stehenden Fall nicht geeignet.

Fazit: Die Paarung H7 -----> k6 ist richtig

Gruß PM
 
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B

bfg 2004

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Hallo !

Wenn das mein Schlepper wäre, oder auch der eines guten Freundes, käme da
Lager - Loctite drauf und der Schlepper wäre Vor -Vor Gestern schon wieder auf der Piste / Acker. ^^

Man kann aber auch aus jeder Mücke einen Elefanten machen.....

Und die Methode mit den Körnerschlägen habe ich so oder so ähnlich wohl schon hundert Mal gemacht.

Ich konnte wohl auch kaum einen Landwirt davon überzeugen, das die Welle X von seinem Drescher Marke Y jetzt
in der Ernte ausgewechselt werden muß, weil so ein Lagersitz leicht ausgeschlagen ist.
Ausbau einen halben Tag, alles wieder komplettieren einen dreiviertel Tag...

So und nun liebe Forumler : Feuer frei !

mfg bfg 2004
 
80null sechs

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Das habe ich, da sehe ich aber nur einen defekten Innenring.
Ich will hier jetzt auch keine Diskussionen auslösen.
Ich hätte aber einfach den Ring dünngeschliffen, so das er aufreißt (von beiden Seiten),und die beiden Hälften heruntergehebelt.
Dann die Welle gesäubert und das neue Lager evtl mit Loctite aufgeklebt(Fügen Welle -Nabe).
Da hatte ich persönlich weniger Bauchschmerzen bei als wenn ich durch Schweißen das Gefüge in unbekannten Maß verändere.

Aber jeder kann es natürlich so machen wie er möchte.

Und wichtig ist am Ende doch nur, das ein weiter Deutz am Leben erhalten bleibt.

Gruß Frank
 
passer montanus

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Und die Methode mit den Körnerschlägen habe ich so oder so ähnlich wohl schon hundert Mal gemacht.
@bfg 2004

Hallo,

dass Du dieses schon hundert mal gemacht hast, glaube ich Dir. Vor 69 Jahren wurde mir
diese Methode schon gezeigt und habe es ebenfalls praktiziert. Gemacht wurde es sicherlich schon vor 100 Jahren. Dieses bedeutet nicht, dass es heute mit Deiner Empfehlung von Dir, noch gemacht werden muss. Also keiner weiß wann die Reparatur gemacht wurde. Der BE steht nicht unter Zeitdruck wie Deine Bauern.

Es wurde gemacht, weil es die heutigen Technologien so wie Flammspritzen oder Metallkeramik noch nicht gab. (Loctite) die Klebetechnik wurde später entwickelt. Das Auftragschweißen ist
eine bewährte Methode. Das Auftragsschweißen wie der BE es machen will ist in Ordnung.

Er hat nach dem Fertigmass des Lagersitzes gefragt, und die Frage wurde beantwortet. Ist eine Lagersitzreparatur fachgerecht ausgeführt ist es kein Problem eine spätere Reparatur mühelos
auszuführen.

Gruß PM

P.S. Die hauruck Methoden mit Brechstange, Schneidbrenner und Vorschlaghammer sind mir bekannt und werden wenn erforderlich angewendet. Es gibt heute elegantere Methoden
welche dann, wenn es machbar ist, vorgezogen werden sollten.
 
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passer montanus

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Hallo,

es gibt noch einen weiteren Grund die Körnerpraxis an einem Achsschenkel
nicht auszuführen.

Durch das Körnen entsteht eine Kerbwirkung, welche unter Belastung einen Bruch
verursachen kann. Passiert solch ein Achschenkelbruch beim Holzrücken an einem
Steilhang, oder bei einer Talfahrt mit voller Anhängerlast, oder auf einer viel befahrenen
Kreuzung im öffentlichen Verkehrsraum, sind fatale Folgen nicht auszuschließen.

Aus diesen Gründen ist solch eine Reparaturpraxis nicht akzeptabel.

Gruß PM
 
Thema: Passung Lagersitz
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