Freilauf des Anlassers tauschen

Diskutiere Freilauf des Anlassers tauschen im Forum Elektrik im Bereich Allgemeine technische Fragen - Guten Abend, ich bin der Neue =) Vorstellung gibts separat ein andermal. Das Forum hat mir schon recht häufig als Gastleser geholfen, da möchte...
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YetiMoe

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Guten Abend,

ich bin der Neue =) Vorstellung gibts separat ein andermal.
Das Forum hat mir schon recht häufig als Gastleser geholfen, da möchte ich auch mal Know-How zurück geben.
Mein Dad hat schon immer einen F1L/514 aus Großvaters Zeiten und seit kurzem habe ich die Ehre, einen D30 Bj '62 zu besitzen.
Den Anlasser zu zerlegen sollte kein Problem für jemanden darstellen, der mindestens eine rechte Hand hat.

Nunja, zum Thema: Der Anlasser des guten D30 hat meistens erst beim 2. oder 3. Anlauf eingerastet, mal drehte er einfach hoch ohne auszurücken, manchmal ratschte er am Schwungrad.Dank Forum war schnell klar: Das wird wohl der Freilauf sein. Den gabs für knappe 30 € beim Boschdienst zu kaufen.

Es gibt hier zahlreiche Tipps und Anleitungen, wie man den Anlasser zerlegt, aber so richtig mit Bildern hab ichs noch nicht gesehen, also habe ich ein wenig dokumentiert:


0. Batterie abklemmen, Kabel vom Anlasser losmachen, Anlasser abschrauben.

1. Zuerst kommen die Schrauben vom Deckel und derselbe hinten runter
1.jpg

2. Die Kohlen losschrauben, die Federn mit einem Schraubendreher hochbiegen und die Kohlen rausnehmen. Am besten die Reihenfolge markieren, Kohlen möcchten gerne in ihre gewohnte Umgebung zurück, sonst können Sie auch mal brechen.
2.jpg

3. Dann die 2 Schrauben hinten lösen und den "Kohlenhalter" runternehmen. Die Scheiben von der Welle abnehmen, sonst verliert man sie später
3.jpg

4. Das mittlere Gehäuseteil ist ohne Deckel lose und kann abgenomme nwerden. Bei mir ist es auf der Suche nach einer weiteren Schraube einfach abgefallen... Den Magnetschalter schraubt man lose und hebelt ihn aus der Halterung.
4.jpg

5. Die Achse des Ausrückhebels rausschrauben (Riesen Schraubenzieher nötig)
5.jpg

6. Die Stehbolzen mittels Zange oder Kontermutter runterdrehen. Bei mir ging eine von Hand, die andere mit Zange.
6.jpg

7. Da liegt er nun nackig vor mir. Wichtig ist beim Zusammenbau, dass der Ausrückhebel zwischen die beiden Scheiben zwischen den Federn eingehängt wird.
7.jpg

8. Die Hülse oben habe ich mit einer Nuss abgetrieben.

8.jpg

9. Darunter sitzt ein fieser Sprengring, den ich mit Schraubenzieher und Sprengringzange irgendwie runtergehebelt habe.
9.jpg

10. Alt gegen Neu: Der neue Freilauf ist ein wenig breiter im Bereich des Freilaufs und dafür schmaler im Bereich des Zahnkranzes. Passt trotzdem.
10.jpg

11. Ein Blick in die Teilekiste. Alles sortiert und markiert.
12/13. Den fiesen kleinen Sprengring habe ich mit einem Ringschlüssel und Langnuss wieder aufgetrieben. Vorher natürlich den Ring drüberschieben!
14. Der Nervenfressende Punkt: Der Ring, der auf den Sprengring kommt, will da ums verrecken nicht mehr drauf. Nach verschiedenen Ansätzen mit moderater Gewalt habe ich den Anlasser an sich wieder zusammengebaut, damit ich am Gehäuse einen besseren Hebel habe. So konnte ich mit einer Zange den Sprengring zusammendrücken und gleichzeitig den anderen Ring mit einer zweiten Zange drüberschieben. Dabei darauf achten, die Welle nicht zu verkratzen.


Zeitaufwand: ca. 2h mit Bierpause :)

Demnächst gibts dann noch was zur Hydraulik (Der Kraftheber lupft derzeit 600kg mit Schwerpunkt +1m hinter Unterlenker, jedoch nur 5cm hoch und mit krächzen in der Hydraulik)

Grüße
Yeti
 
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DX80

DX80

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Hallo Yeti


14. Der Nervenfressende Punkt: Der Ring, der auf den Sprengring kommt, will da ums verrecken nicht mehr drauf. Nach verschiedenen Ansätzen mit moderater Gewalt habe ich den Anlasser an sich wieder zusammengebaut, damit ich am Gehäuse einen besseren Hebel habe. So konnte ich mit einer Zange den Sprengring zusammendrücken und gleichzeitig den anderen Ring drüberschieben. Dabei darauf achten, die Welle nicht zu verkratzen.
Nun das kenne ich aus eigener Erfahrung habe mir da ein Rohr entsprechend angefast das der Sprengring mit einem Abzieher in den Anschlagring gezogen wird.
Ist aber da immer noch eine fummlige Angelegenheit.

m.f.G.Harald
 
old_man`s_deutz

old_man`s_deutz

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Der Ring, der auf den Sprengring kommt, will da ums verrecken nicht mehr drauf.
Der Trick ist aber ganz einfach:
Den Rotor mit einem Tuch o.ä. waagrecht in den Schraubstock feste einspannen.
Mit einer großen Rohrzange auf die Zähne des Freilaufs packen ( Lappen dazwischen ) und das Steilgewinde nutzen um den Freilauf nach vorne zu drehen. Dabei mit einer schmalen Zange den Sprengring so gut es geht zusammenpetzen.
Funktioniert auf Anhieb in 30 sek.
Hier bei einem 24V Anlasser aus einem 408er, die neue Kohleträgerplatte gabs nach über 40 Jahren noch vorrätig bei Boschs, allerdings für 157€.

Grüße
Old_man
 

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michiwi

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Hallo, gute Anleitung, für diesen Sprengring gibt es ein super Video von Wilfried.
 
bertl1976

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Servus!

Es gibt für diese Arbeit ein Spezialwerkzeug von Bosch.
Ist nichts anderes als eine angefaste Stahlhülse, die ca. 30mm Lang ist.

Wie schon beschrieben nutzt man das Steilgewinde und eine Wapu-Zange um den
Ring vorzuspannen, dann die Hülse drauf und ein paar kleine hammerschläge
reichen und der Sprengring ist drin.

Gruss
 
D

deutzmarc

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Moin

Für diesen miesen L-Ring zu montieren habe ich ein Werkzeug gebaut, mit welchem man den Ring unter Spannung setzen und dann den Drahtring mit einem kleinen Splinttreiber ringsum eintreiben kann.

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LG Marc
 
tante ute

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Moin
Selbst bei Bosch hatten wir kein Werkzeug dafür und sind auch nach Old Man's Methode vorgegangen .
gruss nobi
 
D

deutzmarc

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So ein ähnliches Werkzeug gabs auch mal bei Bosch. Das ist schon erbärmlich, dass Eure Bosch-Werkstatt da so rumgehuddelt hat. Nach der OP mit den Zangen ist der Drahtclip so richtig vermackt. Das würde ich jetzt von einer Fachwerkstatt anders erwarten.
Spätestens beim 2. Anlasser hätte ich mir sowas gebaut, wenn der Chef zu geizig dafür gewesen wäre.
Ich hab in einem Forum noch ein schönes DIY-Werkzeug gefunden, welches für den Laien noch einfacher herzustellen ist.

1707549893352.png
1707549914965.png
LG Marc
 
D

Demian

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Hallo Zusammen,
zum aufziehen vom Anschlagring auf den Sicherungsring, ist Old_man seine Beschreibung brauchbar, wenn ich auch eine zweite Wasserpumpenzange nutze um den Sicherungsring zu schließen, so das der Anschlagring die Wasserpumpenzange weg schiebt und über den Sicherungsring geht. (darauf achten das die beiden enden gedrückt werden)
@Marc,
Spätestens beim 2. Anlasser hätte ich mir sowas gebaut, wenn der Chef zu geizig dafür gewesen wäre.
Das hat nichts mit Geiz zu tun, sondern mit dem Wunsch am leben zu bleiben.
Wenn mir mein Chef, anstelle eines einfachen Handgriff, so ein Teil in die Hand gedrückt hätte, wüste er genau, das es Ihm gleich um die Ohren fliegt.
Gruß Demian
 
N

niedersasse

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Moin,

für so etwas gab es den sogenannten Eindrückdorn, der im Prinzip o.a. DIY-Lösungen entsprach.
Die gab es für jeden Anlasserwellendurchmesser.
Danach musste dann mit einem dazu passenden Glättdorn nachgearbeitet werden.

Grüße

Richard
 
tante ute

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Moin
Also das Werkzeug gab es bestimmt bei uns im Betrieb.
Hat nur keiner Benutzt weil es mit der Zangen Methode schneller ging.
Für den Ring allumfänglich zusammenzudrücken gab es zwei oder drei entsprechend dem Wellendurchmesser modifizierte Kombi Zangen.
Es reichte auch aus den Freilauf nur mit der Hand gegen den Sicherungsring Vorzugspannen.
gruss nobi
 
D

deutzmarc

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Wenn das mit den Zangen schneller ging, dann hätte ich sicher nicht das Tool gebaut.
Ich muss natürlich der Fainess halber dazu sagen, dass ich das Problem ursprünglich beim Anlasser meines MAN Allrad-Kippers hatte, der hat einen schwereren Anlasser mit einer doppelt so dicken Welle verbaut. Ich glaube, das war ein 366er. Mit dessen strammem L-Ring hatte ich damals eine halbe Stunde vergeblich gekämpft.
Dagegen wirkt der kleine EJD Anlasser wie Spielzeug.

Aber mir ist ehrlich gesagt auch egal wer hier wie rumfrickelt. Wer mit der Zange rummurksen will, darf das gerne weiterhin tun, und wer möchte, kann sich so ein Tool mal flux nachbauen und damit entspannt arbeiten.




LG Marc
 
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