Klee als Untersaat bei Getreide

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anhilde

anhilde

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Hallo,

ich denke über meine Fruchtfolge nach. Ich würde ganz gerne mal versuchen auf ein oder zwei Äckern Getreide als Sommerung mit Klee als Untersaat anzubauen. Ich möchte letztendlich auf eine 5 jährige Fruchtfolge kommen und sozusagen zur Bodengesundung mit Leguminosen arbeiten. Da würde sich doch Klee anbieten, zumal ich einen Acker habe, wo ich Angst vor Erosion habe, weil er recht schief ist (bis zu 30% - kann man da mit einem simplen M66 TS da noch dreschen? Leistungsreserven sind ja dann vorhanden...). Da sollte der Klee doch auch hilfreich sein gegen abspülen der Erde. Also wäre der Plan, z.B. Roggen oder Hafer oder eventuell auch Sommerweizen, anzubauen mit einer Kleeart als Untersaat, die dann nach dem dreschen gleich als Zwischenfrucht stehen bliebe. Im Herbst würde ich den Klee einfach abmulchen und als Dünger, bzw. zum Humusaufbau, liegen lassen. Wie lange lässt man den Klee aber dann stehen? Das ganze nächste Jahr, oder pflügt man den im Herbst unter?

Unklar ist mir auch, wie man Untersaat sät. Zunächst dachte ich, man kriegt eine Mischung wo beide Samen drin sind, aber das passt wohl so nicht, zumindest bei Getreide. Nun habe ich gelesen das man den Klee nach der Bestockung des Getreides auch mit dem Düngerstreuer sähen kann. Eigentlich ok, ich habe aber keinen Streuer. Braucht man dazu was besonderes, oder reicht ein uralter Pendelstreuer?

Viele Grüsse,

André
 
A

Allerhand

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Hallo Andre.

Das mit dem Strich über dem e bekomme ich noch immer nicht hin.

Interessanter Gedanke.

Ich würde aber eher dazu raten Verbindungen zu einer Biogasanlage aufzunehmen.

Im Spätherbst oder Winter dann auf die Flächen bringen. Dieser Zug ist jetzt natürlich abgefahren.

Die Geräte hättest du gehabt.

Das ganze wiederholt man je nach Bodenanalyse und Entzugsberechnung.
(N min wird von der Landwirtschaftkammer im April bekannt gegeben )

Du wirst nach ein paar Jahren erkennen, dass das Risiko der Erosion abnimmt.
Zumindest etwas.

Das kommt immer etwas auf den Einzelfall an.

Das Problem des Klees ist namlich, das du dann n min hast, wenn gerade nicht viel verwertet werden kann.
Die Frucht ist ja weg. Und der N min Gehalt steigt wenn keine Frucht da ist.

Mist oder im allg. Organ. Masse wirkt dann, wenn Wachstum ansteht.
Das aber nur bei einer späten Herbst o Winteranwendung.
Im Frühjahr ausgebraucht verringert sich der n min Wert, und das Wachstum ist gehemmt.

Das kommt daher, weil die Umsetzung zunächst Stickstoff benötigt.
Später erst wird dieser wieder frei.

Deshalb im Spätherbst.
So wird Stickstoff gebunden und im Frühjahr erst wieder frei.

Das reduziert Auswaschungen.
Und ca 25%des Mistes gehen in den Boden als Husus zur 'Errosionsverhinderung'.

Das Gefüge bessert sich.

Wenn du mit 5%Ertragsminderung gegenüber der ungedüngten Variante leben kannst, streuen nach dem der Boden befahrbar ist (hier derzeit nicht gegeben) Mist oder Biogassubstrat. 30t übern Daumen.
Je nachdem wie es bei dir aussieht mit den Werten.


Gruß Friedhelm
 
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Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Hi,


Ich würde aber eher dazu raten Verbindungen zu einer Biogasanlage aufzunehmen.
Warum soll Andre das tun? Um dort Gärrest zu bekommen?
Ich glaube er plant eine extensive Bewirtschaftung und möchte Dinge ausprobieren.
Gärrest von einer BGA zur Düngung ist glaube ich keine Option.

Im Spätherbst oder Winter dann auf die Flächen bringen.
Bei Wintergetreide darf man im Herbst nicht mehr düngen, bei Sommerungen ohne Bewuchs auch nicht, Klee hat auch keinen Nährstoffbedarf. An welchen Fall hast du gedacht wo Andre im Herbst etwas ausbringen darf?
 
A

Allerhand

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Hallo.

Ja dann lese dir die aktuelle Düngeverordnung durch.

Kommst du aus der Landwirtschaft?
Ich denke nicht.

Gruß Friedhelm
 
A

Allerhand

Guest
suchst du jetzt im Netz?

Die Sperrfrist SOLLEN ANGEBLICH von Gülle auf Festmist erweitert werden.

Noch ist die Novelle nicht durch.

Ich habe hier ja von Mist geschrieben.
Nicht von Gülle.
Bei Befahrbarkeit und Schnee bis 5 cm darf Mist gestreut werden.


So mein Stand heute.

Wenn du da mehr weißt, dann habe ich kein Problem damit. Nur her damit.


Gruß Friedhelm
 
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Allerhand

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..wenn du allerdings keine Ahnung hast, dann solltest du auch das mitteilen.

Ich hätte damit schließlich auch kein Problem.

Gruß Friedhelm
 
anhilde

anhilde

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f.mannecke schrieb:
Das mit dem Strich über dem e bekomme ich noch immer nicht hin.
Nicht schlimm, ist aber eigentlich einfach. Einfach die Taste neben der Backspace/löschen mit dem ` und ´drücken und ohne irgendwas danach das e. Dann gibt es ein é. ;)

Bei Befahrbarkeit und Schnee bis 5 cm darf Mist gestreut werden.
So war auch mein Kenntnisstand, ich habe auch den ein oder anderen Streuer Mist im Herbst Winter ausgebracht, um quasi den Humusaufbau in Gang zu bringen.

Was ich aber versuchen wollte ist tatsächlich möglichst extensiv zu arbeiten und Nährstoffe und Humus auch über die Fruchtfolge in den Boden zu bringen. Ich muss aber gestehen, ich weiss noch zu wenig über die ganze Sache, also um Detail meine ich. Ich frage mich auch schon länger ob ich mal Bodenproben machen sollte. Im Grunde hatte ich gehofft über den Aufwuchs und die Entwicklung der Kulturen Schlüsse ziehen zu können was wo fehlt.

Habe ich Richtig verstanden, dass die Umsetzung des Mistes zunächst Stickstoff braucht, und deswegen sozusagen im Frühjahr mit der Pflanze darum konkurrieren würde? Ich hatte auch nicht geplant im Frühjahr Mist zu fahren, wie gesagt, die meisten Flächen haben im Herbst welchen bekommen.
f.mannecke schrieb:
N min wird von der Landwirtschaftkammer im April bekannt gegeben
Was heisst das genau? Sagen die wieviel N min maximal Erlaubt ist, also den oberen Grenzwert?
Deutz45nullfuenf schrieb:
Gärrest von einer BGA zur Düngung ist glaube ich keine Option.
Ich bin da nicht dogmatisch, Mist von Pferden nehme ich auch, ich fahre ihn ab, der Kollege lädt in nur auf, dafür kriege ich ihn sozusagen umsonst. Ich will eigentlich nur keinen Mineraldünger kaufen, es sein denn es würde ohne aus irgendeinem Grund wirklich gar nichts gehen. Ich hatte Gärrest bisher nicht als Option auf dem Schirm, womit bringt man das aus? Auch mit dem Miststreuer? Sind die Anlagen froh das los zu werden, oder wollen die dafür Geld? Ich würde das eventuell dann wirklich mal ausprobieren. Vielleicht auch nur als Vergleichstest sozusagen.


Viele Grüsse,

André
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Friedhelm,

reg dich bitte nicht gleich auf. Ich habe das Wort Mist mitten im Beitrag überlesen, weil man üblicherweise von BGAs auch keinen Mist bekommt sondern getrockneten Gärrest.
Mist darf man im Winter ausbringen, das ist mir klar.
Die Novelle der Düngeverordnung ist mir ebenfalls bekannt.

Flüssigen Gärrest aus dem Endlager wird mit dem Güllewagen ausgebracht. Verfügt die BGA über einen Separator haben die eventuell auch festen Gärrest ( ca. 25% TS-Gehalt), den man mit einem Miststreuer ausbringen kann.

Ob die BGA etwas kostenlos abgibt kann man nicht verallgemeinern. In den Landkreisen Vechta/ Cloppenburg kann man davon ausgehen, bei dir in der Gegend musst du einfach mal fragen. Es sind ja auch keine großen Mengen die du unterbringen kannst.
 
A

Allerhand

Guest
Hallo.

Ja genau. Die Umsetzung braucht N.
Das hat etwas mit dem c/n Verhältnis zu tun (längere Geschichte).
Und deshalb wird der verfügbare N verringert.
Deutlich.
Im Herbst ist das ein Vorteil, da dieser schon mal nicht nach unten wandert.
Im Frühjahr ists nicht so gut.
Ertrag minus 5 bis 10 %.
In dem Falle steht er zu spät zur Verfügung.

Der n min, der bekannt gegeben wird, ist der zu erwartene Wert im Boden.

Das ziehst du vom zu erwartenden Bedarf der ersten Düngung ab.
Oder wenn du nicht düngen willst von deiner Nährstoffplanung.

Jap.
Gärreste werden mit dem Streuer ausgebracht.
Ich bin gerade noch am überlegen ob es dafür Sperrfristen gibt.
Ich meine nicht.

Mehr dazu morgen.

Gruß Friedhelm
 
A

Allerhand

Guest
deutz 445nullfünf ok.

Du hörtest dich aber schon wie nen Schlauschnacker an.

Und entschuldige, als ich Mist fuhr konnte ich mir die Kritik mehrfach anhören.

Gruß Friedhelm
 
A

Allerhand

Guest
Hallo Andrè. (Tataa).

Was planst du denn als Entzug?
Also nicht nur N.

Geh mal von N min von 30kg N aus.

P, K und Ph bekommst du nur über eine Bodenprobe raus.

Noch nen Tip. Bei einer N Festlegung im Frühjahr, kann man begegnen, wenn man striegelt (oder Schafe drauf) zum Bestocken.
Da zwingt man die Pflanze zum Bestocken.(das tut die nämlich nich bei n Mangel)

Das Getreide wird dann dichter. In der Hoffnung, das zur Kornfüllung genug N da ist.

Das kann aber in trockenen Jahren schief gehen.

Gruß Friedhelm
 
A

Allerhand

Guest
noch mal nen Vergleich.

Ungedüngt gleich 100%
Im Frühjahr Mist - 5 bis 10% Ertrag
Im Herbst Mist + ganz grob 10 bis 15%.Ertrag
(Im ersten Jahr. Im 2. wird es besser)

Die plus 10 Punkte sind abhängig von der Mistrotte, vom n min im Herbst und dem c/n Verhältnis der Vorfrucht, der Feuchte und dem Boden.

Im Winter Mist zu streuen war schon mal richtig.

Wieviel war es denn?
Und was für Mist?
Frisch oder verrottet?
Auf welcher Vorfrucht?

Landwirte sind hier nicht viele was? Oder traut sich keiner? :D
Bin für Anregungen auch dankbar.

Gruß Friedhelm
 
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A

Allerhand

Guest
Hallo Andrè.

Gefällt dir, ok. :D

Da sind aber auch ein paar Fragen dabei. :D

Dann könnte jemand zumindest antworten und sagen was du nachlegen musst oder aber was du zu erwarten hast.

Auf dem Weg biste ja. Aber der geht ja weiter als bis zur Ernte.
Bzw. Er beginnt vor der Saat.

Ich bin als Biobetrieb im höheren Nährstoffbereich.
Und da rettet man N min nur über den Winter mit Tricks.

Und nicht zu vergessen, die Auswaschungen gehen damit wirksam zurück.

Denn die sind derzeit das Problem des Berufsstandes.

Gruß Friedhelm
 
KurtD30S

KurtD30S

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Hallo André,
beim Lesen dieses Beitrages wurde ich wieder an meine Kindheit erinnert. Mein Opa hat in den 60er Jahren auch immer Klee in den Roggen gesät. Das war ein mühseliges Ernten des Roggens, weil der Klee oft schon sehr groß gewachsen war und hörte endgültig auf, als mit dem Mähdrescher geerntet wurde. Nach dem Ernten des Roggens blieb der Klee stehen und wurde als "Stoppelklee" an das Rindvieh verfüttert. Im Herbst wurde der Rest dann eingepflügt.

Aber frag mich bitte nicht nach Zahlen Daten Fakten. Ich bin 1955 geboren und konnte mir das damals noch nicht so erklären wie Friedhelm das oben ausgeführt hat. Des weiteren denke ich, ist man heute auch viel genauer in den Saatterminen und in der Weiterentwicklung des Saatgutes selbst, das man bei der Getreideernte nicht mehr mit "hochgewachsenem" Klee zu kämpfen hat.
 
anhilde

anhilde

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Hi Friedhelm,

ja gefällt mir, aber für die Fragen bzw. die Antworten brauche ich mal drei vier Minuten Ruhe, auch um das von Dir Geschriebene nochmal zu durchdenken und durchdringen. Ich will das ja verstehen, daher Antworte ich mit Ruhe und Zeit heute Abend wenn wieder Ruhe in der Bude ist ;)

Bis dahin erstmal vielen Dank, Du hilfst mir mit den Hinweisen, Begriffen usw. sehr weiter auf meinem Weg in das Thema!

Viele Grüße,

André
 
A

Allerhand

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und hier N min Auswirkungen bei verschiedenen Düngevarianten.
 

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Allerhand

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Das für deine Planung.

Gruß Friedhelm
 

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Allerhand

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hier die Auswirkungen des Zeitpunktes auf den Ertrag.
Mal n Beispiel.

Die Spalte in der Mitte ,mit der 0 darüber zeigt dir die Auswirkungen von Mistgaben zu unterschiedlichen Zeiten. Das ohne Mineraldünger.
Ziemlich eindeutig oder?
 

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