Unnützes Wissen praktisch angewendet - Frontgewichte selber gießen

Diskutiere Unnützes Wissen praktisch angewendet - Frontgewichte selber gießen im Forum Tipps und Tricks im Bereich Werkstatt - Moin zusammen, ich starte mal für das Schlepperforum ein eher etwas außergewöhnliches Thema. Für meinen D5505 gieße ich mir Frontgewichte...
voepi

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Hallo Jürgen,
deine Idee ist schon sehr interessant. Ich bin gespannt auf das Resultat. Das Ulmer Münster entspricht aber nicht ganz dem Original. Die untere Spitze ist bei deinem Muster zu lang. Wenn du dir schon soviel Mühe machst, sollte das dem Original entsprechen. Das ist keine Kritik sondern nur eine Anregung.
 
K

Karel Vermoesen

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Hallo,
Beide Traktoren (Bilder in Anlage) haben nachgefertichten Balastgewichten.
Für den D6005 Allrad würden die nachgegossen.
Für den D9005 Allrad Laser geschnitten.
Bei geringe Stückzahlen, und flache Gewichten ist das Laserschneiden mangmal günstiger als gießen.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen
 

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Susanne

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Hallo Karel,

danke für die Bilder und nix für ungut, aber ist der Schlepper auf dem rechten Bild wirklich ein original 9005A ab Werk? Mit dieser GLA-Vorderachse? War die APL-3050 nicht die serienmäßige Achse für den 9005A - auch für den Export?

Gruß

Susanne :)
 
Homer Jay

Homer Jay

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In der Tat Karel, bei den flachen Gewichten kommt man mit dem Brennschneiden oftmals kostengünstiger weg, als diese einformen und abgießen zu lassen. Der Anbieter aus Susannes Link, (ich hab die Bilder mal angesaugt und hier eingefügt), hat diese für Stk. 140 € angeboten.

$_72.JPG $_722.JPG
Ein anderer Anbieter verkauft 12 Stk für 150 € / Stk. Maßlich könnten die identisch sein, aber die sind brenngeschnitten und nicht gegossen worden.

$_57.JPG
Beim genauen hinsehen fällt die obere Ecke der Aufnahme auf. Die ist rechtwinklig ausgeführt. Das würde ein Gießer niemals ohne Radius machen, weil der Guß dort bei einem geringen Schlag brechen könnte.
$_57 (2).JPG
Der Kollege hier sucht noch Gewichte. 3 verschiedene Ausführungen der Untergewichte sind bereits montiert. Vielleicht hat er Glück und findet noch eine vierte Variante. :)
$_573.JPG

Wenn ich die Preise sehe, die für ein Frontgewicht aufgerufen werden, juckt es in den Fingern, anstatt einer verlorene Form eine Dauerform herzustellen und die Dinger in Dutzendfacher Ausführung zu gießen. :D

Ich denke ich lass das lieber und treibe stattdessen mein Eigenbau voran.

@Wolfgang
Schade das du mir auf die Schliche gekommen bist. Ich hatte die leise Hoffnung gehabt das niemand außer mir den Fehler bei dem Ulmer Münster bemerkt. Mir sind Kommentare wie deiner ganz recht, die mich auf Fehler oder Versäumnisse hinweisen und letzlich zu einem besseren Ergebnis führen.

Gruß
Jürgen
 
K

Karel Vermoesen

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Hallo Susanne,
Standard war der D9005 A mit eine ZF AL1550 ausgestattet. (Anlage)
Gegen aufpreis, konnte ab Werk eine APL 3050 oder eine GLA 3550 bestellt werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Karel Vermoesen
 

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Homer Jay

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Hallo,


so nach dem Exkurs zu den Frontgewichten der großen 05er Baureihe habe ich wieder was gelernt. Es ist schier unglaublich, aber es gibt keinen Themenbereich hier im Deutzforum, wo Karel nicht irgendwie eine fundierte Information beisteuern kann. Wirklich der Wahnsinn was der Gute alles weiß und mit Fakten belegen kann. Es lag mir echt am Herzen, das mal loszuwerden.

Zurück zum Thema. Ich stell mal ein paar Grundlagen und das Prinzip meines Schmelzofens vor. Es müssen ein paar Sachen berücksichtigt werden, weil Misserfolge bekanntlich nerven. Als ich vor Jahrzehnten meinen ersten Schmelzofen gebaut habe, war der erste eine Katastrophe und der zweite nur unwesentlich besser. Damals habe ich die Brennerleistung errechnet und für die ausgerechnete Brennerleistung extra einen Gasbrenner gebaut.


Zusammenbauzeichnung Brenner 3D-Layout1.jpg

Der Brenner ging ab wie Schmidts Katze, die Gasflaschen vereisten heftig aber der Bronzebarren wurde nur heiß und das war es auch schon. Also hatte ich was falsch gemacht.


Was ich überhaupt nicht bedacht hatte war der überaus bescheidene Wirkungsgrad eines Schmelzofens, eine schlechte Isolierung und eine fehlerhafte Brenneranordnung tat ihren Rest. Aus den Fehlern habe ich damals aber gelernt und mein dritter Schmelzofen war ein voller Erfolg und der wird nun neu wieder gebaut. Auf der alten Skizze fehlt der Durchmesser der Trommeln, das ist etwas abhängig vom Waschmaschinenhersteller, aber das Maß liegt um die 450 mm.


04_2017-01-04 13.57.19.jpg



Zuerst wird aber wieder ein wenig gerechnet. Das ich das Aluminium schmelzen muss, ist bekannt, aber wieviel Brennerleistung benötige ich, um eine volle Tiegelfüllung also 10 Liter bzw. 27 kg Aluminium zum schmelzen zu bringen?


Die spezifische Wärmekapazität von Aluminium beträgt 0,9 Joule und die Schmelzenthalpie 420 Joule. Die Raumtemperatur beträgt 10° ,die Schmelztemperatur der Aluminiumlegierung (AlSi) liegt bei 670 - 690°. Um die Schmelztemperatur für die 27 kg Tiegelfüllung zu erreichen muss eine Temperaturerhöhung von 680 Kelvin vorgenommen werden. = 27 kg x (690-10)K x 0,9 kJ/(kg x K) = 16.524 kJ = 16,524 MJ. Der eigentliche Vorgang des Schmelzens benötigt aber auch Energie, die über die Schmelzentalphie berechnet wird. =27 kg x 420 kJ/kg = 11.340 kJ = 11,34 MJ


Der Energieaufwand wird demnach 27,864 MJ (16,524 MJ + 11,34 MJ) betragen. Ein Brenner muss also eine Leistung von 7,74 kW/h (3,6 MJ = 1 kW/h) besitzen. Der Wirkungsgrad des Ofens beträgt jedoch lediglich 30%. Ein Großteil der Wärme entweicht als heißes Abgas oder wird über die Ofenfläche abgestrahlt. Ein m² schlecht isolierter Ofenfläche produziert alleine schon 18 kW Wärmeverlust. Gehe ich rein nach dem Wirkungsgrad der Konstruktion benötige ich 25,8 kW Brennerleistung.


Ich denke, das da mein einfacher Gasbrenner nicht mehr ausreicht, leuchtet ein. Ich könnte zwar mehrere neue bauen um die Leistung zu erreichen, aber die einfachste Lösung hängt vor meiner Werkstattheizung, ein Giersch Ölbrenner den ich auf 40 kW Leistung eingestellt habe.


Der Schmelzofen ist nichts anderes als eine 11 kg Propangasflasche, bei dem der Deckel abgeschnitten wird. In die Boden kommt eine Notablauföffnung mit einem Durchmesser von 45 mm. Das Flammrohr wo der Brenner angeflanscht wird, setzt seitlich tangential an dem Ofen an. Tangential aus folgendem Grund. Zur Wärmeverteilung in der flüssigen Schmelze ist es wichtig, das der Tiegel allseitig erwärmt wird. Durch die tangentiale Anströmung wird sich im Schmelzofen eine rotierende Flamme bilden, die den Schmelztiegel umkreist und somit rundherum erhitzt. Auf dem Foto sieht man, wie die Flamme eines Gasbrenners den Tiegel umschließt und so für eine gleichmäßige Erwärmung sorgt.

03_Image-1920_1080_20170104T140348_1483545756583 (2).jpg

Würde ich nur mittig den Schmelztiegel erwärmen, so wie ich das bei meinen ersten Schmelzöfen hatte, würde im Bereich wo die Flamme auf diesen trifft die Heizleistung schon ausreichen, um den Tiegel als solches an dieser Stelle zum Schmelzen zu bringen, ohne dass das Aluminium sich darin wesentlich verflüssigen würde.


Der Schmelztiegel selber steht später auf einer 30 mm starken Schmottplatte, die mit Bentonit (simples grobes Katzenstreu) und Gips unterfüttert ist. Sollte der Tiegel im Ofen durchbrennen, läuft das Aluminium nach unten ab. Die Katzenstreu und die Schamottplatte würden auf dem flüssigen Aluminium schwimmen.
02_20170104_164644.jpg
Der Ofen selber wird von zwei Waschmaschinentrommeln eingehüllt und der Zwischenraum zwischen diesem Trommeln und dem Schmelzofen wird mit Bentonit (Katzenstreu) als Isolierung ausgeschüttet. Das wird die Strahlungswärme wesentlich eindämmen und erträglicher machen. Wer Zuhause kein Katzenstreu hat, dafür aber Perlit, der kann das auch verwenden, das Optimum wäre Aluminiumsilikatwolle. Glaswolle und Steinwolle eignen sich nicht als Isoliermaterial weil die den Temperaturen nicht standhalten.


Noch ein Wort zu der Gasflasche. Bevor man eine Gasflasche auseinanderflext muss diese vollständig entleert worden sein. Die Gasflasche muss drucklos sein. Man schraubt das Ventil oben ganz raus und lässt die Gasflasche komplett mit Wasser volllaufen. Nur so kann man sicher sein, das sich kein Gas mehr darin befindet. Propan ist schwerer wie Luft und kann nicht nach oben entweichen, deswegen, auch wenn die Flasche wochenlang mit geöffnetem Ventil irgendwo gestanden hat, wird immer noch ein Rest Propan in der Gasflasche sein. Ohne das die Gasflasche mit Wasser vollständig geflutet wurde, kann das rumflexen mit einem Knall enden.


Gruß
Jürgen


PS: Wer Lust hat, kann sich meinen Propanbrenner auch nachbauen um ein Schmiedefeuer oder ähnliches zu betreiben. In der angehängten PDF sind alle Bauteile einzeln gezeichnet und vermaßt.
Anhang anzeigen Gasbrenner 7 kW.pdf
 
passer montanus

passer montanus

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Hallo,

ein Martinofen ist ja auch ein Tiegelofen nur etwas größer als Dein Ofen,
aber im Prinzip das Gleiche. An diesen Öfen befanden sich von jeder Seite
eine Brennerzone. In meiner Erinnerung nach 55 Jahren, hatten die
Brenner eine Winkelstellung von 60° zur X Achse. Natürlich Schätzwert

Gruß PM

 
Homer Jay

Homer Jay

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So heute eine Fotoserie wie ein kleiner Teil der Zylinderköpfe eingeschmolzen wurde.

Der Schmelzofen hat in seinem Boden beim Reinigungsschmelzen viele kleine Löcher wie ein Sieb, flüssiges Alu tropft nach unten ab. Der Schmelzofen steht über den Auffangbehälter, auch eine Gasflasche.

Ich hatte zuerst mit Glaswolle den Schmelzofen isoliert, sieht man auf dem 3. Foto. Das hat keine 5 Minuten gehalten, sieht man schon auf dem 2. Foto.

Egal seht selbst.

Gasflasche abgeschnitten.jpg

Feuer frei
Motorblock schmilzt.jpeg

Geschmolzenes Aluminium fließt in den Auffangbehälter
Alu fließt in Auffangbehälter ab .jpg

Schlacke, glühende Ventile, Federn und Aluminiumoxid bleiben zurück.
Reste des Motorblocks.jpg

Am Anfang tröpfelt es langsam, daher das Aluminiumgranulat ganz unten. Wenn es stärker zu fließen beginnt, reicht die Kühlung und die Fallhöhe nicht aus und es bildet sich eine Lupe.
Blick in den Auffangbehälter.jpg

Hier der Abfall eines Motorblocks, bereits abgekühlt.
Krätze, Ventile und Lager.jpeg

Hier die Lupe eines Motorblocks.
Aluschmelze ohne Stahleinlage .jpg

Die nächsten Zylinderköpfe werden durchgeflext damit die nicht so weit oben rausstehen. Wie man auf dem Foto sieht steht der doch ziemlich weit nach oben raus, einen Deckel konnte ich deswegen erst später auf den Schmelzofen drauf machen, als der Zylinderkopf weiter zusammengesunken war. Das hat das Schmelzen dann wesentlich beschleunigt. Das Reinigungsschmelzen dauert bei einem Zylinderkopfgewicht von 14 kg ungefähr 20 Minuten. Man bekommt 12 kg gereinigtes Aluminium und 2 kg Abfall.



Gruß
Jürgen
 
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Homer Jay

Homer Jay

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Frage am Rande, wie bindet man hier am besten Videos ein? Nur über eine Verknüpfung zu Youtube?
Wollte gerne die Videos auf eigenem Webspace ablegen, hier hochladen geht ja nicht.

Gruß
Jürgen
 
Raini750

Raini750

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Moins Jürgen,
unterstützt werden nur einige Hoster wie z.B. Youtube oder MyVideo über eine IFrame-Einbindung deren Player.
Einen eigenen Player gibt es im Forum nicht.

Gruß Raini
 
Homer Jay

Homer Jay

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Hallo,


zur Befestigung der Frontgewichte habe ich Flacheisen 100 x 10 und 80 x 10 zur Winkeleisen 110 x 80 zusammengeschweißt und die Kernbretter verleimt und grob nach meinen Vorstellungen zugeschnitten. Die Winkeleisen habe ich so gebohrt, dass ein Abstand von ca. 30 mm zur Haubenunterkante besteht. Man muss die Haube später ja auch noch etwas öffnen können.


Die Maße des oberen Gewichts sagen mir schon zu, das untere Gewicht muss noch in Form gebracht werden. Wie man auf dem Foto sieht, muss links noch eine Korrektur von 1 mm und rechts von 2 mm erfolgen. Bei Holz kein Problem, das ist schnell weggeschliffen.


Die Ausschnitte für das Winkeleisen hatte ich ursprünglich zu tief ausgeschnitten, deswegen wird die Tiefe ein wenig korrigiert, weswegen sich schon Holzreste im Ausschnitt befinden. Dadurch werde ich die unteren Gewichte auch schmaler ausführen können. Vom unteren Frontgewicht werde ich auch noch ca. 5 cm unten abschneiden, um die Bodenfreiheit nicht zu weit einzuschränken. Die Kernbretter sind erstmal nur grob zurechtgeschnitten und entspricht noch nicht meinen Vorstellungen. Korrekturen und Verrundungen werden noch erfolgen.

01_20170114_160511.jpg


Der zu tiefe Ausschnitt resultiert aus einer Planänderung, ich hatte mir beim Bauen überlegt, ob es nicht sinnvoll sei, das Winkeleisen auch für die unteren Frontgewichte auszuklinken. Das Winkeleisen wurde daraufhin von mir für das Ober- und Untergewicht ausgeklinkt, es dient durch die Ausklingung als Anschlag, so das die Gewichte Halt finden. Sieht man glaube ich ganz gut auf den Fotos. Erstmal bleibt das Winkeleisen roh, selbst zum Grundieren mit 2K - Epoxid ist es zu kalt.


04_20170114_165507.jpg 06_20170114_160603.jpg



Zwischen den Frontgewichten und der Anschraubfläche des Zugmauls habe ich einen Anstand von 40 mm, da die Anschraubfläche weiter zurücksteht. Diese Differenz wird später eine separate Anschraubplatte überbrücken. Der Abstand des oberen Frontgewichts beträgt ca. 8 mm, es liegt also nicht an der Rundung des Frontbocks an.


01_20170114_161221.jpg 11_20170114_160540.jpg



Gruß
Jürgen

Danke Raini, vom Gießen werde ich dann mal versuchen ein Video einzufügen.
 
T

Treckerralf

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Hi Jürgen,
ich finde das Thema wirklich toll, auch wenn ich, wie die Mehrzahl der Mitlesenden nie sowas selber machen werde. Ich wüsste jetzt aber wen ich Fragen würde. :)
Wenn ich dich richtig verstanden habe, kannst du alles gießen, was von Deutz auch gegossen wurde. Wie wäre das mit den Radgewichten? Könnte man auch Radgewichte gießen oder haben die anschließend eine Unwucht und bringen den Schlepper zum hüpfen? Die Modelle könnte man doch auch zu einer Eisengießerei bringen, oder geht das nicht?
Radgewichte_Seite_1.jpg Radgewichte_Seite_2.jpg
Gruß Ralf
 
Homer Jay

Homer Jay

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Moin Ralf,
vom Prinzip machbar. Und Überlegungen in die Richtung habe ich auch gemacht. Gewichte im Vorderrad halte ich aber nicht für so sinnvoll, immerhin hat man hier eine rotierende Masse, die bei Lenkbewegungen auf die Achslagerung belastet. Das Lenkgetriebe wird bestimmt auch mehr Kräfte ertragen müssen. Ich habe mich aus diesem Grund auch gegen Felgengewichte für die Vorderräder entschieden. Gute Lenkgetriebe für den D50.1 S bzw. D5505 sind rar und teuer.

Gewichte an den Hinterrädern halte ich da für weniger kritisch. Ich will aber meinen Gießtiegel auf ein Volumen von 10 Litern begrenzen. Bei einem Durchmesser von geschätzten 55 cm der Hinterradgewichte würde ich eine Stärke von max. 30 mm gießen können.

Auswuchten?

Schaden würde das bestimmt nicht, ob das notwendig ist, weiß ich nicht. Keine Ahnung, ob das bei den originalen Gewichten gemacht wurde. Das weiß vielleicht jemand, der solche Gewichte hat.

Die Holzmodelle können von einer Eisengießerei verwendet werden, Aluminium und Gußeisen haben ähnliche Schwundwerte. Nur vom Preis musst du von 2-3 € je kg ausgehen. So ein Hinterachsbalastgewicht wiegt in Eisenguß 100 kg als Grundgewicht und 63 kg als Zusatzgewicht. 326 kg x 2,5 € als vermuteter Preis je kg ergibt schon mal über 800€.

Gruß
Jürgen
 
Deutz45nullfuenf

Deutz45nullfuenf

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Jürgen, wie ist der Stand bei deiner Gießerei? Gibt es ein Video?
 
Homer Jay

Homer Jay

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Moin Harm,

mangels Zeit und Gelegenheit habe ich zu diesem Thema noch nicht den Riemen auf die Orgel schmeißen können. Bin echt schon selber erschrocken, das mein letzter Beitrag zu diesem Thema vom Januar stammt und ich da noch nicht wieder richtig aktiv geworden bin. ;)
Kleinigkeiten habe ich zwar schon wieder gemacht, aber dafür nun schon einen Beitrag zu verfassen, hielt ich bislang für unnötig. Zwischenzeitlich war ich keinesfalls untätig, nur ging das in eine andere Richtung, weil ich mich erfolgreich mit dem Heißbrünieren von Hubwerksteilen für meinen D5505 im DIY Verfahren auseinandergesetzt habe. Das wäre zumindest theoretisch auch noch so ein Thema aus der Kategorie "Unnützes Wissen praktisch angewendet - Brünieren von Stahlteilen".

Also keine Sorge, ich habe nicht vor dieses Thema unvollendet zu lassen, zumindest war mir von Anfang an klar, das mir auch noch andere Sachen dazwischen kommen.

Gruß
Jürgen
 
en gruene Deutzer

en gruene Deutzer

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Hallo in die Runde! Sehr sehr spannendes Thema!

Ich hätte da mal eine Frage an dich, wäre es nicht besser das ganze aus Messing zu gießen zwecks Gewicht? Ich hege die Überlegung auch schon seit längerem mir einen Schmelztiegel zu bauen, Material dafür hätten wir sogar aufm Lager liegen, am Brenner hapert es noch, da ich dafür gerne einen alten Ölbrenner benutzen würde und diesen dann zur Verbrennung von Altöl tauglich machen müsste, sowie das Öl vorher erwärmen müsste um die passende Viskosität herbeizuführen... naja erstmal alles noch Hirngespinste bis ich einen passenden Brenner gefunden habe, da mir die propangasmethode auf Dauer einfach zu teuer wäre...

Aber echt ein tolles Projekt von dir, was ich natürlich mit Spannung weiter verfolgen werde!
 
d25s1155-00-122

d25s1155-00-122

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Hallo Mike

Einen Ölbrenner auf Altöl umbauen ist nicht so einfach, erst recht bei der Leistung die zum schmelzen gebraucht würde.
Ich denke es wäre auch zu gefährlich da du das Öl bis zu der Grenze erwärmen müsstest wo sich evtl. schon ein brennbares Gas bildet.
Du müsstest das Öl nach dem erhitzen noch filtern um Rückstände zu entfernen.

Wir haben damit auch schon Mal gespielt.

Einfacher ist den Brenner mit Speiseöl zu betreiben.
Das funktioniert.
Du musst das Öl nur auf etwa 35-40°C erwärmen und das ist mit einem Vorratsbehälter und elektrischen Heizstab ohne weiteres machbar.

Bitte aber auf jeden Fall einen geeigneten Thermostaten und Sicherheitsthermostat verwenden.

Aber bitte denkt dran das ihr mit flüssigen Metallen arbeiten wollt.
In unserer Kundschaft hatten wir eine Aluminium Gießerei.
Ich kann nicht verstehen daß sich jemand so was freiwillig geben will.
Bitte auch auf keinen Fall die Flammenüberwachung außer Kraft setzen und das Ganze dann auch von einem Heizungsbauer oder Schornsteinfeger mal Messen lassen. Bei einer nicht vollständigen Verbrennung können sich im Brennraum Gase bilden die dann zu einer Verpuffung führen.
Da können dann wirklich div. Sachen durch die Werkstatt fliegen

Ich bin auch am überlegen ob ich mir ein Schmiedefeuer mit einem alten Brenner baue, alte Brenner mit Leistung von 20-100 kW habe ich genug.
Aber Metall schmelzen ist ne ganz andere Nummer.
Wenn der Schmelztiegel bricht und das kann passieren, ist Schluss mit lustig.
Bedenkt das bitte.

Viele Grüße
Thomas
 
D

Deutz D30S David

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Moin

Interessantes thema.

Ich habe mir Radgewichte für mein D30 mit dem Wasserstrahlschneider selbst geschnitten 7kg das stück 5je seite das reicht alle male für mich aus .

Mit freundlichen Grüßen David
 
en gruene Deutzer

en gruene Deutzer

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Hallo Mike

Einen Ölbrenner auf Altöl umbauen ist nicht so einfach, erst recht bei der Leistung die zum schmelzen gebraucht würde.
Ich denke es wäre auch zu gefährlich da du das Öl bis zu der Grenze erwärmen müsstest wo sich evtl. schon ein brennbares Gas bildet.
Du müsstest das Öl nach dem erhitzen noch filtern um Rückstände zu entfernen.

Wir haben damit auch schon Mal gespielt.

Einfacher ist den Brenner mit Speiseöl zu betreiben.
Das funktioniert.
Du musst das Öl nur auf etwa 35-40°C erwärmen und das ist mit einem Vorratsbehälter und elektrischen Heizstab ohne weiteres machbar.

Bitte aber auf jeden Fall einen geeigneten Thermostaten und Sicherheitsthermostat verwenden.

Aber bitte denkt dran das ihr mit flüssigen Metallen arbeiten wollt.
In unserer Kundschaft hatten wir eine Aluminium Gießerei.
Ich kann nicht verstehen daß sich jemand so was freiwillig geben will.
Bitte auch auf keinen Fall die Flammenüberwachung außer Kraft setzen und das Ganze dann auch von einem Heizungsbauer oder Schornsteinfeger mal Messen lassen. Bei einer nicht vollständigen Verbrennung können sich im Brennraum Gase bilden die dann zu einer Verpuffung führen.
Da können dann wirklich div. Sachen durch die Werkstatt fliegen

Ich bin auch am überlegen ob ich mir ein Schmiedefeuer mit einem alten Brenner baue, alte Brenner mit Leistung von 20-100 kW habe ich genug.
Aber Metall schmelzen ist ne ganz andere Nummer.
Wenn der Schmelztiegel bricht und das kann passieren, ist Schluss mit lustig.
Bedenkt das bitte.

Viele Grüße
Thomas
Hallo,

Klar das bedenke ich schon, wir haben ein riesiges Grundstück im Industriegebiet mit zwei riesigen Hallen, sowas würde ich wenn eh draußen neben der Halle machen, ich hatte mir dafür mal nen Bottich auf Seite gelegt in den gut 10 Liter reinpassen, materialstärke ist so 18-20mm. Und ansonsten haben wir dort ne große Massive Bodenplatte nebendran, und du hast ja auch recht, das ist nichts zum Spielen, und man sollte dabei genau wissen was man tut, deshalb lasse ich mir auch Zeit damit und wenn ich den Brenner Zusammenbaue dann auch nur mit meinem Kollegen zusammen (gelernter Gas Wasser Installateur), ich will mir da auch erst noch so einiges an Informationen zusammen suchen, sowie ein wenig Lektüre zusammentragen, bevor ich das ganze angehe und ganz wichtig, PSA, Bekannter von mir arbeitet bei einem großen Aluminium Hersteller hier im Kreis, da ließe sich das ein oder andere besorgen, da dort Alubrammen hergestellt werden, ich wollte da nicht mit Schweißerschild und Crocs drangehen, auch wenn ich so öfters mal was am schrauben bin, also in Crocs den Helm hab ich natürlich nicht den ganzen Tag auf der Nase :D

Die Idee mit dem Speiseöl ist auch sehr interessant, aber bis jetzt halte ich doch sehr verzweifelt an meinem Altöl Plan fest da wir davon halt immer ausreichend viel haben. Habe mir dazu auch schon mehrere YouTube Videos angeschaut und der Umbau mit dem drumherum hat garnicht mal so schwierig ausgeschaut, warte halt mehr so drauf das mir das ein oder andere immer mal wieder aufm Abbruch in die Finger fällt bevor ich es für teuer Geld kaufe. Hier dieses Video hat mich übrigens zu der Idee verleitet:

Vielleicht ja für den ein oder anderen hier ganz interessant.

Gruß,
Mike
 
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Homer Jay

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Hallo Mike,
natürlich kann man das auch in Messing gießen, nur ist da der Grundwerkstoff schon um einiges teurer, als das Aluminium, das ich von Motorblöcken für "umsüss" bekommen kann. Als Nachteil vom Messing sehe ich aber den hohen Zinkgehalt an, da muss die Temperatur der Schmelze relativ genau stimmen, denn sonst verbrennt der Zink zu stark und Du stehst dann praktisch in einem Nebel aus Zinkrauch. Bei Messing oder Bronze kannst Du auch nicht einfach einen Stahltiegel verwenden, der muss dann auch schon aus Graphit sein, weil der Kupferanteil mit dem Stahltiegel in der Hitze schon kräftig reagiert. Beim Messing im Gegensatz zum Aluminium musst Du schon einige Grad höher erhitzen, zudem zieht kupferhaltige Schmelze Sauerstoff, deswegen muss es kurz vor dem Gießen desoxidiert werden, sonst gibt es Löcher im Guß, bei dem jeder Schweizer Käse vor Neid erblaßt.

Ich bin jetzt nicht gerade Chemiker, aber ich hätte erhebliche Probleme damit, einen Schmelzofen mit Altöl zu betreiben. Altöle enthalten Legierungsbestandteile, die beim Verbrennen Dioxine, Furane und andere giftige Verbindungen freisetzen können, die schon in geringen Mengen gefährlich sind. Nichts gegen Experimente, nur muss man sich und die Umwelt nicht verseuchen.

Von daher mein gut gemeinter Rat, lass es mit dem Altöl sein, so teuer ist Heizöl nun auch nicht und ausgemusterte Ölbrenner reichen von der Leistung fast immer aus. Notfalls muss man einfach 2 Brenner verwenden, das kann man doch vorher leicht ausrechnen. Wenn einem sauberer Brennstoff zu teuer ist, dann sollte man sich die Gewichte wie David es gemacht hat, einfach lasern oder wassern lassen.

Gruß
Jürgen
 
Thema: Unnützes Wissen praktisch angewendet - Frontgewichte selber gießen

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