Kupplungstausch D 6006 mit Getriebe TW 55.4

Diskutiere Kupplungstausch D 6006 mit Getriebe TW 55.4 im Forum D06-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen. Wie ich bei meiner Vorstellung neulich schon angekündigt habe, kommt hier ein Bericht zum Tausch der Kupplung an meinen D 6006...
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Bowler

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Hallo zusammen.

Wie ich bei meiner Vorstellung neulich schon angekündigt habe, kommt hier ein Bericht zum Tausch der Kupplung an meinen D 6006.

Schadensbild war:
Die Fahrkupplung hat doch schon sehr gerupft beim anfahren.
Die Zapfwellenkupplung hat oft nicht mehr beim "erst gebrauch" getrennt. Der Belag war immer festgeklebt und mußte immer erst wieder gelöst werden.

Bevor ich mich an die Kupplung machte , und ein Getriebölwechsel auch anstand, habe ich vorab erstmal den Getriebedeckel abgenohmmen,
und mal die Getrieberäder begutachtet, soweit man diese von oben sehen kann. Nicht das man eine neue Kupplung einbaut und das Getrieb kurz vor dem Kollaps ist.
Das ist zwar nur eine grobe Prüfung, aber besser als ganz "blind"
Der Schlepper ist schließlich jetzt 42 Jahre alt und halt 11000 BST auf dem Buckel.
Die ersten 9000 BST als Hauptarbeitsschlepper.

Also los ging´s mit Frontlader weg, und Anbaukonsole auf der rechten FZG seite abgebaut, um besser dran kommen zu können.

Dann Getriebeöl abgelassen.
001.JPG

An den Magnetsichen Ablasschrauben den Abrieb geprüft der daran hing.
Ist es nur feines Mehl ( wie Paste ) ist alles gut und durchaus normal. hängen Bröckchen dran ist das weniger gut.
Dann löst sich entweder ein Lager auf, oder die Härteschicht der Zahnräder bricht aus.

005.JPG


Hier war alles gut. Das ist der Abrieb von ca. 1000 BST. Das ist mein Ölwechselinterwall.

Hier ein paar Bilder der Getriebräder:

Hier 1. und 2. Gang
010.JPG

Antriebshohlwelle mit der Schaltgabel für die S - Grubbe
040.JPG



Getrieberäder 2. und 3. Gang
050.JPG




Hier nochmal die Räder des 1. und 2. Ganges
060.JPG


Für 11000 BST sieht es denke ich noch ganz ordentlich aus
Mann sollte vielleicht dazu sagen, das dass Getriebe bei 3500 BST schon mal defekt war.
Schaltbolzen und Schaltgabeln verschlissen, die Gänge sprangen heraus.
Außerdem hatte der 3. Gang Karries.

Damals wurden die Schaltbolzen, die defekten Räder, die Sachaltgabeln ersetzt und alle Lager.



Öl auffüllen leicht gemacht. Da kriegt man die zähe Brühe deutlich schneller ins Getriebe

065.JPG


Gruß

Gerhard
 
B

Bowler

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Weiter ging es dann mit dem Trennen des Schleppers.

Abflanschen der Hydraulik Saugleitung. Voher natürlich das Hydrauliköl ablassen.

070.JPG


Die Hydraulik Saugleitung
080.JPG




Den Kabelbaum vorne überall gelöst und zurückgbunden.
Die Traktometerwelle ist da auch dabei. Vor den Wiedereinbau habe ich den Kabelbaum mal neu umwickelt mit guten ISO Band

090.JPG



Bevor man den Schlepper trennt muß mann die Vorderachse vernüftig verkeilen, damit der Motor nicht auf die Seite kippt.

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100.JPG





Hier ist der Schlepper dann schon getrennt.
Die Unterkonstruktion habe ich mir vom örtlichen Lama geliehen, ist echt eine feine sache mt diesen Gestell wegen der Spindel und den Rädern.
Die Imbusschrauben die den Schleppermotor mit der Kupplungglocke verbinden sollten vor dem lösen gründlich reinigen und dafür sorgen das der Imbuss richtig sitzt.
Ist dieser Rundgedreht, hat man wircklich Spass in Tütten. Hier empfiehlt sich wircklich gutes Werkzeug.

120.JPG


Gruß

Gerhard
 
B

Bowler

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Und weiter geht´s

Hier ist dann das Corpus Delicti dann auch schon zu sehen. Das ist halt das schöne an diesen "alten" Schleppern.
Die sind recht schnell getrennt, da nicht viel dran ist.

130.JPG




Ein Blick in die Kupplungsglocke. Hier sammelt sich immer ein ganz schöner Schlonz an.
Abrieb der Kupplungsscheiben mit Öl geben einen richtig zähen Belag.
Aber das Positive: Die Getriebeeingangswellen sind dicht

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Die abgebaute Schwungscheibe. Hier hat sich wohl auch etwas Öl breit gemacht, das dann zu kleben der Zapfwellenkupplung geführt hat.
Die Schwungscheibe selber hatte keinerlei Verschleiß oder Riefen. Konnte also bedenkelos weiter verwendet werden.

145.JPG



Hier die Scheibe der Zapfwellenkupplung. Mann kann denke ich deutlich sehen, wo der Belag immer geklebt hat.

150.JPG




Der Wellendichtring des Motor´s hat seine besten Zeiten auch hinter sich.
Der wurde natürlich getauscht.

160.JPG


Gruß

Gerhard
 
B

Bowler

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Nächstes Kappitel

Wie kriegt man das Pilotlager aus der Kurbelwelle ohne passenden Innenauszieher?
Nun, wenn es nicht all zu fest sitzt, könnte das klappen.
Ich habe es jedenfalls so heraus bekommen

Eine Schraube mit Mutter eingefädelt, mit einem Schraubenzieher die Mutter innen dann gegen gehalten,
und von aussen dann mit einen Gabelschlüssel das Lager heraus gezogen.
Die Schraube stüzt sich dann im Sackloch der Kurbellwelle ab, und die Mutter schiebt das Lager heraus.
Diese Lager immer mit wechseln

170.JPG



180.JPG



So sieht es dann in der Kupplungsglocke dann schon deutlich freundlicher aus.
Die beiden Ausrücklager waren hier schon ausgebaut.

190.JPG




Die Verzahnung der beiden Wellen. Keinerlei verschleiss zu sehen.
Die Verzahnung habe ich vor dem Zusammenbau mit Unirex Hochtemparaturfett eingeschmiert.
Aber nur Hauchdünn!!!!!
Dann die Kupplungsscheibe ein paar mal aufgesteckt, und den Fettkragen der sich dann vielleicht bildet, abgewischt.
Aber dann hat man eigentlcih schon zuviel aufgebracht. Das Fett das zuviel ist, fliegt dann direkt in die Kupplung wenn der Motr läuft.

200.JPG






Die Schwungscheibe habe ich dann mit einer Nylonscheibe für die Flex geputzt. Anschließend das ganze entfettet.

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Hier dann die neue Kupplung. Wie üblich im Tausch. Alte abgeben, und die neue mitnehmen.

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Nachdem mann die Kupplung montiert hat, wäre es sehr ratsam die Sicherungen zu entfernen ( die gelben Bügel ).
Sonst landen die da, wo sie nicht landen sollen.

230.JPG


So, jetzt ist erstmal Schluss.

Demnächst gehts dann weiter

Gruß

Gerhard.
 
A

Allerhand

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Hallo.

Noch mal zum Pilotlager.

In der Mitte Knete (Brot geht auch)
rein.
Dann mit einer passenden Welle in die Mitte schlagen.
Durch die Knetmasse drückt sich das Lager nach vorn.

Gruß Friedhelm
 
Norbert Spiegel

Norbert Spiegel

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Hallo Bowler, sehr schöner Bericht.
Die Dichtringe Getriebeseitig hast Du aber neu gemacht oder?


Gruß Norbert
 
B

Bowler

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Hallo zusammen

@'Friedhelm

Interresante Methode. Habe ich so jetzt auch noch nicht gesehen.
Aber das ist das schöne an solchen Foren. Das man Tipps weiter gibt.
Ist halt alles ein geben und nehmen.


@'Norbert Spiegel'

Nein Norbert, die Dichtringe habe ich nicht getauscht.
Ich habe versucht den den Deckel des Getriebes abzunehmen, den haben die aber bei der damaligen Getriebreparatur weiß der Geier mit was Reingeklebt.
Ich habe in nicht auf die schnelle nicht abgekriegt.
Außerdem kann man dann auch nur den Wedi der Hohlwelle ersetzten.
Den Dichtring zwischen Hohlwelle und der Vollwelle ( Zapfwelle ) braucht dann schon einiges an Aufwand, um diesen gewechselt zu bekommen.
Und das Nadellager überlebt das ganze auch nicht.
Also so lange es dicht ist.
So what.

Gruß

Gerhard
 
B

Bowler

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Hallo

Der Bericht ist noch nicht ganz fertig.

Also hier dann noch der Rest.



Hier das Aurücklager der Zapfwelle. Kein Speziallager, sondern ein ganz normalles Rillenlager.

250.JPG




So siehts dann wieder zusammengebaut aus.
Eine Konstruktion die anscheinend gar nicht so selten ist. Das Ausrücklager in meinen Mähdrescher ist ähnlich diesem.

255.JPG



Hier sind die beiden Aurücklager wieder montiert.
Die beiden Ausrücklager sowie das Pilotlager hatten schon eine recht rauhen Lauf.

257.JPG




So habe ich dann den Wellendichtring der Kurbwelle montiert. Einen passenden leicht konischen Becher gesucht,
diesen oben etwas abgeschnitten, da er oben zu weit war. Etwas Öl darauf, dass er leichter rutscht und dann wieder schön gleichmäßig eingtrieben.
Irgendetwas findet sich immer für solche Zwecke, nur ein bisschen Kreativ sein.

260.JPG




Die Kupplung ist da schon wieder montiert. Ich hatte das Glück mir auch den Kupplungsdorn leihen zu können.
Ansonsten eine Welle suchen die in das Pilotlager passt, und mit Klebeband umwickeln bis die Kupplungscheibe passt.
Das dürfte wohl so die geläufigste Methode sein. So hätte ich es jedenfalls gemacht.

270.JPG




Wenn man den Schlepper schon mal getrennt hat, empfiehlt es sich das Luftleitblech am Zylinder 1 ( Deutz Zählschema ) abzubauen,
und mal den ganzen Dreck zu entfernen. So schön einfach kommt sonst nicht mehr dran.

310.JPG



Nachdem dann alles wieder zusammen war, musste natürlich die Kupplung neu eingestellt werden.
Waren doch einige Gewindegänge.

320.JPG



So, das war´s
Die erste Fahrt danach war fast wie eine Offenbarung.
Butterweiches Anfahren, bei Frontladerarbeiten entlich wieder gefühlvolles Arbeiten möglich.
Und die Zapfwelle klebt auch nicht mehr.
Aber was anders habe ich auch nicht erwartet.

Ich hoffe der Bericht hat euch gefallen, vielleicht kann ja der eine oder andere etwas für sich mitnehmen.
Dann hätte sich der Bericht schon gelohnt


Viele Grüße

Gerhard
 
izek

izek

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Servus Bowler,

erst mal - Super dokumentiert das Ganze,
dann meine Bitte - hast du noch andere, wichtige Einfälle, Ideen für das tauschen der Kupplung.
Wie sieht es aus, kannst du mir Bitte die Fotos mailen. ********** wäre Super.

Und jetzt noch schöne Weihnacht und ein gutes neues 2018

Gruß
Peter
 
B

Bowler

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Naja, weiter Fotos gibts nicht
Das war alles

Gruß
Gerhard
 
B

Bayern-Racing

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Kann mir einer verraten wie man die oberen 4 inbusschrauben beim trennen des motors vom getriebe erreichen und lösen soll???? Wie soll das gehen? Man kommt ja grad noch so mit den fingern hin und hat null platz da iwas anzusetzen. Habs schon mit einer 1m verlängerung für die ratsche versucht duech die kabine aber geht auch nicht wirklich..denke eine schraube ist bereits rund keine ahnung man sieht ja nicht hin. Alle anderen inbus gehen super aber die oberen 4 sind ein horror. Zur not musd ich quer in die flanschfläche reinschneiden um die schaube durchzuschneiden denk da kommt man aber auch ned hin. Oder mitm schweissbrenner die köpfe wegbrennen. Oder mit nem dremmel und kleiner flexscheibe drauf die köpfe abschneiden...denk aber man kommt nicht hin.. Echt ein horror da muss es doch einen trick geben?!?!
 
Pumpe

Pumpe

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Hallo B.-Racing,

ich will ja nicht unken.....aber die hier tätigen Kollegen waren schon Monate bzw. Jahre nicht mehr aktiv. Da wird keiner antworten.....

Gruss Andreas
 
Thema: Kupplungstausch D 6006 mit Getriebe TW 55.4
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