Hi Jens,
bin jetzt nicht der Motorenpabst, aber wenn ein Motor schon "Startpilot" zum anspringen unter normalen Bedingungen braucht, dann gibts meist größere Probleme/ Verschleiß.
Ein Dieselmotor springt in der Regel mit Vorglühen an, wenn nicht grad -20°C herrschen.
Ein Motor der "mal" mit Startpilot gestartet wird, weil Batterie schwach, Tiefe Temperaturen, steckt das schon weg.
Aber Dauerzustand sollte das nicht werden!
Der sog. Startpilot ist ein leich brennbares Lösungsmittel auf Etherbasis (so weit ich weiß).
Verdampft und zündet natürlich spitzenmäßig wenn der Dieselmotor verdichtet.
Problem dabei ist nur, dass das Zeug viel zu früh zündet, deshalb klopfen/ schlagen die so gestarteten Motoren am Anfang stark.
Erst wenn der letzte Rest verbrannt ist, laufen die Motoren dann wieder wie gewohnt.
Dieses frühe Zünden, bringt sehr starke Kräfte auf Kolben, Pleuel und Kurbelwelle, was den Verschleiß fördert.
Auf Dauer werden also verschlissene Motoren noch schneller "kaputtgestartet" als durch die normale "Orgelei" mit dem Anlasser.
Ein weiterer Punkt ist, dass der sog. Startpilot ein Lösungsmittel ist, welcher in gewissen Maßen den Schmierfilm an der Zylinderwand abwäscht.
Somit sind dem Verschleiß der Kolbenringe wieder Tür und Tor geöffnet, und die Kompression sinkt noch weiter, was den Einsatz von Startspray irgendwann unerlässlich macht.
Man sagte auch Motoren gewöhnen sich daran, was zwar nicht ganz richtig ist, aber im Prinzip schon eine richtige Aussage besitzt.
Also ich benutze generell kein Starterspray, sondern lasse lieber etwas länger glühen und dann länger per Anlasser drehen wenn es sehr kalt ist.
Vorteil davon ist, dass sich Öldruck aufbaut, alles geschmiert wird.
Nachteil der Anlasser wird stärker beansprucht.
Mein Intrac "kommt" nach max. 2 Umdrehungen auch im tiefen Winter (Glühen geht nicht mehr...)
Mein Güldner braucht da ein bisschen länger, ist aber der Bauart des Motors geschuldet und nicht dem Verschleiß.
Grüße
Joe