Moin,
der Lagebericht zu Alex Getriebe. Äußelich ein recht gutes Getriebe mit sehr viel leichtem Rost auf allen Bauteilen.
Alle Schaltstifte der Fahrstufen in Ordnung, alle Schaltstifte der Schaltung vom Ausgleichgetriebe in Ordnung und leicht schaltbar.
Keine verbogene Schaltgabel.
Was mir von Anfang an aufgefallen ist, war die Leichtgängigkeit des Getriebes, wenn es von Hand am Tellerrad bewegt wurde.
Um es deutlicher zu erklären; das Losbrechmoment der Ritzelwelle war gering.
Nach Demontage der oberen Einheiten ging es an die Demontage des Ausgleichgetriebes.
Dann kam die Ernüchterung. Als der Kern des Ausgleichgetriebes in der Waschanlage gereinigt wurde, rutschten natürlich die Wellen der Stirnräder aus den Bohrungen.
Soweit ok, nur als die Anlaufscheiben aus Buntmetall begutachtet wurden, standen große Fragezeichen in unseren Gesichtern.
Die Scheiben waren stark abgenutzt und geschüsselt.
Als ich eine Welle mit zugehörigem Kegelrad begutachtete, fiel übermäßiges Spiel auf.
Es fehlten die Buntmetallbuchsen in den Kegelrädern.
In einer Nut eines Kegelrades waren noch Reste eines gelblichen Irgendetwas zu erkennen.
Durch das übergroße Spiel der Kegelräder sind auch die beiden Wellen 3a-15 und 3a-21 beschädigt worden.
Somit ist, bis auf das Gehäuse, alles Grütze, was zum Ausgleichgetriebe gehört.
Das ist ein kapitaler Schaden, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet habe.
Hier der betroffene Bereich
Dann war die Tannenbaumwelle dran mit anschließendem Ausbau der Hauptantriebswelle ( Ritzelwelle )
Bei der ausgebauten Tannenbaumwelle kam erneut die Ernüchterung.
Zusätzlich zur halb abgenutzten Aufnahme am Anfang, die man hätte aufschweißen können, kam noch heftiger Nadelschlag an den Laufflächen
von 2-46, den beiden Nadellagern. Die Tannenbaumwelle gibt also in Zukunft einen prima Pokal her, verchromt auf einem Stück Eichenholz.
Die Hauptwelle wan nun freigelegt und konnte entnommen werden. Doch vorher wurde der eingebaute Zustand bewertet.
Fazit: Totalschaden vorprogrammiert.
Die Ritzelwelle hatte etwas Längsspiel und ca. 2 mm Höhenspiel.
Was das alles angerichtet hat am Tellerrad, wird nun die spätere Tuschierung ans Licht bringen.
Ursache für das in meinen Augen extreme Spiel können
a: verschlissene Kegelrollenlager auf Grund des Rostanteils sein
b: es wurde mal repariert und die Mutter zum Einstellen der Kegelrollenlager zu schwach angezogen.
c: man hatte keine Setzschläge mit dem Bleihammer auf die Welle ausgeübt, damit sich die Rollen der Kegelrollenlager ausrichten.
Wenn man mit den Torsionstester auf der Mutter das Losbrechmoment der neu eingesetzten Kegelrollenlager messen möchte,
wird man feststellen, das nach leichten Setzschlägen mit anschließendem Drehen der RIWE immer wieder neue Messwerte abgelesen werden können.
Der Einbau der RIWE ( im privaten Bereich) kostet schon einiges an Zeit.
Dann folgte der Ausbau der Zapfwellengeschwindigkeit 2-94
Hier waren die Käfige der Nadellager nicht mehr vorhanden.
Das hatte eine eingelaufene Welle und ein eingelaufenes Stirnrad mit inneren Abnutzungen zur Folge.
Diese Teile könnte man in Novosibirsk bei -40 Grad wohl wieder einsetzen.
Aber unter Schraubern???
Die wandert mitsamt der Welle wohl auch in die To....
Im Keller des Getriebes wurdes für Alex der Weihnachtsbaum geschmückt.
Hier hatte ich doch mehr Schäden vermutet auf Grund falschen Öls etc.
Alles wie bei ZF aus dem Ersatzteillager frisch rausgeholt.
Top Stirnräder, Zapfwelle, top Lagerbuchse 2-113, top Buntmetallbuchse 2-108.
Zum Schluss,
wenn das Getriebe nicht komplett domontiert worden wäre, dann ..........
Den Rest überlasse ich Euch.
Zum Ablauf und den Gästen,
wie immer bin ich positiv überrascht worden von der Einsatzbereitschaft , dem Umgang miteinander und der Disziplin ( Corona )
Zwischendurch wurde mein 5505 Probe gefahren, um einen Vergleich zum eigenen Zustand des Schleppers zu haben. Das war auch für mich sehr interessant.
Abends beim Lagerfeuer wurde in entspannter Runde noch ein wenig geklönt.
Es hat Spass gemacht und war wieder einmal lehrreich.
In Zukunft:
Für den nächsten Workshop plane ich die komplette Zerlegung eines 812 er Motors
Gruß Felix