F1M 414 Material 11er Deutz

Diskutiere Material 11er Deutz im Forum FM Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hey Leute, ich möchte demnächst einen gerissenen Motor von meinem 11er zum Schweißen geben. Allerdings ist Guss nicht so super zum Schweißen...
berte

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Hey Leute,

ich möchte demnächst einen gerissenen Motor von meinem 11er zum Schweißen geben.
Allerdings ist Guss nicht so super zum Schweißen geeignet, wie wir ja sicher alle wissen. Daher ist es wichtig, für den Schweißer, zu wissen,
aus welchem Guss der Block vom 11er besteht. Ich habe mich mal kurz informiert über dieses Thema, es gibt ja einige Sorten von Gusseisen.
Wer weiß da genaueres und kann mir helfen?

Mfg Robert
 
G

GTfan

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moin,

das sollte der Schweißer, sofern er denn Erfahrungen mit Gusseisen hat, eigentlich auch selbst heraus finden können.

Aufgrund des Baujahres gehe ich mal von Lamellengraphit-Guss aus, sollte also grundsätzlich schweißbar sein.

Wobei die F1M414, wenn sie denn den typischen senkrechten Frostriss am Zylinder haben, trotzdem nicht einfach und erst recht nicht immer zuverlässig geschweißt werden können. Eine sehr bekannte westdeutsche Guss-Schweißerei hat schon mehrere mir bekannte Motoren nicht dicht gekriegt.

mfG
GTfan
 
berte

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Hi GTfan,

danke für deine Einschätzung :)
Wie würde es sich verhalten, wenn ich, statt den Riss zuzuschweißen, die betroffene Stelle raustrenne
und dafür eine Metallplatte einsetzen würde? Auf die Idee bin ich durch diese Seite gekommen:
http://martins.deutzwelt.de/aktuellrest.html
Da wird genau so verfahren. Nur ist mir nicht ganz klar, ob und wie sich die beiden unterschiedlichen Materialien
(hier wurde eine Stahlplatte in den Gussblock eingesetzt) miteinander "vertragen"? Guss dehnt sich doch sicherlich beim erwärmen anders
aus als Stahl oder?
Mfg Robert.
 
G

GTfan

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moin,

davon halte ich nicht so viel.
Wenn du nur einen Riss hast ohne allzu große plastische Verformungen, könntest du das mit der Gussversiegelung probieren:
http://www.gussverriegelung-abele.com
Da habe ich bisher auch nur Gutes drüber gehört.

mfG
GTfan
 
berte

berte

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Moin,

ich seh mir das mal an ;)
Vielleicht hat noch jemand Erfahrungen mit dem Schweißen vom Motorblock?
Immerhin ist das ja kein alltagsfernes Thema....beim 11er.
Ich würde mich über Erfahrungsberichte freuen.
Mfg Robert
 
patsche

patsche

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Hallo Robert,

ich kann es nicht genau sagen, aber dazu wurde wirklich hier schon denke ich im Forum einmal vor längerer Zeit
ein Bericht abgegeben?

Bitte suche doch einmal etwas an Jahre zurück.
Bei mir sind nur Erinnerungen hängen geblieben:
- die zu schweißende Naht wird beidseitig eingeschliffen und das Material vor dem Schweiß Vorgang an den Stellen sehr stark erhitzt;
- würde sagen der gesamte Motorblock erwärmt und später im Ölbad wie beim Schmieden abgekühlt;

Damit gehen bestimmte technische Voraussetzungen einher, die es nicht jeden Mann ermöglichen diese Arbeiten auszuführen.
Bestimmte spezielle Elektroden für Guss Schweißen runden die ganze Sache dann noch ab.

Nicht so verkehrt sich extra dafür speziellen Guss Schweiß Werkstätten (für Motoren und Getriebe) anzuvertrauen?

MfG
patsche
 
berte

berte

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Hi Patsche

ich glaube du hast Recht. Das ist für mich nicht möglich, zu viel Aufwand.
Ich werde mir wohl eine Werkstatt suchen.
Danke euch.

Mfg Robert
 
Kranzl_Chris

Kranzl_Chris

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Hi Robert,

ich hatte bei meiner Restauration auch mit massiven Rissen im Motorblock zu tun.
Als ich die Restauration begonnen hatte, waren an meinen Motorblock diverse Bleche verschraubt, welche mit Silikon abgedichtet, die Risse verschlossen haben ;)

Als erstes hab ich mich schlau gemacht, wie man solche Risse fachmännisch schweißt.
Wenn du genug im Internet recherchierst, dann findest du gute Erklärungen wie man das angeht.

Zuallererst mein Fazit nach vielen Stunden Arbeit:
- Guss schweißen ist extrem schwierig!
- Mach es nicht selbst und überlasse es den Profis.
- Prüfe vorher genau ob es überhaupt Sinn macht oder ob der Schaden zu groß ist. In meinem Fall habe ich den Versuch abgebrochen.

Trotzdem will ich dir kurz schildern wie ich die Sache angegangen bin:

1. Zuerst habe ich den Block von allen Reparaturblechen befreit:

Block_vorher.jpg

2. Danach habe ich ihn gereinigt. Zuerst sah es nicht einmal so schlecht aus.
Block_gereinigt.jpg

3. Als nächsten Schritt wurden alle Risse mit einem Prüfspray sichtbar gemacht:
Block_prüfspray.jpg

4. Jetzt, da ich wirklich alle Risse kannte, habe ich die Risse für die Schweißung vorbereitet.
Block_angefast.jpg

Bis hier hin kann ich euch möglicherweise noch empfehlen es selber zu machen aber jetzt wird es auch für den geschickten Hobby-Schrauber meines Erachtens zu schwierig.

Danach müsst ihr den Motorblock vorwärmen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Er hat ca. 100kg und muss gleichmäßig angewärmt werden. Ich habe es mit Autogen versucht. Dauert ewig. Die Schweißprofis haben da möglicherwiese einen besseren weg (Ofen?).

Jetzt konnte ich mit dem Schweißen beginnen. Spätestens hier kam die Ernüchterung.
Ich habe schon einiges geschweißt und bin sicherlich nicht ganz ungeschickt. Aber Guss-Schweißen in der Dimension wie ich es hier vorhatte war für mich unmöglich.

Warum werdet ihr euch fragen?

Ich sag es euch:
1. Guss-Schweißen ist sehr viel anspruchsvoller als normales Elektroden-Schweißen. Das muss man wirklich gelernt haben.
2. Wenn man am Traktor schweißt, dann muss man vertikal schweißen. Da läuft einem das Schweiß-Bad mit Sicherheit weg.
3. Man muss in kleinen Schritten schweißen. Hört sich einfach an. Wenn ihr aber mehr als 5cm schweißen müsst.....
4. Wenn man beim Schweißen nicht alles richtig gemacht hat, dann kommt nachher erst recht wieder ein Riss (Spannungsriss).

Wie ist mein Experiment ausgegangen?

Nach 5 cm Schweißnaht habe ich aufgegeben und den Block als hoffnungslosen Fall abgeschrieben.

Im Internet fand ich schließlich nach längerer Suche einen guten rissfreien Ersatz-Motorblock.

Danach habe ich alles aus dem alten Block ausgebaut und in den neuen Block eingebaut und jetzt läuft der 11er wieder einwandfrei.

Viel Erfolg!

Chris
 
G

GTfan

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moin,

zu dem "alles richtig machen" gehört, um es mal zu konkretisieren, dass der Block und die Schweißnaht nicht bei Umgebungstemperatur abkühlen dürfen. Sie müssen langsam über mehrere Stunden herunter geregelt werden, manch ein Guss-Schweißer nutzt dafür große Holzkohleöfen, in denen dann die Werkstücke gemeinsam mit dem Kohlebett abkühlen. Das kann auch mal 12 Stunden dauern...

Chris, dein Block ist mit einer Heftigkeit gerissen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Da ist jeder Schweißversuch wirklich vergebens. Ich kenne von drei Motoren, Vor- wie Nachkrieg, lediglich senkrechte Risse auf der Seitenfläche bzw. ein kleines offenes Loch dort.

mfg
GTfan
 
berte

berte

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Den Block hat es ja mal richtig "gesprengt", das habe ich auch noch nicht gesehen....
Vielen Dank für deine sehr hilfreiche und genaue Beschreibung! ;)

Das mit dem Abkühlen ist natürlich so eine Sache....das macht es nur noch umständlicher.
Ich denke ich werde mir eine Fachwerkstatt suchen, die dann alles übernehmen (erwärmen, schweißen, abkühlen).
Die Risse kann ich ja vermutlich selber sichtbar machen, auf die Art, die du angewendet hast.
Aber der Rest ist einfach zu kompliziert, wie du schon sagst.

LG Robert
 
patsche

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Hallo Robert,

nachdem du hier eine ganzen Reihe von Hinweisen und Informationen über die genauere Arbeit beim Guss Schweißen
erhalten hast, rate ich noch einmal dazu (wie du selbst inzwischen vorhast) alles einer Firma zu überlassen.
Wenn der Block so viele Risse wie bei Chris auf den Fotos hat, war ich schon der Annahme das es an Wunder grenzt,
den wieder so zum Einsatz zu bringen. Das zeigt mir nur welche aufwendigen Arbeiten dazu nötig sind!

Leider ist ein alter Motorblock ohne Frostschaden vom 11er eben auch nicht so leicht zum Verkauf zu haben.
Viel Glück mit deiner Baustelle!

Gruß
patsche
 
kayuwe

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Hallo Robert der Block von meinem 11er ist auch Geschweißt das ist auch schon 40 Jahre dicht sieht nur nicht so schön aus
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berte

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Hallo Kay,

hast du das auch von einer Firma machen lassen oder es selber in die Hand genommen?
Musstest du es zusätzlich dichten?
Gruß Robert.
 
kayuwe

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Hallo Robert,
Es wurde vor 40 Jahren gemacht laut den Erzählungen in der Dorfschmiede, Motor wurde komplett zerlegt und der Motorblock im Schmiedefeuer gleichmäßig erwärmt und dann Geschweißt.
Zusätzlich abdichten mußte ich nichts ist der Block ist 100% dicht

Gruß Kay
 
berte

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Na das klingt gut und stimmt mich optimistisch!
Manchmal frage ich mich, besonders wenn ich die Angebotenen 11er bei Mobile.de oder Ebay sehe,
ob es überhaupt noch 11er ohne Frostschaden gibt. Schade eigentlich....
Vermutlich würde man die eh nicht kaufen können.
Das würde einem ja natürlich die Umstände mit dem Schweißen ersparen.

Viele Schraubergrüße, Robert
 
kayuwe

kayuwe

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ja das stimmt, es gibt noch genug ohne Frostschäden aber die bleiben dann meist beim Liebhaber.

Gruß Kay
 
kayuwe

kayuwe

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guck mal bei walz-schweisstechnik.de die können dir bestimmt weiterhelfen

Gruß Kay
 
Thema: Material 11er Deutz

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