Wie geht eine Kupplung kaputt?

[doppelfischkopp]

Hallo Gemeinde,

folgender Sachverhalt: Ich habe einen IHC D320 mit dem ich gestern gemulcht habe. Nach ca. 50% der Fläche habe ich am Vorgewende ausgekuppelt, um den Gang zu wechseln. Plötzlich ging nichts mehr; die Gänge lassen sich zwar noch einlegen, aber der Traktor bewegt sich keinen Meter. Lediglich im Kriechgang kriecht er ganz langsam vorwärts, aber ohne Leistung. Rückwärts (der R-Gang ist ja auch ziemlich kurz untersetzt) geht gar nichts.

Vom Auto kenne ich daas so, dass die Kupplung zuerst beim Beschleunigen durchrutscht. Das wird dann langsam schechter und schlechter.

Kann das die Kupplung sein, die "durchrutscht"? Kann eine Kupplung so ganz ohne Vorzeichen ausfallen?

Ein etwas ratloser dfk

 

[80null sechs]

Hallo, riecht es denn nach verbrannter Kupplung ?
Ich denke eher das evtl, eine Verzahnung übersetzt (durchdreht).
Dir wird wohl nichts anderes übrigbleiben den Schlepper zu trennen(hab mal gehört das es beim 323 nicht nötig ist zum kupplungstausch???)um dann zu sehen was defekt ist.
Wie ist denn das kupplunsspiel am Pedal , hat sich da etwas verändert?

Gruß Frank

Oder hat der schon diese Agriomatik?
Damit kenne ich mich allerdings nicht aus

 

[doppelfischkopp]

Nein, es riecht nichts.

Ja, es ist ein Agriomatik 8+2 Getriebe. Dieses hat noch eine (zweite) Lamellenkupplung für die Umschaltung von L nach H. Da aber laut Schnittbild die Zapfwelle direkt von der Vorgelegewelle abzweigt, ist die Lamellenkupplung für die Zapfwelle ohne Bedeutung; sie wird direkt mit der Fahrkupplung getrennt.
Da auch die Zapfwelle nicht mehr läuft bzw. nur ohne eingelegten Gang, hoffe ich, daß es nicht am eigentlichen Getriebe liegt.

Kupplungspedal fühlt sich normal an; allerdings habe ich den Schlepper auch erst ein paar Wochen. Man merkt auch, dass sich etwas mechanisch bewegt, wenn man die Kupplung loslässt.

In der Tat soll es unten eine Revisionsöffnung geben, durch die man an die Kupplung gelangen kann ohne den Traktor zu trennen. Das wäre sehr gut, denn den Traktor zu trennen, das traue ich mich nicht.

Viele Grüsse dfk

 

[Nightingale]

Abend.

Tatsächlich können deine Symptome auch von einer defekten Kupplung kommen.

Die muss nicht unbedingt erst rutschen und nach und nach immer mehr nachlassen.

Bei einem Bekannten hat sich die Druckfeder der Kupplung verabschiedet.
Von jetzt auf gleich war Sense mit fahren.

Dir wird also nichts anderes übrig bleiben, als nachzuschauen.

 

[DX80]

Hallo

Das Agromatikgetriebe reagiert sehr empfindlich bei falschem oder altem b.z.w zu wenig Öl. Wenn die Lamellenkupplungen defekt sind kann das eine teure Sache werden.
Bemüh doch hier mal die Suchfunktion : IHC Forum

m.f.G.Harald

 

[Lasca34]

Hallo Harald,

wie man oben lesen kann, ist die Lamellenkupplung zunächst mal nicht das Thema.

Gruß
Michael

 

[doppelfischkopp]

Hallo,

mit der Agriomatik bin ich noch nicht ganz warm, da mir immer noch die Anleitung fehlt, aber ich benutze fast nur die Ackergänge und schalte stets im Stillstand.

Die Lamellenkupplung dient, wie Lasca richtig beschrieben hat, für den "Gruppenwechsel". Wäre sie defekt, so müßte zumindest die Schnellgruppe gehen (offene Lamellenkupplung). Geht aber auch nicht.

Die Hauptkupplung ist eine normale Trockenkupplung. Wenn ich das Kupplungspedal nicht trete, dann kratzen die Zahnräder, d.h. es wird eine Drehzahl ans Getriebe übertragen. Wenn ich einen Gang einlege geht nichts mehr, dann steht auch die Zapfwelle.

Ich werde die nächsten Tage dann wohl einmal durch die Revisionsöffnung gucken müssen.

Viele Grüße

dfk

 

[D40+D50]

Hallo,

die Lamellenkupplung dient eigentlich nicht zum Gruppenwechsel, sie dient zum Ein- und Auskuppeln in den Ackergängen ohne die Fußkupplung zu bedienen.
Dadurch kann der Schlepper stehen bleiben, die Zapfwelle aber weiterlaufen.

Allerdings dient der Hebel, mit dem man die Lamellenkupplung bedient, auch zum umschalten der zwei Gruppen.
Er hat drei Stellungen - Straßengruppe - neutral - Ackergruppe eingekuppelt -
Steht der Hebel vielleicht auf neutral? Das würde erklären, das der Schlepper nicht fährt. Aber die Zapfwelle müsste dann trotzdem gehen!!??

Ja, unten in der Kupplungsglocke ist eine Öffnung, die Getriebeeingangswelle ist teilbar, mit beweglichen Fingern kann man die Kupplung tauschen ohne den Schlepper zu trennen.

Norbert

 

[80null sechs]

Hallo, wenn die Welle doch teilbar ist, könnte das ja auch die Ursache sein?
Also reinschauen und du wirst sehen was faul ist

Gruß Frank

 

[Lasca34]

.....Steht der Hebel vielleicht auf neutral? Das würde erklären, das der Schlepper nicht fährt. ....

Hallo Norbert,

fast . Wenn die Lamellenkupplung offen ist, rutscht oder ausgebaut wurde, müßte doch der Schelpper in den vier Gängen der "großen Gruppe" fahren, als wäre nichts gewesen.

Gruß
Michael

 

[doppelfischkopp]

Moin,

also etwas bekloppt bin ich ja vielleicht (muß ja wohl, da ich so einen alten Schlepper gekauft habe), aber so blöd dann auch wieder nicht...

Natürlich habe ich geprüft, ob er in den Straßengängen fährt - leider nicht.

@Norbert
Danke, das macht mir Mut. Meine Finger sollten schlank genug sein und versteckte Schrauben kenne ich vom Käfer...

@Frank
Wenn ich wählen dürfte, dann nehme ich lieber die defekte Kupplung anstatt der gebrochenen Welle, denn die Kupplung gibt es noch als Ersatzteil...

Viele Grüße dfk

 

[D40+D50]

Hallo Michael,

ja schon, wenn's irgendwie an der Lamellenkupplung liegt, fährt der Schlepper noch in der großen Gruppe / Straßengänge.
Deshalb ja meine Frage ob der Hebel auf Neutral steht, dann fährt er auch nicht in der großen Gruppe, weil die ist dann nicht eingeschaltet.

Hallo DFK,

die Welle wird nicht gebrochen sein, da ist eine Schiebemuffe oder Klaue drauf, die könnte sich theoretisch lockern und verrutschen, hab ich allerdings noch nie gehört / gesehen.

Norbert

 

[Nightingale]

Ich han dem Fischkopp D) jetzt mal so viel Sachverstand unterstellt, das er die wichtigsten Sachen überprüft hat.

Allerdings bin ich nun wirklich neugierig, wo das Problem letztendlich liegt.

 

[Lasca34]

Hallo Norbert,

da

.... ob der Hebel auf Neutral steht, dann fährt er auch nicht in der großen Gruppe, weil die ist dann nicht eingeschaltet....

hast Du nun wieder recht.

Gruß
Michael

 

[80null sechs]

Hallo,gibt es schon neue erkenntnisse?

Gruß Frank

 

[doppelfischkopp]

Hallo,

bis gestern war ich unterwegs, daher erst jetzt die Antwort. Als ich die Bodenplatte abgebaut hatte, fiel mir eine Feder entgegen (vgl. Bild 165).

Da dachte ich zunächst, oh die Druckplatte ist kaputt. Aber nein, es handelt sich um eine schwingungsgedämpfte Kupplung. Es sind sämtliche Federn der Schwingungsdämpfung augebrochen, so daß die beiden Scheiben der Kupplung "durchdrehen". Auf Bild 166 kann man die Aussparungen für die Federn erkennen.

Übrigens läßt sich gut erkennen, was passiert, wenn zuviel Fett für die Welle des Ausrücklagers verwendet wird. Der Haufen in Bild 166 besteht aus Schmierfett in den verschiedensten Farben.

Übrigens läßt sich die Kupplung tatsächlich durch die Öffnung auf der Unterseite demontieren.

Jetzt bestelle ich eine neue Kupplungsscheibe - auf der jetzigen sind die Zahlen 2´ 59 eingeschlagen. 1959 ist das Baujahr...

Viele Grüße

dfk

 

[doppelfischkopp]

Hallo,

so, es ist geschafft. Die neue Kupplungsscheibe ist eingebaut. Ich habe mich für eine von "Sachs" entschieden, die 260 Euro gekostet hat (mit MwSt und Versand). Es gibt auch Versionen ohne Schwingungsdämpfung, die nur die Hälfte kosten.

Die Montage geht tatsächlich durch die Bodenplatte ohne den Trecker zutrennen. Allerdings mußte zusätzlich der Anschlag für das Kupplungspedal ausgebaut werden, damit das Ausrücklager so viel Spiel bekommt, daß die Druckplatte abgenommen werden kann.

Wenn diese Kupplung auch wieder 55 Jahre hält, dann wäre ich schon zufrieden. )

Angehängt sind noch ein Bild von der alten und der neuen Kupplungsscheibe und ein Bild von der Druckplatte, die Mc Cormick "Kupplungsautomat" nennt.

Viele Grüße

dfk

 

[80null sechs]

Hallo,
danke für die Rückmeldung
Gruß Frank