F1L 612/53 Hydraulik selber bauen?

Diskutiere Hydraulik selber bauen? im Forum FL 612 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo Foristi, ich habe seit ein paar Wochen einen F1L612, der aber leider nur über einen Riemenantrieb verfügt. Ich würde gerne eine...
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meta-sokol

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Hallo Foristi,

ich habe seit ein paar Wochen einen F1L612, der aber leider nur über einen Riemenantrieb verfügt. Ich würde gerne eine Hydraulikanlage anbauen, habe aber nach dem Lesen von zig Einträgen im Forum die Befürchtung, dass die originale sehr, sehr schwer zu bekommen ist.

Deshalb die Idee, einfach selber eine Anlage nachzurüsten.
Hat das vielleicht schon mal jemand gemacht? Einziges Problem sehe ich eigentlich im Antrieb der Pumpe, für die Regelung/Steuerung müsste man dann ja Standardteile verwenden können?
Auf was muss man achten, wenn man eine Grundlage für zukünftige Projekte wie Kehrvorsatz, Lader (Heck oder Front) schaffen möchte?

Würde man die Pumpe ähnlich dem Original in der Nähe der Lichtmaschine einzubauen (wobei ich von den Bildern her nicht sicher bin, ob der Antrieb über die LiMa erfolgt oder direkt von der Riemenscheibe), oder würdet Ihr den Riemenantrieb am Getriebe für so etwas nutzen?

Bin für jeden Hinweis dankbar.

Vielen Dank & viele Dieselgrüße aus Hessen,

Andreas
 
Lasca34

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Hallo Andreas,

einfach selber eine Anlage nachrüsten - das ist eine tolle Idee!

Ich sage dazu erstmal nur dies: Hydraulikpumpe vom Getriebe aus, also z.B. von der Riemenscheibe antreiben zu lassen, ist wirklich eine der blödesten Ideen, die man haben kann. Besitzer alter Traktoren manchen Fabrikats, z.B. MF, aber nicht Deutz, können Dir erklären, warum: Jedes Mal, wenn Du die Kupplung betätigst, bleibt die Pumpe stehen. Das ist eine schöne Strafe für einen, der Vater und Mutter erschlagen hat, aber jeder andere sollte einen großen Bogen darum machen.

Gruß
Michael
 
Obrschwob

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Hallo Andreas,

Michael hat da völlig recht! Die Riemenscheibe bliebt stehen, sobald die Kupplung betätigt wird, ist also wenig für eine Hydraulikanlage geeigent.

Am Motor F1/2L612/712/812 gibt es genau 2 Varianten, die eine unterbrechungsfreie Funktion der Hydraulikpumpe ermöglichen. Das ist zum Einen die Mehrfachkeilriemenscheibe, die es bis 7-fach gab und zusätzlich noch einen Pumpenhalter samt (Keil-)Riemen erfordert und zum Zweiten der Aufbau auf die Nockenwellenabdeckung und direkter Antrieb der Pumpe von der Nockenwelle. Dazu (2. Variante) muss dann meist der Auspuff anders angeordnet sein, nämlich links über der LiMa.

Grüßle
Obrschwob
 
Catweazle

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Moin,

Lasca34 schrieb:
Besitzer alter Traktoren manchen Fabrikats, z.B. MF, aber nicht Deutz, können Dir erklären, warum: Jedes Mal, wenn Du die Kupplung betätigst, bleibt die Pumpe stehen.

Moooment so pauschal geht das aber nicht:

Das gilt aber nur für die ganz alten (man kann pauschal sagen, die die von Haus aus noch grau waren) Serien, also alles Was mit TE ... (in Europa) anfing.

Ab Einführung des FE 35 (später MF 35) gab es die Ausführung mit Doppelkupplung (die zumindest in Deutschland der Standard gewesen ist).
Die Hydraulikpumpe hängt zwar immer noch im Getriebe, wird aber erst bei der zweiten Stufe (also beim Betätigen der Zapfwellenkupplung) der Doppelkupplung mit "ausgekuppelt".

Das ist dann doch schon sehr viel komfortabler und damit kommt man gut klar.

Man muss dazu aber auch noch erwähnen, dass der von Dir erwähnte Nachteil dieser Konstruktion auf eine Konstruktion aus dem Jahre 1933 zurückgeht, dort wurde die Achse-Getriebe-Hydraulik - Einheit schon annähernd so konzipiert wie sie auch später in modifizierter Form in den Ford-Fergusons und dann auch in den TE-, TO Serien ausgeführt wurde.

1933 war immerhin die Benutzung einer Regelhydraulik schon ein bedeutender Unterschied zu den Kollegen, die die Geräte an einer Kette hinter dem Traktor herzogen.
Da war das Kupplungsproblem ein Schönheitsfehler.

Grüsse

Catweazle
 

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Es tut mir leid, wenn ich Dein Herz für MF-Traktoren getroffen habe, aber das
Catweazle schrieb:
....Das gilt aber nur für die ganz alten (man kann pauschal sagen, die die von Haus aus noch grau waren) Serien, also alles Was mit TE ... (in Europa) anfing.
ist falsch. Noch in den 80 Jahren hat MF so was verkauft; auch Eicher hatte darunter zu leiden. Nicht bestritten habe ich, daß auch MF irgendwann mal dem Stand der Technik ( das ist in diesem Fall jener der 50er Jahre ) nachgekommen ist, aber es hat eben sehr lange gedauert, und das nicht nur bei MF. Auch nicht bestritten habe ich, daß selbst MF schon mal wahlweise einen dauernden Pumpenantrieb verkaufte, als es die Lösung mit dem kupplungsabhängigen als Standard noch gab.

Wenn die Pumpe für dem Kraftheber "nur" stehenbleibt, wenn man die Zapfwellenupplung öffnet, ist zwar schon ein Riesenfortschritt, aber immer noch eine Krampflösung, welche den deutzerfahrenen Agronomen an den Rand der Verweiflung bringt und in tiefe Verwunderung stürzt.

Gruß
Michael
 
Catweazle

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Moin Michael,

da hast Du schon ein klein wenig recht, mein Herz schlägt ein wenig im roten Takt. Da hat halt jeder sein Päckchen zu tragen.

Meine Ersten Traktorerfahrungen und -erinnerungen waren eben das flachsstehende Lenkrad mit der großen, silbernen Hutmutter in der Mitte ;) .

Bevor es jetzt noch weiter am Thema vorbei geht, wollte ich ja nur gegen die Pauschalaussage etwas sensibilisieren.

Zur Eicher Historie weiss ich nicht tiefgehend genug Bescheid, wenn die aber dort tatsächlich nur Triebwerke mit Getriebezapfwelle verarbeitet haben wäre das aber schon "strange".

Die Grundsatzdiskussion welcher Agrarökonom wann mit welchem Hydrauliksystem mehr oder weniger erfolgreich geackert hat können wir ja mal an anderer Stelle vertiefen und uns dort die Köppe einschlagen...

Ich habe den "starren" Pumpenantrieb bis jetzt einmal vermisst.

Das war als ich unseren Gartenn mit der Howard Fräse bearbeitet habe. Da musste ich zum Ausheben immer erst die Zapfwelle ausschalten, um dann ausheben zu können.
-- Mit laufender Fräse und stehendem Schlepper ausheben gibt halt iimmer so komische Dämme.
Das war aber in den letzten 20 Jahren das einzige mal wo es not getan hätte anders zu sein.

Bei meinen sonstigen Einsätzen mit Zapfwelle, Hubwerk und Fahrgetriebe im gleichzeitigen Einsatz (mähen, wenden, schwaden) gibt es keine Probleme...

In diesem Sinne, zurück zum Thema...

Mein Senf dazu:

Nachrüsten geht schon, nur sieht es mit den modernen Komponenten nicht zeitgenossisch aus.

Pumpe am Motor wäre sicherlich wie schon weiter oben beschrieben von Vorteil.

Aber man muss ja auch Tank, Hebelei, Hubstreben und weiteres Zubehör unterbringen.

--- Und dann solls ja auch einigermassen gut aussehen...

Allein Materialtechnisch nicht günstig.

Grüße

Catweazle
 
Lasca34

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Catweazle schrieb:
.... wollte ich ja nur gegen die Pauschalaussage etwas sensibilisieren.

...Eicher .....wenn die aber dort tatsächlich nur Triebwerke mit Getriebezapfwelle verarbeitet haben wäre das aber schon "strange".....

Nur, damit das nicht für 6 1/2 Mrd. pot. Leser so stehen bleibt:

1. Ich habe keine Pauschalaussage getroffen. Eher wolltest Du eine gelesen haben. Mathematiker wissen das: Ein Existenzsatz ( es gibt ein....) ist etwas ganz anderes als eine Pauschalaussage.

2. Eicher hat zu Zeiten der blauen Ferguson und erst recht danach selbstverständlich keine Getriebezapfwellen mehr angeboten. Nur die Zapfwellen, die habe ich in gleichen Typen mal ständig mitlaufend und mal ständig stillstehend erlebt, je nach Ausführung.

Zum Kraftheber des Deutz F1L 612: Andreas wollte das einfach machen. Ich bin schon total verspannt, wie das aussehen wird :D.

Gruß
Michael
 
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meta-sokol

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Vielen Dank erstmal, auch wenn der eine oder andere Beitrag durchaus sachlicher hätte ausfallen können.

Dass der Riemenantrieb nur im Standbetrieb, wenn nicht gekuppelt wird, funktioniert, hätte mir natürlich auffallen müssen.
Die Lösung mit der Mehrfachriemenscheibe klingt machbar. Wenn jemand Bilder hat, wie das im Original ausgesehen hat, wäre ich dankbar.

Viele Grüße,

Andreas
 
Landybehr

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Zum Kraftheber des Deutz F1L 612: Andreas wollte das einfach machen. Ich bin schon total verspannt, wie das aussehen wird :D.

Nun-ja, wäre die Frage von mir gekommen, hätte sie lauten mögen, wie ich das kompliziert machen könnte .. :)

Aber mal weg vom Wort und zum Topic:
gibt es besondere Rahmenbedingungen, die einen relativ kleinen Schlepper verlangen?
Ich habe interessehalber mal nachgelesen und die Hubkraft der originalen Hydraulik, wenn sie denn da gewesen wäre, lag bei 310kg. Die Vorderachslast max. bei 550kg, wobei die Belastung beim Leergewicht vorn schon 330-345kg beträgt. Besonders beim Einsatz eines Laders bleibt am Ende ja fast keine "Luft", um auch noch eine Last zu bewegen ?

Was spräche dagegen, den "Kleinen" zu lassen, wie er ist und nach einem 2- oder 3Zylinder Ausschau zu halten ?
 
K

Karel Vermoesen

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Hallo Andreas,
Hat Original beim F1L612 so ausgesehen (Bild in Anlage)
Mit freundlichen Grüßen,
Karel vermoesen
 

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@Karel
Nach diesem Bild hätte ich jetzt noch gesucht. Schön, dass wir hier dieses "wandelnde Lexikon" Karel im Forum haben! Er war schneller.

Scheinbar war die Hydraulik des D15 identisch mit der des F1L612.

Grüßle
Obrschwob
 

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Lasca34

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Aber auch nur scheinbar :D. Tatsächlich hatte der D 15 eine komplett andere Kraftheberanlage als seine Vorgänger.

Gruß
Michael
 
Obrschwob

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Michael,
davon bin ich auch ausgegangen. Das erste Bild in der Anleitung ist aber schon/noch identisch, deshalb mein "scheinbar".

Hoffen wir mal, dass die "einfache" Variante des Hydraulinach/einbaues von meta-sokol (Andreas) dann vielleicht ja mal Realität wird. Bin gespannt, wie das hier dann überhaupt oder jemals umgesetzt wird. Ohne verfügbare, gebrauchte Altanlage wird es wohl kaum zum Erfolg führen...

Grüßle
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Schaunwama, gell :D ? Vielleicht hat Andreas Möglichkeiten, die unsereiner gar nicht auf dem Schirm hat. Bestimmt werden wir auf dem Laufenden gehalten.

Gruß
Michael
 
Thema: Hydraulik selber bauen?

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