D 40.2 (D 40 L) Getriebeöl wechseln, wie spült man das Getriebe am besten?!

Diskutiere Getriebeöl wechseln, wie spült man das Getriebe am besten?! im Forum D-Serie im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo bin neu hier und bräuchte ein paar Tipps und Tricks für meinen D40.2 NF F3L812 bin dabei einen kompletten Ölservice an meinem Traktor machen...
thunderace

thunderace

Beiträge
3
Likes
0
Hallo bin neu hier und bräuchte ein paar Tipps und Tricks für meinen D40.2 NF F3L812
bin dabei einen kompletten Ölservice an meinem Traktor machen

Motoröl und Öl vom Ölbadluftfilter wurden schon gemacht
Getriebeöl hab ich hinten bei der Zapfwelle abgelassen: hier ist eine richtig dreckige stinkende Brühe raus gelaufen, vielleicht noch das erste Öl ?!
unterm Schaltgetriebe ist ein Mähantrieb angebaut.

Muss ich das Öl über die Ablassschraube vom Mähantrieb auch noch ablassen oder sollte über die Ablassschraube an der Zapfwelle (tiefster Punkt?) alles raus laufen?

Wie spült man ein Getriebe am Bestem?
Wenn alles draußen ist, verschließen und mit Diesel füllen - ablassen?!

Oder muss ich die Deckel vom Schaltgetriebe, Mähantrieb etc. entfernen und dann auswaschen?!

Danke im Voraus
 
Landybehr

Landybehr

Beiträge
2.422
Likes
859
ich habe in einer Bedieungsanleitung etwas von "mit Diesel spülen" gelesen.
Bei meinem ZF-Getriebe habe ich das auch gemacht. Wobei das nach dessen Revision eher zur Dichtigkeitsprüfung diente. Vorweg - man bekommt den Diesel komplett heraus, wenn man nach Ablassen des Diesel die Ablaßschraube kurz reindreht, dann den einen oder anderen Liter Getriebeöl opfert, also reinschüttet und dann schnell die Ablaßschraube rausdreht. Das Getriebeöl ist schwerer als Diesel und drückt diesen aus den Senken.
Wenn Du einen Deckel zum gezielten Spülen abmachen kannst, dann wird das umso besser sein. Beim meinem ZF-Gertriebe kommt man dann aber nur an den vorderen Teil des Getriebes. Weil der Aufwand so gering ist, kann man das da durchaus machen. Doch 2/3 der Innereien spült man dadurch auch nicht besser. Ich glaube, es geht genauso gut, Diesel einzufüllen und dann ein paar Mal schwungvoll vor- und zurück zu fahren. Und dann rasch den Diesel abzulassen, solange noch alles in der Schwebe ist.

Edit: tiefster Punkt ist zum Ablassen immer gut. Möglicherweise gibt es aber mehrere tiefste Punkte ? (Wenn im Getriebe unten Querstege sind)
Aber zu DEinem Getriebe weiß ich nix. Das ist jetzt nur theoretisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
E

EckardderWaldbauer

Beiträge
2.335
Likes
767
Hallo Rainer ,
beim T35 - Getriebe ist hinten unter der Zapfwelle eine
Ölablassschraube wie du richtig bemerkt hast .
Wenn kein Mähbalkenantrieb vorhanden ist ist an den Deckel in der
Mitte eine zusätzliche Ablassschraube vorhanden .
Wenn wie bei dir ein Mähbalkenantrieb vorhanden ist ,
sollte links daran eine Ablassschraube sein .
Wie Landybehr schon richtig dargestellt hat sollte man immer den
Tiefsten Punkt zum Öl ablassen nehmen .
Also bei die an den 2 beiden Ablassschrauben .

Eine gute Methode ist eine Gartenspritze zu nehmen und bei abgebauten
Schaltdeckel das Schaltgetriebe auszuspülen .
So kommst du auch ganz nach unten im Mähantrieb .
Diesen Vorgang mehrfach durchführen ! .

1. Problem : So bekommt man aber leider nicht alles raus .
Ein sehr geringer Ölanteil bleibt in der oberen Schaltwelle
b.z.w. der Getriebeeingangswelle .
Ich denke das ist weniger als ein Schnapsglas voll .
Somit vernachlässigbar .

2. Problem : Im hinteren Teil des Getriebe , als wo der Kegeltrieb ,
Zwischenwelle und Differenzial ist , bekommst du so nicht sauber .

3. Problem : Die Steckachsen . Die Steckachsen werden über
Schmierfett geschmiert , aber das Schmierfett wird mit der Zeit durch den Getriebeöl ausgespült .

Hier für gibt es 2. Mögliche Methoden :
1. Methode : Wie Landybehr es beschrieben hat .

2. Methode : Du kannst den Hydraulikblock abnehmen und dann
den Hinteren Teil ebenfalls mit der Gartenspritze ausspülen .
Diesen Vorgang mehrfach durchführen ! .
Nach meinen Erfahrungen lagern sich mit der Zeit an den
Getriebewänden Öl und Methalabrieb ab .
Diese Ablagerungen gehen nicht so einfach durch Spühlen ab ,
sondern werden erst durch einweichen mit Diesel gelöst .
Deswegen den Spülvorgang wiederholen .
Des weiteren kann man die Steckachsen ausbauen und das
Achsgehäuse dann ebenfalls reinigen .

Vorteil der 2 . Metohde ist das man mehr Dreck entfernen kann
und gleichzeitig die Achse und das gesamte Getriebe optisch
prüfen kann .
Z.B. Die Achslager und die Lager vom Differenzial .
Der Nachteil ist das man dafür einen Aufwand von ca. 6 - 8 Stunden
hat + eine Tube Flächendichtmittel .
Gleichzeitig könnte man vom Hydraulikblock die Ölwanne abnehmen
und den Hydraulikblock von innen reinigen .
Aufwand zusätzlich 2 - 3 Stunden und eine Dichtung +
Flächendichtmittel .

Letztendlich musst du Entscheiden wie viel Aufwand du
dafür betreiben willst . Das ist aber auch davon abhängig wie
viel Aufwand der Vorbesitzer gemacht hat .

Ich habe die 2. Methode genommen weil der Vorbesitzer zum
abschmieren der Hinterachsen Grafitfett genommen hat .
Bei mir kam so ein fast Schwarzen Öl aus dem heraus .
Links siehst du meinen D40 L / 40.2 NF F3L812 .

Gruß Eckard
 
Zuletzt bearbeitet:
thunderace

thunderace

Threadstarter
Beiträge
3
Likes
0
Danke Euch beiden für die schnelle Antwort bzw. Eure umfangreiche Beschreibung

Bei mir wurde auch mit Grafitfett abgeschmiert -hatte mich schon gewundert wo das Grafit im Öl her sei,
Sinn würde die umfangreichere Methode auf alle Fälle machen, man macht sowas ja auch nicht jedes Jahr!
Zu deinem Vorschlag Eckhard:
"Gleichzeitig könnte man vom Hydraulikblock die Ölwanne abnehmen
und den Hydraulikblock von innen reinigen"
Kann der Hydraulikblock zerlegt werden? dachte es ist eine geschlossene Einheit, wo man nur über die Entleerschraube hinter der Einfüllöffnung das Öl absaugen kann?


Danke und Gruß Rainer
 
E

EckardderWaldbauer

Beiträge
2.335
Likes
767
Hallo Rainer ,
zu deiner Frage :
Unterhalb des Hydraulikblock ist eine Ölwanne verbaut .
Sie besteht , glaube ich , aus Aluminium und wird durch 19 Schrauben
gehalten .
Wenn Jahre lang auch kein Öl in der Hydraulik getauscht worden ist ,
können in der Wanne sich Ablagerungen / Schlamm abgelegt haben .
Bei mir war das Öl sogar leicht milchig Weiß .
Das heißt Wasser war eingedrungen , frag mich aber nicht wie .
Natürlich kann man das Öl auch von oben absaugen , aber so bekommt
man aber leider nicht alles raus und Schlamm und Ablagerungen
gar nicht .

Wenn die / der Vorbesitzer Jahre / Jahrzehnte nichts Richtig gemacht haben , sollte man nach meiner Meinung halt etwas mehr machen .

Ich weiß leider nicht ob diese Dichtung noch bei SDF zu bekommen
ist , wenn nicht kann man über Ebay Dichtungsmaterial in allen
erdenklichen Arten bekommen und sich eine neue selber anfertigen .
Zusätzlich sollte man die Dichtung bei der Montage mit
Flächendichtmittel bestreichen , jeder Lama hat sowas .

Im Hydraulikblock / Hydraulik gehört ein einfaches Motorenöl 15 W 40 ,
kein Synthetik wegen der Dichtungen .
Das gilt für den gesamten Traktor ! .

Zur Einspritzpumpe :
Diese sollte auf alle Fälle richtig gespült werden .
Hierzu die Suche verwenden .
Auch hier kommt Motorenöl hinein .

Zum Lenkgetriebe :
Auch hier gehört Motorenöl hinein , ca. 0,5 Liter .
Oft ist Fließfett oder normales im Lenkgetriebe , das nicht gut .
Unter dem Lenkrad ist ein Lager und eine Feder verbaut ,
hier kommt leider kein Öl hin .
Ich rate dazu das Lager mit Kupferpaste alle 2 Jahre ab zuschmieren .
Wen das Lager verrostet fallen die Kugeln ins Lenkgetriebe und verursachen erhebliche Schäden .
Das komplette Lager mit Feder ist noch bei SDF für ca. 125 Euro
bekommen .

Zum Motor :
Wenn du denn nächsten Ölwechsel machst , prüfe bitte mal
ob und wie viel Ölschlamm in der Ölwanne ist .
Das geht ganz einfach , ein Finger oder dünnen Pinsel
in der Bohrung der Ölablassschraube stecken .

Zum Getriebe :
Die beiden Nadellager vom Zapfwellenantrieb die über den
Kegeltrieb verbaut worden sind , sind die einziege Schwachstelle
im Getriebe . Wenn sich die Nadellager zerlegen ,
können sie direkt im Kegeltrieb fallen .
Das kann dann zu erheblichen Schäden führen.
Die beiden Nadellager sind billig und falls du das Getriebe sowieso
oben offen hast könnte man sie gleich mit tauschen .
ETL TN 1136-1 die große Rote , Bild 1011 Nr. 36 und Nr. 121 .
Das zu machen ist ganz leicht und dauert bei offenen Getriebe
weniger als eine Stunde .
Getriebeöl SAE 80 / 90 GPL 4 verwenden , mit Mähantrieb
glaube ich , brauchst du ca.16 Liter .
Beim Lama einfach ein 20 Liter Gebinde holen und das
Altöl später wieder abgeben .

Zum Lüfterrad :
Hier sind ebenfalls Kugellager verbaut .
Da könnte man die Lager erneuern bzw. ab schmieren .
Verbaut laut ETLTN 0150-43 , Bild M2G 2 Lager 6204 Z .
Heute würde ich das Lager 6204 - 2RS verbauen .
Bei Agrolager.de 2,65 pro Stück + Versand .

Ich weiß das sind erst mal viele Informationen .
Denke das dir das weiter helfen kann .

Welche Unterlagen hast du und welchen Type von Zylinderköpfen
hast du verbaut ? .
Bilder wären schön .

Gruß Eckard
 
Zuletzt bearbeitet:
thunderace

thunderace

Threadstarter
Beiträge
3
Likes
0
Danke Eckard für Deine ausführliche Beschreibung

Ich habe jetzt das Getriebeöl einfach wieder aufgefüllt, ohne die Deckel zu öffnen, weil keine einzige Schraube vom Kraftheber auf Anhieb aufging! Auf warm machen, rohe Gewalt etc. habe ich verzichtet, da ich den Traktor in den nächsten Wochen benötige.

Der Ölwechsel vom Hydrauliköl ist aber nur aufgeschoben.
In diesem Zuge muß ich mir die Hydraulikpumpe anschauen, weil hier auch was undicht ist, vermutlich wo sie angeflanscht ist ?!
Das Lenkgetriebe hat auch sehr viel Spiel, dabei wäre auch die Gelegenheit günstig, die Elektrik zu erneuern....
Es gibt noch viel zu tun

Motor und Ölbadluftfilter hab ich 15W40 reingefüllt
Getriebe hab ich SAE90- GL4 rein.
Hab mir je ein 60l Fass zugelegt, hab das Öl auch beim 6207, sowie beim meinen Schlüter Oldtimer rein gefüllt.

Unterlagen hab ich die Bedienungsanleitung "D40" - allerdings ist diese mit dem 712er Motor, der noch mit Spaltfilter ist!

Bilder stell ich bei Gelegenheit rein


Gruß Rainer
 
Landybehr

Landybehr

Beiträge
2.422
Likes
859
Wow Eckard, das nenn´ ich mal ausfühlich!


Dachte, das Synthetiköl hat im Motor das Problem, alte Ablagerungen zu lösen, die dann im mäßig gefilterten Umlauf wieder mehr schaden, als das Öl nutzt. Doch die Dichtungen meckern auch ??
 
E

EckardderWaldbauer

Beiträge
2.335
Likes
767
Hallo Hendrik ,
das Problem mit den Synthetiköl ist wie du schon angemerkt hast ,
wenn alte Ablagerungen gelöst werden und durch den Motor
wandern . Und bei einen alten Spaltfilter hätte ich so meine Bedenken .

Noch ein Problem ist das Synthetiköl z.B. Filzdichtungen angreifen kann .
Wie gesagt " kann " .
Hier würde dir kein Ölhändler eine Garantie geben .

Deinen Bericht zum D50.1 lese ich auch begeistert mit !!! .

Hallo Rainer ,
das Lenkgetriebe zu überholen / einstellen ist keine große Sache .
Es ist im WHB H 1099-7 sehr gut beschrieben worden .
Seite 40 bis 43 . Habe ich auch schon gemacht und jetzt lenkt er sich
wieder sehr leicht und die Lenkung hat kein Spiel .
Wenn du dazu mal fragen hast , einfach wieder im Forum melden .

Zwischen Pumpe und Motor ist eine Dichtung verbaut .

Unter Adressen ist jemand der bietet komplette Kabelbäume
an . Das heißt du musst nur das Cockpit neu verkabeln
und einen Warnblinkschalter verbauen .

Achtung der D40 ist kein D40L / 40.2 , das sind 2 völlig unterschiedliche
Traktoren . Hier musst du ein wenig aufpassen .

Mit Gewalt würde ich auch nicht bei gehen . Denke
das die Schrauben mit eine festen Flächendichtmittel
eingesetzt worden sind .
Heute arbeitet man mit elastischen Flächendichtmittel .

Noch eine wichtige Seite : http://shop.delegro.nl/?language=du

Gruß Eckard
 
Thema: Getriebeöl wechseln, wie spült man das Getriebe am besten?!

Ähnliche Themen

Getriebe undicht nach Getriebeölwechsel?

Getriebeöl-Kraftheber

Hilfe! Getriebe voller Suppe!

D 25 1.S Getriebe undicht

Getriebeöl erneuern D3005

Oben