Hallo Fan´s der Kölner-Traktoren,
es gibt viel zu berichten. Zuerst möchte ich mich aber mal bei denen bedanken, die mich hier im Forum und auch privat bei der Umbauaktion unterstützt und beraten haben.
DANKE!!!
Mein Umbau ist jetzt fast fertig. Ich hab, wie auch auf den Bildern zu sehen, mein Problem mit den Leitungen so gelöst, dass ich ein kurzen Stück der originalen Saug- und Druckleitung verwendet und den Rest dann mit Schläuchen verbunden habe. Mein Mann für die Hydraulikschläuche staunte nicht schlecht, als ich ihm gesagt hab dass ich ein T-Stück in 22L mit einer Reduzierung auf 12L für den Rücklauf der Lenkung brauche. Aber er hat was Passendes besorgen können.
Ursprünglich hatte ich geplant die Leitungen unter dem Bodenblech lang zu legen. Das war mir aber nicht möglich und so habe ich mir eine andere Lösung einfallen lassen. Bei der Saugleitung musste ich ein Stück der alten Leitung verwenden, weil niemand, den ich gefragt hatte mit der Art der Verschraubung was anfangen konnte, wie das Original an der Hydraulikblockseite ist. Wenn man es in ausgebautem Zustand anschaut kann man es wie eine Schneidringverschraubung erklären, bei der der Schneidring verkehrtherum verwendet wird, wobei die Rückseite des Schneidrings eine Dichtfläche haben muss (Ich weiß nicht ob man versteht was und wie ich das meine, aber wenn mir jemand den Namen dieser speziellen Verschraubung mal interessehalber mitteilen könnte wäre das nett). Beim verschrauben der Leitungen hatte ich gleich die Saugleitung, soweit mir das möglich war, mit Öl gefüllt, damit die Pumpe nur so kurz wie möglich trocken läuft.
Bei der Pumpe hat sich im Nachhinein herausgestellt, dass die des Spenderschleppers nicht mehr auffindbar ist. Hab also zum Ausprobieren meine Alte 11 ccm Pumpe drin gelassen.
Bei der Lenkstange hab ich mich dann auch noch einmal umorientiert. Habe mich nämlich von den Tipp von IntracDX mit der Reduzierbuchse inspirieren lassen. Zum Ausprobieren habe ich dann mal ein 1 mm Blech konisch gebogen – keine Angst, ich lass mir noch eine Reduzierhülse drehen; ist ja schließlich die Lenkung. Somit kann ich also meine alte Lenkstange auch behalten (muss mich nur noch um neue Gummis für die Kugelköpfe kümmern).
Den O-Ring am Mengenteilerflansch habe ich dann mal prophylaktisch erneuert. Den Lenkstockhebel habe ich (dank hydraulischem Abzieher und Wärme) demontieren bekommen – das musste sein, da der Wedi dahinter nicht mehr sehr vertrauenswürdig war. Dafür habe ich das Sicherungsblech der M36er Mutter aufbiegen müssen. Beim erneuten Sichern der Mutter ist mir das Blech dann auf einer Seite abgebrochen. An dieser Stelle hab ich dann einfach einen Schweißpunkt darauf gesetzt. Bezüglich des Sicherungsbleches habe ich dann mal ZF angeschrieben und erfahren, dass ich das für 2,55 werktags von 7,30 – 17,00 Uhr abholen kann; weil vorrätig. Gesagt, Getan. Bin dann vor zwei Wochen auf dem Heimweg in die schöne Pfalz bei ZF in Pfungstadt vorbeigefahren und habe das Blech abgeholt. Ist zwar nicht wie das alte, da das neue nur noch 2 „Nasen“ hat, aber gut. Als ich dann den Mann hinter´m Tresen gefragt habe, ob ich auch bei ihm bezahlen könne, meinte der nur trocken, „Beim nächsten Mal dann!“. Ich meine: Das sind zwar nur 2,55 €, aber wo bekommt man heute denn noch was geschenkt?
An dieser Stelle auch nochmal Danke an ZF in Pfungstadt.
Was mir im Vergleich zum mechanischen Lenkgetriebe auffällt ist, dass das Lenkrad mit der Hydroblocklenkung etwas höher kommt (schätzungsweise so 5-7 cm). Wobei ich an dieser Stelle vielleicht auch erwähnen sollte, dass ich mein altes Tulpenlenkrad wieder montiert habe. Das Lenkrad was bei der Lenkung aus dem 6006 dabei war, ist zwar flacher als das Tulpenlenkrad, war aber sehr stark verwittert. Es bleibt zum Aufsteigen als 1,73 großer Mensch trotzdem eng, wenn man den Sitz nicht bei jedem ab- und aufsteigen verrücken will. Davon abgesehen war aber auch mit mechanischer Lenkung nicht viel mehr Platz beim aufsteigen – Fazit: Ein kleiner 06er, ist ein Traktor, für kleine Menschen
Unter dem Gehäuse der hydraulischen Lenkung ist original eine Ölauffangwanne aus Plastik. Nach 39 Jahren ist die aber entsprechend kaputt. Deshalb hab ich mal beim Deutzhändler angefragt wie es mit einer neuen Wanne aussieht. Laut Computer gibt es die Wanne noch, aber bis am nächsten Tag wäre diese wohl nicht da. Ok nach 3 Tagen habe ich dann nochmal angefragt wie es mit der Wanne aussieht und dann hat man mir nur gesagt, dass sie noch unterwegs ist. Nach 5 Tagen habe ich dann mal gefragt wie lange es noch dauern soll und es hieß ich soll mich noch 1 bis 2 Tage gedulden. Nach 7 Tagen hab ich dann erneut angerufen und gefragt ob es nicht mal möglich wäre, nachzufragen wo die Wanne den bleibt. Gegen Mittag wurde ich dann zurückgerufen, dass es die Wanne doch nicht mehr gibt. Ich also überlegt was ich jetzt machen soll. Daraufhin habe ich dann bei einem Spezialisten in Bayern angerufen der laut Top Agrar auch spezielle Teile (Zahnräder, …) auf Lager hat. Der sagte mir dann, dass ich einfach ohne fahren soll und die nach 40 Jahren einfach kaputt sind. Somit musste einen neue Idee her. Hab mich dann für ein GFK-Set bei ebay entschieden, die alte Form mit Frischhaltefolie ausgelegt und mit Zement vollgegossen. Anhand von diesem Abdruck habe ich dann mit GFK eine neue Wanne versucht anzufertigen. Leider habe ich es mit 300g/m² Matten und 2-3 Lagen etwas zu gut gemeint. Die Wanne war so dick und steif, dass ich diese kaum in die Öffnung bekommen habe. Dabei ist sie mir dann wieder an einer Stelle gebrochen L. Wenn ich mal Muse habe, probiere ich das Ganze nochmal mit nur einer Lage. Aber immer noch besser als gar nichts.
Am Auspuff musste ich nichts verändern, da dieser nach oben geht.
Der erste Probelauf
Ein Zug am Anlassschalter und er Alte erwacht aus seinem Mittagsschlaft
- zwar etwas langsamer als gewohnt, aber ich denke da muss ich noch mal ein bisschen Metall freilegen an der Stelle, an der das Massekabel angeschraubt ist (hab ja den VA-Träger neu lackiert). Dann habe ich mal vorsichtig von links nach rechts gelenkt, dem Deutz ein bisschen Drehzahl gegeben und auch immer mal wieder die Heckhydraulik betätigt, damit das Entlüften so schnell wie möglich geht. Es hat ein bisschen gedauert bis die neue alte Lenkung dann ruckelfrei lief.
Dann zu meine nächste große Sorge – was ist mit dem Lenkanschlag? Nachdem IntracDX etwas geschrieben hat von Achse verziehen, habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht, ob ich das mit dem Umbau hätte machen sollen. Aber bei mir verzieht sich keine Achse. Ob es an der Lenkung, am Mengenteiler, oder an der 10000 Bst. alten 11ccm Hydraulikpumpe liegt, weiß ich nicht, aber es ist gut so wie es ist! Die Lenkung lenkt im Stand sauber von rechts nach links, ohne rucken, ohne bocken. Wenn dann der Anschlag des Lenkhebels an der Achse anliegt, merkt man wie die Lenkung noch etwas weiter drückt und Druck aufbaut, aber nicht so übermäßig, dass sich irgendwas verzieht. Wenn man dann versucht weiter zu lenken, obwohl der maximale Lenkeinschlag an der Achse erreicht ist, spürt man nach kurzem einen starken Widerstand und man kann nicht weiter lenken. Ich denke so soll das auch sein. Das heißt, dass der längere Lenkstockhebel kein Problem darstellt. Zumindest bei mir nicht.
Zwischen Lenkstockhebel und Türe ist noch etwa ein halber Finger Platz wenn man voll nach links eingelenkt hat. Leider passt der Halter mit der Feder, welche die Türe offen halten soll jetzt nicht mehr, da der Lenkstockhebel im Weg ist. Da muss ich mir dann noch mal Gedanken machen.
Nach 5-10 minütigem Probelauf habe ich dann mal meine Leitungen angeschaut, ob auch alles dicht ist und siehe da, alle Leitungen dicht, nur die Lenkung nicht L. Am Flansch des Ventilgehäuses drückte sich das Öl raus. Also Lenkrad wieder ab, Armaturenbrett wieder zur Seite, und das Ventilgehäuse vom Rest der Lenkung getrennt (wichtig hierbei, nicht einfach nach oben wegziehen, sondern die ganze Geschichte durch drehen der Welle auf der das Lenkrad sitzt „auseinanderdrehen“). Heute habe ich dann bei ZF die Dichtungen geholt (wieder kostenlos
) und direkt eingebaut. Jetzt läuft alles und ist auch dicht!
Ansonsten würde ich sagen Projekt geglückt.
Ach ja: Bei der Reduzierhülse wollte ich mal wissen, was ich da für ein Material am besten nehmen soll. Mein Nachbar meinte, dass sich Rotguss eignen würde. Was meint ihr dazu? Sollte nicht spröde und weicher als der Lenkstockhebel sein denke ich.
Damit wünsche ich euch noch viel Spaß mit euren Maschinen/beim Schrauben!
Grüße aus der Pfalz
David