Hallo,
ich hoffe, ich darf mich kurz einklinken. ´Bin ganz neu in Forum hier. Aber ich denke, ich werde Euch noch häufiger mal "auf den Wecker" gehen müssen in Zukunft. Der D50.1S ist schon "bestellt". Im Grunde komme ich aus der LandRover-Ecke
Ok, das mit dem Öl haben "wir" bei den Landies natürlich auch. Ein Thema für Glaubenskriege.
Was ich nur weiterposaunen möchte ist, daß die Viskosität auf eine bestimmte Temperatur bemessen wird. Ich meine, es sind 100°C. Also ein xW40 ist bei 100°C genauso dünn, wie ein yW40. Die Zahl vor dem W kennzeichnet, wie dünn das Öl bei tiefen Temperaturen ist. Also beim Kaltstart. Ich denke, man "vertut" sich da oft, weil das dünne Mehrbereichsöl im Regal im Handel beim Schüttel viel dünner wirkt. Aber das muss man eben auf die Raumtemperatur beziehen. Obejktiv wird der "schüttelvergleich", wenn die Öle jeweils in Betriebstemperatur verglichen werden (also dem Zustand, in dem sie auch im "wahren Leben" am meisten verweilen).
Wenn man jetzt mal davon ausgeht, daß ein Einbereichsöl, bspl. ein 30er beim Schlepper in Betriebstemperatur seine maximale "Dünnflüssigkeit" erreicht hat, dann müssen die Dichtflächen doch darauf angepasst sein. Ein Mehrbereichsöl heißt nun ja nicht, daß das Öl allgemein "dünner" ist, sondern nur, daß es bei tiefen Temperaturen dünner ist, als das Einbereichsöl.
Mit meinen Worten, das Mehrbereichsöl ermöglicht, daß der Motor beim Kaltstart schneller durchölt wird, ohne bei Betriebstemperatur unbegebührlich "dünner" zu sein (sofern die Zahl hinter dem "W" identisch ist). Dabei ist aber immer noch gegeben, daß die Öle nach dem Kaltstart dickflüssiger sind, als bei Betriebstemperatur.
Will sagen, warum sollen sie nun mehr aus dem Motor herauslaufen, nur weil sie beim Kaltstart dünn sind - mithin aber immer noch dicker, als bei betriebswarmen Motor ? (Die kleine Relativierung steht im Link da unten)
Die Motorenölhersteller haben Viskositätskurven. Mobil hat mir auf Anfrage mal eine zugeschickt, aber leider nicht erlaubt, daß ich sie in Foren weiterposte. Jedenfalls sind da bei 0W40, 5W40, 10W40 und 15W40 Viskositätskurven aufgezeichnet, die bei 100°C alle zusammenlaufen. Also bei 100° unterscheiden sie sich nicht.
Wohl aber bei kalten Ausgangstemperaturen. Die "dünnen" Mehrbereichsöle "starten" eben entsprechend "früher" in der Grafik in Bezug auf Annäherung an den Warmlaufzustand.
Bei meinem LandRover V8 gab es dazu auch Verwirrungen. Ohne daß ich da jetzt irgendeinen Standard heraufbeschwören will - ich tu´ ein 0W40 vollsynthetisches Öl verwenden. Allerdings bereits direkt nach der Revision. Das vollsynthetische Öl geht, weil die Dichtungen eben Mitte der 90er schon modern genug waren und keine evtl. empfindlichen Lager-metalle verwendet wurden (auch wenn das vermutlich eher für Getriebeöle gilt) und vor allem, weil der Motor durch die Revision sauber war und keine Schmutzablagerungen vom Synthetiköl zu lösen waren.
Jedenfalls habe ich bei dem Motor nicht eingesehen, warum ich ihn nicht vom Fortschritt profitieren lassen soll. Und Leckagen hat er keine, auch nach 5 Jahren nicht. Aber selbst wenn der Motor in den 60ern in den Markt kam, heißt es nicht, daß seine Bauform in den 90ern (in meinem Fall) 1:1 mit einem DeutzDiesel vergleichbar ist.
GucktIhrMalDa:
http://www.offroad-forum.de/wiki.php?page=view&word=Viskosit%E4t
das ist, glaube ich, etwas solider erklärt, als durch mich