Lasca34
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Hallo Rainer,
es tut mir leid, daß ich Dir ein schlaflose Nacht bereitet habe. Ich hätte nie gedacht, daß meine Worte eine solche Bedeutung haben können.
Über KHD will ich hier gar nicht diskutieren, nur soviel anmerken: KHD war schlicht und einfach ein Saftladen*. Dieser Saftladen hat allerdings Produkte hervorgebracht, an denen andere tüchtig maßgenommen haben. Das wirkt bis heute weiter: Claas stellt jetzt Mähdrescher vor mit dem Eingeständnis, daß das Fahr-Konzept seit Jahrzehnten das Überlegene war ( Kenner wußte das ohnehin, aber es ist doch bemerkenswert, daß der Wettbewerber und Marktführer das jetzt auch in einer groß angelegten Werbekampagne hinausposaunt).
Ich hatte anderswo bereits festgestellt, daß zwischen der Güte des Unternehmens und der Güte der Produkte oft ein erheblicher Unterschied besteht. Ich bewundere die Unternehmen Claas und John Deere, das Geraffel, das die fertigen, möchte ich aber nicht auf dem Hof haben. Bei KHD war das immer genau umgekehrt. Ich will das Produkt kaufen, nicht das Unternehmen. Deutlich?
Um auf MF zurückzukommen: Deiner Aufzählung oben kann ich leider nichts innovatives entnehmen. Die Bemalung von Traktoren und Landmaschinen ist technische wenig bedeutsam, und die Frage, ob die Kabinentür an einer B-Säule oder bei deren Nichtvorhandensein an der C-Säule angeschlagen wird, reißt mich auch nicht gerade zu emotionalen Handlungen hin. Abgesehen davon, daß die am hinteren Eckpfosten angeschlagenen Türen für meinen Geschmack sehr gut sowohl zum furunkulösen Aussehen der entsprechenden MF-Typen damals wie der CNH-Böcke heute passen. Ein Knicklenker ist ja nun keine Innovation schlechthin ( und garantiert keine von MF, denn z.B. Lanz hatte das schon etwas früher ), vielmehr muß man damit doch irgendwas erreichen wollen ( wie z.B. Holder! ). Bei Ackerschleppern hat das Knicklenkerkonzept aber überwiegend Nachteile, solange die Geräte angebaut werden ( und auch bei angehängten Geräten und erst recht bei Straßenfahrt ist das Konzept nicht problemlos ). Heute ist das eine Notlösung, weil man sehr große Traktoren kaum noch mit Starrahmen darstellen kann, aber 1. werden bei denen kaum Geräte angebaut, sondern angehängt und 2. dienen die kaum dem Straßentransport.
Ich möchte Deine Aufmerksamkeit aber gerne mal auf einen anderen Tatbestand legen: Die nordamerikanischen Hersteller hatten und haben alle einen sehr großen Heimatmarkt, können also bereits mit großen Stückzahlen und entsprechend niedrigen Produktionskosten aufwarten, wenn sie in den Export gehen. Dort rasieren sie dann den Wettbewerb mit niedrigen Preisen. Wäre dem nicht so, würden wir Namen wie GM, Ford oder Chrysler nie gehört haben, denn deren (amerikanische )Produkte sind trotzdem kaum außerhalb des Kontinents zu verkaufen. Derselbe Mechanismus hat MF zu einem der größten Traktorenhersteller der Welt werden lassen. Ziemlich einfach, oder? Das war die reinste Schönwetterfahrerei. Erst als Gegenwind aufkam, hat sich herausgestellt, daß MF ( wie auch die drei "großen" PKW-Hersteller ) nur solange mithalten kann, wie die Produkte billig sind. Und das ist zu wenig.
Gruß
Michael
* Falls jemand weitere Beispiele wünscht: Es gehört schon sehr viel dazu
- eine Firma wie Fahr zu ruinieren
- den Intrac aus den eigenen Reihen zu ermorden
- eine Firma wie Magirus sanierungsreif zu "managen"
usw.
es tut mir leid, daß ich Dir ein schlaflose Nacht bereitet habe. Ich hätte nie gedacht, daß meine Worte eine solche Bedeutung haben können.
Über KHD will ich hier gar nicht diskutieren, nur soviel anmerken: KHD war schlicht und einfach ein Saftladen*. Dieser Saftladen hat allerdings Produkte hervorgebracht, an denen andere tüchtig maßgenommen haben. Das wirkt bis heute weiter: Claas stellt jetzt Mähdrescher vor mit dem Eingeständnis, daß das Fahr-Konzept seit Jahrzehnten das Überlegene war ( Kenner wußte das ohnehin, aber es ist doch bemerkenswert, daß der Wettbewerber und Marktführer das jetzt auch in einer groß angelegten Werbekampagne hinausposaunt).
Ich hatte anderswo bereits festgestellt, daß zwischen der Güte des Unternehmens und der Güte der Produkte oft ein erheblicher Unterschied besteht. Ich bewundere die Unternehmen Claas und John Deere, das Geraffel, das die fertigen, möchte ich aber nicht auf dem Hof haben. Bei KHD war das immer genau umgekehrt. Ich will das Produkt kaufen, nicht das Unternehmen. Deutlich?
Um auf MF zurückzukommen: Deiner Aufzählung oben kann ich leider nichts innovatives entnehmen. Die Bemalung von Traktoren und Landmaschinen ist technische wenig bedeutsam, und die Frage, ob die Kabinentür an einer B-Säule oder bei deren Nichtvorhandensein an der C-Säule angeschlagen wird, reißt mich auch nicht gerade zu emotionalen Handlungen hin. Abgesehen davon, daß die am hinteren Eckpfosten angeschlagenen Türen für meinen Geschmack sehr gut sowohl zum furunkulösen Aussehen der entsprechenden MF-Typen damals wie der CNH-Böcke heute passen. Ein Knicklenker ist ja nun keine Innovation schlechthin ( und garantiert keine von MF, denn z.B. Lanz hatte das schon etwas früher ), vielmehr muß man damit doch irgendwas erreichen wollen ( wie z.B. Holder! ). Bei Ackerschleppern hat das Knicklenkerkonzept aber überwiegend Nachteile, solange die Geräte angebaut werden ( und auch bei angehängten Geräten und erst recht bei Straßenfahrt ist das Konzept nicht problemlos ). Heute ist das eine Notlösung, weil man sehr große Traktoren kaum noch mit Starrahmen darstellen kann, aber 1. werden bei denen kaum Geräte angebaut, sondern angehängt und 2. dienen die kaum dem Straßentransport.
Ich möchte Deine Aufmerksamkeit aber gerne mal auf einen anderen Tatbestand legen: Die nordamerikanischen Hersteller hatten und haben alle einen sehr großen Heimatmarkt, können also bereits mit großen Stückzahlen und entsprechend niedrigen Produktionskosten aufwarten, wenn sie in den Export gehen. Dort rasieren sie dann den Wettbewerb mit niedrigen Preisen. Wäre dem nicht so, würden wir Namen wie GM, Ford oder Chrysler nie gehört haben, denn deren (amerikanische )Produkte sind trotzdem kaum außerhalb des Kontinents zu verkaufen. Derselbe Mechanismus hat MF zu einem der größten Traktorenhersteller der Welt werden lassen. Ziemlich einfach, oder? Das war die reinste Schönwetterfahrerei. Erst als Gegenwind aufkam, hat sich herausgestellt, daß MF ( wie auch die drei "großen" PKW-Hersteller ) nur solange mithalten kann, wie die Produkte billig sind. Und das ist zu wenig.
Gruß
Michael
* Falls jemand weitere Beispiele wünscht: Es gehört schon sehr viel dazu
- eine Firma wie Fahr zu ruinieren
- den Intrac aus den eigenen Reihen zu ermorden
- eine Firma wie Magirus sanierungsreif zu "managen"
usw.