Die Sache mit dem Oberlenker beim PFlügen

Diskutiere Die Sache mit dem Oberlenker beim PFlügen im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo zusammen, ich habe mich in der letzten Zeit viel mit dem Pflügen auseinander gesetzt, meiner Meinung nach ist das Pflügen das...
Johannes5506

Johannes5506

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Hallo zusammen,

ich habe mich in der letzten Zeit viel mit dem Pflügen auseinander gesetzt, meiner Meinung nach ist das Pflügen das interessanteste an der Bodenbearbeitung, vielleicht sogar am ganzen Ackerbau. So habe ich recht viel im Internet recherchiert und Fachbücher gelesen. Eine grundlegende Frage konnte ich jedoch nicht klären, bzw. finde ich widersprüchliche Angaben dazu.
Es dreht sich um die "Richtung" des Oberlenkers beim Pflügen. Hier im Forum war mehrfach davon zu lesen dass der Oberlenker lediglich dann genau in Fahrtrichtung des Schleppers stehen sollte, wenn die Arbeitsbreite des Pfluges genau der Innenspurweite des Schleppers entspricht. Wenn man also den "gerade stehenden Oberlenker" als Indiz für einen korrekt eingestellten Pflug heranzieht, stimmt das nur bei o.g. Verhältnis von AB zu Innenspurweite. Diese Angabe konnte ich auch auf einer Internetseite finden, auf der ein Mitarbeiter der Fa. Lemken zitiert wird. Weiterhin wird dort beschrieben dass bei größerer Arbeitsbreite der Oberlenker vom Schlepper zum ungepflügten zeigen sollte. Diese Angaben decken sich mit meinen persönlichen Erfahrungen/Eindrücken beim Pflügen.
So weit, so gut. Im Netz war jedoch auch ein PDF-Dokument aus der Zeitung "Der fortschrittliche Landwirt" zu finden (Heft 13/2002). Der Artikel heißt "Pflugeinstellung leicht gemacht!" und wurde verfasst von einem Pflügeweltmeister und einem Ingenieur. Hier wird ausdrücklich darauf hingewiesen dass zur Zugpunktkontrolle das Dreipunktgestänge herangezogen werden kann.
Die Tragachse des Pfluges und die Unterlenker sollen ein gleichschenkeliges Dreieck ergeben. Der Oberlenker muss parallel zur Fahrtrichtung stehen, und die beiden Unterlenker müssen die gleiche Distanz zum jeweiligen Traktorrad haben.

Die Angaben sind ganz offensichtlich widersprüchlich. Vielleicht kann jemand helfen Licht ins Dunkel zu bringen. Vielen Dank vorab!

Gruß, Johannes
 
Lasca34

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Hallo Johannes,

der gerade stehende Oberlenker ist genau wie die symmetrisch stehenden Unterlenker als Kennzeichen eines richtig eingestellten Pfluges ein Ammenmärchen.

Wenn Du mal kurz bei uns hereinschaust, male ich Dir das gerne auf :D. Das im Forum zu erklären, ist mir zu umständlich. Vielleicht hilft aber auch dieser Gedanke: Bei einem sehr schmalen Pflug ( z.B. einfurchig ) läuft die Zuglinie zwangsläufig stark schräg vom Gepflügten am Pflug zum Ungepflügten auf der Schlepperseite. Deshalb ist es so schwierig ( bis unmöglich ), solche Pflüge so einzustellen, daß sie auf den Schlepper keinen Seitenzug ausüben. Stellen wir uns jetzt denselben Schlepper mit einem 2 m breiten fünffurchigen Pflug vor, dann greift die Zugkraft am Pflug stark landseitig an. Wäre der idelle Zugpunkt ( also schlepperseitig ) an derselben Stelle wie beim einfurchigen Pflug, würde es den Schlepper mit Macht an die Furchwand ziehen. Dann läuft das Gespann zwar von alleine geradeaus, aber das wird mit Kraftstoff bezahlt ( wegen der hohen Anlagenreibung ). Ob das "gut eingestellt" ist, kann jeder selber entscheiden.

Aber eines geht schon aus diesen einfachen Überlegungen hervor: Alles, was mit Symmetrie zu tun hat, gibt nur bei ganz speziellen Voraussetzungen eine gute Pflugeinstellung ab - eben dann, wenn die Arbeitsbreite des Pfluges der lichten Weite zwischen den Hinterrädern enspricht ( zumindest so ungefähr ).

Gruß
Michael
 
Johannes5506

Johannes5506

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Hallo Michael,

danke erstmal für die prompte Beantwortung meines Themas, dir natürlich auch Christian!

Wenn Du mal kurz bei uns hereinschaust, male ich Dir das gerne auf :D. Das im Forum zu erklären, ist mir zu umständlich.

Ok, das verstehe ich. Wie in dem von Christian verlinkten Thema zu sehen ist, hast du dir ja bereits sehr viel Mühe mit dieser Sache gemacht, Hut ab. Bis jetzt habe ich das Thema noch nicht vollständig gelesen. Ich habe lediglich versucht das für mich relevante heraus zu lesen. Die Einladung zum "Hereinschauen" nehme ich gerne an, schon weil mich dein Maschinenpark sehr neugierig macht. Wenns ja nicht so weit weg wäre...

Ich denke ich habe die Sache mit den "schräg" verlaufenden Zuglinien wohl verstanden. Der Zugpunkt eines Bodenbearbeitungsgerätes liegt auf der Mitte seiner Arbeitsbreite, beim Schlepper liegt der Zugpunkt auf der Längsmittellinie des Schleppers. Um keinen Seitenzug zu haben, sollte man diese beiden Zugpunkte auf eine Parallele zur Fahrtrichtung bringen. Bei einem breiten Pflug geht das natürlich nicht da ja (beim Furchenpflug) ein Schlepperrad in der Furche läuft und zu dieser auch die Vorderfurchenbreite eingestellt wird. Also ist ja ziemlich klar, dass am Schlepper ein großes Moment wirkt.

Wenn man will, kann man also sein Dreipunktgestänge symmetrisch zur Längsmittelebene einstellen. Besser wäre es, die Einstellungen so vorzunehmen dass das Gestänge mehr in Richtung der Zuglinie zwischen Pflug und Schlepper steht. Bei einem breiten Pflug eben Richtung Ungepflügtes. O.K.?

Ich verstehe bloß nicht, warum ein Pflügeweltmeister und ein Ingenieur in Fachzeitung etwas gegenteiliges schreiben. Ist das Ansichtssache?

Schöne Grüße, Johannes
 
Lasca34

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Hallo Werner,

hier läuft gerade etwas schief. Der ideelle Zugpunkt liegt beim Schlepper am Schnittpunkt der beiden Unterlängerverlängerungen nach vorne. Der liegt also ausschließlich dann, wenn die Unterlenker symmetrisch zu den Hinterrädern stehen, auf der Längsmittelebene. Je weiter der ideelle Zugpunkt landseitig liegt, desto weniger muß man gegenlenken, aber desto größer ist die Anlagenreibung. Umgekehrt muß man mehr gegenlenken, wenn der Zugpunkt zur Furchseite verlegt wird, dafür läuft der Pflug leichter.

Mir hilft als Gedankenstütze immer die Vorstellung, daß man vorne am ideellen Zugpunkt und hinten am Kraftangriffspunkt des Pfluges ein Zugseil befestigt. Dann sieht man förmlich die Kräfte, die einerseits auf den Schlepper, andererseits auf den Pflug wirken.

Anmerken möchte ich noch, daß alle diese Effekte bei ein-, zwei- drei- und maximal vierfurchigen Pflügen deutlich in Erscheinung treten. Wird aber die Arbeitsbreite deutlich größer als die lichte Weite zwischen den Hinterrädern, ist der Effekt ziemlich klein, weil wegen der Begrenzung durch die Hinterräder die Unterlenker gar nicht so weit seitlich verschwenkt werden können, wie es nötig wäre, um einen spürbaren Effekt zu erreichen. Bei einem fünffurchigen Pflug mit 2 m bis 2,50 m Arbeitsbreite ist es ziemlich wurscht, wie die Unterlenker stehen. Die beschriebenen Effekte treten zwar auch hier auf, aber sie fallen ( relativ ) nicht mehr so sehr ins Gewicht.

Nur das mit der Symmetrie sollte man möglichst schnell vergessen - egal, wie groß der Pflug relativ zum Schlepper ist. Dazu noch eine Gedankenstütze: Auch der größte Symmetrieverfechter wird zugeben, daß bei einem schmalen einfurchigen Pflug der furchenseitige Unterlenker viel mehr Zugkraft ausübt als der landseitige, wenn in dem nicht sogar Druck herrscht. Ebenso wird er zugeben, daß ein zehnfurchiger Pflug viel mehr Zug im landseitigen- denn im furchenseitigen Unterlenker bewirkt. Und jetzt scheitern alle Symmetriker regelmäßig an der Frage, warum bei so ungleichmäßiger Kraftverteilung ausgerechnet die symmetrische Stellung der Unterlenker eine besondere Bedeutung haben sollte.

Gruß
Michael

P.S.: Das ist übrigens keine Glaubensfrage, denn dahinter steckt Mechanik und damit seit Jahrhunderten bewährte Physik. Die Symmetriker haben manchmal einfach nicht bis zum Ende nachgedacht, manchmal haben sie auch kommerzielle Interessen. Denke nur an jene norwegische Pflugfabrik, die ihre Verstellpflüge so konstruiert hat, daß das Dreipunktgestänge immer mittig gehalten wird.
 
Johannes5506

Johannes5506

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Hallo Michael,

ich habe mich da wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Als ich schrieb, dass der Zugpunkt des Schleppers auf seiner Längsmittelebene liegt, war das eine Betrachtung des Schleppers alleine, ohne angehängtes Arbeitsgerät.

Da mir die Sache keine Ruhe lässt, habe ich heute Nachmittag eine Skizze gemacht um es mir zu verdeutlichen. Die hänge ich als Bild an.

Bei dem genannten schmalen Einscharpflug, wird der landseitige Unterlenker wie du schreibst sehr wenig Zugkräfte aufnehmen. Druckkräfte wird er allerdings nicht aufnehmen! Dafür müsste ja die Krafteinleitung durch das Schar auf der "gepflügten Seite" des furchenseitigen Unterlenkers sein.

Gruß, Johannes
 

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Johannes5506

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Hallo,

hab bei Youtube noch ein Video gefunden in dem man sehr schön sehen kann wie so ein Einscharpflug den Schleper zum gepflügten zieht:



Schöne Grüße, Johannes
 
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Deutz 4807

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Hallo Johannes

Ja das kann man auf den Video schön erkennen, habe auch einen 1 Schar Pflug. Beim Pflügen steht der Oberlenker leicht schräg also zieht der Traktor ein bisschen zum geflügten, es ist also bei einen 1 Schar Plug und einen Traktor mit normaler Spurweite nicht möglich den Pflug so ein zustellen das keine Seitenzug vorhanden ist. Bei meinen 3 Schar Pflug habe ich die Spíndel am Plug so verdreht bis der Oberlenker gerade steht. Man kann beim Plügen das Lenkrad loslassen und der Traktor fährt in der Furche entlang. Zu viel Anlagendruck ist aber auch nicht optimal weil sich dadurch der Pflug schwerer ziehen lässt.
Was für einen Pflug hast du?

mfg Stefan
 
Johannes5506

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Hallo Stefan,

ich selbst besitze garkeinen Pflug. Bin aber öfter mal mit einem Fünfschar VriOpal8 von Lemken unterwegs.

Gruß, Johannes
 
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Deutz TTV630

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Hallo Leute

Heißt das im Effektiv, das ich ab einer gewissen Arbeitsbreite je nach Verhältnis zur Spur des Schleppers den Zugpunkt gar nicht mehr Ideal einstellen kann? Warum hab ich dann ab einer gewissen Pfluggrösse trotzdem einen erträglichen Seitenzug?

Andere Frage zu dem Thema, in einem anderen Forum wurde vor kurzem diskutiert, welchen Enfluss eine eingeschaltete gefederte Vorderachse auf die Einhaltung der Arbeitstiefe und Arbeit der Regelhydraulik hat. Weißt du dazu zufällig was, Michael? Mir ist dazu noch nie was aufgefallen, m. Versch. Schleppern am Lemken Vari Opal 8, und verschiedenen Federungssystemen.
 
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Lasca34

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Hallo Korbinian,

"ideal" kann man den Zugpunkt sowieso nicht einstellen. Das ist nur eine Verballhornung des Begriffs "ideeller Zugpunkt", und das ist etwas ganz anderes; insbesondere hat ideell nichts mit ideal zu tun.

ideeller Zugpunkt: Gedachter, nicht real existierender Zugpunkt
idealer Zugpunkt: Marketinggewäsch

Was meinst Du mit "erträglichem Seitenzug"? In welche Richtung? Zum Gepflügten oder zum Ungepflügten? Die meisten Bauern meinen, daß der Zugpunkt richtig liegt, wenn sie beim Pflügen nicht gegenlenken müssen ( Seitenzug zum Ungepflügten ). Das passiert um so leichter, je breiter der Pflug ( relativ zum Schlepper ) ist. Wie ich oben schrieb, reicht der max. Schwenkwinkel des Unterlenker bei breiten Pflügen nicht mehr aus, um den Zugpunkt ( den ideellen, natürlich :D ) so weit furchenseitig zu legen, daß die Anlagen spürbar entlastet werden und gegengelenkt werden muß. Daß bei schmalen Pflügen die Lage des Zugpunkts hingegen eine große Rolle spielt, ist ein wesentlicher Grund dafür, daß ein- und zweifurchige Pflüge so viel schwieriger einzustellen sind als z.B. vierfurchige*.

Noch eine Anmerkung: Beim einfurchigen Pflug ( als Beispiel ) läuft die Zuglinie immer so, daß man viel Anlagendruck und viel Seitenzug zum Gepflügtne hat. Beim zehnfurchigen Anbaupflug ( wieder nur als Beispiel ) hingegen läuft die Zuglinie immer so, daß die Anlagen entlastet werden, obwohl man Seitenzug zum Ungepflügten ( Volksmund: "keinen Seitenzug" ) hat.

Zur Frage der Vorderachsfederung: Bei Primitivlösungen à la MBtrac bewirkt die Vorrachsfederung dasselbe, als wenn man den Schlepper vorne sehr leicht macht. Denn durch die Federung wird das gesamte Gewicht von Rädern und Allradachse vom Schlepper so entkoppelt, daß es als Gegengewicht zum Pflug nicht mehr zur Verfügung steht***. Der Effekt ist derselbe, als wenn man einen vorne sehr leichten Schlepper mit Zugkraftregelung betreibt. Treibt man das auf die Spitze, dann regelt die Zugkraftregelung nicht mehr die Tiefe des Pfluges, sondern die Höhe der Schleppernase über dem Boden. MBtrac-Fahrer kennen das. Packt man genügend Frontballast auf, wird dieser Effekt beseitigt.

Etwas anders ist das bei Vorderachsfederungen mit Niveauregelung. Im ersten Bereich des Federwegs verhalten die sich auch wie eine ungeregelte Federung, aber schon nach wenigen Zentimetern hängt die Achse wegen der Niveauregelung wieder am Schlepper und dient als Gegengewicht. Ob die Zugkraftregelung das regeldynamisch toll findet, vermag ich nicht zu sagen; das hängt möglicherweise auch sehr vom konkreten System ab. Sicher ist, daß die Wirkung der Zugkraftregelung verbessert wird, wenn die Vorderachsfederung abgeschaltet bleibt**

Gruß
Michael

*gemeint sind dabei immer zeitgenössisch breit arbeitende Pflüge an Traktoren mit zeitgenössisch üblichen Spurweiten bzw. lichten Weiten.
**MBtrac-Fahrer kennen das :D
***Deshalb habe ich auch in den 80er und 90er Jahren keinen Standardschlepper in Deutschland gesehen, der mit dermaßen viel Frontballast zum Pflügen fuhr, wie das bei MBtracs mit der sog. "idealen Gewichtsverteilung" ( Achtung! Marketinggewäsch! Es gibt keine ideale Gewichstsverteilung! ) gang und gäbe war.
 
D 6206 er

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Hallo,

zum Pflügen habe ich auch mal eine Frage.

Ich habe ein hängiges Ackerstück, bei dem hat der Pflug (Dreischar) bergauf eine andere Arbeitsbreite als bergab, d.h., das erste Schar greift bei Bergabfahrt korrekt /1/1) und bei Bergauffahrt nur ca. 1/3.
Stelle ich den Pflug nun so ein, dass bei der Bergauffahrt das erste Schar voll greift (1/1), dann habe ich aber bei der Bergabfahrt am ersten Schar 1,5/1 Arbeitsbreite.
Das ist mein St+ück zum "Wahnsinnigwerden".

Hat einer von Euch eine Erklärung dafür oder weiß sogar, wie ich das Problem beheben kann?

Gruß
 
Vote2403

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...schon mal quer probiert , wie dann das Ergebniss ist

...warum das so ist kann ich dir nicht sagen , könnte nur vermutungen anstellen die hier sehr schnell kaputt geredet werden könnten.
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Elmar,

meinst Du mit bergauf/bergab das Pflügen in Fallinie oder meinst Du das bergauf- oder bergabwenden in Schichtlinie? Bei Letzterem habe ich auch keinen guten Rat.

In Fallinie kann ein so ein Problem "theoretisch" gar nicht auftreten. Deshalb wäre hier aus meiner Sicht zunächst das Übliche zu prüfen:
- steht der Pflug senkrecht?
- haben die Schare ausreichend Seitengriff?
- ist noch so viel Anlage da, daß die Anlagen auch wirklich tragen können? Hilfreich könnte es sein, an allen außer den vorderen Körpern lange Anlagen zu montieren. Alte Seemannsweisheit: Länge läuft. Das gilt auch beim Pflug.
- sind alle Körper zueinander gleich ausgerichtet? Scharspitzenmaß, Anlagenfreimaß, Parallelität? Wir haben eine dreifurchige Taube von Rabe, die überhaupt nicht ging. Die machte, was sie wollte. Dann habe ich neue Anlagen und neue Schare spendiert und anschließend die Körper anhand der unverschlissenen Kanten neu ausgerichtet. Seither geht der Pflug wie im Schulbuch!

Ich nehme an, daß das Problem in der Ebene überhaupt nicht auftritt? Auch nicht ein kleines bißchen?

Gruß
Michael
 
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Deutz TTV630

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Hallo Leute

Danke Michael für deine Ausführungen zum Thema Vorderachsfederung. Ich habs dieses Jahr mal 820er/828er Fendt u. o.g. Pflug probiert, mit ein/ausgeschalteter Federung, konnte keine Unterschiede bei Arbeitsqualität/Kraftstoffverbrauch erkennen.

Zu Elmars Problem, nicht ganz ernst nehmen: Mein erster Gedanke wäre gewesen, Für die Spindel der Vorderfurchenbreite einen hydraulikzylinder samt Anschlägen und Sperrventil einzubauen. Das wär komfortabel, und man käme dem Problem bei.

mfg
 
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D 6206 er

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Hallo Korbinian,

genau das war auch mein Gedanke. Aber für das eine Stück lohnt das nicht.


Hallo Michael,

Schlepper fährt bzw. zieht den Pflug bergauf und dann nach dem Wenden fährt der Schlepper bergrunter.

Das Problem hat der 06er und es tritt auch bei dem DX auf, der aber eine größere Spurweite hat als der 06er. In der Ebene tritt es nicht auf.

Pflug steht senkrecht zum Erdboden. Die Anlagen sind noch reichlich vorhanden und der zweite und dritte Körper hat eine lange Anlage, nur der erste Körper hat eine kurze Anlage. Am dritten Körper ist ein Messersech an der langen Anlage montiert.

"sind alle Körper zueinander gleich ausgerichtet? Scharspitzenmaß, Anlagenfreimaß, Parallelität? "

Das Scharspitzenmaß ist bei den Körpern gleich und auch der Abstand der Streichbleche (Körper) an der Streichschiene. Auch die Streichschiene habe ich gleich eingestellt.

Was ist denn das "Anlagenfreimaß"?

Den Pflug habe ich jetzt am letzten Körper mit den großen Anlagenschonern von Rabe ausgestattet.

Mein Vorhaben ist nun folgendes: die vorderen Teile der Pflug-Körper erneuern (die für das Senkrechte Abschneiden des Erdbalken zuständig sind) und Meißel-Schare montieren. Die sind allerdings erheblich teurer als die bisherigen Schnabelschare, die so weit aber noch nicht verschlissen sind).

Gruß
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Elmar,

das Anlagenfreimaß ist der Abstand der Unterkante der Anlage zur horizontalen Furchen- alias Schnittebene.

Gruß
Michael
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Michael,

also der Abstand der unteren Kante der Anlagen zur Schnittkante (Unterseite) der Schare?



Und wenn das gemessen ist und z.B. unterschiedlichsein sollte, wie soll denn das eingestellt werden?

Gruß
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Elmar,

zunächst muß auch dieses Maß bei allen Körpern ( immer an der gleichen Stelle gemessen ) gleich sein - links und rechts. Außerdem muß es positiv sein. Es geht nicht, wenn die Anlage tiefer als auf Scharschnittebene laufen muß.

Üblicherweise läßt sich das Anlagenfreimaß nur gemeinsam mit dem Scharspitzenmaß verstellen. Aber gerade deshalb bietet es eine Möglichkeit zu prüfen, ob man z.B. das Scharspitzenmaß tatsächlich richtig erfaßt hat.

Nochmal die Frage nach dem richtigen Seitengriff der linken wie der rechten Schare: Ist da alles in Ordnung?

Gruß
Michael
 
Thema: Die Sache mit dem Oberlenker beim PFlügen
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