Bremse DX 4.17

[Rainer267]

Hallo Leute,

ich habe in der Heuernte ein mächtog seltsames problem bei meinem AgroXtra 4.17 festgestellt. Leider ging die Geschichte nicht ganz ohne Schaden über die Bühne......

Als erstes habe ich beim Befahren einer sehr starken Gefällstrecke mit dem Heckmäher in die Bremse getreten und ich hatte gleich NULL Bremsdruck. Zum glück konnte ich noch schnell mit dem Heckmäher abbremsen in dem ich ihn schnell runterließ. An die Feststellbremse hatte ich in dem Schreckmoment gar nicht mehr gedacht, mir ist fast schlecht geworden..... .
Ich habe dann mehrmals (5-6mal) "gepumpt" und dann kam der Druck wieder. Also bin ich dann seeehr seeehr vorsichtig auf die Ebene gefahren und habe dort weitergemäht. Nach einigen Runden habe ich dann den Traktor mit getretenem Bremspedal abgestellt. Nach einer Zigarettenpause startete ich den Motor wieder und dieses ominöse Problem war vollkommen verschwunden.

Nach 4 Tagen dann holte ich die Rundballen rein. Ich war gerade beim Einsammeln mit Frontlader-Doppelspieß und doppeltem Ballensspieß an der Heckhydraulik. Jetzt hatte ich einen Ballen, der weggelaufen war, aus der Hecke zu holen. Die Stelle ist auch mega-steil und ich habe mich nicht getraut, sie mit dem Frontlader aufzupicken, sondern stellte mich rückwärts in den Hang und fuhr im 1ten Rückwärtsgang dem Ballen entgegen. An den kurzzeitigen Bremsausfall einige Tage vorher dachte ich schon gar nicht mehr........ Kurz bevor ich den Ballen erwischte trat ich gleichzeitig auf Bremse und Kupplung und dann ging es auch schon rücklings in die Bäume .
Wieder hatte ich keinen Bremsdruck und bloß gut, der Ballenspieß steckte schon in dem Rundballen und hielt mich gerade noch vor dem (endgültigen) Abhang an einem Baum fest. Allerdings hatte sich schon eine dicke Astgabel den Weg durch die Heckscheibe gebahnt und mir fast den Kopf eingeschlagen. Danach wurde mir dann richtig schlecht und ich bin mit zitternden Knien aus dem abschüssigen Gelände rausgefahren und habe im Schrittempo den Weg Richtung Heimat eingeschlagen.
Das Ganze war genau an meinem Geburtstag und es wäre auch um ein Haar fast mein Todestag geworden......... . Ich kann nur sagen, SAUMÄSSIGES Glück gehabt.

Wir haben dann, zusammen mit meinem Haus- und Hofmonteur, einem absoluten Deutz-Spezialisten, den Traktor auf Mark und Bein untersucht. Alle Bremsen aufgemacht--alles ok und dicht. Die Bremsflüssigkeit ist nichtmal ein Jahr alt und ausreichend vorhanden. Die Beläge sind alle in Ordnung und sitzen auch ordentlich in den Sätteln, auch die sitzen so wie sie sollen und haben kein unnormales Spiel. Der Hauptbremszylinder ist dicht und arbeitet, zumindest auf einigermassen ebener Fläche einwandfrei.

Wir haben für die ganze Sache NULL Erklärung und auch die alten Deutz-Spezies wissen keinen Rat hierzu. Also Ratlosigkeit auf der ganzen Linie....

Vielleicht kann ja einer von Euch mir bei diesem Horrortrip irgendiwe weiterhelfen. Ich fasse seitdem den Schlepper nur noch mit gemischten Gefühlen an und fahre nur noch das absolut Nötigste damit. Wie gesagt, das Problem trat nur in wirklich extremsten Steillagen auf. Und dann auch nur, wenn er genau sagen wir mal senkrecht zum Hang stand. Ob mit der Nase runter oder hoch war dabei egal. Kurioserweise tritt es selbst in der Schräglage nicht auf.

Vielen Dank für hilfreiche Vorschläge!
Gruss Rainer

 

[Deutzer200]

Hallo!

Deine Aussage:


"Der Hauptbremszylinder ist dicht und arbeitet, zumindest auf einigermassen ebener Fläche einwandfrei."


hört sich komisch an, du bist dir also nicht sicher.
Bremse mal entlüften und den Hauptbremszylinder nochmals überprüfen.
Auch den Schlauch vom Vorratsbehälter zum Hauptbremszylinder prüfen.
Ist die Bremse freigängig? -rollt dein Schlepper schön aus ?


MFG

 

[Z_Faktor]

Hallo Rainer,

mein Bruder hatte genau das Gleiche wie du es beschrieben hast mit unserem 4.17. Wir machen ja auch nur 2x im Jahr was am Berg für einen Kunden und zum ersten Schnitt dieses Jahr war es dann.
Er hat die Ballen mit dem Frontlader von der Wiese gesammelt und einzeln zum Anhänger im Tal gefahren. Nach dem 5. - 6. Ballen fing die Bremse an weich zu werden und dann musste er mächtig nachpumpen bis er wieder Druck hatte. Dann hat er auch gesagt wäre der Ausgleichsbehälter übermäßig warm gewesen und nach kurzer Pause ging es dann wieder.

Ich habe dann nachgeschaut und habe bei dem 4Kolben Bremssattel an der Kardanwelle festgestellt, das die Schmutzkappen durch waren und 2 der 4 Kolben sehr schwergängig bis garnicht mehr zurückzudrücken waren. Ich habe diese wieder gängig gemacht, neue Schmutzkappen drum und hoffe das es der Fehler war, denn an den Berg müssen wir erst wieder zum letzten Schnitt dieses Jahr.

Meine Theorie war das Aufgrund der klemmenden Kolben die Bremse sowieso immer am Schleifen war und sich somit schon gut erhitzt hat. Dann durch die extremen Bergabbremsungen mit Gewicht ist die Bremse einfach überhitzt.

Es wäre schön wenn du auch weiter berichten könntest wo dein Fehler dann war, denn es ist wirklich ein Scheiß Gefühl so zu fahren...

MfG
Manuel

 

[Michael1970]

Hallo,

ich würde sagen hier ist der Hauptbremszylinder in sich undicht, denn alle Bremssättel gleichzeitig können nicht versagen.

Das keine Luft im Bremssystem ist setze ich natürlich voraus!

Gruß
Michael

 

[Diesel_Joerg]

Hallo,

ich schließe mich der Theorie von Manuel an.
So ein ähnliches Prob hatte ich auch.
War zwar nicht an einem Deutz, naja, es war noch nicht mal ein Schlepper...

...sondern ein Roller

Ich fuhr bei uns im Gay und hatte ab und an das Gefühl, als ob mir jemand hinten was drangebunden hätte. Er kam teils nicht richtig in die Gänge.
Meine Vermutung ging in Richtung hintere Trommelbremse, hatte ich bei nem anderen Roller auch schon.

Ich beschloß heim zu fahren und nachzusehen.
Von der Hauptstraße muss ich links abbiegen um bei uns ins Dorf zu kommen.
Also Blinker links, hintere Bremse schonen, vordere Scheibenbremse benutzen...
...und mein Griff ging komplett ins leere
Selbst mit 2 mal nachpumpen kam nix.
Zum Glück bin ich nicht so schnell gefahren.

An der Garage angekommen, Tor auf, Helm ab, Kippe raus, Schock verdauen.
Skeptisch bin ich um den Roller gegangen zur Scheibenbremse, die war so heiß, man konnte sie nicht berühren.

Vielleicht ein paar Minuten später hab ich nochmal den Bremsgriff gezogen, und siehe da, es war wieder Druck drauf.

Am nächsten Tag alles auseinander genommen, Bremssattel begutachtet, Backen lassen sich eindrücken, und kommen beim Pumpen auch wieder raus - hmmm, gibs doch garnicht.

Bekannten (Moppedschrauber) angerufen, ihm geschildert.
Sein Tipp: Oben am Griff sitzt sone Art Pumpe, mit der wird der Druck aufgebaut, lässt man den Hebel los, Druck geht wieder raus.
Sitzt der Stift in der Pumpe fest, oder ist schwergängig, hält es den Druck, die Bremse wird heiß und versagt schließlich.

Das war der Fehler.

Ich glaube auch beim DX wird die Bremse heiß, warum auch immer, nur hat er mehr Kraft wie ein 80er Roller, man merkt es vllt nicht so.
Bleibt man stehen und lässt es abkühlen gehts wieder.

Gruß Jörg.

 

[DX80]

Hallo Leute

Wenn es an einer Gasblase von heiß gewordener Bremsflüsigkeit leigen sollte müsste der Fehler auch auf ebenem Untergrund auftreten.
Bei meinem DX 80 war der Bremssattel an der Vorderachse fest wobei die Bremse kochend heiß war konnt aber kein Nachlassen der Bremse feststellen.
Es schadet aber nichts wenn man nach einer Probefahrt mal alle Bremsen auf die Themeratur prüft ob da eine auffällig ist.
Wurde die Verbindung vom Bremsflüssigeitsbehälter zu den Hauptbremszylindern überprüft.
Habe mir den Aufbau mal bei meinem DX80 angesehen da könnte es schon sein wenn die Bremsflüssigkeit knapp an Minimum ist über poröse Dichtungen da Luft zieht. Da bei Steigungen oder Gefälle dann da in diesem Bereich weniger Flüssigkeit über dem Zufluß zu den Hauptbremszylinder steht.
Wenn die Möglicjkeit besteht doch einfach mal den Schlepper mit einem kräftigen Stabler vorne hochheben und mal die Sache beobachten.

m.f.G.Harald

 

[engelwirt110]

Hallo Leute,

mein Vater hatte mal das gleiche Problem mit unserem Agroxtra 4.17. Er fuhr eine Ladung Schotter aus dem Schotterwerk einen längeren steilen Berg herab. Unten angekommen fuhr er dann noch ca. 1 km, wollte dann bremsen um links abzubiegen und da geschah genau das gleiche. Die Bremse ging leer durch auch auf mehrmaligen Pumpen. Danach hab ich auch die Bremes überprüfen lassen, war aber alles dicht. Nur die Bremsflüssigkeit war schon etwas dunkel. Mein Monteur sagte mir damals, das sich dort Kondezwasser im laufe der Zeit bilden kann, das dann bei Extrembelastung z. B. wie bei mir eine längere Fahrt mit viel Ballast bergab sich dann in der Leitung verdünnisiert und somit kein Druck mehr auf die Bremse aufgebaut werden konnte. Bei uns ging die Sache damals Gott sei dank gut. Tauschte danach die Bremsflüssigkeit, Bremsbeläge und erneuerte die Dichtungen am Kardanwellenbremssattel. Das Problem ist seither nie mehr aufgetreten.

Schöne Grüße
Rainer

 

[D 6206 er]

Hallo,

Ihr habt aber echt Mut zur Lücke. Wie kann man denn an einen steilen Berg zum Ballenladen fahren, wenn ein paar Tage vorher die Bremse versagt hat? Kein Verständnis auf meiner Seite für solches Verhalten. Gilt auch für den Mofafahrer.

Wenn eine Bremse versagt, dann würde ich ohne eine exakte Aufklärung und Beseitigung der Ursache mit dem Fahrzeug keinen Meter mehr fahren. Und so ein Kurzzeitgedachtnis kann man nach solch einem Kardinalerlebnis wie einer versagenden Bremse ja nun wirklich nicht haben.

Und ob der Kolben nun festsitzt, läßt sich ja nun wirklich recht schnell mit einer Handprobe feststellen.
Und wenn ich den Schlepper abends nach der Arbeit oder nach einer Strßenfahrt abstelle, dann sind zwei (06er) bzw. drei kurze Griffe (DX)zu den Bremsen hin obligatorisch. Da merke ich doch sofort, ob da etwas festsitzt.

Wenn der Mähdrescher zur Saison fertig gemacht wird, ist nach kurzer Fahrt eine Kontrolle der Wärmeentwicklung an den Bremsen ja auch wohl obligatorisch.

Gruß