Mein neuer F3L514 mit Bauwagen

Diskutiere Mein neuer F3L514 mit Bauwagen im Forum FL 514 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Hallo zusammen, nachdem ich schon die ersten Fragen bezüglich Reifen für meinen neuen Deutz gestellt habe möchte ich nun meinen neuen Schlepper...
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Schlepperralli

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Hallo zusammen,
nachdem ich schon die ersten Fragen bezüglich Reifen für meinen neuen Deutz gestellt habe möchte ich nun meinen neuen Schlepper vorstellen. Eigentlich macht man das ja anders herum aber in diesem Fall mußte ich mich erst schnell um die Reifen kümmern.
Also die Geschichte geht so:
Im Herbst des letzten Jahres verkaufte ich meinen Hela Schlepper ( D30 mit Hela Motor ). Ich begab mich dann auf die Suche nach einem neuen Schlepper. Er sollte mindestens 25 PS haben da ich im letzten Jahr meinen Bauwagen ( Erklärung folgt ) fertiggestellt habe und ihn mit dem neuen Schlepper ziehen wollte/will. Ich hatte mich nicht genau festgelegt welcher Traktortyp es werden soll. Ich habe mir unzählig viele Schlepper angesehen ( teilweise mit Kumpel und teilweise alleine ). Ich bin sehr sehr viele Kilometer gefahren. Ich wurde sehr oft enttäuscht. Ich habe mir immer Bilder der Schlepper angesehen. Ich habe viele, teilweise sehr genaue Fragen gestellt. Ich wurde teilweise stumpf belogen. Ich fuhr zu einem angeblich teilrestaurierten und Tüv-fertigen Schlüter nach Norddeutschland ( kurz vor Kiel ). Vor Ort mußte ich feststellen das der Schlüter schon länger lief ( mag ich gar nicht und vor allem hatten wir vorher ausgemacht das er kalt sein sollte ). Zudem war der Schlepper nicht mal ansatzweise restauriert. Die spärliche Farbe war teilweise gerollt, die Kotflügel hinten waren löchrig, die Reifen völlig fertig, der Motor verlor mehrere Flüssigkeiten usw. usw.. Ähnliches erlebte ich im Ostharz bei einem angeblich generalüberholten Normag. Auch nach 10 Minuten orgeln usw. sprang der Normag nicht an ( am Telefon laut Kunde: nach einer halben Kurbelumdrehung springt er immer an ). Der angeblich Tüv fertige Schlepper hatte völlig ausgelutschte Radlager und die überholte Wasserpumpe verlor Wasser. Den Rest spar ich mir. Es folgten weitere teilweise katastrophale Traktorbesichtigungen.
Dann kam der Tag. Ich entdeckte einen Deutz F3L514 im Netz. Und man glaubt es kaum - ganz in der Nähe von meinem Wohnort ( ca. 25 km ). Sofort vereinbarte ich einen Besichtigungstermin. Am nächsten Tag fuhr ich mit meinem Kumpel zur Besichtigung. Ich fuhr ihn Probe und war infiziert. Ich erbat mir bis zum nächsten Morgen Bedenkzeit. Als ich zu Hause ankam erklärte meine Frau mich für wahnsinnig das ich den Schlepper nicht sofort gekauft habe ( so ist sie - meine liebe Frau ). Nach kurzer Bedenkzeit rief ich den Besitzer des Deutz an und machte die Sache klar.
Gestern habe ich den Deutz mit einer roten Nummer abgeholt.
Nun zu dem Deutz. Es ist ein F3L514 von Bj. 1956. Er hat laut Papieren 45 PS und offensichtlich ein 5-Gang Getriebe ( 5 vor + 1 rück ). Laut Infos im Netz hatten die 45 PS Schlepper alle ein 7-Gang Getriebe, es gab aber anscheinend noch einige 45 PS Schlepper mit dem alten 5-Gang Getriebe. Der Deutz hat eine Frontscheibe mit Holzrahmen und ein Holzdach. Weiterhin hat er eine Riemenscheibe. Bei meinen Nachforschungen habe ich erfahren das der Deutz lange bei einem Lohnunternehmer lief und eine große Dreschmaschine zum Einsatzort gezogen hat und diese dann antrieb. Der Verkäufer des Schleppers hat den Deutz vor einiger Zeit zerlegt und restauriert. Auch der Motor wurde überprüft und instandgesetzt wo nötig. der Verkäufer war über 40 Jahre in einer Deutz Vertretung als Mechaniker tätig und hat diesen Schlepper selber gewartet als er noch bei dem Vorbesitzer lief. Der Verkäufer kennt Deutz Schlepper sehr gut. Natürlich ist man als Käufer eines alten Traktors darauf angewiesen zu glauben was einem erzählt wird. Aber ein bischen Menschenkenntnis hilft da auch weiter. Ich fühle mich in diesem Fall nicht verschaukelt, alles klingt sehr glaubhaft und ist teilweise auch nachprüfbar.
Der Verkäufer erzählte mir außerdem das das Verdeck mit der Frontscheibe nicht ein Original Deutz Zubehör sei. Vielmehr gab es früher im Bereich der Deutzvertretung wo er arbeitete eine Schreinerei die diese Holzrahmen und Verdecke für den Deutz Händler anfertigte. Somit dürfte es so ein Dach mit Scheibe wohl nicht mehr oft geben.
Ich bin bis jetzt vollauf zufrieden mit meinem Deutz. Ich hatte mir für einen MAN Schlepper den ich kurz besaß ( Motorschaden ) schon neue Frontreifen gekauft. Diese passten Gott sei Dank beim Deutz. Ich habe jetzt vorne 6.50-20 Reifen und hinten 16.9-30 Reifen montiert. Der Schlepper steht gerade, es sieht meiner Meinung nach nicht zu übertrieben aus und er läuft 22 km/h. Das reicht um mit meinem Bauwagen auf Tour zu gehen. Ich denke leistungsmäßig muß ich mir da keine Gedanken machen. Den Bauwagen habe ich mir in desolatem Zustand gekauf und von Grund auf renoviert. Ich werde Euch den Wagen gesondert einmal vorstellen. Nur soviel: Es ist ein gebremster Schnelläufer ( 80 km/h ). Der Bauwagen ist innen ganz im Stil der 50/60 er Jahre gehalten. Auch von außen habe ich versucht ihn nicht zu modern wirken zu lassen. Alles weitere in einem anderen Beitrag.
Zum Schluß noch. In der Bildergalerie habe ich den Schlepper heute gefunden. Anscheinend hat der Vorbesitzer ihn schon einmal eingestellt. Ich hoffe mein Bericht ist Euch deshalb nicht zu langweilig. Ich könnte mir vorstellen das das Forummitglied Johannes aus Havixbeck diesen Schlepper kennt da er aus seinem Wohnort kommt und die Deutz Vertretung früher in diesem Ort war.
So ich glaube jetzt ist erstmal genug.
Viele Grüße aus Steinfurt ( NRW ) sendet
Ralf
 

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Marvin

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Wäre es möglich kleinere Bilder zu nehmen ?(
Gruß Marvin
 
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Ah Okay
Echt schöner Schlepper wirklich ein guter Zustand und natürlich Herzlich Willkommen :D
Gruß Marvin
 
omma

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Hallo,

ich glaube, das ich den alten Besitzer auch kenne...... Die DEUTZ-Vertretung war Feldbrügge-Lödding und ist vor 15-20 Jahren aufgegeben worden. Die war mitten im Ort und mußte, so glaube ich, ausgesiedelt werden. Aber das weiß Johannes wahrscheinlich besser.

Gruß Hubert
 

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kohlemann

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Hallo Ralf
Ein sehr schönes Gespann hast du da,dazu kann man dich nur beglückwünschen.
Gruß Ralf
 
omma

omma

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Hallo,
5- Gang ?? dann müßte es doch ein /51 sein mit dem alten Deutz-Getriebe vom F 2 M 417.
ABER 8 Loch Felgen?? Dann vielleicht /54 ??

Quatsch !! Die späteren /6 /7 Modelle hatten doch das ZF A 23 Getriebe, das war doch ein 5-Gang Getriebe mit Kriechgang < kleiner Schalthebel links vom Schaltknüppel. 1. und 2. Gang dann langsamer. Deiner hat doch auch die kleine Riemenscheibe.

Dann also F 3 L 514/6 mit ZF A 23 .
Was steht denn auf dem Typenschild?

Gruß Hubert
 
S

Schlepperralli

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Hallo,
der Deutz ist laut Typenschild ein F3L514/6. Er hat 5 Gänge und keinen kleinen Zusatzhebel. Auf dem Getriebegehäuse ist von oben ein ZP Zeichen eingedruckt. Meines Wissens heißt das Zahnradfabrik Passau. Anscheinend hat mein Deutz also kein Deutz 5-Gang Getriebe wie im Stahldeutz. Er hat aber auch kein 7-Gang Getriebe. Vielleicht wurde er auf Sonderbestellung so produziert?
Was sagt die bei meinem Schlepper montierte und anscheinend kleinere Riemenscheibe aus?
Gruß
Ralf
 
steppenwolf

steppenwolf

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Hallo Ralf,

erst einmal herzlich willkommen und Glückwunsch zum neuen Gefährt.
Schick, schick!!
Bist Du Dir sicher, dass auf dem Getriebe ZP steht und nicht ZF? Eigentlich hat
F3L514/6 ein Getrieb von ZF mit 2 Kriech-, 5 Vorwärts- und 2 Rückwärts-
gängen (ZF A23).

Grüße,
Frank
 
kohlemann

kohlemann

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Hallo
@Frank
ZF und ZP ist das gleiche,einmal Friedrichshafen und einmal Passau.
Gruß Ralf
 
F123L514

F123L514

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Hallo Ralf,

der "kleine" Schalthebel sitzt nach links vorne versetzt vor dem eigentlichen Schalthebel. Den Kleinen Schalthebel kann man vorwärts und rückwärts bewegen, mit diesem werden die "Kriechgänge" geschaltet.

Wenn Du nicht weiterkommst, mach mal ein Bild vom Bereich des Schalthebels und stell es hier ein.

Grüße Con
 
omma

omma

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Hallo,

die bei deinem Schlepper ersichtliche Riemenscheibe ist kleiner als die größere und schmalere vom /51 mit Deutz-Getriebe.
Also hast du das ZF-A23 Getriebe. Die gab es sowohl mit (Ausf. NKE) als auch ohne Kriechgang (Ausf. NE). Und als 20 km/h oder als 28 km/h Ausführung (NSKE).

@ Ralf Du hast eine PN

Gruß Hubert
 
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Schlepperralli

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Hallo,
der Getriebedeckel hat links wo der kleine Hebel sitzen könnte keinen Ausgang für eine Welle. Der Deckel ist an dieser Stelle einfach zu. Es sind auch zwei Buchstaben eingegossen. In Fahrtrichtungn nach vorne ein N. Also eindeutig ein 5-Gang ZF/ZP Getriebe.
Gruß
Ralf
 
omma

omma

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Gueden Naobend,

Also !! grundsätzlich ist das immer ein 5-Gang Getriebe, sprich du hast beim A23 immer 5 Vorwärts und einen Rückwärts. Beim A23 mit Kriechgang hast du auch ein 5- Gang Getriebe. Nur das zusätzlich ein Schalthebel links vom eigentlichen Schaltknüppel sitzt, der die ersten 2 Vorwärts und den Rückwärtsgang untersetzt. Deswegen hat man dann wohl 7 Vor- und 2 Rückwärtsgeschwindigkeiten.
Trotzdem spricht man weiter nur von einem 5 Gang.
Anders sieht es aus z. Beispiel beim F 2 L 514/4 /6 D40 Getriebe, da sind es 3 Gänge. Da es eine Gruppenschaltung besitzt. 3 langsam, 3 schnell und 3 Rückwärts. Und zusätzlich den 4. als Overdrive, der in Nullstellung, in L und in S funktioniert, nicht aber in Rückwärts.

>Besserwissermodus aus ;)

Gruß Hubert
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo zusammen,

zunächst mal ist ein F3L 514/6 oder /7 etwas völlig anderes als eine F3L 514/51 oder /54. Es ist völlig sinnlos, die immer wieder in einen Topf zu werfen. Ein VW Gol hat schließlich auch nichts mit einem VW Golf zu tun. Da spielt es keine Rolle, wenn die Typbezeichnung weitgehend identisch ist; sie ist eben nicht gleich, und das ist entscheidend.

Daß es sich hier um einen F3L 514/6 handelt, erkennt man auf den ersten Blick, denn dessen Proportionen lassen gar nicht erst eine Verwechslung mit F3L 514/51 oder /54 zu.

Hubert, die von Dir angegeben Varianten mit dem Kürzel "E" sind in Deutschland eher unüblich, denn das kennzeichnet die Exportausführungen. Gerade da aber gab es die Dreizylinder mit ZF A 26 auch als Fünfgangversion, z.B. die Variante N ( oder NE ). Da gab es sogar Schlepper, die nicht nur keinen Kriechgang hatten ( toller Satz :D ), sondern auch ohne Lenkbremse und, siehe Variantenkürzel, auch ohne Motorzapfwelle ausgeliefert wurden; also wirkliche Sparausführungen, für die in manchen Ländern offenbar Bedarf bestand. Und soviel ist sicher: Wenn der Kunde darauf bestand, hat er diese Sparmodelle auch in Deutschland bekommen, allerdings dann als Variante N, weniger als NE.

Gruß
Michael
 
Deutzbegehrer

Deutzbegehrer

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Hallo Ralf,

ich habe es gerade erst gelesen, und noch nichts von gehört. Sieht nicht schlecht aus, könnte mir auch gefallen.

Ich bin auf Livebilder gespannt.

Bis Montag.

Gruß
Marco

P.S.
Sonntag kann ich nicht mit, da mein Fahr und der F2M315 nicht fahrbereit sind, lediglich der F1M414 steht zur Verfügung, ob Vatter damit fahren will, weiß ich nicht. Vielleicht kannst du mir mitteilen, wo ihr nachher ankommt. Dann würde ich gegebenenfalls mit PKW kommen.
 
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omma

omma

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Hallo,

@ Michael

zu a) Für Kenner ist es natürlich kein Problem einen /51 von einem /54 und von einem /6 zu unterscheiden.
Aber für jemanden der frisch in die Deutz- Materie sich einfühlt, ist das erst mal
alles "Böhmische Dörfer" !!

zu b) Wieder was dazu gelernt. Danke !! Die Daten habe ich aus einem deutschsprachigen Prospekt aus dem Jahre 1961.

Gruß Hubert
 
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Schlepperralli

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Hallo,
es ist in der Tat nicht einafch bei Deutz die Übersicht zu behalten. Auch auf der Deutz Seite werden anscheinend nicht alle F3L514 genannt bzw. erklärt. Dort steht unter F3L514 der Typ /51, Typ /6 und Typ /7. Habe mir den Deutz Typenatlas gekauft und finde dort ist die Lage ganz gut erklärt. Ich finde optisch ist es gar nicht so einfach die Typen zu unterscheiden. Ich habe hier schon erklärt bekomen das die Riemenscheiben unterschiedlich groß sind. Im Typenatlas ist ein Bild eines Typ /54 abgebildet der am vorderen rechten Hauben/Seitenblech eine rechteckige Ausbuchtung besitzt. Was ist denn das? Sicherlich wurden die Traktoren schwerer und hatten andere Abmaße - aber gerdae die Maße ändern sich nur um Zentimeter. Kann man das auf Bildern unterscheiden? Oder gibt es wesentliche andere Unterscheidungsmerkmale die sehr offensichtlich sind?
Wurde die Leistungserhöhung von 42 über 45 bis zu 50 PS lediglich durch Drehzahlanhebeung ( damals wohl üblich ) gewährleistet?
Letzte Frage ( vorläufig :( Hat jemand ein Bild der original verbauten Rücklichter ( möchte möglichst ähnliche montieren )?
Gruß aus Steinfurt
Ralf
 
Thema: Mein neuer F3L514 mit Bauwagen

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