Hallo Dieter,
das Erstaunliche an der Praxis ist, daß sie die Differentialgleichungen sämtlich in Echtzeit löst
. Deshalb weiß die auch, daß die Spannkraft bei allen Verschraubungen das A und O ist; keineswegs nur bei irgendwelchen "Sonderbauformen". Und in der Praxis erzielst Du mit einem Kiloschlüssel niemals gleichmäßige Vorspannkräfte, es sei denn durch Zufall*. Dafür genügt aber auch jeder andere Schraubenschlüssel.
Der scharfe Beobachter und Denker schließt daraus sofort, daß offenbar kein Fahrzeugrad der Welt mit gleichmäßiger angezogenen Schrauben, als man es durch gefühltes Anziehen hinbekommen kann, herumfährt, und daß das demzufolge überhaupt nichts ausmacht. Oder kann irgendjemand ein Beispiel dafür liefern, daß durch ordentlich, aber ungleichmäßig angezogene Radschrauben ( oder -muttern) schon jemals ein Schaden entstanden wäre, nennen? Her mit den Beispielen, daß Alufelgen dabei empfindlicher reagieren als Stahlfelgen ( am Auto, meine ich. Daß das am Stammtisch so ist, weiß ich schon lange ).
Mit der Anweisung "gut festziehen, aber dabei keine Gewalt anwenden" kommt sowohl der erwähnte Hänfling als auch der Zweimeterschrank gut zurecht. Und beide brauchen übrigens die Radmuttern nicht nachzuziehen, weil es da nichts nachzuziehen gibt, wenn die Anweisung beachtet wird.
Gruß
Michael
*Nun ja, durch aufwendige und sorgfältige Vorbereitung kann man das auch erreichen. Theoretisch, zumindest.