Unimog 411

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Jan_hendrik

Jan_hendrik

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Moin Moin

Mir wurde von einem Feuerwehrkameraden ein Unimog 411 angeboten. Einziges Manko ist das er bis auf das Fahrgestell zerlegt ist. Die Teile sind alle grundiert und lackiert, müssten nur noch zusammen gebaut werden. Motor und Getriebe sind überholt und er hat sogar eine Hydraulik. und das ganze zum Freundschaftspreis.

Nun hätte ich aber gern mal von ein par Unimogbesitzern gewusst ob ihr zufrieden seit oder ob man das Geld lieber für einen großen Trecker sparen sollte?
Technische Daten und Besonderheiten würden mich auch sehr interessieren. Ich muss mich nun zwischen dem unimog, einem Auto oder Geld sparen für einen großen Tecker entscheiden.

Ich hoffe ihr könnt mich da ein wenig mit Infos versorgen
Gruß Jan-hendrik
 
Stan_Bolle

Stan_Bolle

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..das ist ohne Bilder von dem U411 gar nicht einfach entschieden.
weil:
ist es ein Faltdach, oder ein Blechdach?
gar eine Doppelkabine?
Mit Blechdach ist es eine Kombination aus Trecker und Coupé.
Als Doppelkabine ein Auto mit Kraftheber und Zapfwelle.
Mit Faltdach ein ungeschickter Trecker mit großer Werkzeugkiste, aber schnell.
 
A

Andy 411

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Hallo,

diese Frage kannst nur Du für Dich beantworten. Ein Unimog und ein Traktor sind grundverschiedene Dinge. Wenn Du mit dem Frontlader arbeiten willst, kannst Du den 411 gleich vergessen. Ohne Lenkhilfe ist der dann nicht zu lenken, hebt gerade mal knapp 500 Kilo und hat eine Hubhöhe von gut 2m. Habe ich selber schon mal gehabt, kannst Du vergessen. Sollte der 411 eine geschlossene Kabine haben, dann wird diese im Sommer höllisch warm von innen und das ganze Jahr über ist sie sehr laut, eine Doppelkabine gab es beim 411 nicht. Das einzige, das ich akzeptieren kann, ist ein Cabrioverdeck. Es macht sehr viel Spass, Unimog zu fahren, außerdem sind sie schnell und Du kannst immer eine Menge ohne Anhänger transportieren.

Ich habe für mich die ideale Lösung gefunden: Unimog 2010 (25 PS, Bj. 1952) zum cruisen und D9006A mit Industrielader zum spielen.

Wenn Du den Unimog günstig bekommen kannst und Du sicher bist, dass Du Spass daran haben kannst, solltest Du ihn kaufen. Bedenke, auch der Zusammenbau eines Unimog verlangt sehr viel Zeit, sehr viel mehr als der Zusammenbau eines Traktors. Ist es ein offerner Unimog, hast Du eine sehr gute Geldanlage. Wenn Du Fragen zum 411 hast, kannst Du mich jederzeit kontaktieren.

Viel Grüße

Werner
 
Jan_hendrik

Jan_hendrik

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Danke
Ich habe den Unimog noch nicht gesehen, darum weiß ich nicht welche Ausstattung er hat. Vor dem Zusammenbau grauelt es mir ziemlich, denn ich habe ihn ja nicht zerlegt. Die Druckluftanlage soll auch nicht ganz ohne sein, da ja auch die Hydraulik über Druckluft betrieben wird.

Ich werde ihn mir mal angucken und dann entscheiden. Bilder werde ich dann auch einstellen.

Gruß Jan-Hendrik
 
G

GTfan

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moin,

allgemein ist die Ersatzteillage ziemlich gut, manches ist nur eine Frage des Preises (Kombi-Kompressor, Zyl.-Kopf, etc).
Aber als Deutz-Fahrer sollte man da abgehärtet sein ;)

Die Technik vom 411er ist auch für Laien noch nachvollziehbar und weitestgehend auch montierbar, von ein paar Ausnahmen abgesehen. Die Kiste hat natürlich ein paar Lager und Wellen mehr als ein Standardschlepper, also auch einige Schmierstellen und mögliche Defektstellen mehr.
Wenn der jedoch einmal durchgesehen, durchrepariert und abgedichtet wurde, ist der durchaus robust und alltagstauglich. Erst recht mit dem synchronisierten Getriebe, das andere ist Gewöhnungssache.

Das geschlossene Fahrerhaus wird im Sommer tatsächlich zur Sauna, wenn die eigentlich immer vorhandenen Rostlandschaften einmal fachmännisch beseitigt wurden (Teile sind teilweise schwer zu kriegen, durch die komplizierten Formen sollte man gut schweißen können) hält es auch erstmal.

Dass das Getriebe überholt wurde, ist viel Wert, ab und zu macht der 4. Gang Probleme. Oft liegt es an der Schaltplatte, manchmal aber auch tiefer, dann muss die Box ausgeräumt werden...

Der Mog hat zwischen 25 und 32 PS, mit 3,2 bis 3,5 To zulässigem Gesamtgewicht, je nach Ausführung und Baujahr. Er rennt den Papieren nach 53, jedoch ist der Motor ziemlich drehzahlfest ;) Mit einem gut eingestellten und gewarteten Motor kann man ruhigen Gewissens 60-65 fahren. Mehr sollte man nicht machen.

wenn der Motor bereits fachmännisch überholt wurde, sollten auch keine thermischen Probleme mehr auftreten. Wichtig ist ein funktionierendes Thermometer ebenso wie ein nicht hängender Thermostat. Über 80° sollte der Motor bei Fahrt ohne Last nicht schaffen, ansonsten ist erhöhte Vorsicht geboten und evtl ein anderes Thermostatsystem eingebaut werden.

Schwere Zugaufgaben quittiert der Mog mit überproportional stark abfallender Geschwindigkeit, bei der geringen Leistung muss die Zugkraft halt aus der Übersetzung kommen...
Wenn er wirklich arbeiten muss, nimmt er auch gern einen Schluck mehr Diesel, ansonsten ist er ziemlich sparsam, beim Spazierenfahren kann man durchaus unter 20L/100km bleiben, von welchem Cabrio-Geländewagen kann man das sonst sagen? :)

Das Cabrio macht einfach nur Spaß, ist alltagstauglich und garantiert wertbeständig bzw. sogar eine gute Wertanlage. Die Geschlossenen sind etwas für echte Fans, wobei die sogenannten Froschaugen (1.Version bis 1956, eigentlich nur 401 oder 402, vereinzelt aber auch noch 411) mittlerweile auch schon gesucht sind.

mfg
GTfan
 
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Jan_hendrik

Jan_hendrik

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Danke Danke :)
So wie ich den Verkäufer kenne werden mich keine Überaschungen erwarten. (Mercedes Mechaniker)

Seitdem ich den Unimog on Siku gesehen habe bin ich total begeistert.
Der Motor ist überholt, sollte also ein wenig mehr Leistung aushalten. Leider erlaubt mein T Schein aber nur Geschwindigkeiten bis 60 km/h.
Gab es bei den 411ern auch eine fronthydraulik und zapfwelle?
 
A

Andy 411

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Für einen 411 gab es natürlich auch Zapfwellen und Fronthydraulik. Alle Hydrauliteile für den 411 sind sehr gesucht, teilweise kaum noch zu bekommen und daher auch sehr teuer. Ein 411, der 20 Liter verbraucht, heißt 406 und hat einen 6-Zylinder-Motor. Ein 411 sollte bei Straßenfahrt nicht mehr als 13 Liter Diesel verbrauchen, die 25 PS Unimog sind mit 10 - 11 Liter zu fahren. Du benötigst für den Unimog nicht unbedingt einen T-Führerschein, sondern einen Autoführerschein. Da der 411 mit 53 km/h eingetragen ist, reichen also die 60 km/h.

Eine Hydraulik wird nicht mit Luft betrieben, sondern mit Öl, mit Luft heißt sie Pneumatik. Was daran kompliziert sein soll, weiss ich allerdings nicht, ein Kompressor, ein paar Leitungen, ein Ventil und zwei oder drei Luftkessel mit Balgen, alles zu beherrschen.

Viele Grüße

Werner
 
G

GTfan

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moin,

wichtig ist bei einem 411er mit Hydraulik, wo die Hydraulikpumpe sitzt. Meistens haben die auch noch die Luftdruck-Anhängerbremse verbaut und dadurch einen kombinierten Kompressor mit der Hydraulikpumpe direkt drin. Ersatz- oder Neuteile sind fast garnicht zu kriegen, komplette Aggregate nur für einen äußerst hohen 3-stelligen Betrag...
Das System selbst ist nicht kompliziert, einzige Schwachstelle ist halt dieser Kombi-Kompressor bzw bei einem rein pneumatischen auch nur der Kompressor (diese sind noch häufiger zu kriegen, auch Teile gibt es noch mehr)

Zapfwellen sind durchaus zu kriegen, ich hab im Herbst erst wieder einen aufgerüstet. Wichtig ist aber, dass der dafür nötige Getriebe-Abgang im Getriebe eingebaut ist. Der ist ab und zu auch mal als Einzelteil im Internet zu kriegen.
wenn das Fahrerhaus derzeit aber eh abgebaut ist, kommt man da auch recht einfach ran, das einzubauen. Mit Fahrerhaus wirds zumindest äußerst unkomfortabel, ich habs noch nicht probiert ob es überhaupt geht oder ob irgendwo 5cm Bewegungsfreiheit fehlen...

Da der Unimog höchstens 3,5 Tonnen wiegen darf, liegt er noch im Zulassungsbereich eines Autos, der B-Führerschein ist also kein Problem. Wenn du mit Anhänger fahren willst, brauchst du bei normaler Zulassung natürlich BE.

mfg
GTfan
 
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Jan_hendrik

Jan_hendrik

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Ich greife das Thema nochmal auf. Ich bin nämlich kurz vorm Kauf.
Worauf muss man bei Unimogs speziell achten? Er ist ja nun zerlegt.
 
Thema: Unimog 411
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