Anlasserschaden durch falsch eingestellte Kupplung

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Joschie

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Hallo zusammen,

ich möchte euch nur kurz zeigen was passieren kann wenn man seinen Anlasser durch eine "Fachwerkstatt" überholen lässt.

Zur Fehlerbeschreibung:
Der Anlasser (Bosch BNG) wurde einer "Fachkraft" zur Überholung übergeben da die Statorwicklungen einen Windungsschluss hatten. Dannach wurde der Anlasser kanpp 3 Jahre gelagert da meine Baustelle noch etwas andauerte. Nach Fertigstellung des Traktors wurde der Anlasser eingebaut und drehte die ersten male den Motor auch klaglos an. Nach einigen Starts zeigte sich jedoch das der Anlasser immer schlechter einrückte und merklich an Leistung verlor.

Nachdem ich den Anlasser ausgebaut hatte zeigte sich das das Anlasserritzel stark beschädigt war (Siehe Bilder). Der Zahnkranz auf dem Schwung zeigte rundrum eine Aufbördlung von ca. 1,5-2mm.


Auf Rat eines Freundes brachte ich den Anlasser zum nochmaligen Überholen zu einem richtigen Meister (Er verdient diesen Titel mit seinen 76 Jahren). Nach einem kurzen Blick auf das Ritzel meinte er "Des seh i glei, dau ischd Kupplung falsch eigschdellt".
Beim Zerlegen in seiner Werkstatt zeigte sich gleich das die Kupplung des Anlassers nicht mit einer sondern mit fünf Distanzscheiben unterlegt war. Jede Unterlegscheibe erhöht die Rutschgrenze um 10kPm (98Nm).

Dies führte dazu das die Kupplung viel zu spät (evtl. gar nicht) öffnete und den Anker mit drehte soblad der Motor anlief bis der Anlasser wieder ausrückte. Dieses Mitdrehen sorgte auch dafür das die Ankerlager überlastet wurden und fraßen, daher war auch der Leistungsverlust gekommen.

Es wurde dann vom Meister eine neue Kupplung, ein neues Ritzel sowie neue Ankerlager eingebaut und der Anlasser komplett nach Werksvorgabe eingestellt.


Als weit größeres Problem stellte sich die Aufbördelung auf dem Zahnkranz des Schwunges heraus da ohne eine Entfernung der Anlasser nicht mehr eingerückt wäre.
Nun war guter Rat teuer.

Einen neuen Zahnkranz bekommt man von Deutz nicht mehr, eine Nachfertigung auf Maß hätte meinen Recherchen nach bei 700-1000 Euro gelägen.
Also was tun?
Nach reichlicher Überlegung schnappte ich mir meinen Proxxon Langhalsschleifer und die biegsame Welle und fing an die Aufbördelung durchs Anlasserloch grob rauszuschleifen. Die Feinheiten erledigte ich mit Hilfe einiger Schlüsselfeilen.


Grüße
Josef
 

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Stojan

Guest
Hallo,

ich klinke mich hier mal ein.


Ich habe momentan das selbe Problem das der Freilauf bzw das Ritzel vorne ca 5mm komplett abgenutzt ist.

An dem Starter wurde letztesjahr Bürsten und Magnetschalter getauscht, zu diesem Zeitpunkt war das Ritzel schon deutlich verschlissen und mann entschied sich einen tausch bei Totalausfall .


Nun ist das Ritzel nicht gerade preiswert und ich möchte nicht das es in 6Monateneider Defekt ist.


-Was muss ich beim Tausch des Ritzels beachten?
-Muss ich wieder den ganzen Starter zerlegen oder genügt es vorde die Mutter zu lösen und alles nach vorne rauszuziehen?
-Muss ich eine Kupplung nachstellen ?


danke

Grüße
 
N

NisHeinrich

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Hallo
Solch ein Fehler ist doch sehr gut hörbar.
Das Geräusch hört sich auch sehr ungesund an,,,,wenn der Anlasser mitgezogen wird.
Da klingeln bei mir gleich alle Alarmglocken auf einmal.
Nis
 
Homer Jay

Homer Jay

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Hmm,
ich vermute mal....., obwohl völlig ungewöhnlich ist der beschriebene Schaden nicht. Vom Getriebebau strebt man immer gleich harte Zahnräder an, weil das weichere Zahnrad immer verliert.

Beim Anlasser ist das mit dem weichen Zahnrad oftmals auch so gewollt, um das große und teuere Ritzel des Motors zu schützen.

Beim Anlasser ist folgendes der Fall: Liegt eine Spannung an, werden schlagartig die 2,5 oder 3 PS auf das Anlasserritzel übertragen und es beginnt auszurücken. Zu Beginn des Startvorgangs wird das Anlasseritzel am Motorritzel zu scheuern, bis die richtige Einrückposition erreicht ist. Außerdem steht zu Beginn des Ausrückvorgangs auch nur eine begrenzte Kraftübertragungsfläche am Anlasserritzel zur Verfügung, je länger der Startvorgang dauert, desto weiter kann das Anlasserritzel bis zur Maxposition in das Motorritzel einrücken. Und erst dann steht die volle Tragfläche des Anlasserritzels zur Verfügung, um die Anlasserkraft zu übertragen.

Der "evolentenartige" Verschleiß der ersten mm beim Anlasserritzel ist soweit völlig normal. Ist das Anlasseritzel zu 1/3 oder max. 1/2 abgekaut, sollte man einen Austausch erwägen.

Versteht sich zwar fast von selbst, aber das sollte man bei übermaßigen Verschleiß prüfen, liegt keine Spannung am Anlasser an, darf sich das Anlasserritzel nicht im Eingriff befinden.
Gruß
Jürgen
 
D

deutzeifel

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Hallo, wie stellt man die Lamellenkupplung ein?
Hat jemand Herstellervorgaben von Bosch?
 
Kramer Daniel

Kramer Daniel

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Moin
Würde mich auch interessieren.
Hatte damals einfach wieder alles so zusammengebaut wie es war, nur halt mit neuem Magnetschalter, Kupplung und Kohlen.
Läuft bis jetzt gut, aber sicher ist sicher

Gruß aus der Eifel
 
thomas66

thomas66

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Auf Rat eines Freundes brachte ich den Anlasser zum nochmaligen Überholen zu einem richtigen Meister (Er verdient diesen Titel mit seinen 76 Jahren). Nach einem kurzen Blick auf das Ritzel meinte er "Des seh i glei, dau ischd Kupplung falsch eigschdellt".
Beim Zerlegen in seiner Werkstatt zeigte sich gleich das die Kupplung des Anlassers nicht mit einer sondern mit fünf Distanzscheiben unterlegt war. Jede Unterlegscheibe erhöht die Rutschgrenze um 10kPm (98Nm).
Leider stirbt diese Sorte "Fachkraft" nach und nach weg. Du kannst dich glücklich schätzen so jemanden zu kennen :thumbsup:

Gruß
 
M

michiwi

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Beim Anlasser ist folgendes der Fall: Liegt eine Spannung an, werden schlagartig die 2,5 oder 3 PS auf das Anlasserritzel übertragen und es beginnt auszurücken.
Hallo, das ist zwar ein Alter Threat, und das war nicht das Thema, aber diese pauschale Aussage kann ich so nicht stehen lassen. Bei den Bosch Schubschraubtrieb-Startern wird die Leistung erst zugeschaltet wenn der Anlasser komplett eingespurt ist.

Die passende Lehrtafel habe ich gerade nicht zur Hand.
 
D

deutzeifel

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Hallo, habe etwas gefunden aus einem Bosch Lehrheft von 1970.
Die Lamellenkupplung ist sehr schön erklärt, allerdings nicht wie man sie einstellt.
 

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