Getriebeöl GL5

Diskutiere Getriebeöl GL5 im Forum Getriebe im Bereich Allgemeine technische Fragen - Guten Abend, an unserem Deutz 6806 haben wir das Problem mit einem knallenden Geräusch im Getriebe, resp. Hinterachse. Bevor ich mich aber hier...
Kuhlerter Deutzer

Kuhlerter Deutzer

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Hallo Deutz-Allrad,

Dein Getriebeöl GL 5 sieht aus, als ob da Wasser eingearbeitet ist. Hat es beim Einfüllen auch
so ausgesehen ?
Mein Getriebeöl sieht neu aus wie Motorenöl, riecht aber anders, eben typisch Getriebeöl.
Ich fülle bei meinen alten Traktoren mit eigenem Ölhaushalt (F 4 L 514 und D 80 ) in das
Schaltgetriebe Getriebeöl SAE 80/90 oder SAE 85/90, GL 4 ein. Die Viskosität in der Betriebs-
anleitung für die Traktoren ist SAE 90. Damals gab es kein Mehrbereichsgetriebeöl. Die Getrie-
beöle SAE 80/90 sind vom Fließverhalten etwa wie Motorenöl SAE 20. Bei Getrieben mit gemein-
samen Ölhaushalt für Getriebe und Hydraulik (Deutz D 7506, D 8006 u.a.) wird die Viskosität
SAE 20 (Motorenöl) verwendet.
GL 5 als druckfesteres Öl mit besserer Schmierfähigkeit für z.B. Hypoidgetriebe, muss nicht
sein, es soll bei Synchronisierung die buntmetallbestückten Synchronringe aufgrund der Additive
schädigen. Außerdem schmiert das GL 5 so gut, dass die Synchronringe die Getriebewellen
schlechter abbremsen und der Gangwechsel wieder hörbar wird. Wie bei den früheren gerad-
verzahnten Getrieben.
GL 3 gibt es eigentlich kaum noch.
Die Landmaschinenwerkstätten haben eigentlich nur noch moderne Öle, die für alte Schlepper
überqualifiziert sind; will heißen, nicht notwendig sind und auch mehr kosten.
Mein Öl beziehe ich in 20 l Kanistern oder 60 L Fässern beim Ölhändler in Uelzen. Das günstigste
Getriebeöl ist für die alten Traktoren vollkommen ausreichend. Wenn ich nach 6-8 Jahren
Getriebölwechsel mache, sieht das Altöl fast wie das neue Öl aus und riecht genauso.
Mein Kommentar zu Deinem Problem ( was scheinbar schon gelöst ist:(
Wenn ich Deine Situation richtig verstanden habe, hattest Du zuerst das GL 5 - Öl von der Land-
maschinenwerkstatt in das Getriebe eingefüllt und nach 25 Bst. festgestellt, dass die Schaltung
hakelt. Jetzt hast Du das GL 5 - Öl abgelassen und GL 4 - Öl eingefüllt, um zu testen, ob Du
wieder normal schalten kannst. Das hätte ich auch so gemacht. Jetzt fehlt nur noch die Probefahrt,
ob die Schaltung wieder normal funktioniert. Das Getriebe muss warm gefahren werden.
Hast Du Berge in der Nähe ? Oder einen Anhänger ? Oder beides ? Dann geht es schneller.
Eventuell, weil das GL 5 so arg klebt (habe ich so verstanden), müsstest Du dann noch einmal
Getriebeölwechsel machen. (Sichtkontrolle !). Danach kannst Du das Öl aber auch 1000 Bst., bzw.
6-8 Jahre drin lassen.

Deutz-Grüße sendet Philipp
 
Rudolf Diesel

Rudolf Diesel

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Hallo Philipp,

ich wohne im Landkreis Uelzen und bin deshalb auch Kunde bei dem dortigen Ölgroßhänder, den ich sehr empfehlen kann.
Ein Mitarbeiter dort hat mir erzählt, dass GL 5 überhaupt nichts über die Druckfestigkeit aussagt. Dazu gibt es eine andere Angabe, die ich mir aber nicht gemerkt habe. Er erklärte mir auch, dass das Problem bei den alten Traktoren dadurch entsteht, dass Getriebe und Differenzial im selben Öl schwimmen - aber Getriebe wie auch Differenzial stellen unterschiedliche Anforderungen an das Getriebeöl. Grundsätzlich soll ein GL5 Öl keine Probleme beim Schalten von synchronisierten Getrieben machen. Schwierigkeiten können sich aber ergeben, wenn sich Buntmetalle in Getriebe oder Differenzial befinden. Dann, so sagte der Uelzener Ölhändler, sollte man zur Sicherheit lieber auf GL3 oder GL4 umsteigen. Nebenbei: der Ölhändler hätte mir sofort ein GL3 verkaufen können. Es gibt also immer noch GL3 Öle zu kaufen.

Mein bereits beschriebener Landmaschinen-Meister hält noch immer daran fest, dass ich das Getriebe meines D40.1s mit dem GL5 befüllen soll. Das hätte er in den 25 Jahren, die er bei einem Deutz Händler gearbeitet hat, immer so gemacht und er würde auch nichts von Problemen wissen. Weder bei den synchronisierten noch unsychronisierten Getrieben.
Als ich ihm von der Diskussion hier im Forum erzählte meinte er, dass bei dem Getriebe des Kollegen vermutlich schlichtweg die Synchronringe verschlissen sind und hierdurch die Probleme beim Schalten entstehen. Wasser im Öl könnte auch die Ursache sein, denn er meinte, dass Getriebeöl hydrophil ist und grundsätzlich stark Wasser zieht. Aus diesem Grund waren früher die Intervalle für den Wechsel des Getriebeöls recht kurzfristig getaktet.

Beste Grüße!
Christian
 
Rudolf Diesel

Rudolf Diesel

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... ich will euch nicht mit meinen Beiträgen auf die Nerven fallen, aber noch eine vielleicht interessante Info aus dem Gespräch mit dem Lama-Meister von Deutz: Er sagte mir, dass die (alten) Schleppergetriebe wegen der "Wasserfreundlichkeit" des Getriebeöls bei längeren Standzeiten viel häufiger mit Korrosion zu kämpfen haben, als zum Beispiel der Motor, da Motoröl nicht so hydrophil ist und außerdem über stärkere Hafteigenschaften verfügt- wenn auch nicht so stark, wie richtige Konservierungsöle.

Beste Grüße!
Christian
 
Rudolf Diesel

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Hier noch ein Zitat aus einer interessante Diskussion aus dem Jahr 2006 zum Thema Getriebeöl:


Hallo,
da wahrscheinlich noch die Frage nach den Unterschieden kommt will ich das hier noch mal darstellen.
Die alten 06 mit dem TW 50 hatten keine Sperrsynchronisation sondern eine "synchronisierte Muffenschaltung". Bei den letzten 06er wurde dann die Sperrsynchronisierung eingeführt. Ab welcher Frgstnr. weiß ich jetzt nicht. Bei einer Sperrsynchronisation können Probleme mit GL5 oder auch Hypoidöl auftreten weil das Hypöl wesentlich druckfester ist. Das Hypoidöl ist gedacht für Hypoidgetriebe welche wesentlich höhere Kräfte aufbringen. Durch die höhere Druckfestigkeit kann es vorkommen dass die Synchronringe nicht genügend Reibkraft aufbringen um die Zahnräder abzubremsen und ein schalten möglich wird. Bei der alten Schaltung war dieses nicht so gravierend bis kaum feststellbar. Der Vorteil von GL5 Öl ist durch die höhere Druckfestigkeit der bessere Verschleisschutz und der Nachteil eben eine schlechtere Schaltfähigkeit. Da aber durch schwere Schaltung aber auch der Verschleiß höher ist, wird das wieder ausgeglichen. Man kann also sagen das GL5 öl in den alten Getrieben gefahren werden kann und in den neuen Synchrongetrieben nicht gefahren werden sollte.
Die Sperrsynchonisierung wurde eingeführt mit Schrägverzahnung des Endantriebes. Daher kann in diesen Getrieben auch Motoröl gefahren werden, was die Schaltbarkeit wieder verbessert.
Und jetzt ist die Verwirrung wahrscheinlich riesengroß ?( . Aber da GL5 Öl meistens auch teurer ist würde ich auch kein GL5 Öl im 06/07 Getriebe fahren. Bei dieser Ausführung gibt es mit Sicherheit noch Ergänzungen aber das Wesentliche habe ich beschrieben.
Gruß, Achim
Edit:
Hallo Elmar du hast geantwortet als ich beim schreiben war, ich hoffe was ich in diesem Beitrag geschrieben habe reicht.
 
deutzallrad

deutzallrad

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Hallo liebe DEUTZ FREUNDE
Vielen Dank für die guten Kommentare, und Tipps .

Also Wasser konnte ich NICHT im Getriebeöl feststellen. Hier wurde öfters der Begriff " Buntmetalle genannt !!
Hat denn das Getriebe , meines D 50 06 Baujahr 1973 , diese Buntmetalle ??

Also nach ca insgesamt 2,5 Std Fahrt " eher Sparziehrfahrt " also keine Arbeiten , läßt sich das Getriebe doch merklich besser schalten.
Zur Füllung des Neuen Öl s , es waren ca 17 Liter .

Jetzt wurde mir gesagt , das ins Getriebe dass gleiche Öl kommt wie in den MOTOR = 15 w 40 und das kommt auch in die Hydraulik .

Was ist denn nun Fakt ?
Eine Bedienungsanleitung habe ich leider Nicht .
Beste Grüße Deutz Allrad 20210114_192224.jpg
 
E

EckardderWaldbauer

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Hallo

Fakt ist das du eine BA brauchst .
Darin steht was für ein Öl du brauchst .
Motoröl gehört im Motor ( bei fast allen alten Traktoren ) .
Buntmetall im Getriebe , immer davon ausgehen das es so ist .
Alles andere macht man auf eigener Gefahr und Kosten .
GL3 kann man immer noch kaufen .

Vermutlich ( kein Fakt ) :
In der BA steht SAE90 Getriebeöl

Gruß Eckard
 
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Rudolf Diesel

Rudolf Diesel

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@deutzallrad Dein 5006 ist aber wirklich sehr schön! Wir hatten bis Anfang der 1990er Jahre bei uns auf dem Hof einen 5006 Allrad im Einsatz. Ein wirklich guter Schlepper - und Deiner sieht wirklich klasse aus!

Beste Grüße!
Christian
 
G

GueldnerToledo

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Ich fahre ein GL4/GL5 von Aral. Funktioniert einwandfrei, trotz Buntmetalle im Getriebe.

MfG Werner
 
deutzallrad

deutzallrad

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Hallo liebe DEUTZ FREUNDE
Hallo Lausbua " ja ich schäme mich " wird gerade ausgedruckt = DANKE DIR !!

Hallo Christian vielen Dank für deinen Komentar .

Ja ich mag Ihn auch leiden , aber besser geht immer .

Beste Grüße in die Gemeinde DEUTZALLRAD
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo Deutzallrad,

Dein 5006 sieht ja wie aus einem Prospekt entsprungen aus - sehr hübscher Schlepper!

Gruß
 
thomas66

thomas66

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Das tut einem ja beim Lesen weh.

Sovieles wird hier verwechselt und durcheinander geschmissen.

Ein Hypoid-ÖL (GL5) gehört eigentlich nur in ein Hypoid-Getriebe (Kegeltrieb mit außermittiger Verzahnung) oder zB. in ein Planetengetriebe wo sehr hohe sog. Scherkräfte auftreten.

Buntmetalle (Messing, Rotgus ect.) gibt es in älteren Getrieben als Lagerbuchsen oder auch Synchronringe.

Es gibt aber auch Synchronringe aus Sintermetall (Stahl)

Dann gibt es Schlepper deren Hydraulik aus dem Getriebesumpf zieht, weshalb dann keinesfalls Getriebeöl dort hinein kommt

Dann gibt es auch Öle (Utto bzw Stou) in 10w30 und 10w40 die man für Motor, Hydraulik und Getriebe verwenden kann, außer wenn sie gewissen Anforderungen NICHT entsprechen .

Gruß
 
Landybehr

Landybehr

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Eine Frage hätte ich mal.
Und zwar, woran merkt jemand, der ein Gl-5 Öl verwendet, dass dieses eigentlich für seine Buntmetalle nicht tauglich ist?
 
thomas66

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Eine Frage hätte ich mal.
Und zwar, woran merkt jemand, der ein Gl-5 Öl verwendet, dass dieses eigentlich für seine Buntmetalle nicht tauglich ist?
wurde ja auch schon erwähnt, wenn zB. die Synchronringe ihren Reibwert nicht mehr erreichen weil zu fester Schmierfilm.

In meinem ZF Getriebe am 7506 hatte ich zB. 10w40 Motoröl eingefüllt weil auf dem Typenschild "Motoröl SAE 20 W 20" angegeben und desweiteren die Hydraulik daraus saugt. Effekt war das die Ölbad-Lamellenkupplung vom Allradantrieb nicht mehr die erforderliche Reibung aufbrachte weil dieses 10w40 ein teilsyntetisches (hochlegiertes) Öl war. Nach dem Wechsel auf 10w40 Utto funktionierte das alles viel besser.

Bevor es UTTO (Universal Tractor Transmission Oil) gab verwendete man LS (Limit Slip) Öle für solche Anwendungen.

Man kann also schon allerhand falsch machen ohne es gleich zu merken.

Gruß
 
Landybehr

Landybehr

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Hmm, ich bin noch nicht überzeugt. Die Sache mit den Synchroringen.... OK. Aber das merke ich als Fahrer. Und dann kann ich halt nochmal Geld loswerden und das Öl erneut wechseln. Und ich finde, das hat mit "Verträglichkeit" nichts zu tun. Es fällt eher in die Kategorie "Funktionalität".

Ich hab seit fast 30 Jahren mit Landrover zu tun. Die Modelle bis 1984 hatten Getriebe aus einem Vorkriegsdesign. Mit Buntmetall (zu beachten bleibt wohl Buntmetall ist nur Überbegriff für verschiedene Legierungen) im der Lagerung der Zahnräder auf der Hauptwelle. Dazu kam bei anderen Typen, daß das Gleichlaufgelenk im der Vorderachse in Bronzebuchse lief.
Das Öl für alle Achsen und Getriebe war offiziell SAE90EP.
Auch, nachdem o.g. Getriebe eine Synchronisierung aller Gänge erhielten.

Nun, das ist jetzt eine Anekdote, aber beweist natürlich nicht, dass man "es" frei auf alle anderen Fälle übertragen kann.

Ich habe einen einzigen Fall zu bieten, wo "Buntmetallverträglichkeit" eine Rolle gespielt haben mag.
Auch ein Landrover. In die Hinterachse wurde eine Quaife-Sperre eingebaut (Schneckenräder, die sich gegeneinander verspannen). Anlaufscheiben sind aus Buntmetall und sicherlich ziemlich belastet. Als Öl wurde natürlich das SAE90EP aufgefüllt, wie überall sonst im Fahrzeug (ausser im Motor). Und beim Ölwechsel war das Öl goldig schimmernd.
Aber - kam das jetzt vom Abrieb durch Druck mit Reibung, oder wurde Buntmetall abgelöst?
 
Landybehr

Landybehr

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P. S Das Handy hat oben aus "in" ein paar mal "im" gemacht.

Kurz noch zur Verdeutlichung: ob die Reibung jetzt mit einem "bösen" GL5-EP geringer wird, ist oft genug gewünscht, und falls nicht, kann ich das erkennen, wenn ich die Konstruktion des Getriebes angucke. Lamellenpakete sieht man in der Explosionszeichnung.
Aber zum Buntmetall: was genau passiert mit ihm? Wird es aufgelöst, wie Rost von Phosphorsäure oder Kesselstein von Essig? Oder verändert es nur die Farbe im "rosa" (das war jetzt Jux). Aber ehrlich, was geht chemisch vor, dass man Unverträglichkeit nennt?
 
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GueldnerToledo

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Lamellenpakte hin oder her. Das hat nichts mit GL 5 zu tun. In mein Lamellenpaket am Schlepper wird Motoröl SAE 10 im Verhältnis 1:1 mit Petroleum gefüllt. Läuft.

Zum Thema Bundmetalle:
Bei alten Getrieben kann es hier zu Problemen kommen. Aber bei neuen Getrieben sind diese Buntmetalllegierungen beständig gegen die Additive eines GL 5 Öles.
Ab welchem Baujahr ein Getriebe noch zu altem oder schon zu neuem Getriebe zählt ist die zweite Frage...
Da hilft nur die Rücksprache mit dem Hersteller des Fahrzeuges oder des Getriebes. Falls möglich.
Oder ein nicht oder kaum legiertes Getriebeöl verwenden, wenn man kein Getriebe hat mit einer Hypoidverzahnung (Kegel- und Tellerrad mit Bogenverzahnung).

Schon ein GL4 gilt als hochlegiert und ist nicht für alle klassischen Fahrzeuge geeignet.

Wer auf Nummer 100 Prozent sicher gehen will, darf nur ein GL 3 Getriebeöl einfüllen.

Bei einem alten und nicht synchronisierten Getriebe kann man aber ohne Bedenken ein GL 4 einfüllen.

Ich fahre ein GL4/GL5 in den nicht synchronisierten Getrieben und habe da keine Probleme mit Getriebeschäden.

MfG Werner
 
Thema: Getriebeöl GL5

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