Schnellläufer

Diskutiere Schnellläufer im Forum FL 514 Baureihe im Bereich Deutz / Deutz-Fahr Schlepper - Ich hätte da mal ne frage. Gab es bei den F2L514 Traktoren auch Schnellläufer Versionen. Über Antworten würd ich mich freuen. mfg Paul
Lasca34

Lasca34

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Hallo Friedhelm,

in Fachkreisen ist bekannt, was beim Schlepper das Triebwerk ist, nämlich die Zusammenfassung aller Getriebe zu einem Antriebsstrang. Dieser Ausdruck ist seit Jahrzehnten gebräuchlich, um Verwechslungen mit den Getrieben eines Schleppers zu vermeiden ( z.B. wenn ein ZF-Getriebe in einem Normag-Triebwerk verbaut worden ist ). Aber wem sage ich das? Du weißt das, ich weiß das, Fachleute wissen das.

Nun kann man aber nicht von jedem erwarten, ein Fachmann zu sein. Deshalb ist es es von Zeit zu Zeit durchaus angebracht, für Nicht-Fachleute gewisse Ausdrücke, die immer wieder zu Verwirrung führen ( Triebwerk, Regelhydraulik, Motorzapfwelle - um nur ein paar zu nennen ), erneut zu erläutern.

In Erkenntnis der Tatsache, daß nicht jeder mit jedem Begriff vertraut sein kann, habe ich in unserem Buch 13 Seiten allein mit Begriffserklärungen eingefügt. Das setzt allerdings, genau wie meine erneute Erläuterung oben, voraus, daß man bereit ist, dazu zu lernen.

Während bei dem Begriff "verbaut" Erbsenzähler oder Leute mit dem Schalk im Nacken durchaus etwas zu diskutieren finden können ( dahinter steckt ja tatsächlich ein putziger Dualismus ), wird der Begriff "Getriebe" seit den Arbeiten von Franz Reuleaux um 1875 nicht mehr in Zweifel gezogen. Insofern steht eine eine ähnliche Diskussion hier nicht zu erwarten.

Gruß
Michael
 
omma

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@Friedhelm

Du hast geschrieben, das Deutz niemals "Trekker" gebaut hätte.

a) Eigentlich meinte PM warscheinlich den Begriff Trecker. Das ist in bestimmten Landstrichen Deutzlands die Bezeichnung für das hochdeutsche Wort Traktor. Im Süden würde man "Bulldogg" sagen.

b) Die ehemalige Zugmaschine, die Deutz nach dem ersten WK. baute, wurde von Deutz als "Deutzer Trekker" bezeichnet.
Nur zur Info.

Gruß Hubert
 
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S

Shirhugh

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Hi Michael,

Danke für Deine Auskunft.Den Verkäufer würde ich nicht pauschal
als Windbeutel betrachten.Er hat mir ein Foto von dem Deutz geschickt,
das seine Aussage bestätigen soll.
Ich habe Dir ein E.-mail geschickt.

Auf Deine fachliche Auskunft freue ich mich.
MfG
Klaus
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Klaus,

nach Betrachtung des Fotos, das Du mir gesandt hast: Windbeutel! So einen F1L 514/51 habe ich hier auch auf dem Hof, und es ist, wie ich geschrieben habe: Mit diesem Zwischengetriebe wurden zusätzliche langsamere Geschwindigkeiten im Verhältnis von etwa 1:3 ermöglicht. Leider wurde dabei auch die Drehzahlen von Zapfwelle und Mähantrieb im gleichen Verhältnis herabgesetzt, so daß diese Einrichtungen in der langsamen Gruppe nicht zu nutzen waren.

Gruß
Michael
 
Stoss30

Stoss30

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Hallo zusammen,

@Michael
diente das Zwischengetriebe ausschliesslich zur Herabsetzung der Geschwindigkei, die z.B. dann für Hack-Arbeiten genutzt werden konnten oder auch zur Zugkrafterhöhung?
 
Lasca34

Lasca34

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Für eine begrenzte Belastbarkeit habe ich bisher keine Belege gefunden, will sie aber auch nicht völlig ausschließen. Die Motorleistung von 11 kW ermöglicht eine Zugkraft im ersten Gang des normalen Fünfganggetriebes von ca. 13 kN. Das ist bereits so ziemlich das Äußerste, was ein "nackter" F1L 514/51 auf guter (!) Fahrbahn noch auf den Boden bringen kann, so daß von daher kein Bedarf für niedrigere Geschwindigkeiten zur Zugkrafterhöhung besteht, jedoch ist z.B. vorstellbar, daß der Schlepper noch erheblich ballastiert wird.

Gruß
Michael
 
H

Holm Raudursson

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Lasca34 schrieb:
Die Motorleistung von 11 kW ermöglicht eine Zugkraft im ersten Gang des normalen Fünfganggetriebes von ca. 13 kN.

Das ist aber ein wirklich hoch theoretischer Wert. Die Bedienungsanleitung spricht von einer größten Zugkraft am Haken von 900kg. Das entspricht etwa 8,8 kN.
 
Lasca34

Lasca34

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Und dieser Wert aus der BA ist nun praktischer als der von mir angegebene? Wie ist der denn ermittelt worden? Unter welchen Bedingungen? Hast Du überhaupt die Spur einer Ahnung, wie ich auf die ca. 13 kN gekommen bin ( kleiner Tip: Genau so, wie das jeder, der sich mit der Materie auskennt, gerechnet hätte )? Hattest Du die Ausdauer, auch meinen folgenden Satz bzgl. der Übertragbarkeit dieser Zugkraft zu lesen? Hast Du überhaupt die Spur einer Ahnung, wie man diese ermittelt - außer durch schmökern in Bedienanleitungen, meine ich?

Es mag ja manchmal ganz interessant sein, einen alten Beitrag wieder auszugraben, aber doch nur, wenn man dazu auch wirklich etwas zu sagen hat. Das Bißchen hättest Du aber auch in die schlichten Worte "in der BA sind 900 kg = 8,8 kN als max. Zughakenkraft angegeben" kleiden können. Das hätte zwar zu der von Stoss30 gestellten Frage nichts beigetragen, aber wäre wenigstens richtig gewesen.

Gruß
Michael
 
Marcus Göbel

Marcus Göbel

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Hallo, 60 Jahre nach der Messung ist es schwierig die Bedingungen nachzustellen. Rein rechnerich:

15 PS enspricht 1125 kg Hubleistung pro Sekunde auf 1 Meter Höhe
1125 kg auf 3600 Meter in einer Stunde
4050000 kg auf 1 Meter in einer Stunde
1227,3 kg auf 3300 Meter pro Stunde
176,1 kg auf 23000 Meter pro Stunde

Also ohne Verluste 1227 kg Zugkraft im ersten Gang bei 3,3 km/h
und 176,1kg im 5 Gang bei 23km/h

Bis bald
Marcus
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Marcus,

na, sach ich doch:
Lasca34 schrieb:
.....Genau so, wie das jeder, der sich mit der Materie auskennt, gerechnet hätte ....

Einfacher ist, wenn man von Leistung = Kraft x Geschwindigkeit ausgeht. Das ergibt eben jene Grenze, welche der Zugkraft durch die Leistung gesetzt wird - aber das hatte ich vor einem halben Jahr oben auch schon geschrieben.

Es ist klar, daß bei der Angabe in der BA irgendwelche "mittleren" Bodenverhältnisse alias Kraftschlußbeiwerte angenommen worden sind. Den Kraftschlußbeiwert von ca. 1 erreicht man nur, wenn griffige Fahrbahn vorliegt, z.B. trockener Beton, und die Vorderachse abgehoben hat, so daß das gesamte Fahrzeuggewicht auf den Antriebsrädern ruht. Es bedarf keiner Diskussion, daß unter solchen Bedingungen gemessene Werte für die Praxis ziemlich unbedeutend sind.

Gruß
Michael
 
Marcus Göbel

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Hallo Michael,
Den Kraftschlußbeiwert von ca. 1 erreicht man nur, wenn griffige Fahrbahn vorliegt, z.B. trockener Beton, und die Vorderachse abgehoben hat, so daß das gesamte Fahrzeuggewicht auf den Antriebsrädern ruht.
Noch besser wäre es vorher durch den teigigen Beton zu fahren, dann hat man direkt den Reifenabdruck. Läßt den Beton aushärten und fährt dann wie mit einer Zahnradbahn....*smile*
Bis bald
Marcus
 
Specht

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:
Lasca34 schrieb:
Den Kraftschlußbeiwert von ca. 1 erreicht man nur, wenn griffige Fahrbahn vorliegt, z.B. trockener Beton, und die Vorderachse abgehoben hat, so daß das gesamte Fahrzeuggewicht auf den Antriebsrädern ruht. Es bedarf keiner Diskussion, daß unter solchen Bedingungen gemessene Werte für die Praxis ziemlich unbedeutend sind.

Gruß
Michael

Selbst dann ist der Kraftschlußbeiwert von ca. 1 nicht zu erreichen .
Mann nähert sich zwar, je besser die Bedinngungen sind, aber es wird immer ein Theoretischer Wert bleiben.

Gruß
Ralf
 
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Lasca34

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Hallo Ralf,

es lassen sich sehr wohl Kraftschlußbeiwerte auch über 1 erreichen. Es ist eben nicht so, daß, wie bei anderen Verhältniszahlen so häufig, der Kraftschlußbeiwert von 1 alias 100% nur eine Grenze, der man sich höchstens asymptotisch nähern kann, darstellt. Der Kraftschlußweiwert ist nichts weiter als das Verhältnis von Zugkraft zu Radlast, und das ist nicht zwangsweise nach oben begrenzt, insbesondere nicht zufällig bei 1 oder 100%. Marcus hat schon ein Beispiel angedeutet, wie das zustande kommen kann.

Es ist zwar richtig, daß Beiwerte um 1 in der Praxis der ldw. Traktoren keine Rolle spielen, aber physikalisch möglich sind sie doch.

Gruß
Michael
 
Specht

Specht

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Hallo Michael,

das Beispiel von Marcus ist - wäre als Kraftschluss optimal , Zahnradbahn,
aber auf Asphalt oder Beton, wird immer einen Schlupf da sein .
Hauptsächlich wird der Schlupf in der Anfahrphase zustandekommen,
da nützt auch die Gewichtskraft die auf der Achse lastet nichts.
Es sei denn, Du meinst genau den Punkt wo die Gewichtskraft auf der Achse mit der Mechanische Arbeit des Triebwerkes und der Zuglast
zusammenspielt also 1 ist .

1kg* 1m²/s²=1Nm=1J

Ist aber nicht zu verwechseln mit dem Wirkungsgrad aller Komponenten.
Da muß ich Dir Recht geben .

Gruß
Ralf
 
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Holm Raudursson

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Nur um es festzuhalten: Ich habe nie gesagt, dass der Wert von 13kN falsch ist oder gar der Rechenweg ungültig. Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass es sich um einen theoretischen Wert handelt, denn das ist der Fall.

Die in der BA angegebenen Werte haben Gültigkeit. Wenn man die Angaben dort missachtet, handelt man sich üblicherweise Ärger ein. Wie man im Hause Deutz diese Zahlen ermittelt hat, ist zunächst einmal unerheblich.

Eines noch, lieber Michael: ich bin nicht sicher, ob der von Dir gewählte Tonfall derjenige ist mit dem Du üblicherweise Deine Mitmenschen "beglückst". In Deinem Sinne hoffe ich, dass es sich hierbei um einen Ausrutscher gehandelt hat.

Ende der Durchsage.
 
Lasca34

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Dem Gebölke nach zu urteilen hat es denn wohl den Richtigen getroffen.

Gruß
Michael
 
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Deutz-Fahrer1991

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Hallo,
ich bin neu hier und habe gerade gelesen, dass ihr ein Foto sucht, wo der Tachoantrieb drauf abgebildet ist!

Ich habe einen F2L514/53-III und dort habe ich einen Tachoantrieb dran. Am Tachantrieb fehlt jetzt nut die Tachowelle. Es ist nur noch die Schraube da! Ich denke auch dass er ein Schnellläufer ist, weil er knapp 26 Km/h läuft!

Vielleicht weiß einer, was die -III bedeutet! Ich habe irgendwo schonmal gelesen, dass der Motor dann 32 Ps haben soll, bin mir da aber nicht sicher!

Beste Grüße

Marten
 

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Lasca34

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Hallo Marten,

laß mich raten: Die III ist eine II und der Schlepper hat die Bereifung 9-42 ( 9.5-42 ) oder 11-38 ( 12.4-38 ) hinten und 6.00-20 vorne. Dann steht II für eben diese Ausführung, die Hochradversion, während der F2L 514/53-I die Normalradversion darstellt. Mehr dazu haben wir in diesem Büchlein aufgeschrieben.

Die Motorleistung betrug so oder so 30 PS ( die Leistungsangabe 32 PS findet sich nur beim Fahr D 270 ).

Gruß
Michael
 
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Deutz-Fahrer1991

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Hallo Michael

mein Schlepper hatte hatte keine Hochräder! Er hatte hinten 11 - 28 und vorne 5.50 - 16 drauf! Aber meiner ist eh eingenartig und ich kann auch nicht sagen, ob die Bereifung original war, da es ein Schlepper aus einem Fischereihafen war, der für diese Ansprüche auch umgebaut wurde! Er hatte beispielsweise eine selbstgebaute Vollkabine bekommen! Er hat auch eine automatische Anhängevorrichtung!

Gruß Marten


Edit: Ich habe eben ein Foto vom Typenschild gemacht. Da kannst du dich selbst überzeugen! Für mich sieht die III auch recht original und nicht selbst eingeschlagen aus!
 

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omma

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Hallo,
ich habe auf einem Treffen schon mal einen 53-III gesehen, Baujahr 55 Nr. 7661/582. Scheint ja eine besondere Spezies zu sein. Leider habe ich kein Foto davon und weiß nicht welche Bereifung der hatte.

Gruß Hubert
 
Thema: Schnellläufer

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