Heu und Tau

Diskutiere Heu und Tau im Forum Ackerbauliche Fragen im Bereich die tägliche Arbeit - Hallo, was meint ihr, bringt es viel das Heu in der letzten Nacht vorm Pressen auf Schwaden zu rechen und in der Früh wieder auszubreiten. Ich...
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Luki

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Hallo,

was meint ihr, bringt es viel das Heu in der letzten Nacht vorm Pressen auf Schwaden zu rechen und in der Früh wieder auszubreiten.

Ich hab den Eindruck, dass es in den Schwaden genauso(oder nahezu genauso) auffeuchtet wie flächiges Heu.

Wohne in der Fränkischen Schweiz, das heißt tagsüber 25 bis 30°C und nachts ca. 13 bis 15°C, da ist es frühs ordentlich nass.
Wo ich früher gewohnt hab, war das überhaupt kein Problem.

mfg Luki
 
Lasca34

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Hallo Luki,

durch Nachtschwaden kann der Boden dazwischen morgens vor dem Breitstreuen abtrocknen. Das geht nicht, wenn das Heu immer breit liegt. Deshalb mache ich bei jedem Heuen immer mindestends einmal Nachtschwaden. Ob es sinnvoll ist, das immer zu tun, kannst Du bei Dir leicht selber ausprobieren.

Gruß
Michael
 
D30S-Benny

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Hallo!

Ich handhabe es in letzter Zeit so, einen Tag vor der Ernte das Heu zusammenzuschwaden. Am nächsten Tag (um die Vormittagszeit) "drehe" ich die Schwaden noch einmal mit dem Kreiselschwader. Das heißt, ich verlege sie und lockere sie damit nochmal auf.

Hab sehr guite Erfahrungen mit der Metode.

mfg
Benny
 
Der DX 6.50 Fahrer

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Nabend,

wir machen das nach demselben Prinzip wie Benny.
Ich muss sagen, dass es sehr gut funktioniert und wir die "Nachtschwaden" noch nie gemacht haben.
Außerdem ist bei der Grasernte (Heu) eigentlich immer gutes Wetter (sollte) und mit dem Tau gibt es dann ohnehin nicht so große Probleme.

Schönen Abend wünsche ich euch dann noch...
 
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D30S-Benny

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Hallo!

Übrigens hat der Einsatz des Schwaders gegen Ende der Heutrocknung den weiteren Vorteil, dass das Heu nicht so "zerkleinert" wird, als wenn ich es noch ein oder zwei mal mit dem Kreiselheuer bearbeite.

mfg
Benny
 
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Luki

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Hi,

Danke für die Antworten.

Das mit dem Schwaden rumdrehen hab ich auch schon probiert, vereinzelt staubige HD-Ballen waren das Ergebnis. Vielleicht waren meine Schwaden auch zu dick.

Diesmal(2. Schnitt) hab ich mir die Arbeit gemacht und die Schwaden um 10 Uhr ausgebreitet und um 14 Uhr nochmals gewendet(war unten immernoch gut feucht) und ab 18 Uhr gepresst, mit subjektiv gutem Ergebnis. Ob es wieder staubige Ballen gibt, wird sich zeigen.

mfg Luki
 
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landwirt

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Heu wird bei mir immer in 3 Tagen gemacht:

Am Vorabend zwischen 17:00 Uhr und 19:00 Uhr mähen (habe Kuhn-Mähwerk mit Breitablage ohne Aufbereiter)
in den nächsten zwei Tagen jeweils um ca 10:30 Uhr und 14:00 Uhr wenden;
ab 17:00 Uhr des zweiten Tages Nachtschwaden bilden. Zum Einfahren mit Ladewagen wäre es hier schon trocken genug.
am dritten Tag wieder um ca. 10:30 Uhr wenden und ab ca. 13:00 Uhr schwaden und dann pressen.

Ich hatte damit noch nie Probleme mit schlechtem oder staubigen Heuballen (Großpacken mit Länge 2,30 mtr, Breite 1,20 mtr und Höhe 70 cm)

Nur heuer ist es ein wenig problematischer, da der Boden wegen der ständigen Regenfälle selbst nicht abtrocknet und darum das Heu vom Boden her immer wieder anzieht (= feucht wird).
Ich habe deshalb am 1. und 2. Tag Nachtschwaden gemacht und am 3. Tag nachmittags erst "Nachtschwaden" gemacht und erst kurz vor dem Pressen zwei "Nachtschwaden" auf einen normalen Schwad zusammengelegt.
Das Heu hat sich daraufhin ganz gut angefühlt.
 
D30S-Benny

D30S-Benny

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Hallo!

Mal so Nebenbei:

Wie bestimmt Ihr den Reifegrad des Heus? Macht ihr auch den "Bruchtest"?

mfg
Benny
 
Der DX 6.50 Fahrer

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Nabend,
Ja machen wir immer (Bruchtest) ...sowas wie Silagefeuchtemesser werden hier nie benötigt.

Wenn man ein wenig Kenntnis hat, merkt man auch wann das Heu oder die Silage "passend" ist oder sehe ich da was falsch?
 
D30S-Benny

D30S-Benny

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Hallo!

Genau so sehe ich das auch. Ich erlebe bei uns immer wieder Bauern die zu "übervorsichtig" sind. Andere fahren das Heu halb nass ein.

mfg
Benny
 
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1014ts

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Hallo landwirt,
wieviel Fläche ertest Du denn bei dem engen Zeitfenster?
Oder hast Du so große Geräte das Du 10 ha in der Zeit schaffst?

Gruß
Thomas
 
stamo

stamo

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Benny, du holst dein Heu doch auch noch mit dem Ladewagen rein. Dort liegt es locker und kann noch ein bisschen trocknen. "Übervorsichtig" sind wahrscheinlich nur die, denen mal ein Ballen oder sogar eine ganze Ladung Rundballen verschimmelt oder abgebrannnt ist.
 
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landwirt

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@1014ts

früher ca 4-5 ha auf einmal, jetzt jeweils die Halfte (man wird ja älter und jetzt hab ich eine Großpackenpresse in der Nähe, der auch bei kleineren Mengen anfährt)

HeckscheibenmMähwerk Kuhn mit 2,40 mtr AB
Wender Ziegler HT 531 mit ca. 5,40 mtr AB
Schwader Stoll 335 DS mit 3,40 mtr ABe
Dann entweder Rundballen mit Durchmesser 1,25 mtr oder Großpacken mit 2,30 mtr Länge

Heimfahren eilt dann ja nicht mehr so, da die gepressten Packen auch mal einen Regenschauer vertragen.
 
D 6206 er

D 6206 er

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Hallo,

"Deshalb mache ich bei jedem Heuen immer mindestends einmal Nachtschwaden. Ob es sinnvoll ist, das immer zu tun, kannst Du bei Dir leicht selber ausprobieren."

Das sehe ich ebenso. Bei der Heuwerbung muß mindestens einmal ein Nachtschwad gelegt werden, weil der Wender das Heu ja nicht flächig aufnimmt, so wie ein Schwader. Das bleiben z.T. Grashalme/Grasbüschel ungewendet auf em Boden liegen. Diese sind auch nach Ablauf der Trockenzeit immer noch wie frisch gemäht. Durch das Nachtschwaden wird dann einmal das gesamte/Gras/Heu vom Boden genommen, so dass kein ungewendetes Gras am Boden liegenbleiben kann.

Gewendet werden sollte überwiegen dann, wenn das Gras noch recht feucht/grün ist. Je trockener das Heu dann ist, desto vorsichtiger sollte gwendet werden. Liegt das Heu im Schwad, dann ist der Tau an sonnigen Tagen nicht das Problem. Der ist relativ schnell abgetrocknet. Das Problem ist eher die Anfeuchtung vom Boden her. Dieses kann durch ein umschwaden behoben werden, so dass das Vorabendschwad dann an eine abgetrocknete Stelle gelegt wird und das über Nacht untenliegende Heu wieder nach oben kommt und dann noch vor dem Pressen trocknen kann.
Das mache ich beim Stroh übrigens auch so, wenn z.B. die Halme noch etwas grün sein sollten (dank Greenigeffekt der Azole). Da schwade ich mit einem Schubrechenwender auch die Strohschwade noch einmal um.

Und wichtig, fast trockenes Heu nicht in der prallen Mittagssonne/Mittagshitze wenden und den Wender natürlich nicht mit voller Drehzahl fahren, damit das fast Trockene Heu nicht völlig zerbröselt wird.

Gruß D 6206 er
 
Wübbo

Wübbo

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Moin,

den Bruchtest hab ich noch nie angewendet, mache immer den Grifftest. Sprich es wird einmal reingegriffen in das Schwad und dann fühlt man schon ob es gut ist oder nich, so haben es meine Vorfahren auch schon gemacht. Beim Wenden sieht man ja auch die Stellen an denen es feuchter ist, da wird dann halt beim Schwaden einmal angehalten und reingegriffen.

Nachtschwade ziehe ich hier auf meinem Standort auch, hauptsächlich damit der Boden abtrocknet, da mein Vadder noch rüstig genug ist um Schlepper zu fahren macht er sich die Mühe es vorher noch einmal umzuschwaden vor dem Wenden... Naja er hat seinen Spaß dran und soviel Diesel kostet es auch nich.

Auf Moorböden haben wir hier auch schonmal nur mit dem Schwader das Heu getrocknet, nur ich werd nie wieder ein Mähwerk ohne Knickzetter kaufen. Es spart halt einen Tag Trockenzeit.

MfG Wübbo
 
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1014ts

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Hallo Heumacher,
was besagt der Bruchtest? Wie "geht" er?
Ich kenne nur den Greiftest,klappt aber auch seit Jahrzehnten. :D :D

Gruß
Thomas
 
Thema: Heu und Tau
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