Kompression und Verdichtung

Diskutiere Kompression und Verdichtung im Forum Motor im Bereich Allgemeine technische Fragen - Hi mal eine blöde Frage: Kann bei Saugdieseln der Kompressionsdruck größer sein als das Verdichtungsverhältnis? Ich schätze ja eher nicht...
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Luki

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Hi

mal eine blöde Frage:

Kann bei Saugdieseln der Kompressionsdruck größer sein als das Verdichtungsverhältnis?

Ich schätze ja eher nicht, lasse mich aber gern belehren.

Wie groß ist denn die Verdichtung bei den FL612 Baureihen?
Wie hoch sollten gemessene Kompressionswerte sein?
Die Suche liefert irgendwie nichts gescheites.


mfg Luki
 
Lasca34

Lasca34

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Hallo Luki,

ja, das kann sein, denn es hängt von der gewählten Einheit des Kompressionsdrucks ab. Das Verdichtungsverhältnis ist eine dimensionslose Zahl, z.B. 1:22 = 0,04545, der Verdichtungs- ( end- ) druck hingegen wird z.B. in bar gemessen. Möchte man gerne eine große Zahl haben, gibt man ihn eben in mbar ( Millibar ) an, hat man die Zahl lieber kleiner ( z.B. kleiner als 0,04545 ), muß man den Druck nur in kbar ( Kilobar ) angeben - und schon werden aus 20 bar Druck nur noch 0,02 kbar und also das angestrebte Ergebnis.

Ich kann mich irgendwie des Eindrucks nicht erwehren, daß Du etwas ganz anderes wissen möchtest. Nur was ?( ?

Gruß
Michael
 
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F4L812

Guest
Moin
Ich glaube zu wissen, was er wissen möchte.
@ Luki
Bei einem Verdichtungsverhältnis von 1:20 muß die Kompression nicht zwingend 20 bar betragen. Bei gesundem Motor kann die gerne mal bis 28 bar gehen. Das liegt an der Erwärmung, die beim Verdichten entsteht. Das Volumen wird in diesem Beispiel 20 mal kleiner, daher wird der Druck 20 mal so hoch. Durch die entstehende Wärme erhöht sich der Druck jedoch weiter. Bei einem fast toten Motor ist die Kompression sogar kleiner als das Verdichtungsverhältnis, weil nicht mehr richtig verdichtet wird, und somit auch weniger Wärme entsteht.
mfg Jens
 
L

Luki

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Hallo Michael und Danke für die Antwort.

Da hast du wohl recht.

Aber ersetzt man Bar mit "ca. atmosphärischer Druck" ist es ja quasi dimensionslos.
Dann müsste ja gelten:
idealer Kompressionsdruck + 1 Atmosphärendruck entspricht dem "Zähler" vom Verdichtungsverhältnis
Oder liege ich da falsch?
(Unterdruck im Ansaugtrakt vernachlässigt)

Hintergrund ist der, dass ich einen Kompressionstester erworben habe und rein intressehalber mal meinen F2l612 gemessen hab.

Vorn hat er 15 Bar und hinten 20 Bar.
Mit Öl im Brennraum bringt er 20 und 26 Bar.

Nun wollt ich halt wissen, wie das zu bewerten ist und die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Verdichtung und Kompression hat sich mir halt so aufgedrängt.

mfg Luki
 
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F4L812

Guest
Moin
Noch ein kleines Beispiel dafür, wie viel die Temperaturerhöhung ausmacht.
Ein Motor F4L812 hat bei einem Verdichtungsverhältnis vo 1:20 eine Kompression von 28 bar.
Ein Motor F4L812D, also ein Direkteinspritzer, hat bei einem Verdichtungsverhältnis von "nur" 1:17 auch eine Kompression von 28 bar. Beide Motoren haben denselben Hubraum. Wie ist das zu erklären?
Beim Direkteinspritzer ist die Fläche, die mit verdichteter Luft in Berührung kommt, viel kleiner, als bei Motoren mit Wirbelkammer. Somit kann sie weniger abkühlen und der Druck beträgt nicht 17 bar, sondern eben auch 28 bar. Deshalb braucht man diese Motoren bis zu einer gewissen Außentemperatur ja auch nicht vorglühen.
Die von Dir gemessenen Werte lassen ein Öffnen des Motors mit anschließender Instandsetzung warscheinlich werden.
mfg Jens
 
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Lasca34

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Luki schrieb:
....Aber ersetzt man Bar mit "ca. atmosphärischer Druck" ist es ja quasi dimensionslos.
.....mfg Luki

Hallo Luki,

ich weiß nicht, was Du damit meinst. Aber soviel ist sicher: Ein Druck ist nie dimensionslos, das ist immer Kraft durch Fläche, ob als N/mm², als atü, Pa oder psi.

Das Verdichtungsverhältnis ist hingegen schon deshalb dimensionlos, weil es das Verhältnis zweier Größen gleicher Dimension ist. Darüberhinaus wird der Quotient beim Verdichtungsverhältnis aus dem Volumen nach und und vor dem Kompressionshub berechnet. Die Volumina! Da kommt also gar kein Druck vor, das ist eine rein geometrische Größe. Zum Druck ergibt sich erst mittels der sog. Gasgleichung, die Jens bereits bemüht hat, ein Bezug.

Das Ganze ist womöglich komplizierter, als daß man es hier erklären könnte.

Gruß
Michael
 
L

Luki

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Lasca34 schrieb:
Das Ganze ist womöglich komplizierter, als daß man es hier erklären könnte.

Gruß
Michael

In der Tat. Jetzt wo du das Wort Volumen ins Spiel bringst, fällt mir wieder ein, dass man mir schon in der Schule was über Carnotsche Kreise und sonstwie-bate Volumenänderungen beibringen wollte, leider mit sehr kurzfristigem Erfolg.

mfg Luki
 
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